Wenn man mit 4 Personen zum Campen oder Zelten geht, dann gibt es auch hierfür unterschiedliche Zelte zur Auswahl.
Die einen mögen es lieber etwas kleiner, die anderen würden gerne im Zelt stehen können und gönnen sich daher die größere Variante.
Wir hatten von Eureka das Poso Creek BTC RS Luftzelt beim Campen dabei und berichten euch hier über unsere Erfahrungen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Außenzelt: 65% Polyester, 35% BAUMWOLLE | Innenzelt: 65% Polyester, 35% BAUMWOLLE | Boden: 100% Polyester |
Anzahl Personen | 4 |
Farbe | Sand |
Preis | UVP: 899,95€, derzeit 854,95€ |
Konstruktionsart | Familienzelt, Tunnelzelt |
Gewicht | 18,9 kg laut Hersteller, nachgewogen 21,4 kg |
Gestänge | Drei Luftkanäle |
Maße Außenzelt | Länge: 440 cm | Breite: 270 cm | Höhe: 205 cm |
Maße Innenzelt | Länge: 305 cm | Breite: 240 cm | Höhe: 195 cm |
Wassersäulen | Außenzelt: 4000 mm | Boden: 6000 mm |
Weitere Merkmale:
- Aufblasbares Tunnelzelt
- Komplett eingenähter Polyethylen Fußboden
- Seitentür mit Mesh-Fenster
- Optionaler Sonnensegel kann an der Vorderseite befestigt werden
- Stehhöhe: 200cm
- Maßgeschneidertes Eureka! Tent Carpet (Zeltteppich) optinal verfügbar
- Aufbauzeit: 10-15 Minuten
- Außenzelt: Breathable Terylene Cotton Rip stop 65% Polyester / 35% Cotton
- Innenzelt: Breathable Terylene Cotton
- Boden: 75D Polyester, min. 4000mm PU Beschichtung, feuerhemmend
- Footprint: 210D Oxford Polyester, min. 6000mm PU Beschichtung, feuerhemmend
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist gut, die Reißverschlüsse laufen sauber ohne zu haken, die Bodenplane weist auch keine Beschädigungen auf.
Ebenso sind die vorhandenen Moskitonetze tadellos. Auch die Befestigungen für die Heringe am Zeltboden sind fest vernäht, so dass diese nicht gleich ausreißen.
Alles in allem ist die Verarbeitung gut, was man bei diesem Preis aber auch erwarten muss!
Praxistest
Hinweis
Auch wenn in diesem Bericht der ein oder andere Punkt aus unserer Sicht nicht optimal umgesetzt erscheint, so sollte man immer bedenken, dass jeder nun mal andere Ansprüche an ein Produkt hat. Wir schreiben hier lediglich unsere Testerfahrungen nieder. Punkte, die wir als negativ empfinden, könnten bei einem anderen wieder irrelevant sein. Auch könnte der Hersteller diese als Verbesserungsvorschläge aufnehmen. Daher bitte erst immer zu Ende lesen.
Bevor wir mit dem Zelt zum Campen gefahren sind, wurde es probehalber im heimischen Garten aufgebaut. Dies war auch gut so, denn nur dadurch lassen sich die Abläufe entsprechend perfektionieren und der Aufbau am Urlaubsort gestaltet sich dadurch einfacher. Zudem kann man dann vorab auch gleich das Zelt auf Mängel überprüfen.
Am besten legt man das Zelt zunächst komplett ausgebreitet auf den Boden und fixiert die Ecken dann mit den Heringen am Boden. Erst dann sollte man sich an das Aufpumpen der Luftkanäle machen.
Geht man so vor, dann schafft man es tatsächlich das Zelt innerhalb von 15 Minuten aufzustellen und die Abspannungen anzubringen. Von daher, einfach mal zu Hause Trockenübungen machen.
Steht das Zelt dann, so wird mal gleich feststellen, dass die Konstruktion der Eingänge nicht unbedingt regengeeignet ist.
Die Eingänge
Das Poso Creek hat keine regengeschützte Seitentüre wie es andere Hersteller teilweise anbieten.
Der große Eingang an der Front ist zwar schön breit, hängt aber beim Öffnen der Reißverschlüsse gleich in den Innenraum, so dass im Grunde das Wasser auch den gleichen Weg in den Vorraum des Zeltes nimmt. Gleiches gilt für den Eingang an der Seite. Dieser fällt auch beim Öffnen sogleich nach innen.
Weiterhin sehen wir es als Nachteil an, dass die beiden Eingänge zwar seitlich mit einem Reißverschluss und außen noch mit Klett verschlossen werden, aber beide Eingänge unten quer offen sind. Hier wäre ein weiterer Reißverschluss sehr sinnvoll um vorhandenes Ungeziefer draußen zu halten. Zudem muss man beim schließen darauf achten, dass der Stoff des Einganges dann auch über den hochgezogenen Boden steht und nicht im Innenraum ist. Ansonsten läuft der Regen munter von den Türen direkte auf die Bodenplane.
Zwar verfügt der seitliche Eingang über ein Fenster mit einem Moskitonetz, die Fronteingang jedoch nicht.
Dies bringt uns dann auch gleich zu einem weiteren Problem.
Lüften und Belüften
Im Vorraum an beiden Seiten befinden sich Fenster, die man außen aufrollen kann und hinter welchen sich dann ein Moskitonetz befindet.
Weiterhin befindet sich im hinteren Bereich eine Öffnung im Zelt, ebenfalls mit Moskitonetz besetzt um ein Durchlüften zu erleichtern.
Leider funktioniert dies nur mäßig. Die Luft steht bei geschlossenen Eingängen (wegen fehlender Moskitonetze) im Zelt, auch wenn die beiden Seitenfenster im Vorraum geöffnet sind. Besser ist es, den großen Fronteingang hochzurollen und dann in Längsrichtung durchzulüften. Da an diesem Fronteingang aber kein Moskitonetz vorhanden ist, sollte man den Zeitpunkt des Lüftens sorgfältig wählen um so Stechmücken außen vor zu lassen. Zwar verfügen die Schlafkabinen über ein Moskitonetz, aber im Vorraum haben die lieben Tierchen dann erst mal Platz um so dann eventuell auch in die Schlafkabinen zu gelangen, wenn man diese öffnet.
Zeltboden
Der Boden des Zeltes ist sehr stabil und dürfte so einiger Beanspruchung stand halten. Dadurch dass die Schlafkabinen einen eigenen Zeltboden haben, ist der Boden in diesem Bereich somit doppellagig.
Ganz praktisch ist, dass man an beiden Ausgängen den Boden seitlich mit den vorhandenen Reißverschlüssen aufmachen kann, so dass zum einen keine Stolperfalle entsteht und man zum anderen das Zelt sehr gut auskehren kann. Wenn es dann mal stark regnet oder bei Nacht, klappt man dann den Rand wieder nach oben und fertig.
Innenzelt / Schlafkabinen
Das Innenzelt bzw. die Schlafkabinen bestehen im Grunde aus einem eigenen Zelt, welches in das Hauptzelt eingehängt wird. Dies hat den großen Vorteil, dass morgens die Wände nie feucht sind (Kondenswasserniederschlag), weil ein großer Abstand (ca. 10 cm) zwischen Außenzelt und Innenzelt besteht.
Ebenso von Vorteil ist es, dass man das Innenzelt bei Bedarf herausnehmen kann, so dass man im Grunde ein riesiges Zelt als Unterstellmöglichkeit hat wie z.B. für eine Party mit vielen Gästen. Hierzu kann als großer Vorteil auch die Stehhöhe im Gesamten Zeltinneren genannt werden. Nicht nur für große Menschen ist es angenehm nicht ständig an der Zeltdecke anzustoßen.
Die Schlafkabinen können über eine Mittelwand bei Bedarf abgeteilt werden oder man nutzt einen großen Schlafraum und rollt die Mittelwand nach hinten auf.
Ebenso verfügt das Innenzelt über einen Zugang pro Schlafkabine, die beide mit Moskitonetzen im oberen Bereich ausgestattet sind um so einen Belüftung ohne Stechmücken zu gewährleisten.
Auch ist es praktisch, dass das Innenzelt, wie bereits oben schon erwähnt, einen eigenen Boden hat.
Das “Wohnen”
Das Zelt selber ist für 4 Personen ausgelegt. Allerdings muss man festhalten, dass es mit 4 Personen in den Schlafkabinen dann doch sehr kuschelig wird. Bei einer Familiengröße von 4 Personen haben wir es letztendlich so gemacht, dass ein Erwachsener mit den beiden Kindern in der Schlafkabine Platz fand und der andere Erwachsene im Vorzelt übernachtet hat.
Reicht ja grundsätzlich auch, wenn man jetzt nicht selber so viel Platz braucht.
Temperaturen
Durch die bereits erwähnte nicht ganz optimale Belüftung des Zeltes haben wir einen Temperaturtest durchgeführt. Bei sommerlichen Außentemperaturen von 21,3 Grad morgens um 10.30 Uhr im Schatten hatte es im Zelt (Vorraum, nicht Schlafinnenzelt) bei geöffneten Seitenfenstern (Moskitogaze) 24,4 Grad. Die Luft stand gefühlt. In unserem Zeltanhänger hatte es zur selben Zeit zwar bereits 25,7 Grad, jedoch fühlte es sich dort angenehmer an, weil die Luft in Bewegung war.
Auch bei zunehmenden Außentemperaturen wurde die stehende Luft im Zelt nicht besser. Hier wäre, wie bereits oben erwähnt, an der Fronttüre ebenfalls ein Fenster mit Moskitogaze sinnvoll um der Länge nach durchzulüften bzw. um ein wenig Luftbewegung im inneren zu erhalten.
Verpackung und Gewicht
Das Zelt ist nicht aus einem High-Tech-Stoff gefertigt, sondern aus einer Polyester-Baumwollmischung. Dies trägt dazu bei, dass das Packmaß und das Gewicht etwas größer ausfällt. So bringt das verpackte Zelt mal eben 21,4 kg (nachgewogen) auf die Waage. Praktisch ist hier, dass gleich eine entsprechende Doppelhubpumpe mit dabei ist und diese im Zelt beim verpacken eingewickelt werden kann.
Die Tasche, in welcher das Zelt dann später Platz findet, könnte ein wenig größer ausfallen, so dass man das Zelt ohne großartiges drücken und zerren verpacken kann.
Pro / Contra
Pro | Contra |
---|---|
Stabiles, robustes Material | Hohes Gewicht aufgrund des Materials |
schneller Aufbau | zu 4 eng im Schlafbereich |
zwei seitliche Fenster mit Moskitogaze zur Dauerbelüftung | keine Moskitogaze an den Türen vorhanden, wenn diese geöffnet sind |
großer Vorraum | Türen unten offen, nicht verschließbar |
Innenzelt separat, dadurch keine feuchten Wände | |
Zeltboden kann an den Ausgängen eben geöffnet werden, dadurch keine Stolperfallen |
Fazit
Kommen wir zu unserem Fazit.
Das Zelt ist groß genug für 4 Personen, auch wenn die Schlafplätze etwas beengt sind. Dafür hat man dann aber im Vorraum mehr Platz.
Der Stoff ist zwar schwerer als moderne Zeltstoffe, dadurch aber aus unserer Sicht robuster und vor allem atmungsaktiver.
Was uns etwas stört ist die Tatsache, dass man beim Öffnen der Türen bei Regen gleich Wasser im Vorzelt hat. Es gibt zwar ein Sonnensegel als Zubehör, dies ist aber optional. Uns würde ein kleines Vordach schon ausreichen, so dass nicht gleich das Wasser eindringen kann. Dass die Türen unten nicht verschließbar sind, ist jetzt kein riesen Problem. Allerdings sollte man sich bewusst machen, dass man dann eventuell ungebetene Gäste im Zelt vorfindet.
Auch wenn der Aufbau durch das Aufpumpen sehr zügig geht, ist für uns das Packmaß und das hohe Gewicht zu hoch. Hier haben leider die modernen Stoffe einen deutlichen Vorteil.
Letztendlich muss aber jeder für sich selber entscheiden, wie groß das Zelt und aus welchem Stoff es ist. Es gibt für alles Vor- und Nachteile.