Bei der Suche nach einem geeigneten Rucksack muss man sich über einige Dinge im Klaren sein. Möchte man einen Daypack oder einen Rucksack für 2-3 Tagestouren oder einen Trekkingrucksack für mehrtägige Touren. Dann geht es um die Beladungsmöglichkeiten, den Komfort, das Rückensystem und grundsätzlich um die Verwendung (Trekking, Hiking, Klettern, Skitouren,…).
Die Auswahl ist riesig. Häufig helfen die Internetseiten der Hersteller enorm bei der Eingrenzung um zum passenden Modell zu finden.
Hier wurde von der Marke Gregory der Damen Dayhikingrucksack Sula mit einem Volumen von 24 Litern getestet.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 210D Nylon |
Volumen | 24 Liter |
Farben | bright green, ruby red, dove grey |
Max. Beladung | 11,3 kg |
Gewicht | 1,01 kg |
Preis | UVP: 89,00 € |
Verarbeitung
Die Reißverschlüsse laufen sauber und halten bei voll bepacktem Rucksack auch stärkeren Belastungen stand. Sie haken nicht. Die Steckverschlüsse sind stabil und belastbar.
Das Rucksackmaterial ist robust und kratz- und reißfest.
Praxistest
Der Rucksack kam hier für Tageswanderungen im Allgäu, aber auch zahlreiche Ausflüge in den Tiroler Alpen sowie in der Bretagne am Meer zum Einsatz.
Der Damenrucksack ist in drei Größen – 18, 24 und 28 Litern – erhältlich. Wir haben uns als Daypack für die mittlere Variante entschieden, da mit Familie der kleinste auch bei einer Tagestour oder einem Tageausflug schnell zu klein wird. Tatsächlich sind wir auch bei dem 24 Liter-Rucksack mit 3 Regenjacken, Essen und Trinken für 3 Personen, First-Aid-Kid und was man sonst noch so dabei hat vom Platz an die Grenzen gestoßen. Dies allerdings nur als Hinweis, dann müsste man eben doch den mit 28 Litern wählen. Für eine Einzelperson ist der Stauraum absolut ausreichend für Regenjacke und Hose, warmen Midlayer, Getränke, Verpflegung und was man sonst noch so braucht.
Der Damenrucksack Sula gehört bei Gregory zu den Day Hiking Ventilated – Rucksäcken.
Das Rückensystem ist mit einem 4 mm Federstahlrahmen ausgestattet. Die Wölbung ist vorgegeben und kann nicht verändert werden. Der gesamte Rücken ist mit einem luftdurchlässigen Netzgewebe (Airmesh) ausgestattet. Lediglich der Lendenbereich ist mit einem Schaumstoff gepolstert, auch dieser verfügt über zahlreiche Belüftungslöcher. Der Lendenbereich ist anatomisch angepasst und leicht gewölbt.
In der Rückenlänge besteht keine Verstellmöglichkeit.
Der Abstand vom oberen Rahmen zu den Schultergurten kann reguliert werden.
Derselbe Schaumstoff wurde beim Hüftgurt verwendet. Allerdings ist hier die Polsterung recht dünn, wie es aber bei Lightweight-Rucksäcken meist der Fall ist. Die Polsterung selbst ist in der Weite nicht verstellbar. Auf beiden Seiten befinden sich kleine Reißverschlusstaschen an der Außenseite. Diese bieten Platz für Taschentücher, den Autoschlüssel, Bonbons, einen Lippenpflegestift oder je nach Größe auch eine Pocketkamera oder natürlich das Mobiltelefon.
Der Hüftgurt im Ganzen kann durch zwei Breite Gurtbänder mit robuster Schnalle in der Weite individuell verstellt werden. Angenehm ist hierbei, dass die Regulierung auf beiden Seiten erfolgen kann. Dies ermöglicht, dass die Schnalle immer in der Mitte sitzen kann. Für die Weitenregulierung macht das keinen Unterschied, für das symmetrische Wohlempfinden jedoch sehr wohl.
Die Schultergurte sind von der Form an die weibliche Anatomie angepasst. Wer als Frau das im Laufe der Jahre kennengelernt hat, wird diese Gurtform schätzen und nicht mehr missen wollen. Natürlich kann es auch Schultergurte von Unisex- oder Männer-Rucksäcken geben, die FRAU passen, aber gewöhnlich ist der Schnitt der Damenvariante komfortabler für Frauen. Die Polsterung der Gurte ist dieselbe wie die von Lendenbereich und Hüftgurt und sorgt für ausreichende Belüftung und dennoch komfortable Druckminimierung.
Auf dem linken Gurt ist eine Brillenhalterung vorgesehen. Sie passt natürlich nicht für alle Brillenbügel, aber es ist praktisch, wenn man bei Wolken oder in einer schattigen Scharte die Brille kurzfristig nicht brauchen kann. So spart man sich das Ab- und Aufsetzen des Rucksacks und die Brille ist doch sicherer verstaut als wenn man sie in den Ausschnitt hängt. Am rechten Gurt ist die Halterung für den Schlauch des Trinksystems vorgesehen. Zudem sind noch schmale Gurtbänder und auch gummierte Bänder vorhanden. Hier kann ggf. auch noch etwas angeklippt werden.
Der Brustgurt besteht aus einem schmalen weitenregulierbaren Gurtband ohne Gummizug. Er ist in der Höhe über eine Schiene an beiden Schultergurten verstellbar. Leider verfügt er über keine Pfeife.
Ein schmaler Tragegriff erleichtert das Tragen des Rucksacks, wenn man ihn z.B. in einer Gondel oder in der Hütte mal nicht auf dem Rücken hat.
Der Rucksack Sula hat kein Deckelfach. Dies spart Gewicht ein, ist allerdings, wenn man es so kennt, ein wenig gewöhnungsbedürftig. Denn in so ein Deckelfach geht ja jede Menge rein. Stattdessen verfügt das Modell Sula neben dem großen Hauptfach über eine Reißverschlussaußentasche und eine kleine Mesh-Reißverschlussinnentasche. An die Innere kommt man bei voller Beladung allerdings nicht so gut dran. Zusätzlich gibt es ein Innenfach für eine Trinkblase. Der Ausgang für den Schlauch ist mittig angebracht. So kann man als Linkshänder auf Wunsch den Trinkschlauch auch nach links legen. Dort hat es zwar keine Halterung aber man kann ihn durch die Gurtschlaufen fädeln. Als Linkshänder muss man sich halt zu helfen wissen.
Der Zugriff auf den Inhalt des Hauptfaches erfolgt ausschließlich durch den oberen Reißverschlusseingang. Dieser reicht zu beiden Seiten über die Hälfte der Rucksackhöhe.
Links und rechts sind tiefe Netzseitentaschen vorhanden, in denen nicht nur Flaschen sondern auch Fotoapparat, Sonnencreme oder Fernglas einen sicheren Platz finden können. Durch die Höhe der Taschen und die Anordnung sind die Flaschen während des Tragens nicht zu erreichen.
Auf einer Außenseite des Rucksacks ist eine individuell einstellbare Stockhalterung vorhanden. Natürlich kann man in den Verschluss auch etwas anderes einfädeln. Bei uns hing dort das Regencover in seinem Beutel.
Am unteren Bereich des Rucksack sind nochmal zwei schmale Gurte vorhanden, mit denen entweder der Inhalt komprimiert oder z.B. eine Isomatte befestigt werden.
Links und rechts befinden sich auch im oberen Bereich ebenfalls Kompressionsgurte.
Die Reißverschlusszipper, dünne Seilschlaufen mit einer gummierten Verstärkung sind mit einer Hand bzw. einem Finger gut zu bedienen. Dank der Länge/ Größe der Zipper muss nach ihnen unter der Reißverschlussabdeckung auch nicht erst gesucht werden.
Der Day Hiking Damenrucksack Sula verfügt, so wie viele Lightweight-Rucksäcke leider über kein eigenes Raincover. Ob diese Gewichtsersparnis den praktischen Nutzen und die Einsatzfähigkeit aufwiegt wird von hiesiger Seite bezweifelt. Dies ist eine grundsätzliche Frage und hat nichts mit der Marke Gregory zu tun.
Die Farbwahl- und Abstimmung ist ausgesprochen gelungen. Das Modell ist in modernem Rotton, in fröhlich-frechem grün oder neutralem schwarz erhältlich.
Pro / Contra
Der Daypack Sula ist leicht, hat ausreichend viele Staufächer, eine tolle Rückenbelüftung, gute Verteilung auf Hüfte und Schultern und eine große Reißverschlussöffnung zur Beladung.
Dass bei einem Wanderrucksack keine wasserdichte Hülle oder Außenmaterial vorhanden ist, nur um Gewicht zu sparen, wird als nicht sinnvoll erachtet.
Ein Deckel würde nicht nur über ein weiteres Fach verfügen, sondern würde auch einen Stauraum für eine Jacke bereitstellen. Da dies hier nicht vorhanden ist, wäre ein zusätzlicher Fixiergurt, auch zur Entlastung des Hauptreißverschlusses wünschenswert.
Eine Pfeife am Brustgurt würde das Gesamtpaket abrunden.
Fazit
Der Damen Dayhikingrucksack Sula 24 von Gregory für 90 Euro ist ein super leichter, praktischer Top-Loader-Rucksack, der über viele Fächer verfügt und dank seines Airmesh-Rückensystems eine tolle Belüftung hat. Leicht gepolsterte Schulter- und Hüftgurte sorgen für ausreichend Komfort.
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