Am ersten Tag unseres Aufenthaltes war das Wetter freundlich beschrieben wechselhaft. Immer wieder kurze Schauer und dazwischen überwiegend grauer Himmel bei mäßigen Temperaturen. Wir nutzten den Tag für eine Radtour- für uns- der besonderen Art. Unsere Kinder sind nicht die geborenen Radfahrer. Bei uns daheim gehts alle paar Meter rauf und runter. Daher haben wir versucht sie hier mit einem besonderen Highlight zu versöhnen.
Wir fuhren mit dem Zug, der ja mit dem Holidaypass kostenlos ist, ca. 30-35 km talaufwärts bis nach Toblach. Der Plan war, von dort flussabwärts auf dem gut ausgebauten Radweg bis zurück zum Campingplatz zu radeln. Sollte das Wetter allzu unfreundlich werden, würden wir den Zug wieder bis zur nächsten Station nehmen und dort schauen, ob es besser ist.
Für unsere Kinder war das Zugfahren an sich und dann noch mit dem Rad etwas besonderes. Sie hatten große Freude und waren ziemlich aufgeregt. Die Tickets für die Räder mussten extra gelöst werden. Für 7 Euro am Tag dürfen auch die Drahtesel so oft sie wollen mit der Bahn fahren.
Die Bahn selbst ist in den Farben der Dachmarke Südtirol gehalten und auf dem neuesten Stand. In nahezu jedem Abteil sind Plätze direkt an den Eingängen für Radfahrer ausgewiesen und Platz für die Räder vorhanden. Außen an den Zügen (an den Türen) ist ein Symbol für Rad- und Skiplätze angebracht, so dass man nicht aus versehen im falschen Abteil stehen muss. Als wir ausstiegen, regnete es leicht. Nun gut, dann essen wir erst einmal einen Teil der mitgenommenen Brotzeit unter dem Dach an der Haltestation. Dann ging’s los!
Es hörte bald auf zu regnen und das Wetter zeigte sich für’s Radeln als sehr angenehm. Weder zu warm noch zu windig und trocken strampelte es sich wirklich gut. Meist verlief der Radweg entlang der Rienz, manchmal etwas bergaufwärts oder durch die kleinen Ortschaften entlang der Strecke.
Der Radweg ist sehr gut beschildert. Auch sind auf der Straße/ dem Weg immer wieder Wegweiser und Radmotive aufgemalt, so dass man sich eigentlich nicht verfahren kann. Wir mussten nie suchen, wie es weiter geht. Überwiegend waren die Wege asphaltiert, ansonsten gut geschottert.
In den Ortschaften verlief der Radweg häufig auf öffentlichen Straßen, manchmal sogar auf der Hauptstraße. Ansonsten waren es häufig wenig befahrene Seitenstraßen, Zufahrten zu entlegenen Gehöften oder eben Radwege. Das ist prinzipiell auch kein Problem. Mit selbst radelnden eher kleineren Kindern muss man dann aber schon gut aufpassen, dass sie rechts fahren, auch wenn wirklich selten ein Auto kommt. Mit den Kindern auf der Straße durch die Ortschaften war es manchmal etwas eng. Andererseits kommt man so automatisch an verschiedenen Einkehrmöglichkeiten vorbei, falls die Motivation ein wenig Antrieb braucht. Auch Spielplätze und der Wasserspielplatz in Olang liegen auf der Strecke. Dafür war’s aber ein wenig zu frisch. Und mit einem aufmerksamen Blick an den sich ständig ändernden Himmel zogen wir es vor weiter zu fahren.
Die Rienz zeigte sich auch abwechslungsreich. Mal rauschend, mal dahinplätschernd. Ein anderes mal fast zum See aufgestaut aber immer in ihrem gletscherfarben anmutenden türkisblau. Auch hätten bei schönerem Wetter einige Sand- und Kiesbänke zum Spielen und Ausruhen eingeladen. Häufig ging es über schöne Holzbrücken, die teilweise sogar überdacht waren.
Ab und an gab es Wetterschutzhütten entlang des Radweges.
Für unsere Kinder mit 8 und 10 Jahren war es ein gemütlicher und abwechslungsreicher Ausflug mit dem Rad, auch wenn wir die 35 km zwar nicht in den Beinen aber im Gesäß spürten. Trotzdem kann auf diese Weise jeder auch mit dem Rad nicht nur die nähere Umgebung erkunden. Auch ganz ohne eBike, aber natürlich auch mit.
Alles in allem ein toller Ausflug für wenig Geld trotz oder vielleicht gerade bei dem Wetter.
Hier ein paar Impressionen von unterwegs
Weitere Infos zur Südtirolwoche 2016:
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