In der Urlaubsregion Kärnten im Gailtal gibt es nahe dem Presseggersee den Outdoorpark Nassfeld. Chronologisch betracht zunächst ein reines Winterskigebiet und natürlich Wanderregion im Sommer wurde das Nassfeld auch für den Sommertourismus weiter erschlossen. Inzwischen steht dem Urlauber der Outdoorpark Nassfeld zur Verfügung.
Ob es ein Kletterpark, eine Flying Fox Meile oder Base Jump für die Kletterwütigen – Sommerrodelbahn oder Mountain Cart oder Segwayfahren für die Downhiller- oder Bogenschießen ist. Zudem gibt es im gesamten Bereich Einkehrmöglichkeiten, teils Zustiegsmöglichkeiten bei der Milleniumbahn, so dass auch kleinere Wanderrouten möglich sind.
Weil es ein Nicht-Wandertag für uns war stürzten wir uns trotz toller Aussicht und schöner Berge rings umher auf die Sommerrodelbahn. Ab 7 Jahren, so hieß es wird alleine gerodelt. Zunächst war das unserem 8 -Jährigen nicht ganz geheuer, aber so war es nun mal. Die Rucksäcke konnten wir oben beim Liftwart stehen lassen und so gings gut angekurtet und festgezurrt los!
In rasanter Fahrt ging es nicht nur abwärts sondern auch mitten durch eine Pferdekoppel, nur von einem dünnen Stromband getrennt, grasten die gutmütigen Tiere direkt daneben. Bei der Gelegenheit lernten wir, dass eine Kuh zumindest auf kurze Distanz bergab fast so schnell ist wie der Rodelschlitten – beeindruckend!
Spannend waren zwei Tunnel. Nicht nur, dass es durch eine Unterführung ging, es ging an der Unterführung wirklich runter. Während der Fahrt hat man kaum Gelegenheit die tolle Umgebung zu genießen, aber dafür ist ja danach noch jede Menge Zeit. An der Tressdorfer Alm angekommen, sind wir immerhin gut 400 hm hinunter gesaust. Die Rodel werden wie die Gäste in die Gondeln gepackt, sofern man wieder hoch möchte. Wir wollten! Eine zweite Runde war unumgänglich. Bei dem Preis für 2 Kinder und 2 Erwachsene mit Schlugaermäßigung für 28 Euro eine nicht gerade günstige Angelegenheit. Die erste Abfahrt war bei uns in der Gondelbahnfahrt inkludiert. Bei der zweiten Abfahrt konnten wir es noch mal richtig genießen.
Danach schauten wir uns um und entdeckten den Aquatrail. Hier wurde wirklich sehr aufwendig und liebevoll für Jedermann (kinderwagentauglich) auf einem weitläufigen Gelände ein Wasserthemenweg angelegt. Spielplätze, Relaxliegen, Wetterunterstände, Trampoline, Wasserspielplätze mit Staumöglichkeiten,…… hier können sich Familien und Nicht-Weitwanderwillige entspannt bewegen und aufhalten und die Aussicht genießen.
Richtung Süden ragen felsige Bergmassive wie Roßkofel und Trogkofel, weiter im Osten auch der Gartnerkofel auf.
Wir teilten uns auf. Die Kinder und mein Mann tummelten sich auf dem Aquatrail. Ich durfte noch ein wenig einsamere Bergluft schnuppern, denn der Trubel auf dem Madritschen war doch enorm (Radfahrer, Kinderwagen etc. ). Sobald es in den Bergen laut wird weiß man, dass man dorthin nicht nur zu Fuß gelangt.
Es wurde vereinbart, dass ich zum Rudnigsattel wandere, geschätzt zwei Stunden insgesamt und fast auf selber Höhe, wobei dazwischen abgestiegen werden musste. Als ich den Aquatrail verließ war der Roßkofel mit 2 1/2 Std ausgeschildert. In der Zeit wollte ich spätestens wieder hier am Madritschen sein. Ich flitzte los und war gleich hellauf begeistert! Denn es eröffnete sich mir gleich ein großes Felsenmeer aus Felsblöcken.
Mit Trittsicherheit und Konzentration konnte man den Weg sehr zügig über die Felsblockspitzen absolvieren, ohne jedes Mal vom Block wieder auf kleinere Steine zurück zu klettern. So überwand ich das Felsenmeer rasch und es ging eher in sehr grobem Geröll den Berg hinauf. Bei den sommerlichen Temperaturen schweißtreibend, obwohl der Weg im Bergschatten lag. Für Ungeübte kein geeigneter Weg, denn die großen aber losen Steine verlangen Trittsicherheit und ein gutes Auge, welcher Stein hält und welcher nicht (die meisten hier nämlich nicht).
Ich kam nach einer guten halben Stunde an eine Abzweigung – ” Roßkofel 30 Minuten” . Na, wenn das so ist, dann nehme ich den Gipfel doch noch mit! Absolut euphorisch machte ich mich an den Gipfelanstieg. Der dauerte dann tatsächlich noch eine halbe Stunde. Nach kurzer Rast auf dem Gipfel mit tollem Rundumblick auch nach Italien (und dem herannahenden Gewitter), Gipfelkreuz und Glocke, machte ich mich zügig an den Abstieg. Dabei genoss ich den wunderschönen Ausblick ebenso wie den anspruchsvollen Untergrund. So konzentriert bemerkte ich das Murmeltier sehr spät, das direkt vor mir saß. Ihm ging es offenbar genauso und so betrachteten wir eine ganze Weile verdutzt.
Bei meiner Familie angekommen war ich fix und alle, weil ich auf den Roßkofel und zurück in gut zwei Stunden mit Viertelstunde Pause auf dem Gipfel und zurück gerannt bin. Aber toll war´s!
Nachdem meine Wanderlust erstmal befriedigt war und das Wetter zu kippen drohte, beschlossen wir einfach noch eine Runde spazieren zu fahren. Wir setzten uns also in die Madritschen Sesselbahn und fuhren zum Nassfeldpass. Für die Kinder auf jeden Fall sehr spannend und mit toller Aussicht ging´s hinunter. Dort spielten sie noch eine Runde auf dem dortigen Spielplatz und dann fuhren wir wieder hinauf. Dann zog es immer mehr zu und wir machten uns an die letzte Abfahrt mit der Gondel.
Die Tageskarte Nassfeld kostet für einen Erwachsenen 29 Euro, für Kinder 15 Euro. Hier ist die einmalige Benutzung der Sommerrodelbahn und dem Gondeltransfer wieder nach oben inklusive.
Bei Einzelpreisen für die Milleniumbahn von 10/12 Euro für Erwachsene und 5/6 Euro für Kinder ging es bei uns ziemlich genau Null auf Null auf. Wenn man natürlich noch weitaus mehr mit den Bahnen fährt, dann lohnt sich die Tageskarte mehr.
Interessant vor allem auch für Biker, die mit dem Rad mehrfach nach oben befördert werden wollen. 90 Euro für die Familie ist ein stolzer Preis, aber leider kosten Bergbahnen eben entsprechend und da ist man auch anderswo schnell um die 50 Euro für die Familie los.
Ein wirklich schöner Ausflug, wenn man die Art und Ballung von Atraktionen in den Bergen mag!
Weitere Infos zur Kärntenwoche 2016:
Webseite Nassfeld
Webseite Kärnten