Wer mal sehen möchte, wie aktiv sein Kind am Tag ist, der kann dies mit dem Bewegungssensor ReimaGO ganz leicht überprüfen.
Hierzu gibt man dem Kind einfach diesen Sensor mit und wertet dann abends über die entsprechende App die Aktivität aus.
Wir haben uns diesen kleinen Sensor mal genauer angeschaut und berichten euch darüber.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Kunststoff |
Maße | Durchmesser 36,5 mm und Dicke 8 mm |
Farbe | schwarz |
Gewicht | 9,4 g (inkl. Batterie) |
sonstiges | Wasserdicht bis zu 30m | auswechselbare Batterie |
Preis | UVP: 39,95 € |
Verarbeitung
Die Verarbeitung des kleinen, schwarzen Sensors ist gut. Lediglich die beiden Schrauben hinten können je nach Gebrauch ein wenig stören. Diese sind aber mit einem geeigneten Werkzeug (Torcx T6) leicht zu entfernen.
Praxistest
Der Sensor wurde von unserem 9-jährigen Sohn in der Schule sowie in der Freizeit mitgeführt.
Angeliefert wird die kleine, runde Scheibe in einem knallroten Karton, der eigentlich nicht zu übersehen ist. Dann noch schnell auspacken und schon ist das kleine Wunderwerk auch einsatzbereit.
Aktivitätsübersicht / Auswertung
Aktiviert wird der Sensor über Bewegung. Daher einfach dem Kind in die Tasche stecken, oder an der Jacke befestigen, oder wie auch immer mitgeben. Das Kind sollte jedoch darauf achten, den Sensor nicht zu verlieren, was leicht passieren kann. Doch was macht dieser Sensor genau?
Hierzu schreibt Reima folgendes:
“Der ReimaGO®-Sensor erfasst und registriert Bewegung. Dabei wird nicht die Herzfrequenz überwacht, und es werden keine Kalorien gezählt – der Sensor misst vielmehr die Intensität und Dauer körperlicher Aktivität. Dabei sammeln Sie Punkte – je kräftiger oder je länger Sie sich bewegen, desto mehr.”
Nachdem dann der Sensor den ganzen Tag mit herumgetragen wurde, muss man sich zunächst die App für den ReimaGO installieren. Leider wird auch hier wieder ein Kundenkonto benötigt, da die Daten auf dem Server von Reima gespeichert werden. Wer also schon mal grundsätzlich kein Konto anlegen will, der kann die Daten nicht auswerten.
Hat man sich dann doch entschlossen und legt ein Konto an, dann kann man das Smartphone via Bluetooth mit der App verbinden. Die App möchte dann noch eine Berechtigung für den Standort, warum sie diese auch immer will. Man kann die Berechtigung zwar im Menü unter den App-Einstellungen deaktivieren, aber zumindest bei Android 6 will die App beim Verbinden mit dem Sensor erneut den Standortzugriff. Laut Beschreibung auf der Homepage von Reima “dient dies NICHT zur Lokalisierung Ihres Kindes, sondern für eine bessere Bluetooth-Verbindung zum Sensor.”
Wir haben bei Reima nachgefragt, warum der Standortzugriff bzw. die Standortservices von Google aktiviert werden müssen bei der Verbindung via Bluetooth zum Smartphone. Folgende Antwort von Reima haben wir erhalten:
“Ja, es muss das Feature “Standortservices” aktiviert werden, während der Sensor mit der ReimaGO App verbunden oder synchronisierst wird. Dies ist erforderlich, damit die Bluetooth-Verbindung ordnungsgemäß funktioniert. Sie können natürlich immer das GPS ausschalten.”
Ist die Verbindung dann vorhanden, werden die Daten des Sensors in die App geladen. Nun werden zwei Werte angezeigt. Auf der linken Seite die Bewegungsdauer (Uhrsymbol) und auf der rechten Seite die Intensität (Raketensymbol). Nun kommt man dann auf eine Übersicht, auf welcher sich das Reima-Männchen im Wald oder unter Wasser befindet, je nachdem in welchem Level man ist. Durch Betätigen des Buttons am Bildrand unten in der Mitte, bewegt sich die Figur dann vorwärts durch die Landschaft und die erarbeiteten Punkte zählen herunter. Ganz nett gemacht, aber ehrlich gesagt ein wenig lästig, weil man ständig auf das Display tippen muss und für die Kids bzw. für unseren Junior nach ein paar Mal drücken dann auch langweilig wurde. Es passiert schließlich nichts anderes, als dass die Figur der Linie entlang hüpft und beim Erreichen des oberen Bildschirmrandes in eine weiteres Level kommt.
Oben rechts wird immer der Gesamtpunktestand angegeben. Durch Klick auf diesen bekommt man eine Übersicht der Kindes. Hier sieht man z.B. in welchem Level es sich aktuell befindet.
Grundsätzlich besteht jedes Level aus sieben Stufen, wobei eine Stufe dem täglichen Aktivitätsziel des Kindes entspricht. Wurden alle sieben Stufen in einem Level erreicht, dann bekommt das Kind die Belohnung.
Für die Kids soll im Grunde der Anreiz zu mehr Aktivitäten darin liegen, dass die Eltern innerhalb der App Belohnungen hinterlegen können. Hierzu kann man in der App ein Foto der Belohnung hochladen (z.B. einen Gutschein) und festlegen, wie viel Aktivität für diese erforderlich ist. Ist das vorgegebene Aktivitätsziel erreicht, so bekommt das Kind dann die Belohnung.
Die Frage nach dem “Brauch ich das?”
Über Sinn und Nutzen von solchen technischen Gadgets lässt sich sicherlich streiten und jeder hat da so seine eigene Meinung.
Aus technischer Sicht, ist der ReimaGO Sensor eine nette Sache um mal zu sehen, wie aktiv das Kind den Tag über so unterwegs ist.
Inwieweit es sinnvoll und notwendig ist, die Kinder mittels technischer Geräte und den darin enthaltenen Belohnungen zur Aktivität zu animieren, darüber lässt sich sicherlich trefflich streiten. Da dies aber nicht unbedingt in einen objektiven Testbericht gehört, werden wir hierzu einen eigenen Artikel schreiben, der sich diesem Thema widmet.
Letztendlich liegt der Anreiz zu Aktivität daher definitiv in den Belohnungen welche die Eltern hinterlegen. Gibt es keine Belohnungen, verfliegt der Reiz sehr schnell.
Batteriewechsel
Die Batterie hält laut Hersteller ca. 6 Monate und kann dann problemlos ausgetauscht werden. Es handelt sich hierbei um einen Batterie des Typs CR2025. Hierzu einfach den Deckel auf der Rückseite des Sensors mit einem Schraubendreher anheben und die Batterie austauschen. Ist dann in ein paar Minuten erledigt.
Fazit
Der ReimaGO Activitäts Sensor ist grundsätzlich mal eine interessante Möglichkeit die Aktivität des Kindes über den Tag zu erfassen. Inwieweit das Kind hierbei zu motivieren ist, dürfte hauptsächlich von den Belohnungen abhängen, die die Eltern in der App per Bild hinterlegen können.
Letztendlich gibt es sicherlich noch andere Wege und Mittel um seine Kinder zu mehr Aktivität zu bewegen. Ob man hierzu zunächst mal knapp 40 € ausgeben und alles über technische Auswertungen durchführen muss, sollte jeder für sich selber entscheiden.
Es geht sicherlich auch anders 😉
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