Nachdem wir ja in einem ersten Bericht auf die „Gehzeiten“ beim Wandern eingegangen sind, wollen wir uns in diesem Artikel zum einen den Wegekategorien widmen, aber auch kurz darauf eingehen, was denn die ganzen Angaben auf den gelben Wanderschildern zu bedeuten haben.
Die Beschilderung
Jeder kennt sie, die gelben Schilder, welche uns den Weg zum Ziel weisen. Hier kann man viele Zahlen und Symbole vorfinden, aber auch Piktogramme. Letztendlich wird der ein oder andere sicherlich nur auf die angegeben Gehzeiten schauen und sich freuen, wenn diese immer kleiner werden.
Aber was so ein Wegweiser sonst noch alles so anzeigt, wollen wir hier erläutern. Die Beschilderung richtet sich im Übrigen nach der DIN 33466, die wir ja von den Gehzeiten schon kennen.
Die Schilder in der vorgeschriebenen Farbe Gelb (RAL 1023) zeigen die folgenden Inhalte an (es müssen aber nicht immer alle Inhalte vorhanden sein, wenn es in dieser Richtung nichts gibt):
- Schwierigkeitsangabe
- Zielangabe, für die Orientierung wichtige Zwischenziele bei Bedarf
- Gehzeit
- Bis zu zwei Wegnummer
- Name des Weges
- Wegehalter
- Piktogramme
Hier zunächst ein Beispiel, mit Bezeichnungen
Und hier ein Beispiel aus den Bergen
Wie man an dem obigen Bild erkennen kann, gibt es nicht immer Zwischenziele oder Piktogramme (auf dem untersten Wegweiser ist ein Parkplatz ausgezeichnet)
So kann man sich an den Wegweisern gut orientieren, da diese eigentlich immer die gleichen Inhalte (falls vorhanden) anzeigen sollen.
Es gibt natürlich in den Bergen auch Wegweiser, welche relativ wenig an Inhalt haben, wie das nachfolgende Beispiel aufzeigt.
Hier sind im Grunde nur Angaben vorzufinden für
- Schwierigkeitsangabe
- Zielangabe, für die Orientierung wichtige Zwischenziele bei Bedarf
- Bis zu zwei Wegnummer
- Name des Weges
- Wegehalter
Die Gehzeit selber sucht man hier leider vergebens.
Wegekategorien
Neben der Gehzeit sind vor aber auch die Wegekategorien wichtig. Gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist, oder Freunde dabei sind, welche in den Bergen noch nicht ganz so sicher sind, sollte man nicht unbedingt den schwierigsten Weg aussuchen.
Um sich hier ein wenig zu orientieren, gibt es die Wegekategorien, die in die folgenden 3 Farben unterteilt sind:
Farbe | Erläuterung |
---|---|
Blau | Bergewege mit blauem Punkt sind einfachere Wege, die schmal und steil sein können |
Rot | Bergwege mit rotem Punkt sind überwiegend schmal, oft steil angelegt und können absturzgefährliche Passagen aufweisen. Zudem können kurze versicherte Gehpassagen vorkommen |
Schwarz | Bergwege mit schwarzem Punkt sind schmal, oft steil angelegt und absturzgefährlich. Hier kommen zudem gehäuft versicherte Gehpassagen und/oder einfache Kletterstellen vor, die den Gebrauch der Hände erfordern. Bei diesen Bergwegen ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich. |
Alpine Routen | Diese Routen führen in das freie alpine bzw. hochalpine Gelände und sind keine Bergwege im vorangegangenen Sinne mehr. Die alpinen Routen können exponierte, ausrutsch- und absturzgefährdete sowie ungesicherte Geh- und Kletterpassagen enthalten. |
Zu beachten ist hier noch, dass die Übergänge in der Klassifizierung von schwarzen Bergwegen zu alpinen Routen und auch Klettersteigen fließend sind!
Leider gibt es in den Bergen keine einheitlichen Wegekonzepte und daher kann es schon mal vorkommen, dass man gerade im Grenzbereich auf die ein oder andere unterschiedliche Wegekategorie trifft.
Hier ein Vergleich:
Wie man hier gut erkennen kann, gibt es im Land Tirol keine blauen Bergwege.
Wegeklassifizierung
Doch wie werden diese Wegekategorien in der Praxis vergeben? Grundlage hierfür ist die Wegeklassifizierung.
Die Klassifizierung an sich bezieht sich immer auf die schwierigste Stelle des Weges auf dem Weg zum Ziel.
Bei der Beurteilung der Wege werden gute Weg- und Wetterverhältnisse zugrunde gelegt und die folgenden Kriterien mit einbezogen:
- Breite, Neigungsverhältnisse und Absturzgefährdung
- Häufigkeit von Seilversicherungen
- Gebrauch der Hände zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts oder zur Fortbewegung
- Häufigkeit und Schwierigkeit von Kletterstellen
- Schwierigkeit des Weges in Bezug auf das nötige Maß an koordinativen Fähigkeiten
Nicht herangezogen werden folgende Kriterien:
- Die Länge des Weges, da diese sich aus der Zeitangabe auf dem Schild ergibt
- Die typischen alpinen Gefahren (Steinschlag, Lawinen, Höhenlage und Ähnliches)
- Die erforderliche Ausrüstung
3 Kommentare
Suche Erklaerung wo der Unterschied zwischen gelben und tuerkisfarbenen Wanderschilder in Baden Wuerttrmberg liegt?
Hallo Marita,
leider kann ich dir da auch keine Antwort geben, da mir türkisfarbene Schilder bislang nicht begegnet sind.
Hast du zufällig ein Foto davon, dass wir uns es mal ansehen könnten?
Grüße
Lefdi
Hallo Martina,
wir haben uns mal mit dem Schwäbischen Albverein in Verbindung gesetzt und folgende Info von dort erhalten:
“Beim Beschilderungskonzept Schwäbische Alb werden gelbe Wegzeiger für das Grundwegenetz und die Weitwanderwege/Hauptwanderwege verwendet.
Die grünen (türkisfarbenen) Wegzeiger für die örtlichen Rundwege!”
Das dürfte die Erklärung für eine Frage sein.
Gelb = Weitwanderwege/Hauptwanderwege
Türkis= örtliche Rundwege
Grüße
Lefdi