Der Schlafsack spielt beim Outdoorübernachten als körpernahestes Zubehör mit eine elementare Rolle um sich gut erholt am nächsten Tag ins nächste Abenteuer stürzen kann. Hierbei sind die Materialien, Formen, Temperaturbereiche, Packmaße und Preisklassen extrem unterschiedlich.
Das ultimative Leichtgewicht unter den Schlafsäcken, der Fever Zero von Yeti, wurde von uns getestet.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Gewebe: 100% Nylon | Füllung: Chrystal Down |
Größen | M, L, XL |
Farbe | rot |
Preis | 399 Euro UVP |
Packmaß | 11x18cm |
Gewicht | 280 g für Größe L |
Temperaturbereiche | Komfort: 15 Grad °C | Limit 12 Grad °C | Extrem -1 Grad °C |
Aufgrund seiner Eigenschaften eignet er sich hervorragend für die Teilnahme an den härtesten Ultraausdauer-Events, wo man seine Ausrüstung selbst tragen muss.
Das Außengewebe ist weich und daunendicht, daher ist der Schlafsack weich und bequem, zudem atmungsaktiv, wasserabweisend und winddicht. Er verfügt über eine verstellbare Kapuze und ein unschlagbares Packmaß. Es werden ausschließlich europäische Qualitätsdaunen verwendet.
Das Crystal Down Dry System steht für eine Behandlungsmethode der Daunen, welche sie widerstandsfähiger gegen negative Einflüsse von Feuchtigkeit macht. Diese nämlich kann all die schönen und wirklich hervorragenden Eigenschaften der Daune schnell und nachhaltig zunichte machen.
Verarbeitung
Das Gewebe ist durchgängig daunendicht. Der Reißverschluss läuft gut und hakt nicht. Die Nähte sind alle sauber geschlossen. Entsprechend der Daunenfüllung ist die Wäsche mit Vorsicht und ausdrücklich gründlicher Trocknung vorzunehmen.
Praxistest Yeti Fever Zero
Zunächst einmal ein paar Basics zu Daunen:
Bei Daunen handelt es sich nicht um das Federkleid von Gänsen sondern um die Bauch- und Brustdaunen, welche im Gegensatz zu den Federn weicher, leichter und ohne harte Kiele sind.
Als Bauschkraft, Fillpower oder Loft bezeichnet man das Maß wie stark sich 30 g Daunen unter einem Normgewicht komprimieren lässt. Hier gilt je gesünder die Gans und je besser die Daunenqualität umso höher die Bauschkraft.
Die Edition Next to Nothing konzipiert Produkte mit einem hauchdünnen Garn. Dies ermöglicht ein Gewebegesamtgewicht pro Quadratmeter von nur noch 20 Gramm – so viel wie eine Viertelseite eines normalen 80 Gramm Druckerpapiers.
Nun aber zur Praxis:
Der Schlafsack wurde im Sommer, aber dort durchaus bei nächtlichen Temperaturen bis 5 Grad °C getestet.
Schon vor dem ersten Auspacken bestanden leichte Bedenken, ob der Schlafsack je wieder in die Hülle passen würde. Das Packmaß ist unglaublich gering. So war die erste Handlung auch tatsächlich nicht das Probeliegen, sondern das wieder verpacken. Es sei gleich gesagt, dass die Bedenken unnötig waren. Erstaunlich mühelos ging es von statten, sofern man schneller stopft als die Daunen sich wieder entfalten. Die robuste Hülle läuft auch nicht Gefahr den Verpackungskünsten nicht Stand zu halten. Der Kordelstopper ist ebenfalls robust. Auf der Unterseite ist sogar ein Bereich für den Namen des Besitzers vorgesehen. Offenbar geht Yeti davon aus, dass sich dieses Modell gleich jeder unter den Nagel reißen möchte .
Das Auspacken gleicht dem Entlassen eines Genies aus der Flasche. Je mehr Raum und Luft der Schlafsack bekommt umso voluminöser wird er. Bläst man etwas Luft in den Fußteil bleibt dieser lange Zeit einfach aufgeblasen so stehen, als steckten gleich zwei Menschen darin, so leicht ist das Gewebe.
Die Oberfläche ist glatt, sehr dünn und weich, aber durchaus robust. Es wurde kein einziger Faden gezogen in der Testzeit. Zudem ist das Gewebe tatsächlich daunendicht. Egal wie oft wir stopften und wieder ausbreiteten, die Daunen blieben an ihrem Platz.
Der kurze Reißverschluss ist etwas gewöhnungsbedürftig, da zum einen damit der Ein- und Ausstieg etwas erschwert ist und zum anderen, die Füße, sollten einmal die Socken qualmen, nicht belüftet werden können. Dies ist aber auch fast der einzige merkliche Einsparpunkt von Gewicht zu Lasten des Komforts. Der Reißverschluss läuft leicht und am oberen Ende ist trotz Gewichtsreduktion ein Kinnschutz vorhanden. Anstatt eines Zippers gibt es ein Stoffbändchen mit Yeti-Schriftzug. Das geht genauso und kann vor allem auch nicht beim Stopfen die Gewebehaut verletzen.
In Größe L ist der Schlafsack mit 215 cm Länge und einer Schulterbreite 83 cm ausreichend geräumig.
Die verstellbare Kapuze ist nicht mit der eines großen Mumienschlafsacks zu vergleichen aber sie ist ausreichend. Der Kordelstopper an der Seite zur Weitenregulierung drückt manchmal beim Drehen nachts, da er nicht in einer Blende verschwindet, aber das kann gut in Kauf genommen werden.
Die Temperaturangaben entsprechen auch unseren Ergebnissen. Bis 15 Grad ist der Dauni angenehm warm. Ab da wurde es kühl bis frostig. Mit entsprechender Bekleidung kann der Komfortbereich sicherlich um ein paar Grad korrigiert werden, wenn man nur einen Schlafsack mitnehmen möchte.
Auch die Winddichte kann bejaht werden. Allerdings muss hier berücksichtigt werden, dass bei kaltem Wind die Fühltemperatur eine geringere ist und somit auch wieder früher gefroren wird. Anzumerken ist, dass die Testperson eine wahre Frostbeule unter den Frauen ist und die Angaben insofern ggf. relativiert werden müssen. Auch bei sehr warmen nächtlichen Temperaturen von bis zu 30 °C unterm Dach im Hochsommer wurde der Schlafsack, allerdings dann mit offenem Reißverschluss, als angenehm empfunden. Er klebte nie nass auf der Haut. Allerdings ist dies ein weiterer Nachteil des halben Reißverschlusses, man kann den Schlafsack nicht wirklich zur Decke öffnen.
Pro / Contra
Der Fever Zero ist ein toller Daunenschlafsack mit hervorragenden Eigenschaften und lässt keine Wünsche offen.
Fazit
Der Fever Zero von Yeti ist ein wasserabweisender, winddichter, atmungsaktiver Daunenschlafsack der Ultraleichtklasse und ist für alle, die es leicht und leichter und klein und kleiner Brauchen das Must-Have überhaupt. Mit 400 Euro ist er sicherlich nicht der günstigste aber auf Fall denen sein Geld Wert. Zudem macht er einfach Spass, sofern das ein Schlafsack vermag.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
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