Dieses, seit über eineinhalb Jahren wütende Virus hat dafür gesorgt, dass es nahezu unmöglich ist, ohne Maske einigermaßen Freiheit erleben zu können, wie Einkaufen, Busfahren, etc.
Bereits kurz nach Corona-Bekanntwerden wurde klar, dass hierfür nur eine FFP2-Maske oder alternativ eine medizinische Maske den gewünschten Schutz leisten könne, weshalb ein solcher Schutz verpflichtend wurde. Daher genügten die bis dahin, teilweise auch selbst geschaffenen, modisch wirkende Masken nicht mehr den Anforderungen.
Um sich nun trotzdem nicht ganz den unschönen weißen, bzw. blassblauen Masken ergeben zu müssen, hat sich der Hersteller Patrol etwas einfallen lassen und einen Halsschlauch kreiert, der einen FFP2-Filterschutz mit integriert hat.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | außen: Polyamid, Elastan innen: Nylon, Elastan – Filter: Polypropylen |
Größen | S/M oder L/XL |
Farben | Silbergrau oder Schwarz |
Preis | 29,90 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Halsschlauch kam in einer Pappschachtel. Mit in dieser Verpackung waren drei, in einem Cellophantütchen befindliche weiße Filtereinsätze. Der Halsschlauch war sauber verarbeitet und hinterließ den Eindruck einer stabilen Verarbeitung.
Diesbezüglich auffällig war, dass der Halsschlauch leichter war als es die Optik vermuten lassen würde. Auf der Innenseite war eine weiße Filtertasche aufgenäht, die sehr leicht und anfällig wirkte.
Ein in der Verpackung befindliches „Beiblatt“ erklärte die getestete FFP2-Wirksamkeit der Filtereinsätze durch die Unternehmen TESTEX (Schweiz) sowie Nelson Labs (USA).
Wir hatten den Halsschlauch der Fa. Patrol in schwarz und der Größe L/XL.
Praxistest
Die übersandte Größe L/XL des Community-Halsschlauchs mit FFP2-Filtersystem schien dem ca. 100-Kilogramm-schweren Tester zunächst angemessen. Dies war jedoch nicht wirklich der Fall. Während der Halsschlauch als solcher zwar passte, war die eigentliche FFP2-Schutzfunktion dahingehend eingeschränkt, dass die Krause zwischen Nacken und Nase entweder etwas mehr Spannung oder aber einen festeren, idealerweise individuell anpassbaren (biegbaren) Nasenbügel benötigt hätte. Dort nämlich saß der Halsschlauch zu locker, so dass er mit den Händen immer wieder zurecht gerückt werden musste, was einer vermeintlichen Hygienewirkung entgegenwirkt. Durch diesen nicht sauber abschließenden Sitz des Halsschlauchs geht natürlich auch einiges an der vorgesehenen Schutzwirkung verloren, da Atem quasi am FFP2-Filtereinsatz vorbei kann.
Die recht dünnen und weichen Filtereinsätze so in die Filtertasche zu bekommen, dass diese quasi faltenfrei und passgenau sitzen, erfordert etwas Geschick. Dort wäre eine anschließende Fixierung wünschenswert, um ein Verrutschen des Filtereinsatzes zu vermeiden. Der Filtereinsatz ist dort positioniert, wo er sowohl Nase als auch Mund überdeckt
Im Alltag war es grundsätzlich entspannter, einen Halsschlauch zu tragen, der im jeweiligen Bedarfsfalle einfach über die Nase gezogen werden kann. Das ging nicht nur einfacher, sondern auch schneller wie dies mit den FFP2-/medizinischen Masken der Fall war. Zusätzlich war gerade in der noch kälteren Jahreszeit der wärmende und windabweisende Halsschlauch ein angenehmer Schalersatz.
Sowohl mehreren Handwäschen wie auch Maschinenwäschen schienen dem Halsschlauch kaum merklich etwas anhaben zu können. Lediglich ein minimales Ausbleichen war festzustellen. Es darf daher damit gerechnet werden, dass der Halsschlauch deutlich länger als die auf der Homepage des Fa. Patrol angegebenen 200 Tage überleben wird. Auch die vermeintlich anfällige Filtertasche war weiterhin sauber vernäht und formstabil.
Das Tragen des Halsschlauchs in der „weiten Öffentlichkeit“, z.B. beim Gassigehen oder Parkbesuchen war soweit unauffällig. Beim Einkaufen jedoch fielen immer wieder abwertende Blicke und zügiges Vorbeihuschen auf. Dennoch nur zweimal darauf angesprochen war klar, weshalb dies der Fall war: der Halsschlauch mit FFP2-Filtersystem ist als solches nicht zu erkennen. Es scheint, als trage man lediglich einen Schal oder einen herkömmlichen Halsschlauch über der Nase und nicht, wie ja eigentlich gefordert, eine FFP2- oder eine medizinische Maske. Und das sorgt bei der wegen Corona ohnehin schon angespannten Allgemeinstimmung für zusätzlichen Konflikt, der sicherlich vermeidbar wäre, wenn der Halsschlauch als FFP2-Maske erkennbar wäre oder durch wiederholtes Darstellen in jeglicher Medienform als FFP2-Schutz akzeptiert würde.
Pro / Contra
Pro
- Neutrales Kleidungsstück mit FFP2-Schutzwirkung
- Schicker, moderner Halsschlauch
- Leicht und angenehm zu tragen
Contra
- Zu wenig Nasenspannung, kann verrutschen
- FFP2-Schutzwirkung nach außen nicht erkennbar
Fazit
Unter den Voraussetzungen, dass der Halsschlauch die individuell richtige Größe hat und ein Silbergrau oder Schwarz zur persönlichen Mode passt, hat Patrol mit seinem FFP2-Halsschlauch sicherlich zur richtigen Zeit das richtige Produkt geschaffen.
Bedauerlicherweise zeigt sich die FFP2-Schutzwirkung von außen jedoch nicht wirklich, so dass eine solche regelmäßig zu erklären oder gar nachzuweisen wäre. Und auch dann dürfte man sich noch auf Diskussionen einstellen, weil ja der Halsschlauch lediglich einen FFP2-Filtereinsatz ermöglicht, ohne jedoch selbst eine, wie meist gefordert, FFP2-Maske zu sein.
Wer nun aber dort lebt, wo die Voraussetzungen entsprechend passen würden, oder aber sich und andere auch dort schützen will, wo dies nicht zwingend verlangt wird, findet in dem Community-Halsschlauch mit FFP2-Filtersystem eine schicke Alternative zu den, sind wir mal ehrlich: hässlichen FFP2- oder medizinischen Masken.
Dass ein Filter, wie auch eine Maske, nach gewisser Zeit nicht mehr verwendet werden soll, ist nachvollziehbar.
Der Hersteller bietet die hierfür erforderlichen Filtereinsätze im 5er-Pack für 8,90 Euro an, was den Geldbeutel, im Vergleich zum jeweils erforderlichen Maskenkauf, deutlich weniger belastet.
Da haben sich die 29,90 Euro, die für die Anschaffung des FFP2-Halsschlauchs fällig werden, relativ zeitnah amortisiert.
Und falls das mit Corona mal enden sollte, hat man noch einen Halsschlauch mit Maskenformung, der beispielsweise sehr gut zum Skifahren/Snowboarden weiterverwendet werden kann.
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