Ob zur Arbeit oder mit dem Fahrrad kurz in den Supermarkt, als Handgepäck auf Reisen oder auf einem Städtetrip, einen Rucksack habe ich eigentlich immer dabei.
Die Firma Osprey hat uns das Rucksackmodell Aphelia aus ihrer 24/7-Serie zum Testen zur Verfügung gestellt.
Ich bin gespannt, ob der Rucksack mir wie angekündigt den Alltag durch geschickte Organisation erleichtern wird. Auf den Rücken, und los …
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 210/420/630D Nylon Dobby Blend |
Volumen | 26 Liter |
Farben | Ethal Blue, Juneberry Purple, Abyss Black |
Maße | 47 cm (H) x 30 cm (B) x 25 cm (T) |
Gewicht | 700 g |
Preis | 95,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung des Osprey Aphelia
Der Aphelia kommt mit einem schlichten, sportlichen Design daher. Am Rucksack ist außen kein großer Schnickschnack, was ihn auch gerade deshalb alltagstauglich macht.
Ich habe den Aphelia in der Farbe Schwarz gewählt. Aber auch die anderen beiden verfügbaren Farben, ein gedecktes Blau und ein Lila, sind in meinen Augen passend für einen alltäglichen Rucksack gewählt.
Der Rucksack wirkt vor allem durch das gepolsterte Rückenteil sehr formstabil, das Hauptmaterial robust. Auch bei näherem Hinsehen konnten keine Materialfehler oder sonstige Mängel gefunden werden. An der Verarbeitung gibt’s bei Osprey einfach wie gewohnt nichts auszusetzen.
Die Reißverschlüsse laufen flüssig und sind zur einfacheren Bedienung mit gummierten Zipp-Hilfen versehen. Die Steckschnallen sind in der Größe passend gewählt und einfach zu bedienen.
Praxistest
Aufteilung/Organisation
Der Aphelia verfügt über zwei große Hauptfächer, in denen vorrangig die 26 Liter Platz finden.
Die Hauptfächer sind jeweils von oben über einen rundherum laufenden Reißverschluss zu öffnen.
Die Reißverschlüsse gehen ca. bis zur Mitte des Rucksacks (der vordere ist 2 cm kürzer) und ermöglichen damit einen sehr guten Zugriff auf die Inhalte der Fächer. Nur am hinteren Hauptfach ist ein Zweiwege-Reißverschluss eingenäht, was ich ein wenig schade finde. Wieso? Darauf komme ich später nochmal zurück.
Im hinteren Hauptfach ist noch ein zum Rucksack hin gepolstertes Laptopfach. Zum Rücken hin ist das Fach durch das gepolsterte Rückenteil geschützt, außer an der Aussparung für die Wirbelsäule. Aber in meinen Augen ist das für den Transport meines Laptops ausreichend. Von der Größe her ist das Fach für einen 15 Zoll Laptop dimensioniert. Vor dem Laptopfach ist nochmal ein großes Einschubfach, in welchem bei mir oft mein Tablet seinen festen Platz findet. Zum Rucksackinneren ist das zwar nicht gepolstert, aber da mein Tablet eine Hülle hat, habe ich da keine Bedenken.
Das weiter vorne gelegene Hauptfach hat noch weiterhin drei Organisationsfächer mit Schlüsselclip zu bieten, in welchen Taschentücher, Handy, Lippenpflege übersichtlich verstaut werden können. Diese Fächer an sich sind aber nicht verschlossen, sondern nach oben hin offen (Steckfach). Nur das Hauptfach selbst ist mit dem Reißverschluss verschließbar.
Auf der Rucksackfront befindet sich nochmal ein von außen erreichbares Reißverschlussfach.
Das Fach ist mit einem speziellen Stoff ausgekleidet, der einen kratzfreien Transport von Gegenständen ermöglichen soll, weshalb bei mir oft die Sonnenbrille darin landet. Aber auch manchmal alles Mögliche an Kleinzeug, was man schnell zur Hand haben möchte, wie z. B. die Kopfhörer und den Mundschutz bei der täglichen Bahnfahrt.
An beiden Seiten des Rucksacks befindet sich jeweils ein Mesh-Fach. Das Fach ist nicht klassisch von oben zu erreichen, sondern durch eine Aussparung seitlich zum Rückenteil hin. Das bietet einerseits den Vorteil, dass man die Inhalte des Fachs auch sogar erreichen kann, wenn man den Rucksack auf dem Rücken aufgesetzt hat. Andererseits ist das Fach aber dann nach oben hin verschossen, was dafür sorgt, dass der Platz für das Fach limitiert ist. Meine 800 ml-Flasche passt noch sehr gut rein, für eine klassische 1,5 Liter PET Flasche wäre das Fach allerdings schon zu klein.
Der Rucksack verfügt im oberen Drittel Außen über Kompressionsriemen. Wenn diese nicht benötigt werden, können sie über die Steckschnallen geöffnet und so verstaut werden, dass sie komplett fürs Auge verschwinden. Ich finde Kompressionsriemen eigentlich eine tolle Sache, da man ja den Rucksack nicht immer komplett mit 26 Litern füllt, aber trotzdem alles fixiert haben möchte. Allerdings finde ich die Position der Kompressionsriemen in Kombination mit den Reißverschlüssen ein wenig unglücklich gewählt, sodass ich sie nahezu leider nie verwende.
Sind die Kompressionsriemen geschlossen, so kann der Reißverschluss nicht ganz geöffnet werden. Bei einem Zwei-Wege-Reißverschluss, (wie beim hinten Hauptfach) kann man nun beide Reißverschlüsse oben positionieren und kann so trotzdem über eine Öffnung von ca. 30 cm gut an den Inhalt gelangen.
Beim zweiten, vorderen Hauptfach ist leider nur ein Einwege-Reißverschluss eingenäht. Ist der Reißverschluss geschlossen, muss der jedes Mal unter dem Kompressionsriemen „durchgepfriemelt“ werden, um das Fach zu Öffnen. Beim Schließen ist man dann manchmal zu faul und schließt ihn nur bis zum Anschlag am Kompressionsriemen. So bleibt das Fach dann manchmal unbewusst ca. 10 cm offen. Da genau an der Stelle der Schlüsselclip und die Organisationsfächer liegen, ist das eher unglücklich.
Die Kompressionsriemen sind bei mir aus diesem Grund nicht sehr oft im Einsatz und einfach verstaut. Um das Problem zu lösen, wäre hier die Platzierung eines Zweiwege-Reißverschlusses von Vorteil gewesen.
Tragekomfort
Der Aphelia ist mit einem gepolsterten Rückenteil ausgestattet, der in der Mitte im Bereich der Wirbelsäule ausgespart wurde. Ich finde das Rückenteil für einen Alltagsrucksack sehr bequem. Er sorgt für einen angenehmen Tragekomfort.
Auch wenn der Aphelia randvoll mit Einkäufen gepackt ist, und er hat einiges an Volumen zu bieten, trägt er sich angenehm gepolstert und es sticht nichts vom Inhalt in den Rücken. Für mich ist die Polsterung daher für einen Alltagsrucksack genau richtig gewählt.
Standardmäßig als Wanderrucksack würde ich ihn natürlich nicht als erste Wahl nehmen, aber dafür ist er auch nicht gemacht.
Der Aphelia hat einen höhenverstellbaren Brust- und einen Hüftgurt zu bieten. Am Brustgurt ist an der Steckschnalle noch eine Pfeife integriert.
Der Hüftgurt geht direkt vom Rückenteil weg, ohne Hüftflossen, alltagstauglich eben. Die Hüftgurte können auch nach Belieben weggemacht werden.
Ich hatte den Aphelia jetzt einige Wochen Tag-ein und Tag-aus täglich im Einsatz. Er wirkt auf mich nach wie vor sehr langlebig. Ich habe nicht den Eindruck, dass ihm der ständige Gebrauch etwas anhaben kann.
Lediglich zum Schutz des Inhalts, hätte ich mir vielleicht im Bereich des Rucksackbodens eine leichte Verstärkung oder Polsterung gewünscht.
Pro / Contra
Pro
- Alltagstauglich
- Schlichtes Design
- Passende Organisationsfächer
Contra
- Kombination/Position von Kompressionsriemen und Reißverschluss ungeschickt
Fazit
Der Aphelia aus der 24/7-Serie von Osprey ist vom schlichten Design und von seinen Funktionen her ein toller Alltagsbegleiter, den ich wirklich gerne bei mir habe und alles sortiert weiß. Ein Rucksack für jeden Tag, zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Wochenendausflug, der daher bewusst auf zu viel Outdoor-Funktionen verzichtet. Lediglich der Wunsch nach einem Zweiwege-Reißverschluss beim vorderen Hauptfach bleibt noch offen.
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