Die perfekte neapolitanische Pizza einmal selbst in 90 Sekunden zu Hause zubereiten? Das soll laut dem Hersteller Burnhard mit dem Tony Gas-Pizzaofen nun kein Problem mehr sein. Ich durfte den Tony Gas-Pizzaofen im dreiteiligen Advanced-Set in den letzten Wochen ausgiebig testen. Hier im Test erfahrt ihr, wie er abschneidet.
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Material | Brenner: Guß Außenhülle: Pulverbeschichteter Stahl Innenraum und Drehregler: Edelstahlummantelung Pizzastein: Cordierit |
| Größen | Erhältlich als Tony oder in der etwas größeren Variante als Fat Tony |
| Farben | Schwarz |
| Gewicht | 14,5 kg |
| Maße | 58,5 x 47,7 x 24,8 cm Einschubhöhe: 10 cm |
| Leistung | 5,9 kW |
| Temperaturen | bis zu 500 Grad, mit Hitzeschild sogar über 650 Grad Celsius |
| Pizzastein | Höhe: 1,5 cm |
| Preis | 279,00 € Einzeln, 369,00 € im Advanced Set 3-teilig |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Tony Gas-Pizzaofen Advanced Set 3-tlg von Burnhard kam in zwei großen Paketen an. Bereits beim Öffnen des Ofenpakets zeigte sich auf einem Zwischendeckel das Motto des Tonys ab: Enjoy Ultimate Pizza! Ob das Motto auch wirklich zutreffend ist, konnte ich am Folgetag direkt austesten. Beim schnellen Überfliegen des mitgelieferten Rezeptbuchs wurde nämlich klar, dass ein guter neapolitanischer Pizzateig einen Tag zum Entfalten seines Könnens benötigt.
Na dann schauen wir in der Zwischenzeit eben mal den Rest des Ofens an.
Der Tony Gas-Pizzaofen wurde in insgesamt drei Teilen geliefert. Am Pizzaofen muss nichts mehr großartig montiert werden, dieser ist bereits vollständig zusammengebaut. Lediglich der Gasschlauch mit Druckminderer muss noch an der Rückseite angeschraubt werden.
Zuletzt kommt noch das Herzstück: der Pizzastein. Dieser besteht aus einem 33 x 33 cm großen und 1,5 cm starken Stein aus Cordierit. Laut Herstellerangaben können darauf Pizzen mit einem Durchmesser von ca. 29 cm gebacken werden. Der Pizzastein wird im Anschluss in das vorgesehene Ofenbett im Inneren des Ofens eingelegt. Dieser passt hierbei optimal hinein und wackelt anschließend nicht. Als Verlängerung zur Öffnung schließt sich hier noch eine Einschubfläche aus Edelstahl an, die das spätere Einschieben und Drehen der Pizza ermöglicht.
Besonders am Tony Pizzaofen ist der L-Brenner. Wie der Name schon sagt, besteht der Brenner aus zwei Leisten, die sich in einer L- Form an der linken und hinteren Seite des Pizzaofens befinden. Der L-Brenner soll mit seinen 5,9 kW dafür sorgen, dass jeweils zwei Seiten der Pizza gleichzeitig erhitzt werden, sodass nach der Hälfte der Backzeit lediglich die Pizza einmal gedreht werden muss, um so die perfekte Pizza zu bekommen.
Optisch punktet der Tony Gas-Pizzaofen von Burnhard mit einem schlichten plan-konvexen Design in der Farbe Schwarz. Durch die pulverbeschichtete Stahlhülle in Schwarz und den ebenfalls in Schwarz gehaltenen Unterbau, sowie den Edelstahlakzenten der Einschubfläche und dem Drehregler macht das Design auf mich einen sehr eleganten Eindruck.
Im Vergleich zu anderen Pizzaöfen muss ich persönlich sagen, dass mir das Aussehen des Tony von Burnhard am meisten zusagt. Dies wird zudem durch die Auszeichnung mit dem „Red Dot“ Design Award 2024 bekräftigt.
Im Gegensatz zu den anderen gängigen Hersteller für Pizzaöfen verzichtet Burnhard bei seinem Tony Pizzaofen auf Füße oder ein Gestell. Die Arbeitshöhe liegt somit auf 10 cm. Je nach Arbeitsplatz als zukünftiger Pizzabäcker muss man sich daher etwas bücken, um ins Innere des Ofens schauen zu können. Auf einem gewöhnlichen Tisch lässt sich nämlich im Stand nur auf die Einschubfläche, sowie die Öffnung blicken. Dadurch, dass der Tony Pizzaofen auch keine Füße besitzt, liegt dieser sehr flach auf dem Tisch auf. Aus Sorge um meinen Tisch und wegen der noch nicht einschätzbaren Hitze an der Unterseite des Tonys, unterlegte ich den Tony Pizzaofen zunächst noch mit einem robusten Holzschneidebrett um zusätzliche Bodenfreiheit zu gewinnen. Dies stellte sich jedoch schon bei der ersten Inbetriebnahme als unnötig heraus, da der Tony nach unten recht wenig Hitze abgab und dieser bedenkenlos auf dem Tisch abgestellt werden kann.
Im Test hatte ich jedoch nicht nur den Tony Pizzaofen, sondern das 3-teilige Advanced Set. Dieses besteht aus dem Tony-Gas-Pizzaofen, einem Pizzaschieber, sowie einer Transporttasche.
Der Pizzaschieber besteht hier aus eloxiertem Aluminium mit einem steckbaren Griff aus Akazienholz mit der Aufschrift Burnhard und kommt auf eine Gesamtlänge von 67 cm. Von den Maßen her misst die Schieberfläche/Schaufel 28,4 x 29,4 cm. Diese ist mit Löchern bestückt und hat zusätzlich drei leichte Längserhebungen. Nach vorne läuft die Schaufelkante scharf zu, sodass die Pizza leicht aufgeschoben werden kann und praktisch darauf gleitet. Durch das abnehmbare Griffstück lässt sich der Pizzaschieber in zwei Stücke teilen (Schaufel: 43,6 cm, Griffstück inkl. Stecksatz: 28,4 cm) und anschließend platzsparend im Inneren des Ofens verstauen.
Die schwarze Transporttasche besteht aus einem UV-beständigen Polyester, das mittels PVC-Beschichtung zusätzlich wasserabweisend und robust ist. Die Transporttasche kann dadurch sowohl als gewöhnliche Abdeckhaube zum Schutz, als auch zum Transport optimal genutzt werden. Die schwarze Hülle wird von oben über den Tony-Pizzaofen gestülpt und mittels Zugband angezogen. An einer Seite befinden sich hierbei zwei Riemen mit jeweils einem Metallhaken. In der Folge werden die beiden Riemen unter dem Ofen längs hindurchgezogen und mit den Metallhaken in der zugehörigen Lasche auf der anderen Seite eingehakt. Anschließend lassen sich die Riemen noch anziehen. Wenn alles straff gezogen ist, lässt sich der Ofen an einem Tragegriff an der Oberseite ähnlich wie ein Koffers tragen. Damit der Gasschlauch nun aber nicht die ganze Zeit hin und her schwingt, kann dieser durch eine Öffnung an der kürzeren Seite hindurchgezogen, aufgewickelt und an einem Klettverschluss seitlich festgemacht werden.
Für den Transport lassen sich der Pizzastein und der Pizzaschieber (in auseinandergebauter Variante) im Inneren des Pizzaofens verstauen. Anschließend kann die Transporttasche übergezogen werden, so bleibt alles kompakt beisammen und es muss nur noch die Gasflasche extra getragen werden.
Praxistest
Ein Tag später war es endlich soweit – die Teiglinge waren vorbereitet und ich schloss auf der Terrasse zum ersten Mal meine Gasflasche an den Schlauch an. Zur Inbetriebnahme werden gewöhnliche Propan- oder Butangasflaschen verwendet.
Der Drehregler am Pizzaofen wird wie bei einem gewöhnlichen Gasgrill aufgedreht und kurz eingedrückt, sodass die Gasflammen entzündet werden. Im Anschluss erfüllt der Klang der aufflamenden Gasflammen der Reihe nach den Innenraum und ich konnte mich getrost in den weiteren Minuten vor den Ofen setzen und die aufkommende Wärme genießen. Tatsächlich überkam mich ein wohliges und besänftigendes Gefühl beim Blick in den Ofen, ganz als würde man innen vor dem Kaminofen sitzen. Hier wird Kochen wohl zur Therapie.
Während meine Frau und meine Tochter im Inneren Gefallen am Ausbreiten und Belegen der Pizzen hatten, genoss ich so noch ein paar wohlige Minuten draußen vor dem Tony. Auch der raue Wind der schwäbischen Alb auf meiner Terrasse konnte dieses Gefühl nicht mildern und schon gar nicht den Tony davon abzuhalten konstant die Wärme aufzubauen.
Nach ca. 15 Minuten schob ich die erste Pizza schließlich in den Ofen hinein. Durch die verlängerte Einschubfläche war dies kein Problem. Knapp 45 Sekunden später musste ich die Pizza auch schon drehen, damit sie entlang des L-Brenners nicht anbrannte. Auch beim Wenden der Pizza stellte sich diese verlängerte Einschubfläche als Vorteil heraus, da der Pizzaschieber hier auch kurzzeitig aufgelegt werden konnte. Weitere 45 Sekunden später war die Pizza tatsächlich auch schon fertig. Nachdem ich noch schnell einen Teller aus dem Esszimmer geholt hatte wurde ich bereits mit einem etwas angebrannten Rand empfangen.
Dass eine Pizza in einer Pizzeria in ca. 90 Sekunden fertig ist, war mir schon bekannt. Ich dachte jedoch nicht, dass dies nun auch zu Hause in einem vergleichsweise kleinen Pizzaofen möglich wäre. Doch tatsächlich: Es stimmt. In knapp sechs Minuten waren für die ganze Familie schnell drei Pizzen gezaubert, die denen einer Pizzeria in nichts nachstanden. Optisch zwar noch etwas ausbaufähig, doch kommt Zeit, kommt Rat.
Zwei Tage später luden wir meine Verwandtschaft ein. Hier wollten wir natürlich den Tony präsentieren und für alle Pizza backen. Die Teige waren vorbereitet, der Tony erneut auf dem Tisch auf der Terrasse platziert und die Gasflammen gestartet. Dem noch eisigerem und stärkeren Seitenwind als Tage zuvor trotzte der Tony konsequent. Die optimale Ofentemperatur erreichte er trotz der Witterungsverhältnisse erneut schnell und hielt sie auch stabil. Im Schnitt benötigte jede Pizza wieder zwischen 1,5-2 Minuten, sodass auch die 12 Personen in etwas mehr als 30 Minuten bedient werden konnten.
Durch den L-förmigen Brenner wird alles gut erhellt, sodass ein Blick auf die gesamte Pizza und den Backzustand besteht. Zu Beginn habe ich zwar immer noch eine Stoppuhr genutzt, damit ich nach ca. 45 Sekunden die Pizza wendete. Mit der Zeit bekam ich jedoch das richtige Gefühl und den Blick für die Pizza und den Backzustand. Als Ergebnis erhält man in der Folge eine optimale neapolitanische Pizza mit dem besonderen Leopardenmuster. Mindestens genau so lecker wie bei einer italienischen Pizzeria.
Dank der Transporttasche machte ich mich gemeinsam mit dem Tony einmal auf den Weg ins Geschäft, um meine Arbeitskollegen auf eine Pizza nach der Spätschicht einzuladen. Der Pizzaofen wurde sozusagen „to go“ mit der Transporttasche völlig unkompliziert mitgenommen. Schnell alles ausgepackt und hergerichtet und schon konnte es losgehen.
Der Tony Pizzaofen kommt anders als sein größerer Bruder, der Fat Tony Gas-Pizzaofen, ohne eine Temperaturmessanzeige daher. Für den Tony kommt es daher in gewisser Weise auf etwas Erfahrung und Fingerspitzengefühl an, um zu spüren, wann der Pizzaofen die entsprechende Temperatur besitzt. Natürlich habe ich mich jedoch am Anfang auch nicht auf das nötige Fingerspitzengefühl verlassen und Erfahrung konnte ich beim Pizzabacken auch nicht aufweisen. Deshalb maß ich mittels eines gewöhnlichen Infrarot-Thermometer nach – und tatsächlich, der Tony erreichte die magische Temperatur von beinahe 0 auf 450 Grad für neapolitanische Pizzen bereits in unter 15 Minuten von. Der Test fand hier nämlich bei einer Außentemperatur von -2 Grad Celsius statt. Erstmals konnte der Tony hier die magische 450 Gradmarke ab Minute 12 entlang des L-Brenners aufweisen. Nach ca. 14:30 Minuten konnte diese Temperatur dann anschließend mittig im Garraum gemessen werden. Spitzenwerte von um die 500 Grad waren in der Folge je nach Reglereinstellung normal.
Wenn es noch schneller bei der Erreichung der Hitze gehen soll, bietet Burnhard zusätzlich noch ein Hitzeschild als Zubehör für 44,90 € an. Dieses lässt sich an der Öffnung anbringen und verleiht dem Pizzaofen nochmals einen Power-Boost.
Entlang der Außenhülle konnte an der Oberseite eine Temperatur von 96 Grad und im unteren seitlichen Bereich eine Temperatur von 76 Grad gemessen werden.
Zur Größe der fertigen Pizza lässt sich sagen, dass diese aufgrund des Innenraums und dem Pizzastein auf einen größtmöglichen Durchmesser von 29 cm kommt. In der Regel bleibt die Pizza jedoch ein paar Zentimeter kleiner. Im Vergleich zu anderen Pizzaöfen erscheint der Innenraum zwar etwas schmal, doch im Test hatte ich selbst nie das Gefühl, dass die Pizzen zu klein sind. Unsere großen Essteller haben selbst nur einen Durchmesser von 27 cm.
Reinigung
Zu guter Letzt folgt die Reinigung des Tony. Diese ist wie die bisherige Handhabung unkompliziert. Nach der letzten Pizza wird nochmals ordentlich eingeheizt, um die letzten Reste herauszubrennen (Pyrolyse). Nach dem Auskühlen des Ofens kann in der Folge der Pizzastein entnommen und mit einer Metallbürste abgebürstet werden. Aufgrund der glatten Edelstahlummantelung des Innenraums kann dieser ebenfalls leicht mit einem feuchten Tuch ausgewischt werden.
Insgesamt macht das Pizzamachen mit dem Tony Gas-Pizzaofen extrem viel Spaß. Bereits durch die Vorbereitung und das Belegen der Pizza können sowohl die gesamte Familie als auch Gäste eingebunden werden. Der gesamte Prozess sorgt somit für eine schöne Abwechslung.
























































Pro/Contra
Pro:
- Einfache Handhabung
- Optimale Ergebnisse wie vom Lieblingsitaliener
- transportabel
- hochwertige Verarbeitung
- Starkes Preis-Leistungs-Verhältnis
- schnelle Anheizzeit
Contra:
- niedrige Arbeitshöhe
Fazit
Mit dem Tony Gas-Pizzaofen erhaltet ihr einen kompakten und leistungsstarken Pizzaofen, der sowohl optisch als auch qualitativ Einsteiger als auch Hobby-Pizzabäcker anspricht und überzeugt. Mit einer schnellen Aufheizzeit und einer gleichmäßigen Hitzeverteilung liefert er zuverlässige Ergebnisse. Preislich liegt der Tony Pizzaofen deutlich unter vergleichbaren Pizzaöfen, sodass er insgesamt ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Eine gute Anschaffung für alle, die ihre Pizzakünste zuhause auf ein neues Niveau heben möchten.
Eins ist klar: Den Tony von Burnhard möchte ich nicht mehr missen.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
