Ehrlich gesagt wollte ich ursprünglich keine Socken testen – der Aufwand, einen Bericht über ein Paar Socken zu schreiben, erschien mir einfach zu groß. Doch nachdem einige meiner Testerkollegen bereits Modelle von Darn Tough ausprobiert hatten und ich deren Berichte gelesen hatte, wurde ich neugierig. Als ich dann erfuhr, dass Darn Tough tatsächlich eine lebenslange Garantie auf Löcher gibt, konnte ich das kaum glauben – besonders wenn ich an meinen jährlichen Sockenverschleiß denke.
Also nutzte ich die Gelegenheit, als sich die Chance bot, und meldete mich zum Test an. Seitdem unterziehe ich die Socken einem Dauerbelastungstest, der sich wirklich gewaschen hat – beziehungsweise nicht ganz „gewaschen hat“, aber dazu später mehr im Bericht.
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Material | 43 % Merinowolle 54 % Nylon 3 % Lycra Spandex |
| Größen | 35 – 53 |
| Farben | Bunt |
| Gewicht | 62 g / Paar |
| Preis | 34,90 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Socken von Darn Tough werden in Vermont (USA) gefertigt und stehen seit über 20 Jahren für höchste Qualität, Langlebigkeit und perfekten Sitz – egal ob beim Wandern, Laufen, im Alltag oder Wintersport.
Das familiengeführte Unternehmen der Familie Cabot konzentriert sich ausschließlich auf Merino-Performance-Socken, die dank dichter Stricktechnik, recyceltem Nylon und intensiver Tests außergewöhnlich robust sind – so sehr, dass es eine lebenslange Garantie (in Deutschland 40 Jahre) gibt.
Als die Socken bei mir zu Hause ankamen, habe ich sie natürlich sofort angezogen – und ja, ich kann bestätigen: Sie sind sehr, sehr bequem.
Ehrlich gesagt hatte ich mir vorher nie große Gedanken über Socken gemacht. Ich trage sie einfach – im Winter sogar nachts im Bett – und solange nichts drückt oder juckt, passt für mich alles. Ganz nach dem schwäbischen Motto: „Net gschimpft isch gnug globt.“
Ich habe dickere und dünnere Modelle im Schrank und mache im Jahr bestimmt sechs bis sieben Paar kaputt. Und ja, da bin ich als Franzose wohl schwäbisch genug, um nur den kaputten zu entsorgen, deshalb bestehen viele Paare aus unterschiedlichen Socken.
Wenn ich mir das so überlege, erscheinen mir 35 Euro als gute Investition – vor allem, weil Darn Tough sicher nicht leichtfertig eine so lange Garantie verspricht.
Darn Tough verwendet, wo immer es möglich ist, recyceltes Nylon (z. B. REPREVE®), um den Einsatz von neuem, erdölbasiertem Nylon zu reduzieren. Zudem hat sich das Unternehmen verpflichtet, künftig 100 % RWS-zertifizierte Merinowolle (Responsible Wool Standard) zu nutzen. Laut eigener Aussage ist dieser Schritt jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen – bestehende Bestände an nicht-RWS-Wolle werden zunächst aufgebraucht, bevor die komplette Umstellung erfolgt.
Beim Spandex (Elastan) und einigen anderen synthetischen Fasern gestaltet sich die Umstellung schwieriger. Darn Tough arbeitet an nachhaltigeren Alternativen, steht dabei jedoch vor technischen Herausforderungen – insbesondere in Bezug auf Dehnbarkeit, Haltbarkeit und Funktionalität der Socken.
Praxistest
Wie schon erwähnt, habe ich die Socken direkt nach dem Auspacken angezogen – und seitdem trage ich sie tatsächlich dauerhaft, abgesehen vom wöchentlichen Waschgang und den Tagen auf meiner sechstägigen Paddeltour sowie vier Wandertagen.
Ja, das ist mein Ernst.
Ich kann definitiv bestätigen, dass sie geruchshemmend sind – diesen Teil des Tests konnte ich im Sommer sehr schnell abhaken.
Ich hatte die Socken also sowohl bei der Arbeit als auch in meiner Freizeit an. Als Handwerker bin ich den ganzen Tag auf den Beinen und komme im Durchschnitt auf etwa 10.000 Schritte pro Tag. Über die Jahre habe ich gemerkt, dass der Verschleiß von Kleidung bei der Arbeit besonders hoch ist – durch Staub, unterschiedliche Bewegungen, häufiges Hocken oder Arbeiten auf Leitern. Meine Arbeitsschuhe sind das einzige Paar Schuhe, das ich nach knapp einem Jahr wegwerfen muss, so stark ist die Abnutzung
Nach 11 Wochen habe ich inzwischen 690.408 Schritte und 565,68 km in den Socken zurückgelegt – das entspricht ungefähr einer einjährigen, wöchentlichen Nutzung. Und ja, sie sehen schon deutlich abgenutzt aus. Besonders im Innenbereich der Sohle ist die Abnutzung gut sichtbar.
Mir ist außerdem aufgefallen, dass die vielen Farben zwar ein sehr cooles Muster oder Bild ergeben, aber auch bedeuten, dass die unterschiedlichen Fäden im Inneren weitergeleitet werden. Dieser häufige Fadenwechsel führt dazu, dass die Fäden früher oder später von innen nach außen durchstoßen, dadurch wirken die Socken von außen fusselig, auch wenn sie funktional noch einwandfrei sind.
Am Ende habe ich tatsächlich ein Loch in den Socken bekommen. Beim Arbeiten auf der Leiter schleift die Wadenseite oft an den Sprossen. Vor allem bei einer Aluminiumleiter bilden sich durch diverse Stöße feine Grate an den Sprossen, und mit so einem Grat habe ich den Socken schließlich aufgerissen.
So konnte ich die Garantie auch mal testen. Das funktioniert tatsächlich erstaunlich unkompliziert – ist aber trotzdem nicht ganz ohne. Grundsätzlich benötigt man ein Konto bei Darn Tough, damit einem später die Gutschrift gutgeschrieben wird. Das sollte man vorab einrichten – ich hatte es natürlich nicht gemacht.
Da alles auf Englisch ist, war es für mich anfangs nicht ganz einfach, alles zu verstehen. Man erstellt also zuerst ein Konto, klickt dann auf „Warranty“ (ganz oben auf der Website, neben „Find Store“) und gelangt zum Garantieformular. Dort gibt man alles ein und lädt wichtig ein Foto hoch, auf dem beide Socken vollständig zu sehen sind – inklusive der Beschädigung. Ein Kassenbeleg ist nicht erforderlich.
Darn Tough antwortete, dass es sich um einen Garantiefall handelt, bat aber um ein weiteres Foto, auf dem die Socken durchtrennt sind. Ich denke, sie wollen sicherstellen, dass man beim Inanspruchnehmen der Garantie das alte Paar auch unbrauchbar macht – besser so, als es zurück schicken zu müssen.
Schon wenige Minuten nach dem Hochladen des Fotos war die Gutschrift auf meinem Darn Tough-Konto sichtbar.






































Pro/Contra
Pro:
- Lebenslange Garantie
Contra:
- Bunte Muster neigen zu schnellerer Abnutzung und zeigen außen sichtbare Fusselbildung
Fazit
Die Darn Tough 5020 Men’s Chasing Waterfalls Micro Crew Lightweight Socks überzeugen durch herausragenden Komfort, perfekten Sitz und Langlebigkeit. Selbst nach 11 Wochen Dauereinsatz bei Arbeit, Freizeit und Outdoor-Touren zeigen sie nur leichte Abnutzung, sind geruchshemmend und bieten ein zuverlässiges Tragegefühl.
Einziger kleiner Kritikpunkt: bunte Muster können außen schneller fusselig wirken.
Dank der lebenslangen Garantie ist der Kaufpreis von rund 35 Euro absolut gerechtfertigt – die Socken sind eine Investition, die sich langfristig lohnt.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
