1,8K Hoch oben in den Bergen kann man sich selbst im Sommer nie sicher sein, was das Wetter für einen bereit hält. Regenschauer, Schneefelder, Gewitter oder einfach nur Kälte durch die Höhenmeter.
Dann darf natürlich ein platzsparender, leichter und dennoch wärmender Begleiter in Form einer Isolationsjacke im Rucksack nicht fehlen.
Im Test hatte ich die Mountain Down JKT Jacke von Jack Wolfskin und bin gespannt wie warm sie mich halten kann..

Facts

Erster Eindruck und Verarbeitung der Jack Wolfskin Mountain Down JKT

Beim ersten Auspacken springt mir sofort das knallige Rot -Tulip Red- ins Auge. Ich finde die Farbe ist ein echter Hingucker und wird in den Bergen definitiv auch auf weite Entfernung und bei schlechtem Wetter super gesehen. Die Jacke ist aber auch noch in Hellblau, Dunkelblau und Koralle erhältlich.

Die Reißverschlüsse der Hüfttaschen, der Bund der Kapuze und das Logo von Jack Wolfskin auf der linken Brustseite sind in einem Dunkelblau abgesetzt und lockern die Optik der Jacke auf.
Insgesamt macht die Jacke durch ihre tailliert geschnittene Form und den kleinen abgesteppten Kammern einen sportlichen und modernen Eindruck.
Die Nähte sind allesamt ordentlich verarbeitet und die Reißverschlüsse laufen einfach und ohne zu haken.

Praxistest

Die Mountain Down JKT durfte mich auf einer mehrtägigen Hüttentour in Österreich inklusive Klettersteigen begleiten.
Wenn man zusätzlich zum Übernachtungsgepäck auch noch das Klettersteigset, Klettergurt und Helm im Rucksack mittragen will, muss man sich bei jedem Kleidungsstück überlegen, was wirklich notwendig ist und wieviel Platz es wegnimmt. Daher hat mich bei der Isolationsjacke von Jack Wolfskin das wirklich geringe Packmaß für so eine warme Jacke begeistert.

Um die Jacke zu verpacken, krempelt man sie über linke Hüfttasche von innen nach außen. So extrem komprimiert, hat sie nur noch ein Packmaß von ca. 28 x 13 x 10 cm. Eine kleine Lasche lässt den mitgelieferten Beutel dann sogar mit einem Karabiner an den Rucksack hängen, falls doch nicht genug Platz im Rucksack sein sollte.

Die Jacke selbst ist laut Hersteller mit hochwertig zertifizierten Entendaunen gefüllt. Diese sind selbstverständlich extrem leicht. So bringt die Jacke in Größe S gerade mal 285 Gramm auf die Waage.
Da ist der Spruch „Leicht wie eine Feder“ natürlich Programm. Die Entendaune bietet im Vergleich zu anderen Isolationsmaterialien wie Kunstfaser oder Wolle den entscheidenden Vorteil, dass weniger Füllung benötigt wird, um die gleiche Wärmeleistung zu erbringen. Das bedeutet zusammengefasst, dass sie zum einen leichter ist wie ihre Konkurrenten und sich zum anderen besser komprimieren lässt.
Die Anordnung und Anzahl der Kammern ist bei einer Daunenjacke auch noch entscheidend. Bei der Mountain Down JKT werden die Kammern durch Nähte abgetrennt, die durch Innen- und Außenmaterial der Jacke gehen. Diese durchgesteppte Konstruktion sorgt für die gute Komprimierbarkeit und das geringe Gewicht der Jacke.
Zusätzlich bieten Entendaunen den Vorteil, dass das natürliche Isolationsmaterial nachhaltig und nachwachsend ist. Wichtig ist hierbei für mich, die Herkunft der Daune zu kennen und zu wissen, dass die Tiere nicht leiden mussten um mir eine wärmende Jacke zu ermöglichen. Jack Wolfskin bezieht seine Entendaunen von einem RDS-zertifizierten (Responsible Down Standard) Hersteller.
Regelmäßige, unabhängige Kontrollen garantieren hierbei verantwortungsvoll produzierte Daune aus artgerechter Haltung ohne Lebendrupf oder Stopflebermast.

Ein weiterer Vorteil dieser natürlichen Füllung ist, dass sich die Wärme einer Daunenjacke besser anfühlt als die einer Kunstfaserisolation. Die Wärmeleistung einer Daunenmischung ist abhängig vom Daunenanteil (Prozent Daune/Kleinstfedern) und Bauschkraft (cuin/“cubic inch per ounce“: Kubikzoll pro Unze). Bei dieser Jacke hat Jack Wolfskin eine Mischung von 90/10 % Entendaunen und 700 cuin Bauschkraft verwendet. Diese Werte sind im oberen Qualitätsbereich angesiedelt.

Im Test hat mich die Wärmeleistung der Jacke wirklich positiv überrascht. Ich kann mich noch an den Moment erinnern, als ich zu meinem Freund sagte: „Ich bin so begeistert davon, wie so eine leichte Jacke einen so warm halten kann.“
Wir sind beim Aufstieg auf die erste Hütte in einen Regenschauer geraten. Zuvor durch den anstrengenden Aufstieg nur mit einem Midlayer bekleidet, wurde es dann in der Höhe und durch den Regen plötzlich sehr kalt. Durch das Überziehen der Mountain Down JKT ist es super angenehm warm geworden, obwohl der Midlayer durch Schwitzen und Regen außen schon feucht war.
Der zusätzlich zum Regen einsetzende Wind wurde von der Jacke komplett abgehalten. Hier kam mir die verwendete Stormlock-Technologie von Jack Wolfskin zu Hilfe. Wind- und wasserabweisend und zusätzlich atmungsaktiv soll das Außenmaterial der Jacke laut Hersteller sein.

Die wasserabweisende Fähigkeit und Atmungsaktivität ist hier sehr wichtig, da es einen einzigen Nachteil bei der Verwendung von Entendaunen gibt. Wird sie feucht oder nass verliert sie ihre Bauschkraft durch Verklumpen und damit auch die isolierende Eigenschaft. Da fragt man sich doch, warum ist die Jacke nicht gleich komplett wasserdicht? Aufgrund der vielen Nähte der Kammern ist das quasi unmöglich.

Im Praxistest hat sich gezeigt, dass der leichte Regenschauer der Jacke und den Daunen nichts anhaben konnte. Zunächst ist der Regen noch an der Außenseite abgeperlt. Als es dann länger geregnet hat, ist das Außenmaterial zwar nass geworden, aber die Daunen haben sich nicht voll gesaugt. Ich habe trotzdem ein sehr wärmendes und trockenes Gefühl gehabt.
Wenn es jetzt über Stunden stark regnen würde, bleibt es einem nicht erspart noch eine Regenjacke drüber zu werfen. Die Jacke hat aber damit ihren Soll total erfüllt, sie ist schließlich nur wasserabweisend und nicht wasserdicht.

Auch die Atmungsaktivität hat mich wirklich sehr begeistert. Da denkt man zunächst, dass es unmöglich ist, wenn eine Jacke so warm hält, dass man darunter nicht komplett schwitzt. Doch trotz des steilen Anstiegs und wirklich starken Schwitzens, hat die Jacke die Feuchtigkeit ordentlich nach außen abgeleitet. Einzig der Rückenbereich unter dem Rucksack war nach dem abnehmen auf der Hütte komplett nass geschwitzt. Doch obwohl die Jacke hier am Schluss sogar dunkelrot war aufgrund der Nässe, habe ich in diesem Bereich nicht gefroren und habe die Nässe auch nicht wahr genommen, bis ich den Rucksack abgesetzt habe.

Die Mountain Down JKT verfügt außerdem über eine feste Kapuze. Diese kann am Hinterkopf mit einem Gummizug und einem Stopper enger gezogen werden. Das Volumen kann so an die jeweilige Kopfgröße angepasst werden oder bei starkem Wind wirklich fest am Kopf fixiert werden. Der Gummizugstopper ist so konstruiert, dass das Gummiband dann auch wirklich in der gewünschten Position verbleibt. Vorne ist die Kapuze mit einem dunkelblauen elastischen Bund in Richtung Gesicht abgesetzt. So flattert die Kapuze nicht unnötig im Wind. Im inneren Hals- und Kragenbereich ist einmal komplett herum ein sehr flauschiger dunkelblauer Stoff eingenäht, damit man sich den empfindlichen Hals nicht aufscheuert. Auch der Frontreißverschluss schließt mit einer Stofflasche oben ab, damit für besseren Tragekomfort gesorgt ist.

Die Bündchen der Ärmel sind elastisch und sorgen dafür, dass die Jacke eng am Arm anliegt und auch hier kein Wind hineinblasen kann.
Die Jacke hat zwei Hüfttaschen, die so hoch angebracht sind, dass man trotz Rucksacks und Hüftgurt noch an die Reißverschlüsse der Taschen heran kommt. Von der Größe her sind sie so groß gewählt, dass alles was in eine Jackentasche muss auch locker hineinpasst. Wie oben schon erwähnt, wird die Jacke auch in der linken der beiden Hüfttaschen durch Umkrempeln verstaut. Die Reißverschlüsse sind in Dunkelblau gehalten und mit Zipphilfen versehen. Sie lassen sich leicht öffnen.
Im unteren Saum der Mountain Down JKT ist ebenfalls ein Gummizug eingearbeitet. Dieser kann auf beiden Seiten der Jacke im Inneren wieder mit einem Stopper befestigt werden, so dass sich das Gummi nicht zurück ziehen kann. Diese Funktion hilft bei Wind und Kälte die Jacke nochmals enger an den Körper zu schnüren, damit die kalte Luft von unten nicht hinein ziehen kann. Im Test hatte ich den Saum etwas enger gezogen und dank des Stoppers hat sich der Bund, auf der Tour, nicht wieder verstellt.

Gewaschen werden kann die Mountain Down JKT bei 30 Grad. Es darf kein Weichspüler verwendet werden, da dieser der Atmungsaktivität schädigt. Gebügelt werden darf die Jacke nicht. Es soll Daunenwaschmittel verwendet werden, da normales Waschmittel der Daune Öl entzieht und dadurch Wärmeleistung eingebüßt wird. Außerdem wird für eine optimale Funktion Hitzebehandlung empfohlen. Hier ist der Trockner bei geringer Hitze tatsächlich fast Pflicht.
Im Vergleich zu anderen Materialien tut es einer Daunenjacke gut. Das Aufwirbeln und der komplette Entzug der Nässe sorgt dafür, dass die Daunen nicht stinken und wieder ihre volle Bauschkraft entfalten können.
Nach dem ersten Waschgang hing die Jacke wirklich da wie ein nasser Sack und ich dachte: „Na toll, jetzt hast du die Daunenjacke geschrottet.“ Doch nach dem Trockner war sie wieder aufgebauscht und sah aus wie neu.

Das Produkt ist 100% PFC frei.

Pro / Contra

Pro

• geringes Packmaß in eigener Tasche verstaubar
• sehr leicht
• sehr warm
• atmungsaktiv, winddicht, wasserabweisend

Contra

• —

Fazit

In der eigenen Tasche verstaubar bietet die Mountain Down JKT von Jack Wolfskin ein sehr kleines Packmaß für eine Isolationsjacke. Dank der Füllung mit Entendaunen gibt sie eine total angenehme Wärme ab und ist zudem extrem leicht, winddicht und wasserabweisend. Da sie zusätzlich noch sehr atmungsaktiv ist, ist der Preis von 230 Euro durchaus gerechtfertigt. Absolute Kaufempfehlung!