Beim ProMorph von Merrell handelt es sich um einen Laufschuh, der für nahezu jedes Gelände geeignet sein soll. Ein Allrounder, der sowohl auf hartem Asphalt als auch auf Schotterwegen und in den Bergen eine gute Performance liefern soll. Ein solcher Laufschuh benötigt neben einer hochwertigen Sohle mit ausreichend Grip auch eine ausgewogenen Dämpfung. Ob Merrell mit dem ProMorph einen solchen Schuh entwickelt hat, möchte ich im folgenden Test herausfinden.
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Sprengung | 6 mm |
| Größen | 40 – 50 |
| Farben | WHITE/FLARE, ANGELITE, BLACK, ANGELITE, BLACK/WHITE, CAIRN, STUCCO/NORI, MTL CRIMSON/BLOSSOM |
| Gewicht | 260 Gramm |
| Zwischensohle | FloatPro™ |
| Außensohle | Vibram® XS Trek Evo |
| Profiltiefe | 2 mm |
| Preis | 160 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Erster Eindruck und Verarbeitung:
Der Schuh ist insgesamt in sieben Farbvarianten verfügbar. Für den Test habe ich den Schuh in Weiß mit orangenen Akzenten erhalten. Er verfügt über ein äußerst stark ausgeprägtes Rockerdesign und die Schnürsenkel können mit einem Gummiband fixiert werden. Die Vibram Sohle verfügt über ein Noppenprofil, welches die komplette Sohle gleichmäßig überzieht. Diese Sohle eignet sich aufgrund der niedrigen Stollentiefe wohl eher für leichte Trails als für alpines Gelände. Allerdings gibt Merrell auch an, dass der ProMorph für mittlere Trails konzipiert ist. Nach deren Definition also für Trails mit leichtem Geröll, die sich auch zügig laufen lassen.
Praxistest
Praxistest:
Dank der seitlichen Stripes lässt sich der Schuh sehr fest schnüren, was dazu führt, dass der Fuß sehr fest im Schuh sitzt. Verlagert man im Stand seinen Schwerpunkt nach vorne, sorgt das ausgeprägte Rockerdesign für ein spürbares Kippen nach vorne. Dies lässt auf ein agiles Laufen auf dem Vorfuß schließen.
Auffällig ist zunächst die sehr harte Dämpfung. Der FloatPro Plus Schaum soll für ein leichtes Laufgefühl sorgen. Nach der ersten Anprobe und den ersten Schritten in diesen Schuhen empfinde ich die Dämpfung allerdings als sehr hart. Den ersten Testlauf absolvierte ich dann auch erstmal auf Asphalt und leichten Schotterwegen und musste direkt unangenehm feststellen, dass die Dämpfung fast nicht zu spüren ist. Da meine Schritte quasi nicht abgefedert wurden, traten bereits nach wenigen Kilometern die ersten unangenehmen Belastungen in den Gelenken auf.
Positiv zu erwähnen ist allerdings dennoch das sehr gute Abrollverhalten des Schuhs. Auch lässt sich damit schnell ein hohes Tempo aufnehmen und auch abrupte Richtungswechsel waren sehr gut möglich. Um herauszufinden, wie gut sich der Schuh auf richtigen Trails verhielt, ging es damit endlich ab in die Berge. Steile Aufstiege meisterte der Schuh wirklich gut und die geringe Dämpfung in Verbindung mit der Rockersohle sorgten für einen spürbaren Vortrieb. Allerdings war das noppenartige Profil bei gröberem Untergrund schnell überfordert und so rutschte mein Fuß des Öfteren nach hinten weg. Auch auf nasser Wiese und Schlamm war der Grip eher mittelmäßig. Alles in allem wurden meine Erwartungen, welche ich an diesen Schuh stellte, leider nicht erfüllt.


























Pro/Contra
Pro:
- Stark ausgeprägte Rockersohle
- Vibram-Sohle
- sehr gute Passform
Contra:
- Für Läufe auf Asphalt ist die Dämpfung zu hart
Fazit
Fazit:
Der ProMorph von Merrell punktet in erster Linie durch sein gelungenes Design und der sehr guten Passform. Leider gibt es in dem für ihn vorgesehenen Einsatzgebiet, dem Laufen auf hybriden Trails, noch viel Verbesserungsbedarf. Der FloatPro Plus Schaum, welcher laut Merrell für eine dauerhafte Dämpfung sorgen soll, ist meines Empfindens nach sehr hart und dämpft gerade auf Asphalt keinen meiner Schritte ab. Er sorgt eher für schmerzende Gelenke, weshalb ich ihn auch nicht mehr auf der Straße tragen werde. Für den Einsatz im Gelände wiederum bietet die Sohle zu wenig Grip und die kleinen Stollen gewährleisten keine ausreichende Traktion.
Insgesamt eignet sich der ProMorph aus meiner Sicht nicht für das von Merrell vorgesehene Einsatzgebiet.
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