Zum Feuer machen unterwegs und zuhause werden häufig billige Einwegfeuerzeuge verwendet, sind sie einmal leer, werden sie entsorgt. Oft sind diese Feuerzeuge auch noch unzuverlässig, verzeihen keinen rauen Umgang geschweige denn schlechtes Wetter. Hier setzt nun der japanische Hersteller von Outdoor-Produkten SOTO mit dem Sturmfeuerzeug Pocket Torch XT an: Das Feuerzeug ist wiederbefüllbar, und eine ca. 1.300 C° heiße Flamme soll bei jedem Wetter sicherstellen, dass Kocher, Kerze oder Lagerfeuer sicher entzündet werden können. Das „XT“ in der Produktbezeichnung bedeutet, dass der Brennerkopf sich um einige Zentimeter ausziehen lässt. Dies soll ein sicheres Entzünden z.B. von Gaskochern ganz ohne verbrannte Finger gewährleisten. Konnte uns die Pocket Torch XT von SOTO überzeugen?
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Material | Kunststoff und Aluminium |
| Farben | Schwarz-Silber-Gelb |
| Gewicht | Ca. 50 Gramm (mit gefülltem Gastank) |
| Maße | Zusammengeschoben: 11,5cm x 3,5cm x 2cm (LxBxH) Ausgezogen: 18,5cm x 3,5cm x 2cm (LxBxH) |
| Preis (UVP) | Pocket Torch XT: 34,95 Euro Fill-Adapter für Schraubkartuschen: 15,95 Euro |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Im Vergleich zu einem klassischen Einwegfeuerzeug ist die Soto Pocket Torch XT deutlich größer. Das robuste Kunststoffgehäuse ist an einer Seite grob geriffelt und sorgt dafür, dass die Pocket Torch sehr gut in der Hand liegt. Dank der großen Taste kann die Bedienung sogar mit dünnen Handschuhen erfolgen. Das Fauchen des Brenners mit seiner hellblauen ca. 2,5 cm langen Jet-Flame erinnert optisch und akustisch an ein Schweißgerät, man hört sofort, dass damit nicht zu spaßen ist!
Praxistest
Kaum ausgepackt und probegezündet war uns klar, dass uns dieses Feuerzeug von nun ab immer begleiten wird, egal ob zuhause, beim Campen oder auf der Jagd, es gibt schließlich immer eine Anwendung für ein Feuerzeug mit kräftiger Flamme. Der Pocket Torch XT ist es auch völlig egal ob nur eine Kerze entzündet werden soll oder der Kamin zuhause, der Campingkocher unterwegs, der Grill im Garten oder ein Lagerfeuer in den Vogesen, gemeistert werden diese Tests mit Bravour. Spätestens wenn der kleine Brenner faucht, ist man sich aber auch der Aufmerksamkeit der umstehenden Personen sicher, fast jeder möchte die Pocket Torch XT einmal ausprobieren. Bei der regelmäßigen Nutzung und auch trotz der vielen Probe-Zündungen durch interessierte Zuschauer stellten wir fest, dass das Sturmfeuerzeug extrem sparsam mit seinem Gas umzugehen scheint. Dank des seitlichen Sichtfensters kann man den Füllstand des Tanks überprüfen, und wir konnten auch nach vielen Zündungen kaum eine Veränderung der Gasmenge erkennen. Der Konstruktions-Aufwand, den Soto für den kleinen Gasbrenner getrieben hat, zahlt sich für den Anwender also offenbar aus.
Theoretisch könnte man die Flamme am Feuerzeug mittels eines kleinen Plus-Minus-Regler noch reduzieren, wir konnten aber zwischen der Max-Einstellung und ungefähr der Mitte des Regelbereichs kaum eine optische Änderung an der Flamme feststellen. Dreht man die Gaszufuhr noch weiter Richtung Minus, kommt fast keine Flamme mehr zustande. Wir haben daher den Regler in der Max-Stellung gelassen.
Um den Tank der Pocket Torch XT nachfüllen zu könnenm hatte uns SOTO den von ihnen ebenfalls angebotenen, sehr durchdachten Fill-Adapter für die gängigen Gaskartuschen mit Schraubverschluss zur Verfügung gestellt. Das Gas aus der ohnehin oft mitgeführten Kocherkartusche auch gleich zum Nachfüllen des Sturmfeuerzeugs nutzen zu können, finden wir eine super Idee. Beim Nachfüllen muss man aber darauf achten, die Kartusche wirklich senkrecht und mit der Öffnung nach unten zu halten, schließlich muss man die flüssige Form des Gases „tanken“ und nicht die gasförmige! Wir empfehlen zudem die Kartusche vor dem Befüllen etwas zu schütteln um sicherzustellen das man das korrekte Gasgemisch tankt. Warum? Direkt nach dem ersten Tanken aus einer unserer Gaskartuschen ließ sich das Feuerzeug nur noch sehr schwer zum Zünden bringen: Es trat zwar hörbar Gas aus, der Zündfunke konnte das austretende Gas aber oft erst nach einer Vielzahl von Versuchen entzünden. Die Flamme brannte dann auch nur sehr schwach und erlosch meist kurz darauf wieder. Entweder haben wir bei unserem Tankvorgang nur den Propan-Anteil der Kartusche erwischt oder – eher wahrscheinlich – haben wir durch die nicht genau senkrecht gehaltene Kartusche versehentlich auch gasförmigen Inhalt „getankt“ und damit einen zu geringen Druck im Feuerzeug erzeugt. Erst als wir einen Teil des Feuerzeug-Tanks wieder entleerten und das Feuerzeug mit der (sicherheitshalber) geschüttelten und penibel senkrecht gehaltenen Kartusche nochmals auffüllten, funktionierte die Pocket Torch wieder absolut zuverlässig. Natürlich lässt sich das Feuerzeug auch mittels handelsüblicher Kartuschen mit Feuerzeug-Gas auffüllen, dazu kann man auf den doch relativ teuren Fill-Adapter verzichten.
Um die große Taste für die Piezo-Zündung und den Gasaustritt überhaupt betätigen zu können, muss man zuerst eine kleine Sicherung innerhalb der Taste seitlich verschieben. So wird ein versehentliches Betätigen des Feuerzeugs z.B. in der Hosentasche oder im Rucksack quasi unmöglich gemacht. Aus unserer Sicht sehr wichtig, denn die extrem heiße Flamme würde innerhalb kürzester Zeit sicherlich zu schweren Verbrennungen führen.
Ebenfalls sehr gefallen hat uns der ausziehbare Brennerkopf: Die Verlängerung von 7 Zentimeter erscheinen im ersten Moment nicht so viel, sie ergibt aber genau den Sicherheitsabstand, der beim Entzünden manches starken Kochers den Unterschied zwischen heiler Haut oder verbrannten Haaren an der Hand macht. Zumal die extrem heiße Jet-Flame des Feuerzeugs die meisten Brennstoffe schon in Vollbrand setzt noch bevor die eigentliche Flamme ihr Ziel erreicht hat. Sehr schön zu sehen ist das bei Grillanzündern aus Trocken-Spiritus: Mit einem gewöhnlichen Feuerzeug oder Streichholz entzündet, fängt erst eine Ecke des Trockenspiritus gemächlich an zu brennen, diese Flamme breitet sich dann nach und nach über den ganzen Grillanzünder aus. Kommt man mit der fauchenden Flamme der Pocket Torch XT nur in die Nähe des Anzündewürfels, so brennt dieser sofort an der ganzen Oberfläche. Das sofortige Entzünden des Brennmaterials sorgt nicht nur für ein zuverlässiges Feuer, es spart auch Gas, schließlich dauert ein solcher Anzündevorgang mit dem starken Brenner selten mehr als ein bis zwei Sekunden. Oftmals kann man sich sogar das ganz feine Anzündematerial sparen und direkt kleinere Äste oder ähnliches entzünden.
Natürlich musste ein Sturmfeuerzeug seine Qualitäten auch bei ordentlichem Wind beweisen. 6 bis 7 Beaufort sagte der Windmesser im Camp, in Böen sogar mehr … da fiel es sogar schwer, das Brennmaterial in der Feuerstelle zu halten. Und die Flamme der Soto Pocket Torch XT? Sie zündete sofort und brannte zuverlässig und vom Wind völlig unbeeindruckt! Die Bezeichnung Sturmfeuerzeug trägt die englische Bezeichnung für „Taschen Fackel“ also absolut zu Recht.
Die extrem heiße und sehr punktuell brennende Flamme des Soto Torch XT konnte uns sogar bei der „feldmäßigen“ Reparatur eines Metallverschlusses mittels Setzen eines kleinen Lötpunkts helfen. Sowas kann garantiert kein anderes Feuerzeug geschweige denn ein Streichholz.
















Pro/Contra
Pro:
- Ausziehbarer Brennerkopf
- Sehr heiße Flamme, daher schnelles Entzünden
- Zündsicherung
- Nachfüllbar
- Füllstandsanzeiger
Contra:
- Fill-Adapter: Relativ hoher Preis
Fazit
Die nachfüllbare SOTO Pocket Torch XT hat unsere Erwartungen an ein starkes und zuverlässiges Outdoor-Feuerzeug mehr als erfüllt: Egal bei welchem Wetter und unabhängig vom Brennmaterial entzündete das Sturmfeuerzeug mit seiner extrem heißen, punktuellen Flamme innerhalb kürzester Zeit ein Licht oder ein Feuer. Sparsam im Gasverbrauch und ressourcenschonend durch die Wiederbefüllbarkeit, ist der kleine Brenner eine Anschaffung fürs Leben. Damit rechtfertigt sich aus unserer Sicht auch der Anschaffungspreis.
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