Wandern in der Natur ist erholsam und befreit vom Alltag. Immer mehr und mehr Menschen treibt es in die Natur, sei es für eine kurze Wanderung oder eine Mehrtagestour.
Auch wir sind immer wieder unterwegs und haben dieses Mal im Rahmen der Wanderung auf dem Westweg im Schwarzwald von Montane den Yupik 50 mitgenommen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Hauptteil: 100 Denier Dreifach-Ripstop RAPTOR Featherlite mit Nutzung von Robic Fasern Boden: strapazierfähiges 420 Denier Nylon RAPTOR Endurance Rückenpolster: Contact Open Mesh Schultergurte und Hüftflossen: Contact Air Mesh Plus Innenfutter: HALO |
Volumen | 50 Liter / 65 Liter |
Farben | Black, Arbor Green |
Gewicht | ca. 1498g |
Rückensystem | Montane ZephyrAD Rückensystem |
Preise | UVP: 179,95 € (50 Liter) / 189,95 € (65 Liter) |
Verarbeitung
Die Verarbeitung des Rucksackes gibt keinen Grund zur Beanstandung. Alle Gurte und Gurtschnallen sind stabil und gut vernäht. Die Reißverschlüsse laufen sauber haken aber hier und da mal ein wenig.
Die Gurte selber sitzen fest ohne dass sich die Schnallen während der Wanderung selbsttätig öffnen.
Praxistest
Der Rucksack wurde im Rahmen der Begehung des Westwegs im Schwarzwald an 4 aufeinanderfolgenden Tagen in der Praxis getestet.
Eine volle Ausnutzung der gesamten Ladekapazität von 50 Liter wurde jedoch nicht in Anspruch genommen, aber es ist immer gut, wenn man etwas Luft nach oben hat und alles nicht so eng packen muss.
Montane gibt an, dass der Rucksack mit max. 18 kg beladen werden kann, was aber bei der Tour nicht erreicht wurde. Insgesamt waren es ca. 12 kg an Gepäck.
Beladen
Der Rucksack kommt als typischer Toploader daher, heißt, dass man alles von oben reinpackt und sich daher entsprechend Gedanken über die Reihenfolge der Beladung machen sollte. Mir persönlich ist ein Panelloader lieber, da man hier bei Bedarf besser an den Inhalt kommt. Aber das ist sicherlich eine Geschmackssache und zum Glück sind wir Menschen ja individuell.
Immerhin bietet der Yupik noch die Möglichkeit, dass man über das Bodenfach von unten an seine Sachen rankommt.
Im Hauptfach befindet sich an der Rückseite, also am Rückenteil, ein schmales Fach, in welchem man Karten oder ähnliches verstauen kann. Dies hat den Vorteil, dass man trotz beladenem Rucksack gut an diese herankommen kann. Wer möchte kann hier auch eine Trinkblase einpacken und mittels dem Klettverschluss am oberen Rand befestigen. Der Schlauch wird dann mittig durch den Rucksack geführt und kann wahlweise links oder rechts am Gurt durch eine Schlaufe gezogen werden.
Weiterhin verfügt der Rucksack über einen horizontalen Reißverschluss am Boden, welcher für das separate Bodenfach öffnet und schließt. Dieses Bodenfach ist sehr praktisch um dort z.B. Schuhe, schmutzige oder nasse Kleidung zu verstauen. Durch die Abtrennung zum Hauptfach kommen die Gegenstände nicht in Berührung.
Ist der Rucksack dann befüllt, wird zunächst das Cord Lord Lite Schnellspannsystem zugezogen und mittels Kordelstopper fixiert. Dann folgt ein Kunststoffsteckverschluss zur Fixierung bevor der Deckel darüber gestülpt und ebenfalls mittels Steckverschlüssen verschlossen wird.
Und wenn wir schon beim Beladen und den vorhandenen Taschen sind, dann machen wir doch gleich an dieser Stelle weiter.
Der Montane Yupik verfügt über die nachfolgenden Taschen:
- Ein sogenanntes “Montane Buddy Fach” auf der Deckeltasche für schnellen Zugriff von vorne
- Eine hintere Tasche in der Deckelklappe mit integrierter Regenabdeckung
- Sicherheitstasche mit Reißverschluss auf der Unterseite der Deckelklappe
- Zwei große Netztaschen mit Reißverschluss auf der Vorderseite welche ideal zur Aufbewahrung von feuchten Gegenständen sind um die Feuchtigkeit vom sonstigen Gepäck fernzuhalten
- Beidseitige stretch Flaschenhalter für die von Wasserflaschen und größeren Gegenständen, die griffbereit sein müssen. Hier kommt man auch ohne Absetzen des Rucksacks an vorhandene Wasserflaschen ran und kann diese auch wieder einstecken.
- Große, dehnbare Taschen an den Hüftflossen
Alles in Allem bietet der Yupik viel Stauraum und einige Fächer, so dass man sein Equipment gut unterbringen kann, aber durch die Außentaschen auch auf Gegenstände unterwegs schnell Zugriff hat.
Hat man Wanderstöcke mit dabei und benötigt diese unterwegs nicht immer, so kann man diese am Rucksack befestigen.
Hierzu verfügt der Yupik über eine integrierte Stockbefestigung, welche sich im unteren Bereich mittig befindet. Hier die Stockspitzen einhängen und durch das obere Kompressionsband die Stöcke am Rucksack fixieren. Man kann die Stöcke aber auch einzeln jeweils Links und Rechts an kleinen Schlaufen unten einhängen und dann mittels der Kompressionsriemen fixieren. Je nachdem wie man es möchte.
Kompression
Wenn der Rucksack nicht komplett vollgepackt ist, will man natürlich auch nicht das ganze Volumen als Luftballon herumtragen.
Daher verfügt der Montane Yupik über diverse Kompressionsriemen, wie z.B. der obere 360°-Riemen, über welchen man den oberen Rucksackbereich komprimieren kann um so mehr Stabilität zu erhalten.
Im unteren Bereich ist auch ein Kompressionsriemen vorhanden, welcher die seitliche Ladung fixiert. Dieser kann wahlweise über ober- oder unterhalb der seitlichen Stretch-Flaschenfächer positioniert werden, so dass man hier ein wenig flexibel ist.
Alle Kompressionsgurte sind gut mit einer Hand bedienbar.
Einstellung der richtigen Passform/Rückensystem
Wie bei jeder Tageswanderung oder längeren Tour muss man den Rucksack erst mal auf seine persönlichen Verhältnisse bzw. Körpermaße einstellen, so dass es am Ende nicht überall zwickt und zwackt.
Der Montane verfügt über das ZephyrAD Rückensystem, welches mit Lüftungskanälen und einem vorgeformtem Alurahmen versehen ist. Das System an sich ist sehr flach und kann mittels Klettverschluss schnell und einfach in der Höhe verstellt werden. Hierzu muss man lediglich den Teil, an welchem die Schultergurte befestigt sind lösen und dann nach unten oder oben schieben. Durch die Aufhängung an dem seitlichen Alurahmen ist laut Hersteller gewährleistet, dass die Schultergurte immer genau symmetrisch gleich hoch eingestellt werden können.
Während der Testphase wurden diverse Höheneinstellungen ausprobiert, bis die richtige Einstellung gefunden wurde. Das System ist sehr praktisch und die Herstellerangaben zum schnellen Verstellen können wir bestätigen. Sehr einfach und fix. Einfach kurz absetzen, Klett lösen und einstellen, Klett andrücken, fertig.
Dadurch dass das System sehr flach ist, liegt es auch enger am Rücken an, was mir persönlich besser gefällt. Dadurch ist aber auf der anderen Seite die Hinterlüftung nicht so stark, wie bei einem Tragesystem, welches den Rucksack weiter vom Rücken entfernt hält.
Aber hier hat jeder wohl seine Vorlieben.
Das engere am Rücken tragen bedingt bei entsprechenden Temperaturen dann auch mehr Schweiß auf dem Rücken. Und auch wenn das Rückensystem über Lüftungskanäle verfügt, so wird es dennoch warm. Dies lässt sich nun mal nicht ganz verhindern.
Die Hüftflossen sind bei dem Yupik schön breit und gut gepolstert. Zwischenzeitlich gehen ja einige Hersteller dazu über, die Hüftflossen schmaler zu machen um dadurch Gewicht einzusparen. Ob das Sinn macht, müssen wir mal testen. Meine persönliche Meinung ist, dass ich lieber was bequemes und weiches an der Hüfte habe.
Zugegebenermaßen wurde der Rucksack am ersten Tag unserer Tour etwas falsch eingestellt, so dass dieser am Ende der Tour zu stark auf die Hüftknochen gedrückt hat. Dies liegt aber nicht am Rucksack selber sondern an der falschen Einstellung der Höhe von mir.
Diese wurde am nächsten Tag korrigiert und alles war prima.
An beiden Hüftflossen befinden sich noch kleine RV-Taschen, so dass man Geld, Schlüssel oder irgendwelche Kleinigkeiten für unterwegs dort verstauen kann und einen schnellen Zugriff darauf hat.
Auch die Schultergurte sind gut gepolstert und verfügen über eine angenehme Breite, so dass es auf den Schultern nicht drückt. Mittels kleinerer Riemen kann man den Rucksack im Schulterbereich entweder näher an der Körper fixieren oder hier mehr Spielraum einstellen. Je nachdem wie es gewünscht ist. Auch in der Höhe lassen sich die Gurte während des Wanderns ohne Probleme verstellen.
Der Brustgurt ist in der Höhe anpassbar, allerdings verfügt der Montane nicht wie bei anderen Herstellern über eine Kunststoffschiene, auf welcher der Brustgurt hoch und runtergeschoben werden kann.
Hier hat man am rechten Schultergurt insgesamt 5 Positionen, in welche man den Brustgurt einhängen kann und dieser dann auf der entsprechenden Höhe fixiert ist.
Auf der linken Seite wird dann mittels des Click and Go Systems dieser in die dortige Kunststoffschiene eingehängt. Dies ist auch mit nur einer Hand durchführbar und von daher praktisch. Ganz zu Beginn war der erste Gedanke, dass es doch sicherlich etwas umständlich ist, wenn man den Brustgurt während der Tour unterwegs nicht in der Höhe verstellen kann, also nicht einfach rauf oder runterschieben. Aber dem war nicht so. Grundsätzlich stellt man ja einmal die entsprechende Höhe ein und dann ist gut. Und gerade dadurch, dass der Gurt ja rechts fixiert ist, bleibt er auch an der Stelle wo man ihn will. Er rutscht also nicht unbewusst nach oben.
Dadurch dass der Brustgurt elastisch ist, drückt er auch bei Kraftanstrengung nicht, wenn man mal etwas mehr Luft benötigt und er engt auch keineswegs ein.
Zum Öffnen zieht man einfach an der kurzen Kordel am Verschluss der linken Seite und schon ist der Brustgurt wieder offen.
Sonstiges
Der Yupik bringt von Haus aus auch ein Raincover mit, welches sich auf der Rückseite des Deckelfachs befindet und welche man bei Bedarf auch abnehmen kann.
Das ein Raincover bereits mitgeliefert wird, ist nicht mehr so üblich. Meist bieten es die Hersteller optional an oder statten den Rucksack mit entsprechenden wasserfesten Materialien aus, damit keines benötigt wird.
Persönlich finde ich das Raincover nicht verkehrt und hat mir bei anderen Rucksäcken und Wanderungen schon gute Dienste geleistet.
Das Raincover des Yupik durfte jedoch während der Testphase an seinem Platz bleiben, was doch auch mal sehr angenehm ist 😉
Fazit
Der Montane Yupik 50 ist ein praktischer Wegbegleiter, welcher zuverlässig den Inhalt schützt und sich sehr gut tragen lässt. Durch das enger anliegende Rückensystem kann es zwar etwas wärmer am Rücken werden, aber dadurch ist der Schwerpunkt auch näher am Körper was es angenehmer macht, die Last zu tragen.
Die Reißverschlüsse könnten ein wenig besser laufen, könnte sich aber im Laufe der Zeit auch besser einspielen.
Neben einem großen Stauraum verfügt der Yupik noch weiterer Verstaumöglichkeiten, ein separates Bodenfach sowie ein integriertes Raincover.
Auch vom Leergewicht her, kann sich der Rucksack mit seinen knapp 1,5 kg sehen lassen, ist allerdings unter den Leichtgewichten nicht ganz alleine.
Wer es etwas “geräumiger” braucht, der kann ja dann auf die 65 Liter Variante umsteigen.
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