Wir suchten deshalb eine robuste Tasche mit Rollen und ausreichend Volumen. Das man so etwas bei Gepäckspezialist Eagle Creek finden kann, lag auf der Hand.
Mit der Gear Warrior Kollektion bietet der amerikanische Hersteller schon seit längerem robuste Transportlösungen an. Deshalb waren wird besonders auf die mit Rollen ausgestattete Variante gespannt.
Wie sich die Reiseduffel schlägt und wie der Vergleich mit der Konkurrenz aus dem Hause Osprey ausschaut könnt ihr im Folgenden lesen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 100% Recycled Poly Neo Diamond | 1000D Helix™ Poly Twill | 210D Exo Skeleton |
Größen | 65, 95 und 110 Liter |
Farben | Arctic Blue, Coral Sunset, Jet Black |
Maße | 40.5 x 76 x 32 cm |
Gewicht | 3.56 kg |
Ausstattung | Große Taschenöffnung; Verschiedene Gepäckfächer; Innen- und außenliegende Kompressionsriemen; Abschließbarer Reißverschluss mit zentralem Verschlusspunkt (Schloss nicht im Lieferumfang enthalten); Equipment Keeper™ befestigt Ausrüstung und Bekleidung; Abdeckbarer Ausziehgriff; Profilrollen; Rollen- und Trittkantenschutz; Griffsystem mit Teleskopkonstruktion; Ripstop Obermaterial; Fingerfreundliche Reißverschluss-Schlaufen; Vielseitige Tragemöglichkeiten; Mesh-Adressfach; No Matter What™ Garantie |
Einsatzbereich | Reise, Sport |
Preis | 300 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Reisetasche macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Das Außenmaterial ist strapazierfähig und abriebfest. Die massiven Reißverschlüsse sind großzügig dimensioniert, können aufgrund des weichen Außenmaterials aber manchmal haken. Die verstärkten Trageschlaufen sind stabil und mehrfach vernäht. Die Rollen sind leichtläufig.
Praxistest
Wir haben den Eagle Creek Gear Warrior Wheeled Duffel in der 95 Liter Ausführung für Wochenendfahrten in die Berge und für Reisen genutzt. Die Zielsetzung sollte vor allem immer bereites Gepäck für Fahrten in die Berge sein, dass ich nur rausziehen muss, sobald das Wetter passt.
Aufbau und Ausstattung
Die an sich rechteckige und an der Oberseite abgerundete Tasche kommt wie die Konkurrenz sehr aufgeräumt daher. Der stabile, aus zwei Stangen bestehende Teleskopgriff wird von einer Reißverschlusstasche geschützt. In dieser Tasche befindet sich zudem Eagle Creek typisch eine elastische Kordel mit metallener Einhakschnalle die an der Front befestigt werden kann um z.B. Helm, Jacke oder einen zweiten Trolley zu fixieren.
Der Teleskopgriff lässt sich mittels Knopfdruck sanft ausfahren, und in zwei Stufen arretieren. Der Griff an sich wurde nicht auffallend ergonomisch gestaltet, liegt dennoch ganz gut in der Hand.
Weiter geht’s mit dem Aufbau. Der Transporter verfügt im Prinzip über ein großes Hauptfach ohne Unterteilung.
Geschlossen wird das Ganze mit einem U-förmig verlaufenden Reißverschluss, welcher den Deckel Richtung Boden wegklappen lässt. Im Deckel befindet sich auf der Außenseite nochmals ein großzügiges, ca. 6 cm hohes Fach, das auch mit einem U-förmigen Reißverschluss geöffnet wird und von außen zugänglich ist.
Auf der Innenseite des Deckels wurde ein großes Meshfach mit Reißverschluss verbaut. Damit wird klar, dass Eagle Creek beim Warrior Wheeled Duffel primär auf Selbstorganisation setzt. Das unterstreicht der Hersteller, in dem er eine Produktwerbung für sein „Pack it“ genanntes Packsystem gleich mit ins Hauptfach hineinlegt.
Die Reißverschlüsse können mit einem Schloss gesichert werden. Die Öffnungen hierzu fallen größer wie bei Osprey aus, daher können auch dickere Schlösser verwendet werden.
Für das Handling wurden außen fünf Griffmöglichkeiten an sinnvollen Stellen platziert. Die Tasche lässt sich dadurch gut ein und ausladen sowie Treppen hoch- und runtertragen.
Die Griffe sind ordentlich fixiert, stabil ausgeführt und auch für große Hände ausreichend dimensioniert. Lediglich die Hauptgriffe auf Front und Oberseite sind gepolstert.
Die grundlegende Stabilität erlangt die Reisetasche durch zwei durchgängige Metallröhren, in denen auch der Teleskopauszug läuft. Die Rohre sind mit dem durchgängigen und stabilen Boden verbunden, der sich an den Seiten ca. 15 cm fortsetzt.
Die restlichen Seiten, sowie der Deckel bestehen aus textilem, weichem Material. Die Rückseite wurde mit einer perforierten Kunststoffplatte verstärkt.
Die leichtläufigen, ca. 8,5 cm breiten und profilierten Rollen sind mittels Innensechskantschraube in besonders robusten Kunststoffradlagern (Verstärkte Ecken aus Hyphalon = UV-, Temperatur und alterungsbeständig) fixiert.
Auffälliges Merkmal des Eagle Creek Gear Warrior Wheeled Duffel ist die Außenkompression. Durch zwei zusätzliche, gepolsterte und gleichzeitig flexible Flügel werden die Reißverschlüsse zum einen durch Steckschnallen gesichert. Zum anderen kann durch die Zugbänder und die Flügelkonstruktion, gleichmäßiger, sich verteilender Druck auf die Tasche ausgeübt werden. Wie bei großen Hauptfächern üblich bietet Eagle Creek darüber hinaus auch innen Kompressionsriemen mit verschiebbaren Meshnetzen und Steckschnallen.
Die Ausstattungsliste wird durch ein Adressfach auf der Rückseite und einem (zu kleinen) Reflektor Element auf der Vorderseite komplettiert.
Praxiseindrücke
Das Packen der Reisetasche ist unkompliziert. Wie auch der Osprey Pendant schluckt das Hauptfach enorm viel an Ausrüstung und Bekleidung. Unhandliche Teleskopstöcke, Skischuhe, Helme und andere sperrige Gegenstände sind kein Problem – da ist die fehlende Unterteilung ein Vorteil.
Das große Zugangsfach macht das Beladen einfach und die graue Innenfarbe stellt Kontrast zum Inhalt her.
Wie bereits erwähnt ist Selbstorganisation angesagt. Da ich meine Ausrüstung und Bekleidung ohnehin in Packtaschen sortiere, kommt mir das geräumige Hauptfach entgegen. Menschen die zur Organisation weitere Unterteilungen oder Reißverschlussfächer bevorzugen, könnten die insgesamt zwei Reißverschlussfächer zusätzlich zum Hauptfach eher mager vorkommen. Wer größere Gegenstände oder auch Jacken und Rucksäcke im Trolley verstauen will wird sich jedoch freuen.
Die Größe mit 95 Litern bietet viel Stauraum für ein noch überschaubares Außenmaß. Die Aufstellfläche des Trolleys ist erfreulich gering.
Eagle Creek bietet zusätzlich die Abstufungen 65 und 110 Liter an.
Kommen wir zum Deckel – für mich ein Knackpunkt der Tasche. Dieser ist sehr weich und flexibel. So weit so gut. Doch wird er entsprechend beladen und im Hauptfach findet sich auch einiges an Utensilien, neigt der große Reißverschluss des Hauptfachs dazu, sich leicht nach innen zu drehen. Das Schließen wird nun mühselig und ist auch nur mit zwei Händen zu bewerkstelligen.
Einziger Ausweg ist die Tasche entsprechend weniger zu füllen. Beim Osprey Transporter scheint die Kombination aus festerem Material, Reißverschlussplatzierung und Größe der Öffnung stimmiger.
Dafür ist das Deckelfach von Eagle Creek natürlich sehr geschickt um dort Dinge zu platzieren die ihr während der Reise schnell rausholen möchtet.
Die Rollen des Transporters laufen einwandfrei. Durch ihre Größe sind auch kleine Stufen, Unebenheiten und Steine kein Thema. Als besonders gelungen empfinde ich das Steuerverhalten des Eagle Creek Duffels. Der Teleskopgriff wirkt sehr stabil und das manövrieren durch Hotelkorridore oder belebte Gehwege ist ein Kinderspiel – sehr gut.
Beim Tragen der Tasche machen alle Griffe an sich einen guten Job. Der Tragegriff an der Unterseite ist jedoch dünner und hat weniger Material. Zudem ist er zu weit an der Vorderseite platziert. Hier wäre ein gepolsterter und stabilerer Griff sinniger gewesen, zumal es auf die paar Gramm Mehrgewicht nicht ankommt.
Bis auf dieses Manko, lässt es sich mit der Tasche aber sehr gut Händeln, auch wenn die Tasche mal etwas höher gehoben werden muss.
Apropos Gewicht: Man kann Eagle Creek hier sicher ein Lob aussprechen, da die recht stabile Tasche lediglich gute 3,5 Kilo auf die Waage bringt.
Pro / Contra
Pro
- Sehr gute Verarbeitung
- Kombination aus Strapazierfähigkeit und Leichtigkeit
- Leichtlaufende, große Rollen
- Äußere Kompression
Contra
- Unterschiedlich stabile Tragegriffe
- Reißverschluss des Hauptfaches hakt bei entsprechender Beladung
Fazit
Hohe Qualität, geringes Gewicht und clevere Detaillösungen – so würde ich den Gear Warrior Wheeled Duffel von Eagle Creek in einem Satz beschreiben.
Tatsächlich lässt das Produkt wenig Wünsche offen und bietet viel Stauraum. Dabei unterscheidet sich das Eagle Creek Produkt zum Osprey Transporter im ein oder anderen Punkt. Der Eagle Creek Transporter punktet mit einem sehr stabilen Teleskopauszug und einem großen zusätzlichen Fach auf dem Deckel. Auch die Außenkompression entfällt bei der Konkurrenz.
Dafür sind die Rollen bei Osprey größer ausgefallen, das Außenmaterial wirkt hier etwas robuster und die Tragemöglichkeiten wirken einen Tick geschickter platziert. Auch die Öffnung des zentralen Hauptfachs trennt die Konkurrenten.
Bei Eagle Creek klappt das eher weiche Material Richtung Rollenseite. Das festere Material von Osprey wird wie bei einer Sporttasche zu Seite geöffnet. Das weichere Material führt leider manchmal dazu, dass sich der Reisverschluss des Eagle Creek nicht immer einwandfrei bedienen lässt.
Stabiler Boden und Rückseite, Wasserabweisendes Außenmaterial, leichtlaufende Rollen, solide Schnallen und Schlaufen erzeugen ansonsten ein positives Bild.
Beim Gewicht unterbietet der Gear Warrior Wheeled Duffel das Osprey Produkt sogar minimal.
Ob Eagle Creek oder Osprey bleibt letztlich eine Frage des Geschmacks. Wem das Handling zusagt kann ruhigen Gewissens beim “Kämpfer” unter den Roll-Reisetaschen zuschlagen und nimmt dazu noch die großzügige „No Matter What“ Garantie des Herstellers mit.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.