Wir hatten den Rucksack Zulu 35 der Marke Gregory im Test und werden Euch berichten, welche Figur er dabei abgegeben hat.
Facts
Thema | Info |
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Material | Rucksackkorpus: 210D Nylon, 100D Nylon Rucksackboden: 210D Nylon Schultergurt/Hüftgurt/Lendenpolster: LifeSpan EVA Schaumstoff, EVA Schaumstoff, offenporiger Schaumstoff |
Volumen | 30 l, 35 l, 40 l, 55 l, 65 l |
Gewicht | 1.330 g |
Max. Last | 16 kg |
Abmessungen | 23 x 63 x 35 cm |
Preis | 150,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung des Gregory Zulu 35
Als ich den Zulu 35 aus dem Karton packe, entspricht er von der Größe und vom Gewicht genau meiner Vorstellung, die ich mir aufgrund der Herstellerangaben gemacht hatte. Man könnte ihn als Tagesrucksack verwenden, der vielleicht nicht ganz gefüllt sein wird, aber auch für Mehrtagestouren.
Der Zulu kommt in einer Farbkombination zweier Grüntöne daher, die nochmals durch einen kleinen Farbakzent der Gurte und Reißverschlüsse aufgepeppt werden. Auch bei den anderen Farbvarianten ist das jeweils ähnlich gewählt. Ein wirklich schönes Design, das einem die Entscheidung der Farbe schon mal nicht einfach macht.
Der Zulu wirkt im gesamten Bild sehr wertig. Auch bei genauerem Hinsehen sind die Stoffverbindungen präzise vernäht, das Material ohne Fehler und die Verarbeitung ohne Mängel. Die Reißverschlüsse im Deckelfach und im Hauptfach sind für die jeweilige Funktion richtig gewählt. Sie laufen flüssig und sind zur leichteren Handhabung mit Ziphilfen versehen.
Praxistest
Der Zulu 35 hat für mich die perfekte Größe um vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Da sich bei meinen vergangen Mehrtagestouren das Gepäck immer mehr minimiert hat, hatte ich die Vorstellung, einen Rucksack für alle meine Wanderungen, egal ob Ein- oder Mehrtagestouren, verwenden zu können. Und ich bin gespannt, ob ich im Zulu 35 den perfekten Begleiter gefunden habe.
Ich habe den Zulu also als Tagesrucksack bei mehreren Wanderungen, aber auch bei einer Mehrtagestour getragen und werde Euch meine Erfahrungen berichten.
Ich muss an dieser Stelle noch kurz anmerken, dass ich als Frau das Herrenmodell getestet habe, weil mir aufgrund meiner Rückenlänge die Herrenpassform einfach angenehmer ist. Der Aufbau des Rucksacks unterscheidet sich dadurch nicht. Auf den Testbildern habe ich den Rucksack meinem Begleiter umgeschnallt um nicht für Verwirrung zu sorgen.
Aufteilung/Verstaumöglichkeiten
Der Zulu verfügt über ein großes Hauptfach.
Dieses ist zum einen durch Öffnen des Deckels mittels zweier Steckschnallen und einem Kordelzug, welcher auch einhändig bedienbar ist, zu erreichen.
Weiterhin kann das Hauptfach durch einen U-förmigen Reißverschluss, der nahezu über die gesamte Front des Rucksacks verläuft, geöffnet werden. Zum kurzen Hineingreifen reicht das Öffnen eines Reißverschlussstücks völlig aus.
Möchte man den Überblick und Zugriff auf den gesamten Inhalt des Hauptfachs müssen noch zwei Kompressionsriemen durch Betätigen zweier kleiner Steckschnallen geöffnet werden. Nur dann kann die Front komplett aufgeklappt werden. Umso länger ich den Zulu mit mir getragen habe, umso mehr wusste ich diesen frontalen Zugriff zu schätzen. Bei Tageswanderungen ist es einfach geschickt, wenn man zum Herausholen des Vespers oder des Fotos einfach nur kurz den Reißverschluss ein Stück aufziehen muss. Es geht schlichtweg schneller.
Bei Mehrtagestouren kam der Frontzugriff eigentlich noch viel mehr zu tragen. Sind wir abends in der Hütte angekommen, habe ich den Rucksack meist auf der Rückenplatte abgelegt und den Frontreißverschluss geöffnet. Ich finde es sehr praktisch den ganzen Inhalt des Hautfachs zu überblicken und gleichzeitig Zugriff auf Alles zu haben. Ein klarer Vorteil gegenüber einem reinen Topload-Rucksack , den ich nicht mehr missen möchte.
Die Rückseite des Hauptfachs ist aufgrund der Rückenplatte leicht gewölbt. Weiterhin ist auf der Seite zum Rücken hin ein weiteres Fach für eine Trinkblase vorgesehen. Der Schlauch der Trinkblase kann dann durch ein Loch mittels zwei überlappender Stoffe nach außen geführt werden. Es ist eine passende Aufhängung in Form eines Hakes, sowie einer Schlaufe für die Trinkblase vorhanden, sodass neben dem Gregory-eigenen Trinksystem auch gängige Trinkblasen anderer Marken befestigt werden können.
Der Deckel des Zulu hat zwei getrennte Fächer zu bieten. Eines davon ist von außen über einen Reißverschluss zu erreichen. Im Deckelfach finden Taschentücher, kleine Sonnencremes, Stirnband und Sonnenbrille Platz. Das zweite Fach ist auf der Deckelunterseite.
Um das Reißverschlussfach zu erreichen, müssen aber die beiden Steckschnallen des Hautfachs geöffnet werden. Im Fach befindet sich dann das grün/gelbe Raincover, welches noch Platz für weitere Kleinigkeiten lässt. Die Unterbringung des Regencovers habe ich so noch nie gesehen, aber ich muss sagen, mir gefällt die Idee sehr gut. Da ich kein Fan davon bin, das Deckelfach randvoll oder mit schweren Inhalten zu bepacken, kommt mir die Unterbringung des leichten Regencovers in diesem Fach ganz gelegen.
Platz für Kleinkram ist im oberen Deckelfach für meine Bedürfnisse noch genug. Grundsätzlich finde ich es eine gute Sache, dass das passende Regencover bereits mitgeliefert wird und nicht extra erworben werden muss.
Auf der Rucksackfront befindet sich innerhalb des U-förmigen Reißverschlusses noch ein großes Einschubfach aus Meshmaterial, welches oben noch mit einer Steckschnalle versehen ist. Dieses Fach bietet sich vor allem an, nass gewordene Kleidung, wie z.B. die Regenjacke unterzubringen. Praktisch können aber auch Dinge verstaut werden, die schnell zugängliche sein sollten und öfter auf der Wanderung benötigt werden, so z.B. eine Wanderkarte.
Seitlich befindet sich am Zulu noch jeweils ein Einschubfach aus Meshmaterial, in welchem jeweils eine große Trinkflasche Platz findet. Die Trinkflaschen können dann noch durch die seitlichen Kompressionsriemen des Rucksacks zusätzlich festgezurrt werden.
Tragekomfort
Das Rückentragesystem des Zulu 35 ist in zwei verschiedenen Größen (S/M und M/L) entsprechend der Rückenlänge des Rucksackträgers erhältlich. Eine Anleitung zur Messung gibt’s auf der Homepage von Gregory.
Der Zulu kann dann noch mittels Klettmechanismus individuell an die Rückenlänge des Trägers eingestellt werden.
Die gewölbte Form des Rückentragesystems und der darüber verlaufende grobmaschige Netzeinsatz, sorgen für eine besondere Luftdurchlässigkeit am Rücken. Bei längeren Wanderungen oder bei warmen Witterungsverhältnis merkt man, dass der Rücken nicht so schnell nass wird, weil der Spalt zwischen Rucksack und Netz den Schweiß gleich trocknet. Meine Bedenken, dass das Gewicht des Rucksacks zu weit weg vom Körper getragen wird und die Stabilität leidet, waren unbegründet. Ich habe ehrlich gesagt keinen Unterschied zu herkömmlichen Rucksäcken in Bezug auf die Gewichtsverteilung des Rucksacks gemerkt.
Die Rucksackträger, das Netz des Rückenteils und die Hüftflossen sind sehr gut gepolstert, tragen sich sehr angenehm und schneiden nicht ein. Auch bei einem Rucksackgewicht von bis zu 10 kg über mehrere Tage konnte ich keine Schwachstellen feststellen.
Während längerer Wanderungen konnte ich auch während dem Gehen das Rucksackgewicht auf Hüfte und Schulter gut austarieren.
Die engste Einstellung des Hüftgurts ist bei mir gerade noch ausreichend, um genug Gewicht auf die Hüfte zu bringen, was aber daran liegt, dass ich als Frau die Männervariante teste. Ich denke für Männer sollte das kein Problem sein.
Die Hüftflossen sind auf jeder Seite mit Reißverschlusstaschen versehen, die bei mir bei jeder Wanderung in ständiger Benutzung sind. Die Taschen sind so groß gewählt, dass sogar mein verhältnismäßig großes Smartphone darin Platz findet. So manch ein schönes Bild ist dadurch entstanden, für das ich vielleicht zu faul gewesen wäre den Rucksack abzusetzen und nach dem Handy zu kramen.
Rundherum um den Rucksack und an den Trägern wurde nicht mit Ösen und Befestigungsmöglichkeiten gespart, sodass alles von der Sonnenbrille bis hin zu Wanderstöcken alles sinnvoll verstaut werden kann.
Die einzige Funktion, die mir beim Wandern gefehlt hat, ist die Befestigungsmöglichkeit für Wanderstöcke während dem Gehen, ohne dass ein Absetzen des Rucksacks nötig ist.
Pro / Contra
Pro
- Aufteilung/Frontzugriff
- Regencover inklusive
- Rückenbelüftung
- Genug Befestigungsmöglichkeiten/Ösen
Contra
- —
Fazit
Der Zulu 35 von Gregory ist ein zuverlässiger Begleiter der mich aufgrund der Größe bei Tagestouren, sowie bei Mehrtagestouren nicht enttäuscht hat. Die Aufteilung und Ausstattung ist durchdacht und sehr praktisch. Das Tragesystem überzeugt durch die individuelle Anpassung und gute Belüftung im Rückenbereich.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.