Was für Trailrunner gut ist, wird doch auch für Bergspo¬rtler allgemein Sinn machen, so der Gedanke. Denn allzu groß ist das Angebot an nicht gefütterten Westen nicht. Deshalb waren wir gespannt auf den Test.
Wer eine leichte, atmungsaktive und windabweisende Weste sucht, schaut sich einfach unsere Eindrücke im Folgenden an. Viel Spaß dabei.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 20D Wind Barrier Dynamic (Hauptmaterial 100% Nylon) |
Größen | XS – XL |
Farben | Narwhal Blue, Flagge Rot |
Gewicht | ca. 75g (in Größe M) |
Funktionen | Windabweisend |
Ausstattung | YKK Front-Reißverschluss mit innenliegender Windblende, Reißverschlussbrusttasche, leicht elastische Armlöcher, mit Kordelzug verstellbarer Saum, lässt sich in der eigenen Tasche verstauen, reflektierende VIA Trail Series®-Logos |
Einsatzbereich | Trail Running, Ausdauersportarten |
Preis | 69,95 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Weste macht einen hochwertigen Eindruck. Alle Nähte sind gut verarbeitet. Die YKK Reißverschlüsse sind passend dimensioniert und leichtgängig.
Praxistest
Konstruktion, Material und Ausstattung
Mit etwa 75g für eine leichte Windweste liegt Montane nicht im Bereich der leichtesten Produkte am Markt. Das ist nach meinen bisherigen Eindrücken von Montane bewusst so gewollt, da der Hersteller einen sinnvollen Kompromiss aus Gewicht und Robustheit sucht.
Montane setzt einen soliden YKK – Reißverschluss in ordentlicher Stärke ein und spendiert darunter eine Windblende mit gesticktem Hersteller Logo. Hier sparen manche Hersteller Gewicht, durch dünnere und anfälligere Verschlüsse, die aber auch schneller das zeitliche segnet.
Auf der linken Brustseite gibt es noch eine gut erreichbare und großzügige Brusttasche mit YKK – Reisverschluss in kleinerer Ausführung. Beide Verschlüsse sind leichtgängig und verfügen über ausreichend lange Ziphilfen und Zipgaragen.
Für den Komfort wurde das obere Ende der Windblende innen mit einem Fleecestoff verstärkt. Die Kragenhöhe und -weite ist so gewählt, dass der Hals komplett bedeckt und dadurch effektiv geschützt ist.
Der Saum wird mit Hilfe eines Kordelzugs mit Stopper an den eigenen Bedarf angepasst und so der Wind von unten abgehalten.
Wie bei den bereits von uns getesteten Montane Jacken, wirkt sich auch die gewählte Materialdicke auf das Gewicht aus. Die Weste ist leicht, aber z.B. nicht vergleichbar mit dem extrem leichten Dynafit Modell. Dafür wirkt der Stoff robuster, bei gleichzeitig angenehm, weichem Materialgriff.
An den Armöffnungen wurde eine innen liegendes Verstärkungsband an den Rändern jeweils mit einer Einfachnaht angebracht. Das könnte sich auf Dauer eventuell als Schwachstelle erweisen.
Das Hersteller Logo und der „VIA“ Schriftzug auf Front und Rücken sind reflektierend.
Passform und Packmaß
Die Featherlite Vest versteckt ihre Trailrunning Gene nicht und hat eine dementsprechend sehr köpernahe Passform. Außer ein, zwei Lagen dünner Funktionskleidung passt da kaum noch was drunter. Bei 1,75m und 75kg saß die Weste in Größe M insgesamt sehr gut.
Die elastischen Armöffnungen haben eine ausreichende Größe und durch das Stretchmaterial macht die Weste an Bewegung alles mit. Der Rücken ist leicht länger geschnitten.
Die Weste lässt sich sehr gut komprimieren und in der eigenen Tasche verstauen. So findet sie mit geringem Volumen ohne Probleme Platz im (Tages)Rucksack.
Eindrücke
Die ersten Eindrücke wollte ich natürlich beim Trailrunning sammeln. Hier macht sich die Passform positiv bemerkbar. Die Weste schmiegt sich eng an, mit ausreichend Volumen im Brustbereich und den elastischen Ärmelöffnungen, ist sie aber keinesfalls zu eng. Das Material hält den Wind vorne effektiv ab. Das Material sorgt dafür das Wasserdampf beim Schwitzen ungehindert entweichen kann. Im Vergleich mit der sehr leichten Dynafit Konkurrenz ist die Weste etwas „spürbarer“.
Diesen Umstand finde ich auf dem Fahrrad wiederum sehr angenehm. Außer im Gesicht ist vom Fahrtwind nicht viel zu Spüren. Hoher Kragen und verstellbarer Saum sorgen dafür, dass auch oben und unten kaum Lauft hereinschleicht. Das Westenklima bleibt dabei stets angenehm.
Die positiven Eindrücke bleiben auch beim Wandern und Klettern bestehen. Der Ärmelausschnitt ist so dimensioniert, dass die Bewegungsfreiheit passt. Die Weste hält den Wind ab, gleichzeitig atmet sie gut mit, auch wenn es anstrengend wird. Durch das etwas robustere Material habe ich den Eindruck, dass die Weste die Rucksackgurte verkraftet.
Einzig die körpernahe Passform setzt Grenzen beim Schichten mit weiterer Bekleidung. Mit einem Thermopulli am Gipfel unter der Weste wird es eng. Dafür gibt es aber ja auch andere Lösungen.
Insgesamt passt die Kombination aus Packmaß, Gewicht und Materialeigenschaften für sehr viele Aktivitäten im Bergsport.
Pro / Contra
Pro
- Windabweisend
- Leicht
- Hohe Atmungsaktivität
- Körpernaher Schnitt, bei gleichzeitig guter Bewegungsfreiheit
Contra
- Innere Verstärkung an den Armöffnungen einfach genäht
Fazit
Montane wird dem Label seiner VIA Trail Serie gerecht, unter der leichte und technische Trail Running Bekleidung angeboten wird. Die Featherlite Trail Vest wiegt in Größe M weniger wie eine Tafel Schokolade und hält den Wind zuverlässig ab. Darunter leidet die Atmungsaktivität keinesfalls. Auch wenn es richtig schweißtreibend zur Sache geht, fühle ich mich nie überhitzt.
Wer eine Weste ausschließlich zum Trailrunning sucht, findet etwas leichtere und einen Tick luftigere Varianten. Montane hat jedoch einen guten Mix aus Leichtigkeit und Robustheit erwischt. So taugt die Weste nicht nur zum Running sondern auch als (Berg-) Allrounder.
Dem Schnitt merkt man die Trail Running Gene an. Die Weste sitzt sehr körpernah, lässt dennoch jede Bewegung zu, da die elastischen Armöffnungen groß genug sind.
Gefreut habe ich mich über Montane typische Details, wie solide Reißverschlüsse und der mit Fleece besetzte Windfangabschluss am Kinn. Wer eine universelle und leichte Bergweste für die wärmeren Monate sucht, sollte sich die Featherlite Trail Vest anschauen.
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