„Anpassungsfähiger Long-Distance-Schuh für Vertrauen bei Trainings- und Abenteuerläufen“ – so die Aussage der Marke über den Norvan LD 4. Eines der wichtigsten Kriterien bei Long-Distance-Läufen ist tatsächlich ein verlässlicher Laufschuh, der den Fuß schützt und auf unterschiedlichem Untergrund für festen Halt sorgt. Arc’teryx ist im Outdoorsport längst ein feststehender Begriff für hochwertige Ausrüstung und robuste Bekleidung. Im Laufsport ist die Marke allerdings noch ein Newcomer, der sich in dieser Szene erst noch beweisen muss. Ob der Norvan LD 4 den hohen Anforderungen, welche an das Trailrunning im Gebirge gestellt werden, gerecht wird, werde ich in der Testphase herausfinden und meine Erfahrungen hier mit dir teilen.
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Außensohle | Vibram® Megagrip Sohle |
| Größen | 40-47 1/3 |
| Sprengung | 6 mm |
| Gewicht | 270 g (pro Schuh) |
| Aktivität | Alpines Laufen |
| Farben | Black/Cloud, Soulsonic/Fluidity, Euphoria/Ray, Black/Arctic Silk, Dk Canvas/Dk Arctic Silk, Verve/Ginger |
| Preis | 170 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Rein optisch hat mich der Norvan LD 4 von Arc’teryx direkt nach dem Erhalt überzeugt. Der Schuh sieht mit seinen drei Farbtönen Braun, Weiß und Grau sehr schlicht und äußerst elegant aus – fast schon wie ein Lifestyle-Schuh. Direkt ins Auge springt mir der hohe, den Schuh komplett umfassende TPU-Besatz. Dieser soll den Fuß vor Geröll, spitzen Steinen, aber auch vor Feuchtigkeit schützen. Um die Schnürsenkel sicher zu verstauen, sodass sie nirgends hängen bleiben, können diese im Zungenfach an der elastischen, gestrickten Zunge untergebracht werden. Auf der linken Seite oberhalb der Ferse befindet sich das Logo in Form des Archaeopteryx. In der Theorie wurden hier äußerst hochwertige Materialien verbaut, die Lust darauf machen, mit diesem Schuh alpine Trails zu bewältigen. Angefangen mit der Vibram-Megagrip-Sohle. Mit dieser hochwertigen Sohle, die ihrem Namen alle Ehre macht, konnte ich bereits bei anderen Schuhen viele positive Erfahrungen sammeln. Darauf aufbauend befindet sich das Dual-Density-Zwischensohlenmaterial, welches die Dämpfung mit einer dauerhaften Schockabsorption vereinen soll. Für eine hohe Bewegungsfreiheit der Zehen sorgt die breite Zehenbox. Die Standhöhe ist in diesem Schuh mit einer Bauhöhe von 25 mm an der Ferse und 19 mm am Vorfuß sehr gering. Daraus ergibt sich eine Sprengung von 6 mm, was als moderat zu bezeichnen ist.
Praxistest
Die Passform empfinde ich als passend für die durchschnittliche Fußbreite. Weder ist der Schuh zu breit noch zu schmal. Läufern mit einem relativ breiten Fuß könnte der Schuh allerdings zu eng sein – auch weil der TPU-Besatz bei breiten Füßen wenig nachgibt. Durch die Standhöhe von maximal 25 mm an der Ferse steht man sehr flach über dem Boden und hat so ein besseres Gefühl für den Untergrund und die damit einhergehenden Unebenheiten. Durch diesen sehr direkten Bodenkontakt erlangt man eine höhere Trittsicherheit und kann möglichem Umknicken entgegenwirken. Allerdings muss man dann auch Abstriche bei der Dämpfung machen, welche bei einem Long-Distance-Schuh sehr wichtig ist.
Auf den unebenen Pfaden innerhalb des naheliegenden Kaisergebirges, die mit grobem Geröll gespickt sind, kommt mir die niedrige Standhöhe direkt entgegen. Durch sie kann einem eventuellen Umknicken schnell und direkt entgegengewirkt werden. Die etwas festere Dämpfung sorgt dafür, dass der Druckpunkt auf den Untergrund sehr direkt ist und das Abdrücken beim Laufen effektiver erfolgt. Auf alpinen Trails war dies für mich auch vollkommen ausreichend. Beim Zustieg und bei Passagen über Asphalt empfand ich sie dann allerdings als zu hart.
Der Norvan LD 4 verfügt – wie andere Laufschuhe auch – über ein Rocker-Sohlendesign, welches das Abrollen über den Fußballen beim Laufen spürbar erleichtert. Die Vibram-Megagrip-Sohle machte auch hier ihrem Namen wieder alle Ehre und sorgte für grandiosen Grip – sowohl auf nassem Fels, schlammigem Untergrund als auch im Geröll. Somit ist selbst das Bewältigen glatter Felsplatten kein Problem. Und selbst eine leichte Klettereinheit ist mit dieser Sohle möglich, ohne den Halt zu verlieren oder dass sich dadurch eine sichtbar erhöhte Abnutzung des Materials ergeben hätte.
















Pro/Contra
Pro:
- Elastische Zunge erleichtert das Anziehen
- Vibram Megagrip Sohle
- Zungenfach zum Verstauen der Schnürsenkel
- Niedrige Standhöhe
Contra:
- /
Fazit
Die eher schwach ausgeprägte Dämpfung ist selbst bei langen Läufen voll ausreichend – besonders, da die niedrige Standhöhe sehr viel Trittsicherheit bietet. Durch diese sind selbst schnelle Laufgeschwindigkeiten auf sehr unwegsamem Gelände relativ sicher zu bewältigen, ohne dass eine zu hohe Gefahr besteht, umzuknicken. Der den Schuh komplett umgebende TPU-Besatz schützte meine Füße nicht nur gegen Feuchtigkeit, sondern bewahrte sie auch vor dem Eindringen einiger spitzer Steine. Zusammengefasst hat Arc’teryx hier einen Trailschuh entwickelt, der bei Läufern sicher sehr gut ankommen wird. Mich persönlich hat dieser Schuh vollumfänglich überzeugt.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
