Die hochwertigen Wanderschuhe des italienischen Herstellers AKU kenne und schätze ich, z.B. den Selvatica GTX, den ich hier schon im Test hatte. Während viele AKU-Schuhe eher auf professionellen Einsatz wie bei der Jagd oder beim Militär entwickelt wurden und entsprechend dezent sind, gibt es aber auch einige leichtere und modischere Modelle wie den Omnia V-Light GTX, den ich mir diesen Sommer angeschaut haben.
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Material | Obermaterial Mikrofaser (tlw. recycelt) und Gummi, alles nicht-tierisch Futter: Goretex (PFAS-frei) Futter: Ortholite Hybrid, (tlw. recycelt) Sohle: Tenuta grip (u.a. Gummi, Polypropylene, EVA) |
| Größen | 35-48 verfügbar, getestet in 45 |
| Farben | Grau-orange, hellblau-hellgrün, beige-olive, braun-grün |
| Gewicht | 822 Gramm pro Paar (Größe 45) |
| Preis | ca. 170 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Während ich meistens wegen des besseren Halts mit halbhohen Wanderschuhen wie dem bereits erwähnten AKU Selvatica GTX unterwegs bin, mag ich für kleinere Sommer-Wanderungen über Stock und Stein auch gern flache Wanderschuhe. Mein viele Jahre altes Lieblingspaar gibt leider langsam den Geist auf, so dass ich mich sehr über das Eintreffen des Omnia V-Light GTX von AKU gefreut habe.
Der Schuh ist in vielen frischen Farben erhältlich, und neben der von mir getesteten Herrenvariante gibt es auch ein sehr ähnliches Damenmodell. Mir gefällt meine Variante hellblau-hellgrün. Im Vergleich zu den üblichen sportlichen Sneakern, die ich ins Büro anziehe, fiel mir gleich seine Festigkeit auf, die sich auch im etwas höheren Gewicht bemerkbar macht. Stabilität und Sicherheit, das sind zwei Hauptaspekte bei AKU, die man von außen bereits an der hochgezogenen Zehenkappe und der robusten Sohle sieht. An der Rückseite ist eine große Schlaufe zum leichteren Anziehen. Er fühlt sich leicht an und ist mit ca. 800 Gramm auch 20% leichter als mein Vorgängermodell einer anderen Marke.
Der Schuh ist aus vielen verschiedenen Materialien zusammengesetzt, die AKU-Homepage listet 15 verschiedene Anteile, und bei allen ist die Herkunft transparent nachvollziehbar. Die grau abgesetzte Lackierung an der Seite ist etwas wild durchgeführt und sieht bei beiden Schuhen anders aus. Ob Absicht oder nicht, es lockert auf und stört mich nicht bei einem Wanderschuh.
Das Profil ist sehr grob: Stollentiefe 3,5mm (gemessen) und ein fast zwei Zentimeter Abstand zwischen den Stollen. Dazu sieht man deutlich den Recyclinganteil der Sohle, denn sie ist ganz unregelmäßig mit hellen Sprenkeln durchsetzt.
Der AKU Selvatica GTX im letzten Test passte mir gut in Größe 44,5, so bestellte ich den Omnia V-Light GTX ebenso in dieser Größe. Leider fällt er etwas kleiner aus, ich musste auf Größe 45 wechseln.
AKU bewirbt das Modell für „schnelles und leichtes Wandern, E-Biking und Stadtabenteuer“. Bei mir wird es im Test ein bisschen von allem werden.
Praxistest
Zum Einlaufen geht es erst mal in ein Stadtabenteuer. Der Schuh darf sich bei einem Tag in Stuttgarts Innenstadt bewähren. Pflaster, Rolltreppen, Kieselsteine bei warmen Wetter. An die Schnürung muss ich mich erst noch ein bisschen gewöhnen: Statt einer Schlaufe wie bei meinem alten Schuh gibt es ein elastisches Schnürsystem mit Kordelstopper, an dem man den Schuh enger und weiter machen kann. Das Band ist recht lang und lässt sich in einer kleinen Tasche in der Schuhmitte verstauen – praktisch mitgedacht von AKU. (Allerdings dauert das An- und Ausziehen dann ein bisschen länger.) Wie schon erwähnt, ist der Schuh recht formstabil und eher enganliegend, woran ich mich erst gewöhnen musste. Aber nicht unbequem.
Meinen „schnelles und leichtes Wandern“ führte mich bei Sonne und Regen vor allem durch den Wald. Hier liebte ich die Stabilität des Omnia V-Light GTX. Mal über nasse umgefallene Baumstämme klettern, durch eine Pfütze oder über steinige Pfade, das ging alles wunderbar. Der Halt ist tadellos.
Während der Schuh viele feste Materialien aufweist, hat AKU auch Belüftungen untergebracht. Die Innen- und Außenseite besteht aus einem eher dünnen, weichen Mikrofasermaterial mit vielen kleinen Löchern. Weil das Material so dünn ist, wirft es auch ein bisschen Falten. Während des Tests im Sommer war es durch die Belüftungen im Schuh nicht schwitzig. Da der AKU-Schuh zusätzlich noch eine GoreTex-Beschichtung hat, braucht man sich trotz der guten Belüftung natürlich auch nicht vor Regenschauern fürchten.
Für einen sicheren Stand besteht die Innensohle aus Ortholite „HybridPlus-Receycled“. Dieses Material ist ein offenporiger Schaum, der für eine bessere Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsregulierung sorge und in dieser Ausführung ca. 50% recycelt ist, gleichzeitig aber auch ein stabil geformtes Fußbett ausbildet. Praktisch: Die Ortholite-Sohle kann herausgenommen und in der Waschmaschine gewaschen werden.
Der Schuh durfte mich auch beim Biking begleiten. AKU sagt, der innere Teil des Vorfußes habe eine erhöhte Zehenkappendichte, um den Grip auf E-Bike-Pedalen zu fördern. Was auch immer das bedeutet, Fahrradfahren ging jedenfalls gut, sogar auch nur mit Muskelkraft ohne E-Bike 🙂
















Pro/Contra
Pro:
- Leicht für einen Wanderschuh
- Sohle mit sehr gutem Grip
- Praktische Verstautasche für die SchnürungPunkt 1
Contra:
- Lackierung ist nicht ganz sauber ausgeführt
Fazit
Der AKU Omnia V-Light GTX überzeugt mich im Test durch sein geringes Gewicht und seine hohe Stabilität – ideal für anspruchsvolle Sommerwanderungen. Besonders positiv fällt der Recyclinganteil in der Materialwahl auf, was den Schuh auch unter Nachhaltigkeitsaspekten empfehlenswert macht. Dank der GoreTex-Membran bleiben die Füße auch im Regen trocken, während der Schuh gleichzeitig angenehm atmungsaktiv ist.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
