Das wollten wir natürlich ausprobieren und testeten das Herrenmodell Selvatica GTX Mid über mehrere Wochen.
AKU entstand vor 40 Jahren und fokussierte sich anfangs vor allem auf Jagdschuhe, bietet inzwischen aber auch verschiedene andere Serien.
Der von uns getestete Schuh ist die zivile Variante des “Selvatica Tactical GTX”, der für die Anforderungen von Fallschirmspringern beim Militär entwickelt wurde.
Facts
Thema | Info |
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Material | “Air 8000” Goretex-Membran mit PU-Beschichtung, Gummisohle, Ortholite-Einlegesohle inklusive |
Größen | Herren: 38-47,5 (44,5 getestet) |
Farben | Militär: ranger green, coyote, schwarz; Zivil: grau, blau (getestet) |
Gewicht | 540g pro Schuh (gewogen) |
Maße | Mittelhoch |
Preis | Ca. 140 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Wie vom Hersteller versprochen begeisterte uns der Schuh schon beim ersten Anfassen durch seine Leichtigkeit. Um die 500 Gramm wiegt schon mancher niedriger “Spazier-Schuh”, während der Selvatica Mid sogar halbhoch ist, also bis knapp über die Knöchel geht. Neben der schönen blauen Farbe fällt auf, dass der Schuh fast keine sichtbaren Nähte hat. Am Übergang zur Sohle ist zu erkennen, dass hier mit Klebstoff gearbeitet wurde, dieser wurde jedoch sauber und gleichmäßig verarbeitet. Die Schnürsenkel sind erstaunlich dünn. Auf deren Handhabbarkeit in der Praxis waren wir gespannt.
Praxistest
Ich (Frank) trug die Schuhe über ungefähr 2 Monate bei verschiedensten Gelegenheiten. Anfangs, zum Einlaufen, erst mal bei kleinen Wanderungen oder auch kurzen Strecken in den Stadt (man sieht die Jeans auf den Fotos :-)). Erstaunlicherweise war dieses Einlaufen aber fast nicht nötig. Obwohl ich bei Schuhen meist anspruchsvoll bin und normalerweise Wanderschuhe in Größe 45 trage, passte dieses Exemplar von AKU in 44,5 von Anfang an mit Wandersocken wie angegossen.
Die Schnürsenkel lassen sich – wenn es schnell gehen soll – niedrig binden, oder für mehr Halt an einem weiteren Haken weiter oben. Die Länge ist so bemessen, dass sich eine Schlaufe mit Doppelknoten gut und einfach auch oben binden lässt. Wie schon vermutet, ist der Grip der dünnen Schnürsenkel etwas ungewohnt, wenn man fester zuziehen möchte. Bei kalten Fingern oder in Handschuhen wäre das sicherlich unangenehm, man muss aber auch sagen, dass der Hersteller den Schuh für wärmere Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit entwickelt hat.
Da ich vor allem im Spätsommer unterwegs war, gefiel mir auch die hohe Atmungsaktivität sehr gut. Auch bei längerem Tragen in schwüler Luft hatte ich nie das Gefühl, Schwitzfüße zu haben. Die Schuhe basieren auf der Gore-Tex-Technologie, aber AKU selbst sagt, ihre “AIR 8000”-Membran sei nochmal deutlich atmungsaktiver als vergleichbare Modelle anderer Hersteller. Gleichzeitig ist der Schuh aber auch wasserdicht, was ich mehrfach im Starkregen, in kleinen Pfützen oder ähnlichem getestet habe. Ich habe die Schuhe übrigens nicht nochmal extra imprägniert.
Die stabile “Vibram”-Sohle bot mir immer guten Halt und gleichzeitig gute Dämpfung, auch querfeldein im Wald, im Matsch oder auf felsigem Untergrund. Ich habe beim neuen Schuh eine Profiltiefe von 5mm gemessen, was gleich viel ist wie bei meinen schweren Wanderstiefeln eines anderen Herstellers. Schmutz und Dreck ließ sich leicht trocken mit der Bürste oder etwas Wasser entfernen, was sicherlich auch daran liegt, dass die Oberfläche wegen der fehlenden Nähte sehr glatt ist.
Pro/Contra
Pro:
- Sehr leicht
- Gute Atmungsaktivität
- Gut zu reinigen
Contra:
- Dünne Schnürsenkel
Fazit
An dem Selvatica GTX Wanderschuhe von AKU merkt man, dass er durchdacht entwickelt wurde. Auch wenn er in Vietnam gefertigt wird, sieht man doch die Sorgfalt einer italienischen Marke, vom schlichten, leichten Design bis zur guten Verarbeitung. Schaut man dann noch den für einen Wanderschuh günstigen Preis an, kann man den Selvatica Mid GTX meiner Meinung nach definitiv weiterempfehlen.
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