Im Spätsommer steht für mich ein Trip an, auf den ich mich seit Monaten freue – ein Urlaub auf den Azoren. Die Azoren sind eine Inselgruppe im Atlantik, die zu Portugal gehört und sich circa 1400km vom europäischen Festland befindet und neun Inseln umfasst. Jede dieser Inseln ist für sich eine Reise wert und Reisende jeder Art kommen auf ihre Bedürfnisse – Surfer, Wanderer, Sonnenanbeter und Urlaubende auf der Suche nach Ruhe und Natur. Die Hauptinsel, Sao Miguel, lockt mit anspruchsvollen Wanderungen durch hügeliges Vulkangelände und lebhaften Wellen für die ersten Erfahrungen beim Surfen. Das subtropische Klima – milde Winter und nicht so heiße Sommer – hat einen UV-Index zur Folge, der sich im hohen bis sehr hohen Bereich bewegt. Auch bei leichter Bewölkung und den einzelnen Regenschauern, die häufig vorkommen und der Insel ihre charakteristische grüne Farbe verleihen, droht Sonnenbrand. Insofern war ich auf der Suche nach einem leichten Oberteil, das mich bei allen Aktivitäten vor Sonne schützt, ohne zu beschweren oder mich zum Schwitzen bringt. Meine Recherche hat mich zu dem Shine Solen Half-Zip Sun Hoodie von Helly Hansen geführt, einem leichten Langarmshirt mit hohem UV-Schutz.
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Material | 80% Polyamide (Recycled), 20% Elastane |
| Größe | XS-XL |
| Farbe | 597 NAVY, 462 GREEN MIST und 001 WHITE |
| Gewicht | 190 g |
| UV-Schutz | Schutzfaktor UPF50 |
| Extras | Daumenlöcher und eine Pferdeschwanzöffnung |
| Preis | 85,00 € |
| Aktivitäten | Trailrunning, Wandern, Klettern |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Sommer, Sonne, Abenteuer – damit wirbt Helly Hansen für die Solen Kollektion. Der Hersteller ist ein norwegisches Traditionsunternehmen, das seit über 150 Jahren hochwertige Outdoorprodukte entwickelt. Vielen werden das bekannte HH-Logo hauptsächlich mit Segelkleidung und Schlechtwetterkleidung verbinden – in diesem Sportgebiet hat das Unternehmen auch seinen Ursprung. Mittlerweile umfasst das Sortiment von Helly Hansen sowohl Arbeitskleidung als auch Outdoorkleidung aller Art. Grundsätzlich sind die Produkte für ihre Qualität und Performance bekannt – Helly Hansen wirbt mit seiner Innovationskraft und dem Fokus auf Nachhaltigkeit.
Die Solen Kollektion schützt die Haut durch den UPF 50 (Ultraviolet Protection Factor), sowohl im nassen als auch im trockenen Zustand. Möglich wird das auch ganz ohne chemikalische Beschichtungen: der dicht gewebte, recycelte Stoff mit hoher Fadenzahl blockiert bis zu 98% der UVA- und UVB-Strahlung. Insofern das Kleidungspendant zum SPF, den man vor allem von der Sonnencreme kennt. Die Kollektion umfasst T-Shirts, Hoodies, Kleider und Long-Sleeves für beide Geschlechter.
Der Hoodie ist mit der Textilzertifizierung bluesign® ausgewiesen und besteht laut Hersteller aus bis zu 80% recycelten Polyamid. Beim ersten Auspacken fällt mir direkt auf, wie angenehm leicht und griffig das dunkelblaue Material ist. Geschmeidig und weich fühlt sich der Stoff an. Die Reißverschlüsse lassen sich ohne Ruckeln bewegen und die Nähte und Säume scheinen sauber und stabil angebracht zu sein. Das Material wirkt dehnbar, aber formstabil und robust, was sich wohl auf die Hauptbestandteile Polyamid und Elasthan zurückführen lässt.
Der Hoodie hat lange Raglanärmel, die im Freizeit- und Sportbereich häufig vorkommen und durch ihren diagonalen Schnitt bis zum Halsausschnitt eine moderne und schlanke Note verleihen. Ein gerade Reißverschluss verläuft von dem etwas höher geschnittenen Kragen bis zur Brust – der sogenannte Half-Zip. Auch eine kleine, etwas versteckte Tasche mit Reißverschluss; Daumenlöcher und einen Einsatz für einen Pferdeschwanz an der Kapuze entdecke ich. Besonders die Öffnung für den Pferdeschwanz habe ich bisher noch nie gesehen und bin gespannt, dies bei einer Wanderung zu testen. Die dunkelblaue Farbe gefällt mir direkt sehr gut – eine gedeckte und edle Farbe, die sich mit vielen Kleidungsstücken kombinieren lässt. Zusätzlich zu dieser Farbe gibt es den Hoodie auch noch in Weiß und in einem hellen Grün. Das bekannte HH-Logo, das auf manchen Jacken sehr prominent angebracht ist, suche ich auf den ersten Blick vergebens – bis ich es am unteren Saum in einem dezenten Grau entdecke.
Praxistest
Im Spätsommer auf den Azoren angekommen, wird der Hoodie direkt am ersten Tag auf dem Weg zum Strand angezogen. Ein sehr leichtes und angenehmes Tragegefühl stellt sich ein – ein negatives, an Plastik erinnerndes Gefühl, das ich von vielen synthetischen Stoffen gewöhnt bin, macht sich nicht bemerkbar. Ich trage den Hoodie direkt für mehrere Stunden am windigen Strand und vergesse, dass ich ihn anhabe. So bin ich nicht nur zuverlässig vor UV-Strahlung geschützt, sondern empfinde den Stoff auch bei höheren Temperaturen als angenehm – weder zu warm noch stickig, trotz der langen Ärmel.
Grundsätzlich fällt der Hoodie in Größe S bei mir relativ enganliegend aus, vor allem bei eher breiten Schultern. Etwas zu lang erscheinen mir die Ärmel, sodass sich der Stoff an den Handgelenken etwas bauscht. Die Daumenlöcher nehme ich aber als sehr praktisch wahr, so schützen sie mehr Fläche der Hand vor der Sonne oder vor irgendwelchen äußeren Einflüssen – bei meinen Wanderungen muss ich nämlich den ein oder anderen Busch zur Seite räumen.
Die Kapuze ist so geschnitten, dass sie eng am Kopf anliegt, was ich persönlich gerne mag. Bei starkem Wind, den es in Meeresnähe häufig gibt, flattert die Kapuze recht viel, dies habe ich als etwas störend wahrgenommen. Die Pferdeschwanzöffnung für die Haare, eine Neuerung, auf die ich sehr gespannt war, ist eher tief im Nacken platziert. Für Frauen, die gerne einen tiefen Pferdeschwanz oder Dutt tragen, macht dies vermutlich Sinn. Da ich tatsächlich gerade bei sportlicher Betätigung meine langen Haare gerne vom Nacken weg binde, hätte ich persönlich eine obere Platzierung der Pferdeschwanzöffnung präferiert. Insgesamt ist für mich der Mehrwert der Kapuze zu vernachlässigen.
Am zweiten Tag auf der Insel steht eine längere Wanderung zu einem Vulkansee an, der sich inmitten eines sattgrünen Kraters befindet. Auch hier trage ich den Hoodie, um mich vor Sonne, Sträuchern und Insekten zu schützen. Der Reißverschluss des Hoodies erweist sich als großes Plus, da ein individuelles Justieren schnell nach Wind- und Wärmeempfinden vorzunehmen ist. Mir fällt auf, dass selbst nach mehreren Stunden Tragezeit ich mich immer noch frisch und luftig unter dem Hoodie fühle.
Dieses Frischegefühl setzt sich auch nach mehreren Tagen Tragezeit fort – selbst die hohe Luftfeuchtigkeit oder etwaige Rückstände von Sonnencreme können dem Material nichts anhaben. Auch abends beim Essen oder draußen Sitzen trage ich den Hoodie gerne, schließlich ist dieser unauffällig genug, um ihn als dünne Extraschicht bei Einbruch der Dunkelheit anzuziehen. Nach sieben Tagen Urlaub bin ich überzeugt vom Solen ½ Zip Hoodie und werde diesen definitiv auch weiterhin bei sportlichen Aktivitäten tragen. Sonnenbrand gab es übrigens auf der Insel nicht für mich ;).
















Pro/Contra
Pro:
- Half-Zip Reißverschluss
- Leicht und sehr atmungsaktiv
- Cooles und alltagstaugliches Design
Contra:
- Kapuze mit Pferdeschwanzöffnung
Fazit
Der Shine Solen ½ Zip Hoodie von Helly Hansen ist ein vielseitig verwendbares Funktionshirt, das sowohl im Sport- als auch im Alltagsbereich verwendet werden kann. Besonders das schlichte und sportlich-moderne Design gefällt mir. Lediglich auf die Kapuze mitsamt Pferdeschwanzöffnung hätte ich verzichten können, da diese vor allem bei windigen Bedingungen eher im Weg war.
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