Der Shield Plus könnte mit seinen 35 Litern und dem maximal belüfteten Tragesystem ein perfekter Mehrtages- und Fernwanderrucksack sein.
Wir haben ihn mit auf Reisen genommen und hoffen dass der Slogan des Herstellers “It may be rough out there.”, bei unseren Touren nicht eintrifft.
Facts
Thema | Info |
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Material | 500D / 420D Cordura® Nylongewebe |
Volumen | 32 L (Short), 35 L (Regular), 38 L (Long) |
Farben | Schwarz, Blau, Rot |
Gewicht | 1450 g (32 l); 1520 g (35 l); 1590 g (38 l) |
Rückenlänge | 47 cm (32 l); 53 cm (35 l); 60 cm (38 l) |
Preis | 189, 95 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Shield Plus ist in der Short-, Regular- und Long-Version erhältlich. Dabei variiert jeweils die Rückenlänge und die Volumenanzahl des Rucksacks. Wir hatten den Shield Plus in der Regular- und damit 35 Liter- Variante in Schwarz im Test. Er entspricht somit auch den Handgepäcks-Abmessungen für Flugzeuge und kann zum Reisen mit leichtem Gepäck optimal genutzt werden. Er ist einfarbig in den drei Farben Schwarz, Blau und Rot erhältlich. Er ist für Lasten bis zu 15 kg ausgelegt.
Der BACH Shield Plus 35 R wiegt 1520 Gramm und liegt damit im mittleren Bereich vergleichbarer Rucksackmodelle. Zwar gibt es auch deutlich leichtere Rucksäcke, doch sind diese meist aus dünneren und damit anfälligeren Materialien hergestellt. Der Shield Plus ist aus 500D CORDURA® Gewebe hergestellt. Dieses Nylongewebe ist durch die spezielle Webtechnik im Herstellungsverfahren besonders abriebfest und robust. Fasst man den Rucksack an, bemerkt man eine matte und etwas raue Struktur, der man ihre Stabilität sofort anmerkt. Der Rucksack war 6 Monate bei sämtlichen Reisen, längeren Wanderungen und beim Pendeln im Alltag mit von der Partie. Er zeigt erfreulicherweise keinerlei Abnutzungserscheinungen.
Insgesamt ist das Produkt makellos verarbeitet und wirkt sehr wertig. Die Reißverschlüsse laufen ohne zu haken und wirken sehr stabil. Der Hersteller gibt eine 5-jährige Garantie auf Materialien und Näharbeiten und bietet zusätzlich einen Reparaturservice an, sollte sich doch einmal ein Schaden einstellen. Das ist sehr nutzerfreundlich und in Hinblick auf die Nachhaltigkeit vorbildlich.
Praxistest
Haupt- und Bodenfach
Der Shield Plus besteht aus einem großen Haupt- mit darunter liegendem Bodenfach. Die Besonderheit daran: Das Bodenfach ist durch einen Trennboden mit U-förmigen Reißverschluss vom Hauptfach getrennt. Wird dieser Reißverschluss komplett geöffnet, kann man den Stoff zusammenrollen und mittels Klettverschluss im Inneren des Hauptfachs verstauen. So wird aus getrenntem Haupt- und Bodenfach ein Großes.
Eine weitere Besonderheit stellt der Zugriff auf die Fächer dar. Man kann wie gewohnt von oben auf den Inhalt zugreifen. Hierfür sind zwei Schnürsysteme für unterschiedliche Beladungsmengen übereinander angebracht, die sich nach dem Zuziehen mittels Stopper befestigen lassen. Die andere Variante ist ein U-förmiger verdeckter Reißverschluss auf der Front des Shields, der sich nach dem Öffnen einfach nach oben klappen lässt. Durch die so generierte riesige Öffnung, ermöglicht einen bequemen Zugriff auf das Gepäck ohne langes “Herumwühlen”.
Deckelfach
Das sehr geräumige Deckelfach kann mittels Reißverschluss geöffnet werden und bietet Platz für allerlei Dinge, auf die während einer Wanderung schnell zugegriffen werden muss. Klappt man den Deckel nach hinten auf, befindet sich noch ein kleineres Reißverschlussfach auf der Unterseite. Hier kann man Wertsachen sicher verstauen. Der Deckel wird vorne mittels zwei Schnallen, die sich an verstellbaren Gurten befinden, geschlossen. So kann der Rucksack gut, je nach Ladung, komprimiert werden. In Richtung Rücken ist der Deckel ebenfalls mit Gurten befestigt, die sich in der Länge der Ladung anpassen lassen. Hat man schwere Sachen ins Deckelfach geladen und das Hauptfach nicht ausreichend gefüllt, fällt der Deckel leider weit nach vorne. Selbst wenn die hinteren Gurte ganz angezogen sind, entsteht hier dann oft ein Spalt zwischen Deckel und der Rückenplatte.
Seitenfächer
Auf der linken Seite befindet sich ein senkrechtes Reißverschlussfach, welches aus Richtung Rückenplatte zu öffnen ist. Der Reißverschluss ist so geschickt verdeckt, dass ein Fremder nie auf die Idee kommen würde, dass sich hier ein Fach befindet. Am Strand und in der Hütte haben wir hier immer die Smartphones und Geldbeutel versteckt, damit diese niemand findet. Das Fach erstreckt sich über die komplette Seite des Rucksacks und bietet so genug Platz. Leider kommt man nicht an das Fach, ohne den Rucksack abzusetzen. So fehlt am kompletten Shield Plus eine Möglichkeit das Smartphone so zu verstauen, dass man unterwegs Fotos machen kann, ohne den Rucksack auszuziehen.
Auf der rechten Seite ist das klassische elastische Mesh-Fach angebracht, das mit einem Gummizug oben abschließt und in dem man eine große Trinkflasche verstauen kann. Auf beiden Seiten befinden sich jeweils zwei Kompressionsriemen, die per Gurt verstellbar sind und mittels Schnalle geschlossen werden können. So können zusätzliche Gegenstände am Rucksack festgezurrt, oder der Inhalt der Seitenfächer, wie die Trinkflasche, nochmals zusätzlich gesichert werden.
Steckfach
Auf der Front befindet sich ein nach außen hin extra gepolstertes Einschubfach, das nach oben hin offen ist. Je nachdem wie weit der Deckel durch die Gurte nach unten gezogen wird, ist der Eingriff des Fachs durch den Deckel verdeckt. Man kommt aber durch Hochheben des Deckels trotzdem dran. Das Einschubfach ist mit 33 cm Länge recht tief, und an der breitesten Stelle im oberen Bereich ca. 15 cm breit. Ich packe normalerweise gerne meine Jacke oder Midlayer in das Einschubfach, wenn es während eines Anstiegs beim Wandern zu heiß wird. Für Sonnencreme, schmale Isolierflaschen oder Ähnliches ist die Tasche ebenfalls gut zu verwenden.
Details
Im Hauptfach in Richtung der Rückenplatte befindet sich ein abgetrenntes nach oben hin offenes Trinkblasenfach. Die Trinkblase kann noch mittels einer kleinen Schlaufe und Schnalle innen befestigt werden. Eine darüber liegende durch Stoff verdeckte Öffnung ermöglicht es, den Trinkschlauch direkt an die Schultergurte zu führen. Auf dem Schultergurt ist dann noch ein kleiner Clip angebracht, an dem der Trinkschlauch eingehängt werden kann.
Eine 80 g leichte Regenhülle ist erfreulicherweise im Lieferumfang enthalten. Diese hat kein spezielles Fach, ist aber zusammengefaltet recht gut verstaubar. Sie ist mit einem straffen Gummizug ausgestattet, der die Hülle auch bei starkem Wind an Ort und Stelle hält. Eine zusätzliche Sicherung bietet ein waagerechtes Gummiband zum Einhängen, das unter den Schultergurten verläuft.
An eine Stockbefestigung ist auch gedacht. Auf der linken Front befindet sich oben neben des Einschubfachs eine Gummischlinge, die mit einem Stopper versehen ist. Ganz unten am Rucksack, ebenfalls auf der linken Seite, ist eine kleine Schlaufe, die in der Größe verstellbar ist. Hier unten kann man die Spitzen seiner Wanderstöcke einstecken und oben dann den Gummi über die Griffe ziehen.
Tragekomfort
Die Rückenplatte besteht aus zwei leichten, ergonomisch geformten Schaumstoffpolstern, die in der Mitte des Rückens eine große Aussparung aufweisen. Das Ganze ist mit einem Netzstoff überzogen. Durch den Mesh-Stoff und die Aussparung entsteht am Rücken stets eine optimale Ventilation. Selbst auf Korsika bei über 30 Grad hat man am Rücken noch einen Durchzug spüren können.
Die Schulterträger sind 12 mm dick gepolstert. Sie sind oben am Rucksack mit einem Gurt an die jeweilige Rückenlänge anpassbar. Ein in Höhe und Weite verstellbarer Brustgurt sorgt für den optimalen Sitz der Träger.
Die ebenfalls gepolsterten Hüftflossen sind angenehm breit und haben in der Mitte eine Aussparung, für eine bessere Belüftung. Der Hüftgurt an sich ist ebenfalls verstellbar und fast 4 cm breit, so dass dieser nicht unangenehm im Bauchbereich einschneidet. Er ist vorne mittels einer stabilen Schnalle verschließbar.
Insgesamt bin ich vom Tragekomfort des Shield Plus sehr begeistert. Er liegt fantastisch am Körper an und die Schultergurte schneiden nicht ein. Zudem generiert er eine angenehme Belüftung am Rücken, so dass ein unangenehmer Feuchtigkeitsstau vermieden wird.
Pro/Contra
Pro:
- Super Tragekomfort mit guter Rückenbelüftung
- Viele geräumige Taschen mit Komprimierungsmöglichkeiten
- Sehr robustes Material
- Integrierte Regenhülle
- Internes Trinkblasenfach mit Halterung am Schultergurt für Trinkschlauch
Contra:
- Deckel fällt bei schwerer Beladung weit nach vorne
- Kein Fach für Smartphonezugriff ohne Absetzen des Shields
Fazit
Der Hersteller BACH hat mit dem Shield Plus 35 R einen sehr robusten Mehrtagesrucksack auf den Markt gebracht.
Er lässt sich anhand mehrerer Gurte erfreulich gut komprimieren und so an die jeweilige Ladung anpassen. Der praktische Top- und Frontloader wartet mit vielen verschiedenen Verstaumöglichkeiten auf. Abgerundet wird seine Performance durch den angenehm belüfteten Rückenbereich und der weichen Polsterung, welches ein angenehmes Tragegefühl auf jedem abenteuerlichem Ausflug garantiert.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.