Nachdem wir ja bereits den einen oder anderen Grill und auch das eine oder andere Kochgeschirr hier vorgestellt haben, kommt heute mal was “Schweres” ins Haus.
Wir hatten den BBQ-Toro Dutch Oven DO6AX im Test.
Na wenn da einem mal nicht gleich das Wasser im Munde zusammenläuft 😉
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Gusseisen |
Maße | Durchmesser innen: 29,5 cm | Höhe innen: 9,5 cm |
Farbe | schwarz |
Gewicht | 7,1 kg |
Inhalt | 5,5 Liter |
Anzahl Personen | 4-8 |
Zubehör | Deckelheber und Untersetzer |
Preis | 54,95 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Ein massiver, gusseiserner Topf steht nun also auf der Terrasse und wartet auf den ersten Einsatz. Der Dutch Oven hat mit seinen 7 kg schon ein ordentliches Gewicht, Respekt.
Die Verarbeitung sieht sehr hochwertig aus, dennoch würde ich ihn nicht unbedingt fallen lassen. Der Tragegriff sieht auf den ersten Blick ein wenig “schmächtig” aus, gegenüber dem Topf selber. Aber er verrichtet seine Arbeit zuverlässig.
Als Zubehör bekommt man noch einen Deckelheber sowie einen Untersetze dazu.
Praxistest
Wenn man so ein Produkt zum Testen bekommt, freut man sich immer zunächst mal auf leckeres Essen.
Ich hab erst mal mit einem einfacheren Gericht angefangen und habe Gulasch mit Kartoffeln im Dutch Oven gemacht. Als zweites Gericht wurde dann Pulled Chicken gekocht.
Auswahl des Dutch Ovens
Den Dutch Oven gibt es in vielen verschiedenen Größen, Formen und Ausführungen, was die richtige Auswahl nicht unbedingt einfacher macht.
Denn nicht nur in Sachen Volumen gibt es Unterschiede, sondern auch in Bezug auf die Ausstattung.
So hat z.B. der hier getestete DO6AX keine Beine, während der DO6A welche hat.
Grundsätzlich kann man 2 Typen unterscheiden.
Da gibt es zum einen die Camp- und Outdoor-Dutch Ovens, welche Beine haben, damit man sie über die Kohlen stellen kann, sowie einen flachen Deckel mit Rand, so dass die Kohlen liegen bleiben.
Auf der anderen Seite gibt es die Küchen-Dutch Ovens, welche hauptsächlich Indoor ihre Anwendung finden, wie z.B. im Ofen. Diese haben einen gewölbten Deckel, sowie einen flachen Boden.
Der hier getestete DO6AX fällt dann eher unter die Küchen-Dutch Ovens. Dennoch kann man diesen auch auf Kohlen stellen, was natürlich durch den flachen Boden etwas schwieriger aber nicht unmöglich ist.
Die Zubereitung
Die Zubereitung ist bei vielen Rezepten eigentlich immer gleich…alles in den Topf rein und los geht es.
Je nachdem wie lange das Gericht dann im Topf schmoren muss, stellt sich die Frage nach der Anzahl der Kohlen. Den Dutch Oven kann man klassisch mit Grillkohlen oder auch auf dem Gasgrill betreiben.
Allerdings fand ich die Variante mit den Grillkohlen doch schon etwas interessanter 😉
Bei vielen Gerichten bzw. Rezepten wird meist die Anzahl der Grillbriketts mit angegeben und wie diese zu verteilen sind. Üblicherweise stellt man den Dutch Oven auf eine kleine Anzahl an Briketts direkt drauf und verteilt den Rest auf dem Deckel, so dass man Unter- und Oberhitze hat.
Bei der Verwendung von Briketts sollte man beachten, dass man qualitativ hochwertige Briketts verwendet. Billige Briketts zerbröseln sehr schnell bzw. sind auch schnell abgebrannt. Im Test hatte ich Briketts von Weber, mit welchen es gut funktioniert hat.
Mittels eines Anzündkamins kann man die Briketts dann schnell auf Temperatur bringen, bevor man sie unter und auf dem Dutch Oven verteilt.
Bei meinem Test bin ich mit jeweils 20 Briketts immer gut ausgekommen. Dabei habe ich 8 unter dem Topf und den Rest auf dem Deckel verteilt. Durch den hochgezogenen Deckelrand fallen die Briketts nicht herunter, sondern bleiben sauber auf dem Deckel liegen.
Im Grunde muss man sich herantasten, da die Rezepte nicht immer für die Topfgröße genau passen. Aber mit der Zeit hat man den Dreh raus. Der Großteil der Hitze sollte jedenfalls von oben kommen, denn das Gusseisen verteilt die Hitze gleichmäßig auf den ganzen Topf.
Dies ist auch der große Vorteil an dem Gusseisen. Einmal richtig durcherwärmt, wird die Hitze gut gespeichert, verteilt und wieder abgegeben wird. So schmort das Gericht im Inneren schön vor sich hin, was z.B. beim Pulled Chicken mal eben 2 Stunden waren.
Reinigung, Pflege und Lagerung
Den Dutch Oven sollte man niemals mit Spülmittel reinigen. Zum einen wird so die Schutzschicht des Dutch Oven zerstört und auf der anderen Seite gelangt das Spülmittel in die Poren des Metalls und das nächste Essen schmeckt dann danach.
Sollte man dies aus Versehen doch einmal gemacht haben, so muss man die Patina entfernen und den Dutch Oven dann neu einbrennen.
Daher immer nur mit Wasser ausspülen und reinigen. Sollten Speisereste angebrannt sein, so kann man diese mit einem Holzspatel entfernen.
ABER ACHTUNG: Den Dutch Oven vorher immer abkühlen lassen! Niemals kaltes Wasser oder kalte Flüssigkeit in den heißen Topf gießen, da er sonst sofort reißen kann.
Fettreste mit einem Küchentuch abwischen und den Rest belassen. Im Grunde wie bei einer Paellapfanne…so bekommt man mit der Zeit eine schöne Patina 😉
Nachdem man den Dutch Oven dann gereinigt und getrocknet hat, reibt man diesen mit einer dünnen Schicht Öl ein. Den Deckel ebenso und dann ist der Dutch Oven für den nächsten Einsatz wieder startklar.
Benötigt man ihn nicht gleich wieder, sollte man ihn an einem trockenen Ort lagern und hierbei den Deckel nicht ganz schließen, so dass die Luft zirkulieren kann und das Öl nicht ranzig wird.
Einbrennen
Der Dutch Oven ist bereits eingebrannt und kann daher sofort zum Einsatz kommen. Es kann allerdings mal vorkommen, dass man diesen durch z.B. falsche Reinigung oder falsche Lagerung (wenn das Öl ranzig wird) neu einbrennen muss.
Dies ist aber kein großer Akt.
Hierzu den Dutch Oven einfach gründlich reinigen so dass die Patina entfernt wird. Am besten nutzt man hierzu warmes Wasser und einen Stahlschwamm.
Im Anschluss daran abtrocknen und mit einem geschmacksneutralen pflanzlichen Fett (z.B. Kokosfett) einreiben.
Nun wird der Dutch Oven für eine Stunde kopfüber bei 200° C in den Backofen gestellt. Wenn man hat, geht auch ein heißer Kugelgrill.
Und schon ist der Dutch Oven wieder Einsatzfähig.
Alles in allem ist die Anwendung doch sehr einfach. Viel falsch machen kann man nicht und die Gerichte haben bislang immer sehr lecker geschmeckt.
Einzig die Tatsache, dass der Topf extrem schwer ist, hindert mich noch ein wenig daran, diesen im Camper zu verstauen. Gerade beim Campen schaut man ja eher auf eine leichtgewichtige Ausstattung. Da sind die 7,1 kg schon heftig. Aber es schmeckt halt schon saulecker. Ein Zwiespalt, aber mal sehen, was der Sommer noch so mit sich bringt 😉
Pro / Contra
Pro
- Einfache Handhabung
- Stabiler, gusseisener Topf
- Praktisches Zubehör
Contra
- Extrem schwer
Fazit
Wer gerne außergewöhnlich kocht und was Neues ausprobieren will, dem kann ich den Dutch Oven sehr empfehlen. Je nach Personenanzahl muss man halt dann die gewünschte Größe auswählen und mit den Briketts ein wenig austesten.
Preislich gesehen ist der Dutch Oven auch sehr interessant, da er im Grunde nahezu unverwüstlich ist. Einzig das hohe Gewicht sollte man bedenken, gerade wenn man wie ich auch oft beim Campen unterwegs ist 😉
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