Unser Interesse wird zudem durch die Verwendung von Primaloft Silver, Obermaterial von schoeller und Merinowolle geweckt. Wie sind gespannt ob sich Konstruktion, Materialmix und Tragegefühl im Outdoorleben bewähren. Viel Spaß mit unseren Eindrücken hier im blog!
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Obermaterial: Schoeller® Stretchgewebe aus Nylon mit NanoSphere® Technology (80 g/m2, 93 % Nylon, 7 % Elastan); Isolierung: PrimaLoft® Silver Insulation Active (60 g/m2, 100 % polyester); Rumpf: Merinowoll-Mischgewebe (300 g/m2, Obermaterial 100 % Nylon, Innenfutter 100 % Merino) |
Größen | S – XL |
Farben | Smoke, Forest, Red Oxide |
Maße | Smoke, Forest, Red Oxide |
Atmungsaktivität | Hoch, durch großflächigen Einsatz von Merinowollmischgewebe |
Isolation | PrimaLoft® Silver Insulation Active (60 g/m2, 100 % polyester) |
Gewicht | 525g |
Funktionen | Wasserabweichendes Material; Atmungsaktives Hybrid-Stretchmaterial |
Ausstattung | Kapuze zum Tragen unter dem Helm; Migrationsbeständiges PrimaLoft® Silver Insulation Active; Nanosphere®-Technologie zum Abweisen von Wasser, Schmutz und Öl; Zwei Handeinschubtaschen mit Reissverschluss und eine verdeckte Brusttasche mit Reissverschluss; Innenfutter aus Netzgewebe unter den isolierten Einsätzen für zusätzliche Atmungsaktivität; Flache Stretchbündchen am Ärmel |
Einsatzbereich | Bergsport, Outdoorleben |
Preis | 230 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung des Black Diamond First Light Hybrid Hoody
Die Jacke macht einen hochwertigen Eindruck. Alle Nähte sind sauber verarbeitet. Die Reisverschlüsse sind leichtgängig.
Praxistest
Black Diamond platziert die Jacke mit 230.- € im gehobenen Preissegment der Isolationsjacken in Hybridkonstruktionsweise. Dafür hat sich der Hersteller mit Primaloft und schoeller auch bekannte Partner mit ins Boot geholt.
Aufbau und Konstruktion
Von der Namensgebung des Produktes lässt sich die Zielsetzung des Herstellers ganz gut ableiten. Es soll sich um eine leichte Hybrid Isolationsjacke mit Kapuze handeln.
Aber was bedeutet eigentlich Hybridkonstruktion? Kurz gesagt handelt es sich um den Einsatz verschiedener Materialien je nach Körperzone.
Bei einer normalen Isolationsjacke wird in der Regel an jeder Stelle Isolationsmaterial, gegebenenfalls in verschiedenen Stärken eingesetzt. Bei Hybridjacken besteht die Besonderheit darin, an sinnvollen Stellen wie den Seiten oder unter den Armen luftdurchlässiges Material zu verwenden. So kann die feuchte Warmluft des Körpers besser entweichen. Es entsteht kein Hitzestau und das Jackenklima bleibt angenehm.
Das First Light Hybrid Hoody geht hier noch einen Schritt weiter. Die Seiten, große Teile der Ärmel, sowie der komplette Rücken bestehen bei der Black Diamond Jacke aus Merino Mischgewebe.
Passend dazu wird an der Front und den Schultern eine Kunstfaserfüllung eingesetzt, die durch Körperfeuchtigkeit kaum an Isolationswirkung verliert. Die Gesamtkonstruktion zielt also eher auf intensivere Aktivitäten ab.
Material und Isolation
Die Jacke besteht zum einen aus einem Mischgewebe aus Merinowolle und einer Isolation aus PrimaLoft Silver.
Merinowolle wärmt gut, ist robust und geruchshemmend. Der Kunstfaseranteil sorgt zum einen für Elastizität, zum anderen wird die Form des Kleidungsstücks auf Dauer etwas besser gehalten. Das ist bei der Jacke auch notwendig, da viel Fläche aus dem Merinowollgewebe besteht.
Die positiven Eigenschaften von Natur- und Kunstfasern sollen so Bewegungsfreiheit und Atmungsaktivität der Jacke gewährleisten.
Beim First Light Hoody hat sich der Hersteller bei der Isolation für Primaloft Silver entschieden. Hierbei handelt es sich um eine künstliche Faser aus Polyester. Letztlich imitiert sie die wesentliche Eigenschaft einer Daunenfüllung: Hohe Bauschkraft für starke Isolation. Das Ganze kombiniert mit Nässeresistenz und Komprimierbarkeit. Im Ergebnis entsteht dadurch eine Isolierung die auch in feuchtem Zustand wärmt und das Abdampfen bei hoher Bewegungsintensität unterstützt.
Auf der Innenseite findet sich zudem ein Innenfutter aus Netzgewebe.
Das Obermaterial der Isolation ist von schoeller. Die Nanosphere getaufte Technologie soll Schmutz- und Wasserabweisend sein, was sich im Test bei leichtem Niederschlag bestätigt hat.
Ausstattung
Die Jacke hat zwei Seitentaschen und eine verdeckte Napoleontasche auf der linken Brustseite.
Die Reisverschlüsse sind ordentlich eingenäht und laufen flüssig. Bei der Brusttasche neigt die Reisverschlussabdeckung etwas zum Aufstellen.
An den Ärmelbündchen gibt es elastische Abschlüsse.
Die Kapuze ist hoch geschnitten und schützt auch den Hals. Die Kapuze passt unter den Helm, ist aber nicht ganz körpernah geschnitten. Eine Einstellmöglichkeit, z.B. per Kordelzug gibt es nicht. Gleiches gilt für den Saumabschluss.
Geflockte Herstellerlogos und Schriftzüge in Schwarz finden sich vorne, hinten und auf der linken Ärmelunterseite.
Schnitt und Passform
Die Black Diamond First Light Hybrid Hoody ist sportlich, aber eher neutral und nicht zu körperbetont geschnitten. Bei einer Körpergröße von 1,75m und 75kg Körpergewicht, saß die Jacke in Größe M bei mir gut. Die Jacke trägt nicht auf, so dass auch der anvisierte Einsatz als Midlayer funktioniert. Ausreichend lange sind die Ärmel, um z.B. beim Klettern oder Gleitschirmfliegen die Arme vom Körper zu strecken. Ein zusätzlicher dicker Pullover im Zwiebelprinzip darunter, ist kein Problem.
Eindrücke
Von Schnitt und Material her ist die Jacke sehr anschmiegsam. Das Merinowollmischgewebe ist weich und wärmt ordentlich. Das gilt insbesondere für die Isolierte Frontpartie, Schultern und Oberarme.
Bei einer ausgedehnten Wanderung rund um Missen im zapfigem Wind und bei niedrigen Temperaturen macht sich die Hybridkonstruktion deutlich bemerkbar. Einerseits ist das Jackenklima sehr angenehm und die Feuchtigkeit kommt besonders an der Rucksackseite am Rücken ungehindert durch.
Andererseits macht sich der fehlende Windschutz im unteren Bereich der Ärmel und den nicht durch den Rucksack bedeckten Bereichen, insbesondere im Rücken bemerkbar. Das ist aber kein Problem, da ich die Jacke in Bewegung und nicht als reinen Wärmespeicher nutze.
Als Midlayer eingesetzt, spielt die Jacke ihre Vorzüge voll aus. Hier ist die Atmungsaktivität viel wert und die Jacke passt sehr gut ins Zwiebelprinzip. Nun ist auch der Wind kein Problem.
Der Tragekomfort ist generell eine Stärke der Jacke, die auch solo getragen an weniger windigen Tagen in den Vordergrund tritt.
Auch beim Gleitschirmfliegen funktioniert das alles einwandfrei. Die Körpervorderseite wird gewärmt und hält den Wind ab, während die Körperwärme reguliert wird.
Mit knapp über 500g gehört die Jacke im Vergleich nicht zu den leichten Vertretern ihrer Gattung. Andere Hybridjacken ohne den Merinowollanteil wiegen etwas weniger, haben dafür auch nicht das gleiche Tragegefühl. Hinzu kommt, dass Merinowolle Vorteile bei der Geruchsbildung und beim Jackenklima hat.
Reine Isolationsjacken aus Daune oder Kunstfaser haben ein besseres Gewichts-Wärmeverhältnis und lassen sich enger komprimieren. Dafür sind diese Produkte bei intensiverer Belastung jedoch deutlich zu warm und für diesen Zweck ungeeignet.
Insgesamt zeigt sich der durchaus sportliche Charakter der Jacke, die mit der Materialzusammenstellung ein stimmiges Gesamtpaket darstellt.
Pro / Contra
Pro
- Gute Verarbeitung
- Neutrale Passform eignet sich gut für das Zwiebelprinzip
- Hohe Atmungsaktivität bei ordentlicher Wärmeleistung
- Tragekomfort
Contra
- Kapuze nicht einstellbar
- Windschutz nur vorne, an den Schultern und Oberarmen
Fazit
Black Diamond gelingt mit dem First Light Hybrid Hoody die Kombination aus Wärme und sehr hoher Atmungsaktivität. Die sportlich orientierte Jacke hat eine gute Passform, macht jede Bewegung mit und lässt den Schweiß entweichen, wenn es zur Sache geht.
Bei kalten Temperaturen bin ich beim Wandern vorne optimal geschützt, dank Primaloft Silver Isolation. Entstehende Nässe wird durch das Merinowollmischgewebe vom Körper weggeleitet und hält auch in feuchtem Zustand warm. Gleichzeitig wird die Wärme nicht gestaut, das Jackenklima bleibt angenehm.
Abstriche müssen zugunsten der Atmungsaktivität beim Windschutz gemacht werden, den es nur vorne und auf der Ärmeloberseite gibt.
Mit diesen Eigenschaften gefällt mir die Jacke vor allem mit Rucksack und als Midlayer besonders gut. Durch das sportive und schlichte Design macht sie aber generell eine gute Figur. Durch den Wollanteil ist die Jacke in Sachen Komprimierbarkeit und Gewicht nicht ganz vorne mit dabei.
Dafür sorgt der Materialmix für hohen Tragekomfort.
Wer nicht auf das letzte Gramm schaut und eine hochwertige Isolationsjacke für sportliche Touren sucht, ist mit der First Light Hybrid Hoody gut aufgehoben.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
2 Kommentare
Moin!
Warst du mit der Jacke klettern?
Überlege ob ich sie auch zum Bouldern oder sportklettern nutzen könnte…
VG
Servus Lars,
mit der Black Diamond Jacke war ich Wandern und Gleitschirmfliegen. Bei beidem hat sie sich sehr gut geschlagen, da sie durch den atmungsaktiven Rücken- und Achselteil gut abdampft. Gleichzeitig spielte hier der fehlende Windschutz keine Rolle, da ich entweder Rucksack oder Gurtzeug am Rücken hatte.
Wenn Wind keine große Rolle spielt, kann ich mir die Jacke von der Ärmellänge, Bewegungsfreiheit und Atmungsaktivität beim Klettern bei kalten Temperaturen gut vorstellen.
Sportliche Grüße,
Andreas