Du freust Dich auf eine (mehrtägige) Wanderung wie ein Schneekönig, aber… die Sorge vor Blasen an den Füssen trübt die Freude deutlich. Denn mit Blasen an den Füssen läuft es sich nicht wirklich gut.
Jeder Schritt wird zur Qual und Du läufst in einer unangenehmen Schonhaltung, welche Deinen Körper in Summe noch mehr beeinträchtigt.
Dann doch lieber zu Hause bleiben?
Nein, kommt nicht in Frage, denn es gibt Möglichkeiten und Lösungen…
Doch wie entstehen Blasen?
Bevor wir mit Lösungsvorschlägen um die Ecke kommen, sollten wir erst mal kurz darüber sprechen, wie die lästigen Blasen überhaupt entstehen. Denn nur dann kann man auch Gegenmaßnahmen einleiten.
Kommt es zwischen Haut und Socke/Strumpf zu hoher Reibung beginnt es mit einem Brennen und einer schmerzenden Druckstelle. Hält die Reibung an, löst sich die obere Hautschicht von der unteren und in dem entstandenen Hohlraum bildet sich Gewebeflüssigkeit.
Blasen hast Du Dir schnell eingelaufen, jedoch dauert es bis zu einer Woche, bis diese abgeheilt sind.
Blasenschutz damals und heute
Ein Kollege hier aus dem Blog hat mir von seinen Erfahrungen während seines Wehrdienstes erzählt.
Während des Wehrdienstes im Jahr 1993 mussten wir einen 20 km Leistungsmarsch absolvieren. Zu dem Zeitpunkt gab es im Sockenbereich hauptsächlich weiße Sportsocken aus Baumwolle oder aber dünne schwarze Socken aus unterschiedlichen Materialien. Und natürlich Omas dicke, selbstgestrickte Wintersocken.
Damals bereitete man sich auf so eine große Tour im Grunde dadurch vor, dass man die weißen Tennissocken einfach mehrere Tage vorher “eingetragen” hat und diese dann während dem Marsch an den Füßen geklebt sind.
Dennoch gab es die ein oder andere Blase, ganz verhindern konnte man es nicht immer.
Und wie vermeide ich Blasen?
Hierzu gibt es verschiedene Ansätze die wir Dir vorstellen möchten. Einleitend ein Beitrag eines Kollegen.
Aus meiner persönlichen Sicht ist es auch ein Zusammenspiel aus dem Material des Schuhs und den Socken selber. Waren Wanderstiefel vor vielen Jahren noch aus Leder und oftmals steif und hart, so gibt es heute Schuhe aus allen möglichen Materialien, welche weicher und anschmiegsamer sind und dadurch auch von sich aus schon an diversen Stellen Reibung verhindern.
Es ist daher wichtig, ein gutes Zusammenspiel von Socken und Schuhen zu erreichen um unbeschwert viele Kilometer hinter sich zu bringen. Auch sollte der Wanderschuh gegen Nässe von außen gut imprägniert sein, damit es im Schuh schön trocken bleibt.
Das was hier berichtet wird, kann ich nur bestätigen. Der (Wander)Schuh ist das Wichtigste! Ist dieser passgenau gefunden, teste beim “einlaufen” welche Socken individuell für Dich passen. Aber Achtung: oft erfährst Du erst bei längeren Wanderungen (ab 20 km), ob das Zusammenspiel von Schuh und Socke passt. Aber es lohnt sich!
Was sich aus meiner Erfahrung herauskristallisiert
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Einlagig
Selbstgestrickte Socken sind was tolles! Jedoch nicht als einlagige Socke beim Laufen oder wandern zu verwenden. Sie erzeugt durch Strickmuster und teils Kunststoffmisch-Material unangenehme Reibung und u.U. Faltenwurf, was sich schnell zu Blasen entwickeln kann. Deshalb entweder entsprechend Wandersocken, mit oder ohne Polsterung, aber auf jedenfall von guter Qualität oder -
Zweilagig
Was mir meine Oma schon früher bei Wanderungen immer wieder geraten hat: “Ziehe zuerst Seiden- oder Nylonstrümpfe an und DARÜBER die gestrickten Socken.” Und ja, diese Erkenntnis hat sich bis heute durchgesetzt. Doppellagige Socken sind gerade bei längeren Touren absolut sinnvoll.
Doppellagige Socken sind die Lösung… aber warum?
Am obigen Beispiel kann man ja bereits erkennen, dass zweilagig eigentlich sehr sinnvoll ist. Daher sind doppellagige Socken hier natürlich sehr praktisch, weil man nur diese anzieht und sich nicht überlegen muss, wie ich welche 2 Paar Socken am besten mische.
Diese Überlegung nimmt mir hier der Hersteller WRIGHTSOCK bereits ab.
Die erste Schicht liegt eng und ohne Faltenwurf wie eine zweite Haut an. Die darüberliegende Socke bietet Schutz gegen Druck des Schuhs und wärmt, bzw. leitet entstehende Feuchtigkeit ab. Kommt es nun beim Laufen zu Reibung, dann entsteht diese Reibung ZWISCHEN den Strümpfen/Socken, aber nicht auf der Haut. Somit können sich keine Blasen bilden.
Nun ist dieses Thema so individuell wie jeder Mensch. Deshalb mein Rat: ausprobieren!
- Einlagige Socken, mit optimaler Passform in einem gut sitzenden (Wander)Schuh
- Zwei Paar Socken, innen Seide/Nylon und darüber Baumwoll-/Merinosocke.
Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass Baumwolle die entstehende Feuchtigkeit aufsaugt und man läuft in nassen Socken! Ein großer Nachteil von Nylonstrümpfen ist, dass sie nicht aus Funktionsfasern gefertigt sind, es sind quasi Plastikstrümpfe. Nutzt man zwei Paar Socken, so müssen hauptsächlich die Innensocken Feuchtigkeit weg von der Haut leiten, da sie ja direkt an der Haut liegen. Ein Nylonstrumpf kann das nicht! - Doppellagige Socken (“two-in-one”)
Und achte auf gute Qualität bei Material und Verarbeitung, damit die Feuchtigkeit gut abgeleitet wird und die Socke gut sitzt.
Hier im Blog hatten wir bereits ein paar Modelle von WRIGHTSOCK im Test, die sich gerade auf die doppellagige Sockenkonstruktion spezialisiert haben.
Eine Übersicht der bisherigen Testberichte findest du über diesen Link
Ein weiterer Vorteil an doppellagigen Socken ist natürlich auch, dass ich nur ein Paar mit mir herumtragen bzw. einpacken muss, im Gegensatz dazu, wenn ich zwei Paar Socken übereinander anziehe. Das spart zwar jetzt nur wenig an Gepäck, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist und je nach Länge einer Tour, sind hier und da ein paar Gramm weniger, sehr schnell ein paar Kilogramm.
Nachdem ihr jetzt mal von meinen Erfahrungen gelesen habt, würde mich bzw. auch die anderen Leser interessieren, wie du dich gegen Blasen schützt.
Hinterlasse einfach einen Kommentar und lass uns und alle anderen von deinen Erfahrungen profitieren.
In diesem Sinne… mach Dich auf die Socken :o)