Brooks gehört seit Jahrzehnten zu den festen Größen im Laufschuhsegment. Gegründet 1914 in Philadelphia, hat sich die Marke über die Jahre vom allgemeinen Sportschuhhersteller zum Spezialisten für Running entwickelt. Ihr Fokus liegt auf biomechanisch durchdachten Modellen, die Läufer:innen in jeder Phase ihres Trainings unterstützen – egal ob Anfänger oder Marathon-Profi.
Mich begleitet die „Ghost“-Serie schon viele Jahre bei meinem regelmäßigen Training, denn der neutrale Allrounder, der sich seit 2008 kontinuierlich weiterentwickelte, überzeugte mich durch Komfort, Stabilität und Vielseitigkeit. Ich bin gespannt, ob sich diese Eigenschaften bei der 17. Serie – dem „Ghost 17“ – wiederfinden.

Facts

Erster Eindruck und Verarbeitung

Nach dem Ghost 15, der mir lange treue Dienste geleistet hat, war ich zunächst zögerlich, den Ghost 17 als Nachfolger zu wählen. Nach 1,5 Jahren mit einem hartnäckigen Knochenödem wird man vorsichtig, denn jeder neue Schuh könnte theoretisch wieder etwas auslösen. Doch irgendwann muss man den Schritt wagen. Farblich ließ ich mich überraschen und bekam die Variante Blue Heron/White/Orange – ein absoluter Lichtblick bei trübem Herbstwetter. Der Schuh leuchtet regelrecht und hebt die Stimmung sofort.

Verarbeitungstechnisch macht der Ghost 17 einen sehr hochwertigen Eindruck. Das neue Obermaterial wirkt robuster und gleichzeitig atmungsaktiver. Die Fersenpartie ist etwas steifer als beim Vorgänger, was für mehr Stabilität sorgt. Besonders auffällig ist die überarbeitete Mittelsohle mit dem neuen „DNA Loft v3-Schaum“ – dieser soll leichter, reaktiver und noch besser gedämpft sein. Die Sprengung wurde von 12 mm auf 10 mm reduziert, was das Laufgefühl etwas direkter macht, optisch wirkt die Sohle allerdings höher als beim Vorvorgänger.

Besonders klasse finde ich, dass der Ghost 17 in Größen von 35,5 bis 45,5 erhältlich ist – gerade als Frau mit langen und schmalen Füßen ist es enorm wichtig, dass es auch in dieser Spanne noch echte Damenmodelle gibt und man nicht auf das Herrenmodell ausweichen muss. Aber nun ab damit in den Wald…

Praxistest

Nach über 1,5 Jahren mühseligen Aufbaus mit einem hartnäckigen Knochenödem war der Wechsel zu einem neuen Schuh ein vorsichtiger Schritt. Der Ghost 15 hatte mich lange begleitet, doch irgendwann war klar: Ein neuer Schuh muss her. Die Wahl fiel auf den Ghost 17 – nicht ohne Zweifel, ob ein neues Modell nicht wieder Probleme auslösen könnte. Aber schon beim ersten Lauf zeigte sich: Der Schuh ist ein echter Motivator.

Bei trübem Herbstwetter, das sonst eher zum Einkuscheln einlädt, war der neue Ghost 17 in der Farbe Blue Heron/White/Orange ein echter Lichtblick. Die Farben strahlen regelrecht – fast zu schade für Matsch, aber genau richtig, um sich selbst wieder auf die Strecke zu bringen. Und das mit Erfolg: Auf Anhieb lief ich eine persönliche Bestleistung auf meiner 11-Kilometer-Trainigsstrecke. Das Laufgefühl war stabil, weich und gleichzeitig dynamisch – genau die Mischung, die ich gebraucht habe.

Besonders positiv fiel mir die neue Mittelsohle auf. Die Dämpfung ist hier spürbar verbessert, ohne dass der Schuh schwammig wirkt. Gerade bei längeren Läufen oder nach Verletzungen ist das ein echter Vorteil. Die Sprengung von 10 mm sorgt für ein etwas direkteres Gefühl als beim Ghost 15, was mir beim Abrollen entgegenkommt. Auch die Flexrillen in der Außensohle machen sich bemerkbar – der Schuh passt sich gut an den Untergrund an, ohne an Stabilität zu verlieren.

Im Alltag zeigt sich der Ghost 17 ebenfalls als zuverlässiger Begleiter. Ob beim flotten Spaziergang mit den Kids, beim schnellen Einkauf oder beim lockeren Dauerlauf – der Schuh sitzt bequem, gibt Halt und macht jede Bewegung mit. Wenn der Schuh dann doch mal nass wurde, trocknete er im Anschluss recht schnell. Die Passform ist angenehm, der Einstieg weich gepolstert, und auch nach mehreren Stunden gibt es keine Druckstellen oder Reibungen.

Für mich als Läuferin mit Vorgeschichte ist das ein beruhigendes Gefühl: Der Ghost 17 unterstützt, ohne zu überfordern. Er motiviert, ohne zu drängen. Und er zeigt, dass Weiterentwicklung bei Brooks nicht bedeutet, Bewährtes über Bord zu werfen – sondern es sinnvoll zu verbessern.

Pro/Contra

Pro:

• Steife Fersenpartie
• Guter Halt
• Perfekte Dämpfung mit direktem Laufgefühl

Contra:

• -/-

Fazit

Der Brooks Ghost 17 ist ein würdiger Nachfolger meines geliebten Ghost 15. Die Verbesserungen sind spürbar, ohne den Charakter des Schuhs zu verändern. Dass Brooks regelmäßig neue Modelle herausbringt, liegt genau daran: kleine, sinnvolle Updates, die das Laufgefühl optimieren, ohne alles neu zu erfinden. Für mich ist der Ghost 17 nicht nur ein Laufschuh – er ist ein Stück Motivation, ein Schritt zurück in die Normalität und ein echter Lichtblick im Herbstgrau.