Burnhard – das ist eine junge deutsche Firma, die seit 2018 Gasgrills und allerlei hochqualitatives Zubehör anbietet. Da wir mit dem Jones schon einen Campinggrill getestet und lieben gelernt haben, haben wir uns nun mal einen der stationären Gasgrills von Burnhard angeschaut. Wir haben nur eine kleine Terrasse und uns deshalb für den Fred Jr. Deluxe entschieden, das kleinste Modell mit „nur“ zwei Hauptbrennern und einem zusätzlichen Infrarotgrill an der Seite. Wir zeigen Euch hier, wie der Aufbau lief und wie wir darauf gegrillt haben.
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Material | Korpus: Edelstahl, Grillrost Gusseisen |
| Größen | Getestet mit 2 Hauptbrennern (Grillfläche 47,5 x 41,5 cm). Es gibt auch größere Modelle mit 3, 4 und 6 Brennern |
| Farben | Silber (getestet) und schwarz |
| Gewicht | 43,5 kg |
| Maße | Voll aufgebaut B 116 x H 118 x T 55cm, Seitentische sind abklappbar |
| Brennerleistung | 10,5 kW (3 x 3,5kW) |
| Preis | ca. 600 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Postbote musste schwitzen. Zwei große Pakete mit je ca. 22 Kilogramm Gewicht und noch ein kleineres mit ca. 5 Kilogramm kamen bei uns an. Im kleineren Paket waren zwei Grillroste aus schwerem Gusseisen, die konnten wir erst mal zur Seite legen, denn die braucht man ja als allerletztes. Im ersten großen Paket war oben darauf eine Bedienungsanleitung auf Deutsch und Englisch sowie ein QR-Code mit einem Link zu einem YouTube-Video. Wir haben uns in Ruhe erst mal das Video angeschaut. In 7 Teilen wird dort genau erklärt, wie die Fred-Serie zusammengebaut wird.
Wie empfohlen packten wir erst mal alle Teile aus. In den beiden großen Kartons befanden sich ca. 10 kleinere und größere Pakete aus Karton sowie ein paar Edelstahl-Bleche und -Schalen. Alles ist sehr gut geschützt durch weitere Kartonagen und wo erforderlich auch in Plastikfolie eingewickelt. Einziges größeres Bauteil ist die eigentliche Brennkammer, die schon fertig zusammengebaut ist inklusive Brenner, Thermometer und Gasschlauch. Wir bekamen den Eindruck, dass hier wirklich sehr gut Tetris gespielt wurde – jede Nische ist noch mit einem kleineren Päckchen oder einem Zubehörteil befüllt, es befindet sich kein Hohlraum in den Kartons. Alle Teile waren bei uns makel- und kratzerlos sowie einwandfrei entgratet. Laut Anleitung braucht man als einziges Werkzeug zum Aufbau einen Kreuzschraubendreher – und siehe da, der liegt sogar mit im Paket. Und kein billiger, sondern ein gutes Modell.
Aufbau
Die Anleitung empfiehlt, erst mal alle Teile auszupacken und in Sichtweite zu verteilen. 51 Einzelteile sind zu finden, wobei das Schraubenset noch aus 30 Schrauben besteht. Mein Highlight ist der erste Satz der Anleitung: „Stell dein Lieblingsgetränk kalt“. Daran haben wir uns natürlich gern gehalten.
Unterschrank
Los geht’s mit dem Aufbau des Unterschrankes, das ist wirklich einfach: Vier Rollen in den Boden stecken, Seitenwände anschrauben, zweigeteilte Rückwand montieren und ein paar Zubehörteile anschrauben. Alles recht intuitiv und problemlos. Die Schrauben laufen leicht in den Gewinden und sind auch leicht zuzuordnen – es gibt nur zwei Schraubenvarianten am ganzen Grill. Der Hersteller empfiehlt, Handschuhe zu tragen, was wir auch gemacht haben, aber tatsächlich sind die Teile nirgends scharfkantig, und zum Schrauben andrehen habe ich die Handschuhe dann meistens wieder ausgezogen. Es lohnt sich aber wirklich, das Erklärvideo ein oder zweimal anzuschauen, bevor man schraubt. Wir haben immer eine Mischung gemacht: Ein Schritt im Video angeschaut, in der Anleitung nachgelesen und dann montiert. So blieben keine Fragen offen.
Brennkammer
Die bereits komplett vormontierte Brennkammer sollte man laut Anleitung zu zweit auf den Unterschrank setzen. Beim von uns getesteten Fred Jr. ist sie aber auch problemlos alleine tragbar. Man muss nur daran denken, das sagt das Video auch deutlich, vorher alle Styroporteile und Kabelbinder aus dem Innenraum zu entfernen, mit denen die Brenner beim Transport geschützt werden. Die Kammer wird einfach auf den Unterschrank gehoben und seitlich gut verschraubt.
Zubehörteile
Jetzt folgt die Montage der Zubehörteile wie der Tür des Unterschrankes, den Küchenrollenhalter, die Haken für Grillzange und die Batterie (1x Typ AA) für den Zündfunken. Hier mussten wir ein bisschen aufpassen, denn das Video wurde für die gesamte Fred-Serie aufgenommen, und die einzelnen Varianten unterscheiden sich etwas. Beim im Video gezeigten großen Grill wird nicht alles an derselben Stelle montiert wie bei unserem „Junior“, und die Reihenfolge der Montage unterscheidet sich manchmal zwischen Video und Anleitung. Mit der gedruckten Anleitung und einer Portion gutem Menschenverstand haben wir jeden Schritt dann doch hinbekommen, und außerdem ging es da dann eher auch um Zubehörsachen und keine „brennerrelevanten“ Teile.
Seitentische
Links und rechts am fertigen Brennerkorpus hatten wir noch Seitentische zu montieren. Rechts wird eine große Essensschale (übrigens lebensmittelecht zertifiziert) angebracht. Ein Clou ist, dass hier sogar ein eingepasstes hochwertiges Akazienholz-Schneidebrett mitgeliefert wird. Links kommt der Infrarot-Brenner hin, auf dem die Steaks dann mit 900 Grad eine schöne Kruste bekommen werden. Bei ihm müssen noch Gasanschluss und Zündkabel verlegt werden.
Abschluss
Etwas Rätselraten hat noch eine nirgends in Anleitung und Video erwähnte Tüte mit vier Schrauben und zwei Bolzen bewirkt. Nach längerem Nachdenken und einer erfolglosen ausführlichen Suche nach unverschlossenen Löchern im Grill haben wir uns überlegt, dass das wohl Ersatzteile sein könnten 🙂
Laut Anleitung folgt nun – nach etwa einer Stunde – der letzte Schliff: „Bring den Flaschenöffner an und genieß dein wohlverdientes Kaltgetränk“. Das haben wir auch getan.


















Praxistest
Gasanschluss
Zum Grillen mussten wir uns nun noch eine Gasflasche besorgen. Der Burnhard Fred Jr. Deluxe funktioniert mit einer Standard-Propangasflasche (G31), die man beispielsweise im Baumarkt bekommt, alternativ geht auch Butangas (G30). Die Flasche wird unten in den Unterschrank in eine passende Öffnung (mit schickem Burnhard-Logo) gestellt und mittels eines Riemens befestigt. Wir hatten eine Standard-5kg-Flasche verwendet, aber in die Öffnung passen auch größere Flaschen; nur Komposit-Kunststoff-Flaschen sind nicht zugelassen, da das Material so nah am Brenner schmelzen könnte. Die Flasche wird an den bereits vormontierten Schlauch mit dem mitgelieferten Druckminderer per Linksgewinde angeschlossen.
Entsprechend der Empfehlung der Anleitung haben wir zuerst einen Lecktest durchgeführt: Seifenwasser an alle Anschlüsse pinseln, Gas aufdrehen und schauen, ob sich Bläschen bilden. Das war bei uns nicht der Fall, also konnte es losgehen.
Eingrillen
Burnhard empfiehlt, den Grill erst eine halbe Stunde bei hoher Temperatur mal durchzuheizen. Das hat zwei Gründe: Zum einen könnten auf den Oberflächen noch Produktionsrückstände sein, die weggebrannt werden sollen, zum anderen sollte der Grillrost eine Patina bekommen. Dazu wird dieser mit Öl eingepinselt und erhitzt.
Zum Zünden wird die Gasflasche aufgedreht und der Hauptbrenner gegen den Uhrzeigersinn auf „Hi“ gedreht. Dabei klackt es einmal, das ist der Zündfunke, und dann brennt der entsprechende Brennstab. Wenn es stürmt (wie bei unserem ersten Test) und das Gas zu schnell weggeblasen wurde, braucht man vielleicht einen zweiten Anlauf. Unser Fred Junior hat ja zwei Brenner, und natürlich kann man beide separat starten und verstellen. Jeder Brenner lässt sich dann zwischen Lo und Hi stufenlos einstellen. Dem Gefühl nach waren wir bei Lo ungefähr bei 150 Grad, während Hi eher bei 350 Grad oder mehr landete – weiter geht das Thermometer nicht.
An der Seite ist wie erwähnt noch der Infrarot-Keramikbrenner, der aus einem porösen Stein besteht, aus dem das Gas austritt. Dieser hat einen eigenen Regler und einen separaten Zündknopf. Es heißt, dieser wird bis zu 900 Grad Celsius heiß. Auch diesen Stein haben wir ein paar Minuten einbrennen lassen.








Grillvorgang
Jetzt konnte es endlich losgehen mit dem Grillvergnügen. Wir haben während des Testzeitraums verschiedenste Zutaten gegrillt: mariniertes Gemüse (im Zubehörteil Burnhard-Grillkorb), Würstchen mit und ohne Fleisch, Grillkäse, verschiedene Steaks, Chicken Nuggets für die Kinder und so weiter. Das funktionierte alles einwandfrei und lieferte uns immer leckere Gerichte. Vorsicht mit sehr kleinen Bratwürstchen, dass sie nicht durch den Grillrost fallen 😉
Besonders spannend fanden wir den Infrarot-Grill. Der ist für Steaks und bewirkt dort eine tolle Kruste. Mit der hohen Temperatur dauert der Grillvorgang natürlich nur wenige Minuten, da mussten wir uns erst mal einlernen. Beeindruckend ist auch, wie der Stein in der Dämmerung rotglühend wird, das hat uns die hohe Temperatur toll visualisiert.
Es wird auch noch eine Smokebox (mit schickem Burnhard-Logo) mitgeliefert, die tatsächlich auch auf dem Gasgrill die Räucheraromen von Holzgrills bieten kann. Das funktioniert so, dass die Box mit zwei Handvoll Pellets oder Räucherchips befüllt wird, dann kommen die eine Weile bei niedrigster Temperatur in den Garraum, bis man den Rauch riecht. Dann kommt das Grillgut hinein, und man kann bei niedriger Temperatur räuchern. Die Holzmenge reicht für etwa eine halbe Stunde, aber man kann auch nochmal nachfüllen. Das kann natürlich nicht mit einem eigenständigen Smoker mithalten, mit dem man stundenlang räuchert, aber für einen Einstieg finden wir das ideal.
Reinigung
Jedem Grillvergnügen folgt natürlich die Reinigung des Grills. Entsprechend der Anleitung haben wir ihn nach dem Grillen immer nochmal für ein paar Minuten hoch erhitzt, damit die verbleibenden Fettreste abbrennen. Danach noch kurz mit einer Grillbürste (z.B. die Burnhard-Kupferbürste) schrubben, und der gußeiserne Grillrost ist wieder einwandfrei sauber. Die Edelstahlteile lassen sich im abgekühlten Zustand mit einem nassen Lappen gut abwischen oder in die Spülmaschine stecken.
Als der Grill abgekühlt war, haben die Seitentische platzsparend eingeklappt und die mitgelieferte outdoorbeständige Schutzhaube darübergezogen. Auf den leichtgängigen Rollen konnten wir dann den Burnhard Fred Jr. Deluxe wieder in die Ecke unserer Terrasse schieben. Bis zum nächsten Grillvergnügen 🙂




















Pro/Contra
Pro:
- Einfacher und schneller Aufbau auch alleine möglich
- Viel mitgeliefertes hochwertiges Zubehör
- Hochwertige Materialien (Edelstahl, Gusseisen)
- Hohe Temperaturen möglich
- Infrarot-Keramikbrenner zusätzlich integriert
Contra:
- Gedruckte Anleitung und Video nicht immer konsistent
Fazit
Wer einen hochwertigen, kompakten und dennoch leistungsstarken Grill für seine Terrasse sucht, ist mit dem Burnhard Fred Jr. Deluxe bestens bedient. Nicht nur das essentielle Zubehör, sondern viele durchdachte Extras sind hier zu einem guten Preis gleich inkludiert. Wir möchten ihn nicht mehr missen und können eine klare Kaufempfehlung aussprechen.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
