Alle und alles ins Auto und los geht’s. Nur wo und wie schlafen? Ein Zelt für 4 Personen (2 Erwachsene und 2 Kinder) muss her.
Zum Glück durften wir das Dachzelt Dare To Be Different 180 L vom Falterladen an diesem Wochenende testen.
Bisher waren wir nur mit „normalen“ Zelten für den Boden unterwegs.
Also, Dachträger montiert, Zelt drauf und los geht’s.
Facts
Thema | Info |
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Material | Fly-Top: 420D Polyester Oxford mit PU-Beschichtung, wasserdicht 2500mm, Rip-Stop, UV beständig Zelt: 300 G Canvas (Baumwolle 35 % und Polyester 65 %) mit PU-Beschichtung, Wasserdicht 2500 mm, Ripstop, UV beständig Boden: Aluminium-Sandwich-Grundplatte mit Isolierung und Hochdruckverklebung. Transportabdeckung: hochfrequenz-geschweißt, strapazierfähige Transportabdeckung aus 1200D-680 g PVC mit Reißverschluss und UV-beständigen Befestigungsriemen, Farbe Grau Leiter: Aluminium Teleskopleiter 2,30 m standardmäßig enthalten, gegen Aufpreis von € 45,00 wird die Standardleiter von 2,30 m gegen die Aluminium Teleskopleiter von 2,60 m getauscht |
Größe | Dachzelt geschlossen: 130 cm x 185 cm x 30 cm (L x B x H) im Versandkarton Dachzelt geöffnet: 310 cm x 183 cm x 126 cm (L x B x H) Liegefläche: 230 cm x 180 cm (L x B) |
Farbe | Sand/ Coffee Combination |
Gewicht | 68 kg |
Anzahl Eingänge | 1 Eingang, in Fahrtrichtung rechts |
Klappfunktion | In Fahrtrichtung rechts |
Matratze | 6 cm dicke Kaltschaummatratze mit abnehmbarem 100% Baumwollbezug |
Zubehör (optional) | Gepäck-/Schuhnetz: 17,50 € Schiebewand: 135,00 € Vorzelt: 795,00 € Anti-Kondensmatratze: 175,00 € |
Preis | 2.450,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung des Dare To Be Different Dachzelt 180 L
Die verarbeiteten Materialen des Dachzelts sind sehr hochwertig. Die Stoffe fühlen sich fest und robust an, auch die Abdeckplane, sowie der Zeltboden sind aus sehr dickem und robustem Material, was auf eine hohe Lebensdauer schließen lässt. Es ist sowohl zusammengeklappt als auch aufgeklappt sehr stabil. Lediglich die Nähte des Vorzelts sehen nicht ganz so schön aus, sind aber definitiv wasserdicht.
Praxistest
Montage
Die Montage auf den Dachträgern geht sehr einfach und ist sowohl auf Vierkantträgern als auch auf neueren aerodynamischen Querträgern problemlos durchzuführen. Das Dachzelt wird an vier Punkten mit je 2 Schrauben und Muttern befestigt. Nach einigen Kilometern sollte man die Schrauben nochmal nachziehen.
Fahrt
Während der Fahrt über Landstraßen macht sich das Dachzelt wenig bemerkbar. Diejenige die selten ein Dachzelt oder eine Dachbox auf dem Auto haben sollten die neue Fahrzeughöhe messen und zur Erinnerung eine Notiz gut sichtbar im Fahrersichtfeld anbringen.
Aufbau
Am Zielort angekommen haben wir unser Auto so gut das Gelände und unser Augenmaß es zuließen gerade abgestellt. Da wir das erste Mal mit einem Dachzelt unterwegs waren, haben wir auf nichts Besonderes weiter geachtet.
- 1. Als erstes öffnet man die äußeren vier Klettbänder, dann den Reißverschluss der Abdeckplane und danch die Abdeckplane auf eine Seite runterklappen sowie aus der Kederschiene herausziehen. Danach haben wir die Plane zusammengelegt und unter dem Auto verstaut.
Vorsicht mit heißen Teilen unter dem Fahrzeug wenn ihr gerade angekommen seid.
- 2. Als nächstes vier Klettverschlüsse mit denen das Zelt komprimiert wurde öffnen.
- 3. Nun den unteren Zeltrand umklappen damit sich kein Wasser am Zelt ansammeln kann.
- 4. Anschließend die befestigte Teleskopleiter ausziehen. Diese dient euch nun als Hebel und das Zelt steht ohne große Anstrengung innerhalb weniger Sekunden.
- 5. Die Leiter dient als Stütze unter dem ausgeklappten Zeltboden und muss dementsprechend eingestellt werden. Da es für uns das erste Mal war, haben wir die Leiter nach Gefühl nicht zu steil und nicht zu flach positioniert.
Hier ist wichtig darauf zu achten, dass die einzelnen Trittstufen eingerastet sind.
- 6. Nun wird noch das „Vordach“ mit dem im Zelt liegenden Bügel aufgestellt.
- 7. Mit den angebrachten Schnüren wird das Zelt im Boden mittels Heringe abgespannt.
- 8. Im inneren befinden sich vier „Klapphilfen“ die das Zelt zusammenziehen damit es beim Abbau klein zusammen geht.
- 9. Letztes to do ist das Aufstellen der Regendächer vor den Fenstern. Hierzu die Spannstangen die wie der Bügel im Zelt liegen in die Löcher im Zeltboden/Rahmen schräg hineinstecken und dann mit dem Haken in die Ösen der Regendächer einhängen. Ja, hierzu muss man sich ein wenig aus dem Fenster lehnen und etwas fummeln, ist aber ohne Probleme machbar.
Durch die Fenster zu jeder Seite sowie im Dach, kann das Zelt super schnell durchgelüftet werden. Die Fenster sind mit Moskitonetzen versehen, jedoch leider nicht mit PVC Fenstern. Bei starkem Wind kann man so leider nicht so richtig die Aussicht nach dem Aufstehen genießen, ohne das man gleich durchlüftet. Ein kleines Loch über dem Eingang ist war zunächst nicht so ganz verständlich, da hierdurch Mücken und Fliegen ins Zeltinnere gelangen können.
Auf Nachfrage beim Falterladen wurde uns mitgeteilt, dass h ier eigentlich eine teleskopierbare Stange eingehängt wird, die zwischen Gestängebogen 1 und 2 gespreizt wird und den Wasserablauf nochmals verbessert.
Diese Stange war bei unserem Testzelt allerdings beschädigt, so dass sie nicht mehr dem Dachzelt beilag.
Zubehör
Zum Zelt gibt es das eine oder andere Zubehör was wir netterweise gleich mittesten durften.
Die Anti-Kondensmatratze besteht aus einem Mesh und ist ca. 1,5cm dick. Sie bietet neben ihrer feuchtigkeitsregulierenden Funktion eine zusätzlichen Liegekomfort.
Zusätzlich gibt es eine Tasche welchen man in die Kederschiene des ausgeklappten Zeltbodens einziehen kann, diese eignet sich gut um Schuhe vor dem „Betreten“ des Zeltes zu verstauen.
Das Gepäck-/Schuhnetz kann zum einen im Zelt aufgespannt und zum anderen unter dem ausgeklappten Zeltboden als Ablage genutzt werden.
Je nach Wetter gibt es im Zubehörkatalog eine Schiebewand die unterschiedlich eingesetzt werden kann. Einmal als kleines Sonnensegel oder als Windschutzwand. Sie wird schnell und einfach in die Kederschiene eingezogen und anschließend mit Heringen im Boden befestigt oder eben als Sonnensegel am Auto und Stange abgespannt.
Bei längerem Aufenthalt und ungewissem Wetter bietet sich das Vorzelt an. Dieses wird in die Kederschiene des über dem Dach liegenden Boden eingeführt und mittels Reißverschluss direkt am Dachzelt eingezipt, danach mit Heringen im Boden gespannt und fertig ist das doch sehr geräumige Vorzelt mit drei Ausgängen, drei Fenstern und einem Zugang zum Auto. Die Türen sind mit einem Moskitonetz ausgestattet, die Fenster lediglich mit PVC Fenstern.
Den Boden kann man je nach Bedarf noch zusätzlich mittels Reißverschluss einzippen und hat dann ein trockenes Vorzelt. Die Bodenplane ist wie eine kleine Wanne gestaltet, so dass auch bei Regen kein Wasser ins Vorzelt eindringen kann.
Das Vorzelt unseres Tests ist eigentlich für höhere Fahrzeuge konzipiert, jedoch gibt es das Vorzelt auch für niedrigere Fahrzeuge. Durch eine Verlängerung ist es auch möglich das Wohnzelt an die Fahrzeughöhe anzupassen.
Eindrücke
Das Zelt kann ohne Vorkenntnisse problemlos von einer Person allein in ca. 10-15 Minuten aufgebaut werden.
Die Liegefläche ist mit 180x230cm für zwei Erwachsene und zwei kleinen Kindern (2×3 Jahre) gut ausreichend. Der Liegekomfort auf der 6cm dicken Matratze plus der Anti-Kondensmatratze aus Mesh ist erstaunlich bequem, auch für einen etwas schweren Erwachsenen.
Die Nacht war trotz der Kälte super und am nächsten Morgen waren wir über das im Zelt herrschende Klima sowie der Dunkelheit erstaunt und konnten lange schlafen, sowie die Kinder frühzeitig ins Bett legen. Oft hatten wir in normalen Zelten morgens ein sehr klammes Klima im Zelt was hier absolut nicht der Fall war.
Dank des Tropendachs ist das Klima im Zelt super angenehmen, auch wenn die Sonne den ganzen Tag darauf scheint. Im Vergleich zu gewöhnlichen Zelten ist das eine reine Freude beim Camping.
Bei längerem Aufenthalt ist das Vorzelt eine sehr gute Option, vor allem mit dem Boden, da man dann auch einen Regentag im Trockenen verbringen kann. Der Platz ist für einen Tisch an dem 4 Personen sitzen können ausreichend. Um den Zugang zum Fahrzeug gut nutzen zu können, ist ein Probeaufbau mit kleiner Neupositionierung des Dachzeltes zu empfehlen, dann ist auch die Nutzung der Schiebetüre je nach Fahrzeug möglich. Das Zelt dient auch dem Fahrzeug als Isolierung, was bei uns auch im Inneren des Fahrzeugs zu einem sehr guten Klima geführt hat.
Für eine schnelle Lösung ist die Schiebewand bei kurzem Aufenthalt zu empfehlen.
Beide zusätzlichen Verstaumöglichkeiten sind nette kleine Aufbewahrungshilfen, jedoch bei 4 Personen nur als Zusatz zu gebrauchen.
Abbau
Der Abbau ist denkbar einfach durchzuführen indem man die oben genannten Aufbauschritte in umgekehrter Reihenfolge durchführt. Zu beachten ist, dass der eventuell überstehende Zeltstoff noch verstaut werden muss, um die Abdeckplane ohne Probleme anbringen zu können.
Pro / Contra
Pro
- Einfache Handhabung beim Auf- und Abbau
- Sehr gutes Zeltklima durch Tropendach und Lüftungsmöglichkeiten (5 Fenster + Eingang)
- Große Liegefläche mit hohem Liegekomfort (auch für schwerere Erwachsene)
- Durch die Farbe ist das innere des Zeltes gut ab zu dunkeln und ermöglicht es auch Langschläfern das Zelten zu genießen. Auch Kinder können so früh ins Bett gebracht werden
- Trockener Zugang zum Dachzelt durch Vordach
- Baumhausfeeling
Contra
- Abdeckplane muss zusätzlich verstaut werden
- Keine Verstaumöglichkeit für äußere Klettbänder, müssen auf Autodach gelegt werden
- Keine PVC-Fenster im Dachzelt
- Kleines Loch über Eingang ohne Moskitonetz
Fazit
Das Dare to be Different Dachzelt 180 L ist auf jeden Fall empfehlenswert und hat uns in jeder Hinsicht von der Verarbeitung bis hin zu seiner einfachen Handhabung überzeugt. Mit diesem Dachzelt sind spontane und komfortable Campingausflüge jeder Zeit möglich. Der etwas höhere Preis ist gerechtfertigt und eine Anschaffung ist als Investition für längere Zeit zu betrachten.
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