Dazu durfte ich von Deuter das Modell Flyt 18 SL in der Damen-Variante testen. Er soll ein toller Begleiter für MTB-Touren sein, der auf essentielle Features reduziert wurde.
Deuter ist nach eigenen Angaben führender Hersteller für Ruck-/ und Schlafsäcke mit hohem Qualitätsanspruch. Ich durfte mich bereits privat von der Deuter-Qualität überzeugen und bin umso gespannter, ob diese immer noch so gut ist.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 210D PA 100D PA HIGH TENACITY |
Farben | dusk-redwood (Testobjekt) und graphite-black |
Gewicht | 1130 g |
Maße | 48 / 26 / 18 (H x B x T) cm |
Volumen | 18 Liter |
Körpergröße | 158 – 178 cm |
Rückenlänge | 38 – 48 cm |
Preis | 170,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Hoffentlich ist der wunderschöne Rucksack nicht zu klein… Die hellblaue Farbe wurde mit vielen dunkelroten Elementen verbunden. Das passt für meinen Geschmack perfekt zusammen.
Richtig klasse finde ich die vielen Reflektor-Streifen, die sich vorne (Logos), hinten und an den Hüftflossen finden. Da ich gerne auch in der kalten Jahreszeit in der Dämmerung und nachts unterwegs bin, ist das ein absolutes Muss für mich.
Ebenfalls fallen direkt die breiten, aber dennoch sehr dünnen Hüftpolster auf – endlich findet mein Schlüssel einen schnell erreichbaren Platz ?
Praxistest
Der Rucksack durfte mich von nun an jeden Tag zur Arbeit begleiten, egal ob mit oder ohne Fahrrad. Mit dem Fahrrad hatte erstaunlicher Weise auch meine Sommerkleidung gut Platz gefunden. Im Herbst allerdings musste ein Teil meiner Business-Kleidung (vor allem die Schuhe) separat transportiert werden ?
Zuallererst konnte er gleich einmal zeigen, wie gut das Transportgut auf dem Rad vor Nässe geschützt wird: Es hat 40 Minuten lang ganz ordentlich geregnet. Ich war komplett durchnässt und etwas unentspannt, da ich Angst um meinen Laptop hatte. Diese Sorgen waren dann allerdings, zum Glück, völlig unberechtigt. Im Inneren des Rucksackes war alles trocken ?
Sicherheit
Der TÜV/GS zertifizierte Protektor-Rucksack bietet neben den Reflektoren einen herausnehmbaren Rückenprotektor. Er ist von der Firma SAS-TEC, wirkt sehr leicht, hart/stabil und hat im Inneren ein separates Einschubfach. Sollte der Rucksack ohne diesen eingesetzt werden, wird man mit einem Totenkopf gewarnt.
Des Weiteren findet sich im Inneren des Rucksacks ein SOS-Label mit Notrufnummern und Anleitungen wie man sich im Notfall verhält. Denn das kann man in der Aufregung dann schnell einmal vergessen..
Ausstattung
Auch wenn der Flyt auf Essentielles „beschränkt“ wurde, kann ich hier nichts finden was fehlt. Von Helmclips über eine separate seitliche Smartphonetasche, Vorrichtung für eine 3 Ltr. Trinkblase, Brillenhalterung am Schultergurt uvm. – es wurde wirklich nichts vergessen an diesem Rucksack.
Ausgestattet wurde der Rucksack mit vielen Möglichkeiten alles an seinem Platz zu verstauen. Dabei lassen sich die Fächer sehr weit öffnen. Das Hauptfach bis zu den seitlichen Einschüben, das Organisationfach vorne sogar bis ganz nach unten. Zu Testbeginn habe ich dieses als etwas zu tief empfunden, allerdings konnte ich dies dann mit der Zeit richtig schätzen. Einfach super, wenn man schnell was von ganz unten braucht. ?
Der Organisationsteil der Vortasche ist richtig gut durchdacht. Die vielen Einschubfächer mit und ohne Mesh, ein Reißverschlussfach und eine Pumpenhalterung machen eine gute Ordnung möglich.
Zur Fixierung des Halbschalen-Helms gibt es Clips außen am Rucksack. Aber auch Fullface-Helme können am seitlichen Kompressionsriemen befestigt werden. Die Protektoren finden an den unteren Riemen Platz.
Das Einzige, was mich an diesem Rucksack stört, sind die Klettverschlüsse an den Schultergurten. Wenn diese geschlossen sind, ist die Rückseite nicht komplett mit einem Gegenstück hinterlegt. Wenn man dann mal ein Merino-Shirt trägt, kann es passieren, dass man mit dem Klett beim An-/Ausziehen im Gewebe des Shirts einhängt und die Oberfläche dessen dann beschädigt wird.
Material
Der PFC freie Rucksack verwendet zwei verschiedene Stoffarten. Den 210D PA und den 100D PA HIGH TENACITY. PA steht dabei für Polyamid. Das sind äußerste haltbare und scheuerfeste Fasern, die sich durch ein geringes Gewicht und eine hohe Elastizität auszeichnen. Dabei ist das 210D das „gröbere“ Material, welches bis zu 1500mm wasserdicht ist, 100D ist die leichtere Variante. Die Kombination aus beiden Materialen machen den Flyt zu einem absoluten Leichtgewicht. Der speziell für Frauen gekürzte Rückenteil wurde mit dem Deuter-Airstripes-System ausgestattet. Dieses bietet ausreichend Belüftung. Da ich viel schwitze, finde ich dieses System eine absolute Verbesserung im Vergleich zu meinem alten Modell ?
Apropos schwitzen: Gereinigt wird der Rucksack dann ausschließlich von Hand.
Pro/Contra
Pro:
- Rückenprotektor herausnehmbar
- TÜV/GS zertifiziert
- Absolut dichte Regenhülle
- Helm-Clips außen
- Große Smartphonetasche seitlich
Contra:
- Klettverschluss an den Schultern kratzt an Kleidung
Fazit
Der Flyt 18 SL von Deuter ist zu meinem Lieblingsrucksack geworden. Er begleitet mich zur Arbeit und ist dabei nicht nur optimal für den Radsport ausgelegt, sondern sieht auch noch richtig schön aus. Hierin findet alles seinen Platz, angefangen vom 15“-Laptop über Bekleidung, und auch ein Snack war immer mit dabei. Im Vergleich zu meinem 10-Jahre alten Modell von Deuter hat sich wirklich einiges in Sachen Tagekomfort getan. Auch wenn er als auf „essenzielle Features“ reduziert wurde, finde ich nichts, was mir hier fehlt. Daumen hoch für diesen Rucksack, der hohe Qualitätsansprüche absolut erfüllt. ?
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