So beschreibt Helly Hansen den Einsatzbereich ihrer Hardshell Jacke. Durch ihr geringes Gewicht und kleines Packmaß scheint sie für mich ein guter Begleiter für meine Reisen ans Meer in den Randjahreszeiten und bei wechselndem Wetter in den Bergen zu sein.
Ich bin gespannt wie sie sich hier schlägt.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 54 % Polyester (recycelt), 46 % Polyester |
Größen | Damen XS-XL Herren S-XXL |
Farben | Deep Fjord / Sweet Lime / Warm Olive / Slate / Bright Oran / Black |
Gewicht | 525 g |
Preis | 400 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Ich teste die Hardshell Jacke von Helly Hansen in der Farbe “Slate”. Dieses angenehme Grau mit gelben Akzenten, durch das Logo und den seitlichen Reißverschlüssen, finde ich sehr modisch. In dieser Farbe lässt sie sich gut mit anderen Farben der Hose kombinieren, ohne dass es zum Colour-Blocking kommt. Die Jacke hat die Größe L und passt mir, mit 1,78m und 85kg, sehr gut. Es bleibt auch noch genügend Platz für einen ergänzenden Midlayer. Das Material hat eine sehr angenehme Haptik und macht einen sehr funktionalen Eindruck. Und in Sachen Funktionalität, hat sie auf Grund ihrer Technologie-Features Einiges zu bieten.
Helly Hansen wirbt mit ihrer hauseigenen Membrankombination “Helly Tech”. Demnach besteht die Jacke aus drei Schichten Membranen, welche die Jacke besonders wasserundurchlässig, besonders atmungsaktiv und besonders windabweisend machen. Ein Teil dieser Stoffkombination ist die “Lifa infinity” Fasermembrane. Diese Schicht verspricht eine langanhaltende Wasserabweisung ohne per- und polyflourierte Chemikalien (PFC frei) zu beinhalten und ohne nach starkem Gebrauch neu imprägniert werden zu müssen. Die Wassersäule gibt der Hersteller mit +20000mm an, was ein beachtlicher Wert ist. Der umweltschonende Aspekt, neben der PFC freien Produktion, findet sich auch im recycelten Obermaterial und der Produktionskette selbst wieder. Helly Hansen selbst wirbt mit langlebiger Kleidung die das Erleben selbst widrigster Umweltbedingungen stand halten soll. Dann Jacke an und raus in die Natur.
Praxistest
Das Tragegefühl der Jacke ist sehr angenehm, der störende “Schmetterlingshaus”-Effekt anderer, weniger atmungsaktiver, Hardshell-Jacken bleibt voll aus.
An Features bringt die “Infinity Verglas” zwei lange, gelbe, 2-Wege-Reißverschlusseinschubtaschen mit, welche sich auf Grund ihrer Länge und Positionierung auch sehr gut mit Rucksack und mit Hüftgurt nutzen lassen. Unter den Armen befinden sich noch weniger auffällige Reißverschlüsse, welche zur Unterarmbelüftung dienen. Die Reißverschlüsse sind sehr gut verarbeitet und an der Innenseite, wie alle Nahtstellen, nochmals separat verklebt. Sie scheinen keinerlei Schwachstelle für eindringendes Wasser zu bieten. Die dazugehörende Zipper, mit kleinen Zugkordeln, sind gut greifbar und scheinen sehr robust zu sein. Der Frontreißverschluss lässt sich bis zum, in die Kapuze integrierten, Sturmschild bis an die Nase schließen.
Die integrierte Kapuze besteht aus demselben oben genannten Material. Auf Grund des horizontalen und vertikalen Zugsystem der Kapuze lässts sich diese gut in der Größe und Position anpassen. Somit kann sie, mit oder ohne Helm, gut an den Kopf angepasst werden ohne einen lästigen Windfang am Kopfausschnitt zu bilden. Ein weiterer Gummizug befindet sich noch an der Außenkante der Kapuze. Ich habe bei einer Jacke selten eine so anpassungsfähige Kapuze gesehen. An der Stirnkante hat die Kapuze ein verstärktes Windschild mit dem Logo von “Helly Hansen”, kaum merkbar ist hier ein “RECCO” Reflektor untergebracht. Im Nackenbereich und am Kinnabschluss der Kapuze ist ein angenehmes Flies eingearbeitet, was störendes Scheuern verhindert. Selbst die Druckknöpfe der Zuggummis liegen innerhalb der Stoffschichten, sind aber trotzdem sehr gut bedienbar. Dies soll den Windschutz noch verstärken, da keine Löcher für die Zuggummi-Zipper vorhanden sind. Auf Grund dieser kleinen funktionellen Details, ist nicht zu übersehen, dass die “Infinity Verglas” Jacke allen Elementen den Kampf ansagen will.
Dazu zählt auch ein Kordelzug an der Taille, der die Jacke näher an den Körper bringen kann, somit Wärmeverlust verhindert und weiter vor Wind schützt.
Beim Bergaufstieg, bei ca. 20 Grad, provozierte ich eine schwitzende Atmosphäre unter der Jacke. Bis auf die, durch den Rucksack anliegenden Jackenbereiche, trocknete mein darunter getragenes T-Shirt gut unter der Jacke ab. Ich war sehr zufrieden mit der atmungsaktiven Eigenschaft und ich würde mich als starken “Schwitzer” bezeichnen. In den kleinen Pausen trockneten die Bereiche des Rucksacks auch wieder schnell ab, so konnte ich wieder komplette Trockenheit genießen.
Durch das mittlere Gewicht, was wegen der Ausstattung angemessen erscheint, und das kleine Packmaß lässt sich die Jacke gut im Rucksack verstauen. Auf Grund der begrenzten Mitnahmemöglichkeiten bei Bergtouren ist die Jacke eine sehr gute Wahl um auf alle Wetterwidrigkeiten reagieren zu können. Die bei mir optimale Größe lässt jegliches Layering zu. Ich hatte bisher “glücklicherweise” nicht das Vergnügen die Jacke bei starken Regen in den Bergen testen zu können. Aber ein leichterer, normaler Regen ließ alle Teile unter der Jacke komplett trocken.
Sehr angenehm fand ich auch, dass sich das Klima unter der Jacke im kälteren Gipfelbereich kaum geändert hat. Hier zeigte sich, nachdem sie bereits wieder abgetrocknet war, dass sie nicht nur atmungsaktiv ist, sondern auch die Wärme unter der Jacke hält. Ein ständiges An- und Ausziehen ist damit unnötig, wobei dies natürlich auf das persönliche Empfinden ankommt.
Ich habe sie bisher zu Testzwecken erst zweimal gewaschen, hier sollten die Reißverschlüsse geschlossen werden, es sollte nur Waschmittel für Funktionskleidung verwendet werden und kein Weichspüler benutzt werden. Die Farbe der Jacke stumpft nicht ab und die Funktionalität scheint komplett erhalten zu bleiben.
Meiner Ansicht nach hält Helly Hansen mit der “Infinity Verglas” was sie versprechen.
Pro/Contra
Pro:
- Durchdachtes, hochwertiges Materialkonzept für Wind- und Wasserschutz
- Sehr gutes Trageklima
- Hervorragende Wärmeisolierung
- Praxiserfahrung aus der Natur deutlich spürbar
- Glaubhafte Nachhaltigkeit
Contra:
- Qualität hat seinen Preis
Fazit
Was erwartet man von einer guten Outdoorjacke? Atmungsaktivität, Wärmeisolierung, Winddichtigkeit, sie sollte wasserabweisend sein, sich gut mit dem Rest der Ausrüstung kombinieren lassen und am besten noch modisch sein.
Meiner Meinung nach erfüllt die “Helly Hansen Verglas Infinity Shell Jacket” diese Kriterien vollends. Wer lediglich eine Jacke zum Spazierengehen sucht, wird den Preis vermutlich nicht ausgeben, wer aber gerne die Berge zu Fuß bereist, weiß den Wert und die bisherige Robustheit, die Langlebigkeit verspricht, zu schätzen. Bei mir gehört die Jacke jetzt immer ins Outdoorgepäck.
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