Auf Touren oder gar Expeditionen fehlt es im Fahrzeug eigentlich immer an Stauraum. In unserem Fall sind es oft zusätzliche Decken, Schlafsäcke oder Bekleidung die viel Volumen verbrauchen aber auch staub- und wassergeschützt untergebracht werden wollen. Oft werden dafür Kisten aus Alu oder Kunststoff verwendet, die aber viel wiegen und leer viel Platz wegnehmen. Die Idee von Horntools eine robuste, staub- und wasserdichte Expedition Bag zu entwickeln die einerseits viel Stauraum bietet, aber andererseits nur wenig Gewicht hat und sich leer klein zusammenlegen lässt weckte daher sofort unser Interesse. Im Fahrzeug lässt sich die robuste Duffle Bag bei Bedarf auch etwas in Form drücken, auf dem Dachträger des Fahrzeugs befestigt bietet die abgerundete Form wenig Luftwiderstand. Hat es Horntools wirklich geschafft die „ultimative immer dabei Stauraumerweiterung“ für Expeditionen zu entwickeln?
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Material | Tasche: 500 D PVC Tarpaulin Beschläge: Edelstahl |
| Größen | 40 Liter, 60 Liter, 90 Liter (getestet) |
| Farben | Gelb und Schwarz (getestet) |
| Gewicht | 90 Liter: ca. 1,2 kg (gewogen) |
| Maße | 40 L: 53 x 33 x 25 cm (L x B x H) (Herstellerangaben) 60 L: 70 x 33 x 25 cm (L x B x H) (Herstellerangaben) 90 L: 93 x 33 x 25 cm (L x B x H) (gemessen) |
| Wasserdichtigkeit | Hauptfach nach IPX7 „Wasserdicht bei Untertauchen für kurze Zeit“ Seitentaschen nach IPX7 „Schutz gegen Spritzwasser unabhängig vom Neigungswinkel“ |
| Preis | UVP 149,90 Euro |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Dickes, schweres Material ähnlich einer LKW-Plane weckt sofort Vertrauen, vier robuste Handgriffe an beiden Längsenden sowie zwei ebenso robuste Tragegurte sowie Beschläge aus mattschwarzem Edelstahl sind praxisgerecht und sehen zudem cool aus. Es gibt sogar ein Ventil zum Ablassen von Luft.
Praxistest
Die Expedition-Bag von Horntools besteht aus einem großen, nach IPX7-Definition wasserdichten Hauptfach und zwei Seitenfächern die ebenfalls mit wasserdichten Reißverschlüssen versehen sind und nach IPX4-Definition immerhin spritzwassergeschützt sind. Wir haben die große, 90 Liter fassende Version in der Farbe Schwarz getestet.
Das Volumen von 90 Litern reichte bei uns problemlos für 2 komprimierte Schlafsäcke, eine große Armeedecke aus Wolle sowie zwei Kopfkissen aus.
Horntools weist schon in der Beschreibung der Tasche darauf hin, dass der Hauptreißverschluss wegen der Wasserdichtigkeit schwergängig sein muss und das können wir auch bestätigen. Sehr nützlich ist dabei der hakenförmige Griff am Reißverschluss-Schieber, hiermit kann man die nötige Kraft zum Öffnen oder Schließen dann problemlos aufbringen. Nach mehrfacher Nutzung wird der Reißverschluss aber etwas leichtgängiger.
Getestet haben wir die Expedition-Bag auf dem Dachträger unseres Suzuki Jimny bei mehreren Touren auf und abseits der Straße. Den zusätzlichen und wirklich wasserdichten Stauraum auf dem Dachgepäckträger haben wir sehr zu schätzen gelernt und daher der Expedition-Bag gerne unsere Schlafsäcke, Kopfkissen, Decken und ähnlich voluminöses Material anvertraut. Unser Vertrauen wurde nie enttäuscht: Die Sachen im Hauptfach waren auch nach längeren Autobahnetappen im Regen absolut trocken. Nur in eines der Seitenfächer hatten sich einmal einige Tropfen Regenwasser verirrt, wir vermuten das wir den Reißverschluss nicht ganz geschlossen hatten, denn bei weiteren Tests blieb das Nebenfach wieder völlig trocken. Die Nebenfächer sind aber auch vollkommen unabhängig vom Hauptfach, es kann daher von den Nebenfächern kein Wasser in das Hauptfach (und umgekehrt) eindringen.
Natürlich wurde die Tasche auf dem Autodach nicht nur nass sondern auch schmutzig. Darüber muss man sich bei dem robusten Material der Expedition-Bag von Horntools aber absolut keine Sorgen machen, denn nach einer Behandlung mit einem feuchten Lappen oder bei gröberer Verschmutzung auch mittels Gartenschlauch oder (vorsichtig!) Hochdruckreiniger sieht die Tasche schnell wieder „gesellschaftsfähig“ aus.
Bei der ersten Montage auf dem Dach haben wir uns gefragt wie man die vielen Gurte der Bag am Flattern im Fahrtwind hindern könnte. Nach mehreren erfolglosen Versuchen sie unter den Spanngurten zu fixieren, kamen wir auf folgende Lösung: Die Rucksacktragegurte lassen sich mittels flacher Karabiner-Haken abnehmen, also wurden sie entfernt und im Hauptfach der Expedition-Bag untergebracht. Die beiden Schultergurte dagegen sind nicht abnehmbar, sie sind aber über einen Klettverschluss fixierbar. Hier kam uns nun die Idee sie statt oberhalb der Tasche einfach unterhalb des Bodens der Tasche zusammenzuführen und dort mittels des Klettverschlusses zu fixieren: Das funktionierte dann auch perfekt. Kein Flattern der Gurte war feststellbar.
Die verstellbaren, gepolsterten und wie schon erwähnt abnehmbaren Rucksackgurte ermöglichen es die Expedition-Bag tatsächlich auch auf dem Rücken zu tragen. Sogar an einen kleinen Gurt zur Fixierung der Schultergurte vor der Brust des Trägers wurde gedacht. Die von uns getestete 90-Liter-Version ist dabei natürlich relativ voluminös, aber beladen mit möglichst weichem und nicht zu schwerem Material gibt die Expedition-Bag tatsächlich auch einen ganz passablen Rucksack ab, zumindest für nicht zu lange Wanderungen, denn dafür würden Rückenpolster und ein Hüftgurt fehlen.
Als witziges Gadget empfanden wir das Ventil an der Tasche: Bei Expeditions-Boxen wichtig für den Druckausgleich bei schwankenden Temperaturen oder Luftdrücken halten wir es an der Expedition-Bag dagegen eher als mögliche Fehlerquelle für die Wasserdichtigkeit. Zu leicht vergisst man es zu schließen, zu exponiert ist aus unserer Sicht die Stelle an der sie montiert ist, zu gering dagegen ist aus unserer Sicht der wirkliche Nutzen bei der flexiblen Tasche.






















Pro/Contra
Pro:
- Sehr robustes, wasserdichtes Material
- Bietet viel Platz, ist bei Nichtgebrauch aber klein zusammenfaltbar
- Praxisgerechte Griffe und Beschläge
- Als Dufflebag und Rucksack verwendbar
- Coole Optik
Contra:
- Konzeptbedingt: Anfangs schwergängiger Reißverschluss am Hauptfach
- Luftventil an exponierter Stelle
Fazit
Horntools hat sich bei der Entwicklung des Expedition-Bag offensichtlich viele Gedanken über die mögliche Anwendungen einer solchen Tasche gemacht. Dabei ist nicht nur eine robuste und wasserdichte Transportmöglichkeit für das Autodach entstanden, sondern auch eine wasserdichte Tasche die sich als Duffle-Bag und dank gepolsterter Schultergurte sogar als Rucksack verwenden lässt. Die zahlreichen robusten Griffe und Beschläge sind nicht nur praktisch, sie verleihen der Tasche auch einen coolen Expeditions-Look. Nächstes Jahr geht es in die Sahara. Ratet mal welcher Ausrüstungsgegenstand dabei keinesfalls fehlen wird! 😉
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