Mit diesen Worten beschreibt Huawei das Klangerlebnis ihrer neuen kabellosen Kopfhörer Generation. Ich bin gespannt ob die Kopfhörer mich während meiner ständigen Pendelstrecken in die Welt mit Musik, Podcasts und Telefonie entführen können.
Von den Freebuds Pro erwartete ich mir, dass die kleinen Mängel, wie Akkulaufzeit und Soundqualität, der Freebuds 3i verbessert wurden.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Kunststoff |
Größen | Je Ohrinlet: H 26 mm, B 29,6 mm, T 21,7 mm Lade-Etui: H 70 mm, B 51,3 mm, T 24,6 mm |
Farben | Ceramic White, Carbon Black, Silver Frost |
Gewicht | Je Ohrinlet: 6,1 g Lade-Etui: 60 g |
Funktionen | Aktive Geräuschunterdrückung Geräuschunterdrückung bei Telefonaten Awareness-Modus Sprachmodus |
Preis | 179,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der Huawei FreeBuds Pro
Der Eindruck beim Unboxing war, wie von Huawei gewohnt, sehr gut. In der schlichten weißen Schatulle lag das Lade-Case mit den Kopfhörern oben auf und darunter befand sich ein USB-C Ladekabel. Der Ladestecker ist hier nicht inklusive. Aber von dem dürfte inzwischen jeder, das ein oder andere Teil zu Hause haben. Als weiteres Zubehör sind Silikonaufsätze in drei verschiedenen Größen mit dabei, so können sie individuell auf die verschiedenen Ohrgrößen angepasst werden. Dazu später mehr.
Die Form des Lade Cases hat sich im Vergleich zum länglichen und ovalen Etui der Freebuds 3i geändert. Das Case ist etwas größer geworden, dies liegt daran, dass die Kopfhörer nicht mehr seitlich darin liegen, sondern wieder fast aufrecht darin stecken. Dies verbessert offensichtlich die Verbindung zu den Ladekontakten.
Das Etui, in welchem die Kopfhörer super verstaut und transportiert werden können, dient wie gewohnt als Ladestation. Das Etui macht einen sehr gut verarbeiteten Eindruck und hat eine sehr tolle, weiß glänzende und glatte Oberfläche. Am Scharnier ist das Case silbern glänzend mit dem Markennamen „HUAWEI“ verziert. Das Lade Etui selbst wird mittels des mitgelieferten USB-C-Ladekabels geladen. Der Akkustand wird mittels einer LED neben der USB-Schnittstelle angezeigt.
Praxistest
Handhabung
Die Kopfhörer aus dem Transport Case zu nehmen erfordert etwas Übung und Fingerspitzengefühl da sie recht tief versenkt sind, lediglich ein kleiner Teil mit glatter Oberfläche gegriffen werden kann und sie durch einen kleinen magnetischen Zug im Etui gehalten werden. Dies hat zwar Vorteile beim Verstauen der Kopfhörer, verursacht aber ein ordentliches „Gefummel“ beim Herausholen.
Die Form der Kopfhörer sieht modern aus. Der Steg ist anders als bei anderen Modellen eckig gehalten, was ihnen eine tolle Individualität verleiht. Der Treiber und zwei der drei Mikrofone sind in einem gewohnt kleinen Gehäuse untergebracht und schließen zum Ohr hin mit den anpassbaren Silikonaufsätzen ab.
An den Stegen ist jeweils ein winziger Schalter eingelassen. Wischt man nun über diesen von oben nach unten, wird die Lautstärke leiser, und beim nach oben Wischen wird sie lauter. Nimmt man den Steg zwischen zwei Finger und drückt darauf, wird die Taste betätigt. Ein sanftes Klicken der Minitaste bestätigt die Steuerungsbereitschaft und schon kann man die Wiedergabe, Anrufe, das ANC, Awareness (Aufmerksamkeitseinstellung) und die Sprachassistenten entsprechend anwenden. Die Belegung der Taste kann in der AI-Life App von Huawei auch leicht individualisiert werden. Ein Anhaltspunkt für den Ladestand der Kopfhörer gibt ebenfalls ein LED-Licht im inneren des Lade Cases an.
Der Erste Eindruck war für mich ein sehr hochwertiger. Die Verarbeitung und das Design gefallen mir. Schauen wir uns nun die inneren Werte an.
Technische Daten
Kernstück der Huawei Freebuds Pro ist der von den Vorgängern bekannte Chip Kirin A1 aus eigener Produktion. Die Verbindung wird über Bluetooth 5.2 hergestellt. Die Verbindung zu 5.1 Bluetooth-Geräten hat aber problemlos funktioniert. Der aktuelle Bluetooth-Standard hat einige Vorteile, was die Audio Qualität und die Akku-Laufzeit betrifft. Das LE (Low Energy) Audio und der Codec LC3, welche eigentlich das neue Bluetooth 5.2 mit bringt, werden von den Freebuds Pro aber nicht unterstützt. Als Codec wird SBC und AAC verwendet, den Frequenzbereich gibt Huawei mit 20 bis 20.000 Hz an.
Ein weiteres technisches Gimmick ist die Verbindung mehrerer Geräte mit den Kopfhörern. Auch das funktionierte im Test ohne Probleme. Hierbei wurde immer das stärkere, bzw. aktuellere System verwendet und es konnten abwechselnd von verschiedenen Abspielgeräten Musik wiedergegeben werden. Der Test wurde mit Smartphones verschiedenster Hersteller getestet und es gab in keinem Fall Probleme.
Allgemein kann ich sagen, dass ich von der Verbindungsqualität begeistert bin. Das Koppeln und die erneuten Verbindungen verliefen trotz unzähliger Versuche sehr zuverlässig.
AI-Life App
In der Huawei App Gallery sollte man sich die AI-Life App laden. Die „alte“ App, welche im Google Playstore verfügbar ist, muss durch diese aktuelle Version ersetzt werden. Die App gibt viele Informationen über den Zustand der Kopfhörer wieder. Hier kann man sich den Ladezustand der einzelnen Kopfhörer und des Cases anschauen. Es ist möglich ein Passtest durchzuführen um die Silikonaufsätze anzupassen. Der Geräuschschutz kann zwischen der Rauschunterdrückung und der Aufmerksamkeitseinstellung gewechselt werden, oder komplett ausgeschalten werden. Interessant ist auch das kleine Tutorial das einem die Benutzung und Funktionsweise der Schalter an den Stegen erläutert. Diese können auch im kleinen Rahmen angepasst werden. Des Weiteren lässt sich die automatische Trageerkennung deaktivieren. Ich persönlich bin sehr begeistert von der Funktion, dass sich meine Serie pausiert wenn ich einen Ohrhörer aus dem Ohr nehme. Zu guter Letzt können die Lautsprecher über die Applikation auch aktualisiert werden.
Klangbild
Zum Klang muss wohl nicht gesagt werden, dass die Soundvorlieben so unterschiedlich sind, wie die Anzahl der Ohren die den Klang hören. Meinen Ohren nach liefern die Freebuds Pro einen tollen, satten und ausgewogenen Klang. So gut die Frequenzbereiche ausgearbeitet sind, so gut fügen sie sich auch ineinander und ergeben ein volles und räumliches Klangbild. Die Bässe kommen mit gutem Druck und tragen mich, in meinem „Bahnfahrt-Serien-Marathon“, mitten hinein in die Action-Szene. So hatte ich mir das erhofft.
Bei ausgeschaltetem Noise Cancelling (ANC) ergeben sich hier kleine Abstriche, da die Umgebung die Bässe wieder etwas abdämpft. Da die ordentliche Akkulaufzeit das ANC aber nicht einschränkt, ist dies zu verschmerzen und somit auch ein fehlender Equalizer entbehrlich.
Zum Klang kann ich zusammenfassend sagen, dass die meisten On-Ear-Kopfhörer aus diesem Preissegment hier starke Konkurrenz erfahren. Meine Ohren spricht die Klangqualität an.
Active Noise Cancelling
Beim Noise Cancelling werden über ein nach außen und ein nach innen gerichtetes Mikrofon die Geräusche herausgefiltert und so unterdrückt. Im Vergleich zu den Freebuds 3i wurde das ANC stark verbessert und zieht so mit den Flaggschiffen anderer Marken gleich auf. Das ANC lässt sich durch den Wechsel verschiedener Modi modifizieren. Je nach Umgebungsgeräuschen lässt sich zwischen einer geringen Unterdrückung, der Standard-Variante und der Ultra-Variante, von leichten bis starken Umgebungsgeräuschen, variieren. Optimal ist die Einstellung der dynamischen Rauschunterdrückung, welche sich je nach Geräuschkulisse die optimale Einstellung wählt. Diese Einstellung nutzte ich am meisten. Sie passte sich sehr gut an meine Umgebung an, ohne dass es störende Wechselgeräusche gab. Des Weiteren wirkt sich die dynamische Einstellung auch positiv auf die Akku-Laufzeit, im Vergleich zum ständigen Ultra-Modus, aus.
Wie bereits erwähnt, ist eine Anpassung der Silikonaufsätze die Voraussetzung um die volle Rauschunterdrückung und den optimalen Sound zu erreichen.
Demnach wurden auch hier die ersten Erfahrungen in Sachen Rauchunterdrückung der Freebuds 3i aufgegriffen und weiter verbessert.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit variierte im Test je nach Einsatz der In-Ears. Bei eingeschaltetem ANC im Ultra-Modus, hielt der Akku bei mittlerer Lautstärke ca. 4 Stunden. Das ist für mich eine ausreichende und passable Dauer. Bei deaktiviertem ANC lässt sich die Dauer bis auf ca. 6 Stunden erhöhen. Das Laden der Kopfhörer im Case dauert ca. 45 Minuten bis sie wieder die volle Laufzeit haben. Das Case zeigt anschließend ,mit leichten Variationen, um die 70% Restenergie an. Das heißt, dass durch mehrmaliges Laden die Laufzeit mit einem vollen Lade-Etui auf bis zu 18 Stunden kommen kann. Um das Transport Case und die Kopfhörer wieder vollends startklar zu machen, dauerte es ca. 2 Stunden.
Ich bin mit der beachtlichen Akkulaufzeit mehr als zufrieden.
Telefonie und Sportbetrieb
In der Alltagspraxis zeigten sich für mich weitere Stärken. Die Ton- und Sprachqualität beim Annehmen von eingehenden Anrufen ist hervorragend. Auch hier werden Umgebungsgeräusche herausgefiltert und kommen beim Anrufer kaum an. Dies wird offenbar durch einen Knochenstimmensensor unterstützt.
Der Tragekomfort der nur 6,2 g leichten Kopfhörer ist ebenfalls sehr angenehm. Durch den In-Ear-Charakter bleiben sie im Alltag, beim Joggen oder selbst bei Fitnessübungen da wo sie hingehören – im Ohr.
Pro / Contra
Pro
- Hochwertige Verarbeitung
- bombastischer Sound
- leistungsstarkes Active Noise Cancelling
- starke Akkulaufzeit
Contra
- Equalizer wäre wünschenswert
- Herausnahme der Kopfhörer eher für filigrane Finger
Fazit
Wie ihr in der Pro-/Contra-Liste schon erkennen könnt, haben die neuesten Freebuds Pro In-Ear-Kopfhörer von Huawei für mich nur marginale Einschränkungen im Gesamtpaket.
Mit dieser In-Ear-Generation hat Huawei ein tolles Produkt geschaffen, das keine Wünsche offen lässt und die kleinen Defizite der Freebuds 3i ausmerzte. In Sachen Sound setzt Huawei hier sogar neue Maßstäbe für In-Ear-Kopfhörer.
Ich habe sehr viel Freude an den Kopfhörern und von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung.
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