Pilgern ohne Blasen am Fuß – ist das möglich?
„Gehen ist des Menschen beste Medizin.“ – das sagte schon der griechische Arzt Hippokrates von Kos. Egal ob Wandern, Berggehen oder Pilgern – zu Fuß unterwegs sein ist voll im Trend. So gesund die Bewegung an der frischen Luft ist, sie kann auch zur großen Herausforderung für die Füße werden. Blasen am Fuß, bis hin zu eitrigen Entzündungen machen aus der eigentlich gesunden Freizeitbeschäftigung schnell eine Qual. Was kann ich tun, um Blasen am Fuß zu vermeiden? Wie wichtig sind die richtigen Socken? Diese und weitere Fragen haben wir Günter Klein, dem Geschäftsführer der Sourceplan GmbH, zu der WRIGHTSOCK gehört, im Interview gestellt.

Günter Klein – Wrightsock
Wenn du dich in 3 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?
Unternehmerisch – pfälzerisch – motivierend.
Seit wann beschäftigst du dich mit dem Thema „Blasen am Fuß beim Pilgern“ und wie kam es dazu?
Wir sind durch einen Jakobswegpilger auf das pilgern aufmerksam geworden. Das ist inzwischen schon etliche Jahre her. Und seit der Zeit haben wir auch Socken mit der Jakobsmuschel für die Pilger im Angebot. Hier ein Beispiel: reibungslos.de/products/wrightsock-anti-blasen-socken-escape-crew-motivsocken-pilgern-weitwandern
Pilgerst du selbst?
Bei unseren Wanderungen in der Pfalz sind wir auch öfters auf dem Pfälzer Jakobsweg unterwegs. Die Südroute führt von Speyer bis zum Kloster Hornbach. Meine Kollegin Daniela hat auch schon Wege in Portugal und Spanien gepilgert.
Auf was sollte man beim Pilgern achten?
Pilger haben 4 Probleme: Blasen, Sonnenbrand, Erschöpfung, volle Herbergen. Wir kümmern uns um den ersten Punkt – Blasen.
„Bei langen Wanderungen sind Blasen unvermeidbar“ – stimmt das?
Man soll ja nie nie sagen. Aber bei langen Etappen kommen Blasen recht oft vor. Mit entsprechendem Wissen lassen sich in den meisten Fällen Blasen vermeiden.
ich empfehle da immer gerne unser Anti-Blasen-Wiki – da kann man von uns gesammeltes Wissen nachlesen: www.blasenberatung.de/
Was sind die drei häufigsten Fehler, die beim Wandern zu Blasen führen?
Es sind nicht immer „Fehler“. Fußfehlstellungen wie Hallux, Haglund Ferse oder sogenannte „Überbeine“ tragen auch zur Blasenanfälligkeit bei. Der größte „Fehler“ ist – keine Tools dabei dazu haben, die zum Einsatz kommen, BEVOR sich eine Blase entwickelt.
Wie wichtig sind die richtigen Socken?
Die richtigen Socken, oder besser gesagt, das richtige „Sockensystem“ können den Unterschied machen, ob eine Blase auftritt oder eben nicht. Dem US-Militär war das Thema so wichtig (sehr viele Rekruten verursachen im Sanitätszelt hohe Kosten wegen Blasen), dass sie in den 90er Jahren untersucht haben, mit welchen Socken sich am besten Blasen verhindert lassen. Zwei Socken übereinander – dabei die untere Socke dünn und die obere Socke dick gepolstert – das war im Ergebnis die beste Strategie. Hier mehr Infos dazu: www.wrightsock.de/das-doppel-socken-prinzip/
Neben den speziellen Pilgersocken bietet er auch ein „Anti-Blasen-Set“ an, was hat es damit auf sich?
Um Blasen zu verhindern muss man kurz erklärt die betreffende Stelle „glatt“ machen, damit die Scherkräfte zwischen Fußknochen und Haut nicht auftreten. Bei den Doppel-Socken gleitet eine vergleichsweise glatte Socke gegen eine andere Socke. Die beiden anderen Strategien befinden sich an der Haut und am Schuhfutter. Hierfür gibt es zwei Lösungen, die wir im praktischen Set in einem kleinen Täschchen für die Rucksack-Deckeltasche gesammelt haben: Den Body Glide „foot glide“ Anti-Wundreib-Stick und Blasenstopper (oval). Das Body Glide im Anti-Blasen-Set <reibungslos.de/search?q=anti+blasen+set&type=product> macht die Haut glatt. Der Blasenstopper macht das Schuhfutter glatt. Meine Frau Ulrike hat einen „griechischen Fuß“ (langer zweiter Zeh) und wird da öfters mit dem Body Glide zwischen dem großen Zeh und dem nächsten Zeh „gerettet“ – da die beiden Zehen sonst aneinander reiben und dann das Malheur passiert. Ich selbst habe den Blasenstopper schon ab und an mal benutzt, um das Loch in der Fersenbox zu überkleben. Ein Loch in der Fersenbox greift sich sonst in die Socke und dann kann das an der Ferse zu roten schmerzhaften Stellen und eventuell zu einer Blase führen.
Danke für die hilfreichen Tipps, rund um Blasen beim Pilgern zu vermeiden. Als abschließende Frage: Welche 5 Gegenstände sollte man auf eine lange Wanderung immer mit nehmen?
1) Wasser – ganz wichtig – es sei denn man kennt jede Quelle auf dem Weg und kennt sich mit dem Wasseraufbereitung aus. 2) Sonnenschutz – das wird schnell vergessen. 3) Body Glide – denn es wird garantiert irgendwo am Körper zu reiben anfangen. 4) Mindestens 2 ovale Blasenstopper. Die wiegen faktisch nichts und nehmen, wenn in den Schuh geklebt, auch gut den Schmerz weg, falls doch etwas passiert ist. Oder am besten gleich das Anti-Blasenset da hat man gleich mehrere Blasenstopper und den Body Glide in einem. 5) Ich nehme auch gerne einen Energieriegel mit, falls mal etwas Unterzuckerung droht – das braucht man natürlich bei der Wanderhüttendichte in der Pfalz nicht machen.
Wichtige Links im Überblick:
Pilgersocken: reibungslos.de/collections/wrightsock-anti-blasen-socken-weitwandern-pilgern
Anti-Blasen Set: reibungslos.de/search?q=anti+blasen+set&type=product
Anti-Blasen-Wiki: www.blasenberatung.de/
Das richtige Sockensystem: www.wrightsock.de/das-doppel-socken-prinzip/