Harman schickt unter der Marke JBL seine Reflect Flow Kopfhörer zum aktuellen Kampfpreis von unter 100 Euro ins Rennen. Beide Namen stehen für Ihre Erfahrung im Audio Segment. Die In-Ears verfügen über eine reichhaltige Ausstattungsliste, die eigentlich keine Wünsche offenlässt. Wir freuen uns darauf das Produkt beim Sport auf Herz und Nieren zu testen.
Darüber hinaus sind wir gespannt auf den Vergleich mit den schon bei uns im blog getesteten Jabra Modellen.
Na dann, die Sportschuhe geschürt und die Musik aufgedreht…
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Kunststoff, Silikon |
Farben | Black, Teal |
Gewicht | 85g |
Schutzklasse | Wasserdicht und schweißresistent gemäß Schutzklasse IPX7 |
Funktionen | Musikhören, Telefonie, Smartphone Konnektivität, Talk-Thru-Taste, Ambient Aware, google Sprachassistent kompatibel |
Ausstattung | Kopfhörer, Ladestation, Ladekabel, 3 Ohrstöpsel und 3 „Freebits“ (Ohrpassstücke) in unterschiedlichen Größen (Silikon), Kurzanleitung, Garantieerklärung und Merkblatt mit Warnhinweisen |
Einsatzbereich | Sport, Outdoor, Reise, Alltag |
Preis | 149€, beim Hersteller 99 € (Stand 03.03.2021) |
Erster Eindruck und Verarbeitung des JBL Reflect Flow
Die Kopfhörer, Aufbewahrungsetui und Verpackung sind einwandfrei Verarbeitet und machen einen hochwertigen Eindruck.
Praxistest
Bei den JBL Reflect Flow handelt es sich um Wireless In-Ear-Kopfhörer. Sie werden in den Gehörgang gesteckt und schirmen dadurch Umgebungsgeräusche weitgehend ab. Der Eigentliche Lautsprecher befindet sich Bauart bedingt nahe am Gehörgang was zu einem sehr direkten Klangerlebnis führt.
Die In Ear-Kopfhörer sind mit ihrer kompakten Form und dem mitgelieferten Case, welches auch als mobile Ladestation dient, optimal für den mobilen Einsatz. Sie stören beim Sport kaum und verrutschen auch bei intensiven Bewegungen in der Regel nicht. Durch die Bluetooth Anbindung stören keine lästigen Kabel.
Verarbeitung
Die Verpackung ist wertig gestaltet. Beim Öffnen bietet sich ein Überblick über das mitgelieferte Zubehör und die Handhabung. Die Schnellstartanleitung sorgt für einen unkomplizierten Einstieg. Den Kopfhörer in Betrieb zu nehmen gestaltet sich einfach.
Die Kopfhörer werden in einer silberfarbenen Aufbewahrungsbox geliefert. Diese dient als Ladestation und ist mit ca. 8 x 3,5 x 3 cm größer ausgefallen, wie bei Hersteller Jabra.
Der an der Oberseite befestigte Klappdeckel öffnet sanft und schnappt beim Schließen durch einen Magneten zu. Der mittige Klappscharnier beim Öffnen der Box wirkt stabil. Die auf je zwei Ladekontakten abgelegten Kopfhörer liegen in passgenauen Mulden. Eine weiße Gehäuse LED hinten, sowie farbige LEDs an den Hörern quittieren Lade- und Betriebszustand. Insgesamt hat das schicke Transportcase mit glänzend, schwarzem JBL Logo eine weiche, wertige Haptik, könnte aber ein bisschen kleiner ausfallen.
Bei der Verarbeitung der Kopfhörer gibt es keine Beanstandung. Das Kunststoff der Gehäuse wirkt eher wie hartes, als weiches Plastik im Gegensatz zum Case. Durch die Earpads merkt man das im Ohr nicht (siehe Tragekomfort). Im Lieferumfang finden sich Ohrstöpsel und Ohrpassstücke aus Silikon in drei Größen. Die Kopfhörer sind laut Hersteller wasserdicht nach Schutzklasse IPX7. Kopfhörer und Case sind auch in den Farben Schwarz und Blau erhältlich.
Inbetriebnahme
Die Kopfhörer werden in der Ladestation mit Hilfe des mitgelieferten micro-USB-Kabels aufgeladen. Nach etwa zwei Stunden sind Case und Hörer komplett geladen. Der Ladevorgang wird über eine 4 – Segment – LED an der Außenseite der Aufbewahrungsbox angezeigt.
Einmal aufgeladen verfügen die Kopfhörer laut Herstellerangaben über bis zu 10 Stunden Betriebsdauer (Jabra Elite Active 75t: ca. 7,5 Stunden). Mit dem integrierten Akku erweitert die mobile Ladestation die Nutzungsdauer auf insgesamt ca. 30 Stunden (Jabra Elite Active 75t: ca. 28 Stunden). Während der Testzeit, egal ob beim Sport, unterwegs oder auch zuhause auf der Couch hat uns die großzügige Akkukapazität immer gereicht.
Sobald die Ladestation aufgeklappt wird, schalten sich die Hörer automatisch ein und zeigen ihren Ladezustand mit Hilfe einer LED farbig an. Bei aktivierter Bluetooth Verbindung, z.B. am Smartphone verbinden sich die Kopfhörer nach dem erstmaligen koppeln automatisch nachdem sie aus dem Etui entnommen wurden.
Tragekomfort
Die JBL Kopfhörer haben marktübliche Dimensionen, fallen aber größer aus wie z.B. die Jabra Elite Acive 75t. Deshalb war ich gespannt wie es mit der Passform ausschaut, ein für mich sehr wichtiges Kaufkriterium.
Wie mittlerweile meist üblich stehen je drei Paar Ohrstöpsel und sogenannte „Freebits“ aus Silikon zur Verfügung. Bei den Freebits handelt es sich um Ohrpasstücke welche an der Außenseite der Kopfhörer befestigt werden. Nach kurzem, unproblematischem Hantieren hat man die für sich passende Variante befestigt.
Das Einsetzen der Hörer funktioniert problemlos. Aufgrund eines kleinen „Fortsatzes“ bei den Ohrpassstücken musste ich die Hörer zunächst einsetzen und dann etwas von vorne nach hinten drehen. Mit meinen relativ kompakten Ohren war die jeweils kleine Ausführung der Stöpsel und Freebits passend. Das Silikon ist weich und angenehm – die Ohrpassstücke stören in keiner Weise und sorgen für einen etwas stabileren Halt wie beim Jabra Elite Active 75t. Vor allem in schweißtreibenden Momenten mit viel Bewegung ein Plus. Durch ihren stabilen Sitz verrutscht beim Springen, Rennen oder Klimmzügen absolut nichts. Wasserspritzer und Schweiß sollten keine Rolle spielen.
Die Kopfhörer sind aufgrund ihrer allgemeinen Größe und dem höheren Gewicht von 8g je Hörer (5,5g beim Jabra Elite Active 75t) spürbarer und diesbezüglich im Ohr präsenter wie die Konkurrenz von Jabra. Auch ragen die Hörer etwas mehr aus dem Ohr heraus. Hier hilft nur ausprobieren, zumal die Passform und das damit verbundene Trageempfinden sehr von der individuellen Ohranatomie abhängt. Bei längerem Tragen dürften die Hörer für meine Ohren einen Tick kompakter ausfallen.
Bedienung
Die Bedienung geht einfach von statten. Beim linken Kopfhörer kann ich durch einmaliges Tastendrücken durch die Hörmodi schalten. Bei „off“ fungiert der Kopfhörer normal und dichtet durch die Bauweise ab. Ein Druck schaltet auf „TalkTruh“. Hier wird die Musik lautlos geschalten und die Mikros aktiviert um sich unterhalten zu können, ohne die Kopfhörer abzunehmen.
Die Stimmen in diesem Modus wirken etwas dumpf. Ein weiteres Aktivieren der Taste bringt mich zu „Ambient Aware“. Die Mikrofone bleiben eingeschaltet und die Musik wird wieder hörbar.
Der rechte Kopfhörer steuert mit einem Tastendruck die Wiedergabe. Zweimal Drücken um einen Sprachassistenten zu aktivieren. Bei einem Telefonat wird das Gespräch angenommen und beendet, bzw. bei 2 Sekunden gedrückt halten, das Mikro stumm geschalten.
Insgesamt gestaltet sich die Bedienung übersichtlich und ist schnell erlernbar. Das liegt auch daran, dass ich keinen Titel vor- oder zurückspringen kann, sondern das über das Zuspielgerät erfolgen muss. Hier ist die Abwägung zwischen mehr oder weniger Funktionen auf zwei Tasten auf jeden Fall gelungen.
Die Tasten haben einen definierten Druckpunkt und sind durch ihre Größe auch mit Handschuhen gut zu bedienen.
Klang
Bei den Treibern gereicht den JBL Reflect Flow ihre Größe wohl zum Vorteil. Mit ihren 5,8 mm Durchmesser fallen sie größer aus als bei einigen Konkurrenten. Dem Sound scheint das gut zu tun. So kommen die JBL zwar druckvoll, aber nicht basslastig daher. Sie wirken klanglich finde ich eher hell. Das heißt aber nicht, dass die JBLs keinen Bass können. Der kommt sehr angenehm und nicht zu vordergründig daher.
Für meine Ohre empfinde ich den Klang in dieser Preisklasse sehr stimmig. Die Kopfhörer können auch laut, wenn das die Trainingseinheit erfordert und übersteuern dabei für mich nicht merklich. Bei leisen Liedpassagen konnte ich ein unterschwelliges Rauschen wahrnehmen. Für einen Sportkopfhörer verschmerzbar, für ruhigere Momente auf der Couch weniger passend.
Telefonie
Abseits der sportlichen Ausrichtung der In-Ear-Kopfhörer, lässt sich mit JBL Reflect Flow natürlich auch telefonieren. Die Hörqualität ist empfand ich als gut.
TalkTruh und Ambient Aware
Beide Funktionen sorgen mit den verbauten Mikrofonen dafür, die Umgebung wahrnehmen zu können. Generell ein gutes Feature beim Sport wie auch unterwegs, um etwas von seinem Umfeld mitzubekommen oder sich zwischen Trainingssätzen zu unterhalten. Sobald die Mikrofone eingeschalten sind, ist ein deutliches Umgebungsrauschen wahrzunehmen. Bei der Ambient Aware Funktion, überzeugt mich die Kombination aus Mikrofon und gleichzeitiger Musikwiedergabe eher weniger – die Musik höre ich aufgrund der Umgebungsgeräusche für mein Empfinden einen Tick zu wenig.
Die TalkTruh Funktion hingegen finde ich gelungen. Hier wird die Musik komplett leise geschalten und ich kann mich so auf den Gesprächspartner konzentrieren – gut.
JBL vs. Jabra
Pro / Contra
Pro
- Zuverlässiger Halt während dem Training
- Gute Sprach- und Hörqualität bei Telefonie
- Sehr lange Akkulaufzeit
- Relativ neutraler, angenehmer Klang
- Druckvoller, aber nicht überzogener Bass
Contra
- Kopfhörer aufgrund ihrer Größe im Ohr spürbar
- Wahrnehmbares Rauschen bei leisen Liedpassagen
Fazit
JBL liefert mit den Reflect Flow ein wahrlich sportliches Produkt ab.
Die Akkulaufzeit mit etwa 10 Stunden und zusätzlichen 20 Stunden Ladekapazität über die Ladebox sorgt für ununterbrochene Musikuntermalung beim Training.
Der Sound macht einen guten Eindruck und mit den relativ großen Treibern entsteht hier eine Klangkulisse, die ich bei dem Preis nicht erwartet hätte. Der Klang ist für mich angenehm hell, kann aber dennoch druckvollen Bass, wenn es sein muss. Abzüge gibt es für das Rauschverhalten, bei leisen Liedpassagen.
Die Hör- und Sprachqualität bei der Telefonie passen. Auch die Bedienung geht nach kurzer Zeit leicht von der Hand. Die Ambient Aware Funktion legt den Schwerpunkt auf die Umgebungswahrnehmung. Gleichzeitiges Musikhören in diesem Modus wirkt eher anstrengend.
Der Tragekomfort geht in Ordnung, auch wenn die Hörer für mich persönlich einen Tick kompakter ausfallen dürften. Die Ohrpassstücke sorgen im Gegenzug für einen satten Halt beim Sport, gerade auch bei Sprüngen oder viel Bewegung.
Alles in allem bietet Harman mit den JBL Relfect Flow in Sachen Verarbeitung, Funktionsumfang und Klang ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
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