
Mit Leichtigkeit die Wand hinauf – Unterwegs in Arco mit dem Mammut 8.7 Alpine Sender Dry Rope.
Wer schon einmal in Arco klettern war, weiß, dass hier nicht nur die Felsen steil und anspruchsvoll sind, sondern dass auch das Drumherum stimmt: Es gibt kaum einen besseren Ort, um ein neues Seil zu testen, als die Klettergebiete rund um Arco und den Gardasee. Sonne, Fels, Wasser treffen auf guten Kaffee, Pizza und Tirmisu. Für die endlose Auswahl an Routen habe ich, Magdalena, das Mammut 8.7 Alpine Sender Dry Rope eingepackt – und es war die perfekte Wahl.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 100% Polyamid |
Längen | 50 m, 60 m, 70 m |
Durchmesser | 8,7 mm |
Gewicht | 51 g/m |
Mantelanteil | 36,00 % |
Dehnung erster Sturz | 31,00 % |
Statische Dehnung | 6,5 % |
Farben | ocean – vibrant orange, vibrant orange – ocean |
Preis | 230 € (70 m) |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Robust & vielseitig
Das Mammut 8.7 Alpine Sender Dry Rope überzeugt schon vor Gebrauch mit einer durchdachten Technologie, die auf maximale Sicherheit bei minimalem Gewicht ausgelegt ist.
Der glatte Mantel besteht aus hochwertigen, fein verarbeiteten Garnen, die nicht nur die Abriebfestigkeit erhöhen, sondern auch das Handling verbessern.
Die Dry-Behandlung erfüllt die strengen Anforderungen der UIAA Water Repellent Norm und sorgt für eine Wasseraufnahme von unter 1,5 %, was das Seil auch bei unangenehmen Wetterbedingungen zuverlässig einsetzbar macht. Besonders in alpinen Umgebungen ist dieser Schutz entscheidend für Langlebigkeit und Sicherheit.
Die dreifache Zertifizierung (Einfach-, Halb- und Zwillingsseil) bietet maximale Flexibilität in der Anwendung und ermöglicht es, das Seil in verschiedensten Kletterszenarien einzusetzen – vom klassischen Sportklettern bis zur kombinierten Eis- und Alpinroute.
Zudem erfüllt das Seil die Standards für das Bluesign®-Label, was für eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Produktion steht – ein zusätzliches Qualitätsmerkmal.
Unsere Erfahrung bisher: Nach mehreren Tagen Klettern in Sonne und Staub zeigte das Seil kaum Gebrauchsspuren.
Praxistest
Leicht, kompakt, tourenfreundlich
Schon beim Packen fiel auf: Trotz seiner 70 Meter ist das Seil extrem kompakt und leicht – ein echtes Plus bei den häufig steilen Zustiegen rund um Arco. 70 Meter Seil klingen erstmal nach viel – aber dank des geringen Durchmessers von 8,7 mm und dem kleinen Packmaß war es erstaunlich angenehm zu tragen.
Die Länge war genau richtig gewählt: Viele der Touren lagen zwischen 25 und 35 Metern – für mich eine ideale Länge: lang genug um in den Flow zu kommen, aber auch intensiv genug, um die Unterarme arbeiten zu lassen. Mit dem 70-Meter-Seil waren wir bestens gerüstet, ohne unnötiges Gewicht zu schleppen.
Optik: Auffällig sicher
Ein echtes Highlight war für mich die Farbgebung: kräftige, leuchtende Farben, die sich deutlich vom Fels abheben – sie sorgten auch bei trübem Wetter oder im Schatten der Wand für beste Sichtbarkeit. Gerade beim Abseilen oder Sichern ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Handling & Performance
Schon beim ersten Kontakt fiel auf: Das Seil läuft super durch die Hand. Trotz seines geringen Durchmessers bietet das Mammut 8.7 Alpine Sender Dry Rope ein erstaunlich angenehmes Handling. Auch bei langen Routen oder vielen Sicherungsvorgängen blieb es angenehm zu bedienen. Wir haben es mit verschiedenen Geräten getestet – Grigri, ATC, Smart, GigaJul – und es hat sich durchweg gut geschlagen. Das Seil läuft geschmeidig durch alle Sicherungsgeräte, bleibt gut kontrollierbar in der Hand und neigt weder zum Krangeln noch zum Verknoten – auch nach mehreren Tagen intensiver Nutzung.
Besonders mit dem Smart von Mammut harmonierte es bestens, was mich positiv überrascht hat bei einem für ein Einfachseil dünnen Seildurchmesser von nur 8,7 mm.
Seildehnung beim Sturz – weich und kontrolliert.
Beim Sturztest war ein Unterschied zu dickeren Seilen spürbar, die Bremswirkung setzte jedoch zuverlässig ein. Test: Ein kontrollierter Sturz aus ca. 3 m über der letzten Exe. Das Ergebnis: Ein überraschend sanfter Flug. Das Seil nahm viel Energie auf, wodurch das Entgegenkommen meines Sicherungspartners fast überflüssig wurde. Genau so stelle ich mir das vor – Sicherheit und Komfort in einem.
Aufgrund der dünne des Seils empfiehlt sich eine besonders aufmerksame Sicherungstechnik, insbesondere bei größeren Stürzen.





















Pro/Contra
Pro:
- Vielfältige Einsetzbarkeit
- Niedriges Gewicht
- Geringer Durchmesser
- Seildehnung
- Dry-Membran
- Angenehme Haptik
- Robustheit
- Auffällige Farben
- Kompatibel mit allen Sicherheitsgeräten
Contra:
- Hoher Preis
Fazit
Alpine Performance trifft Alltagstauglichkeit
Das Mammut 8.7 Alpine Sender Dry Rope ist ein Seil für alle, die beim Klettern keine Kompromisse machen wollen. Es fühlt sich in Sportkletterrouten ebenso wohl wie bei alpinen Abenteuern. Durch die Dry-Behandlung ist es bestens gegen Wasser und Schmutz geschützt, die Mittelmarkierung ist angenehm dezent, aber gut sichtbar, und durch die Dreifachzertifizierung ist es unglaublich vielseitig einsetzbar.
Es ist leicht, zuverlässig, vielseitig – und hat sich in Arco mehr als bewährt. Für mich persönlich eines der besten Seile, die ich bisher geklettert bin. Ob Sportklettern in der Sonne oder anspruchsvollere Touren im Schatten – dieses Seil macht alles mit und das hat seinen Preis. Die durchweg positiven Eigenschaften des Mammut 8.7 Alpine Sender Dry Rope spiegeln sich im Preis durchaus wider – das muss es einem schon wert sein.
Für unsere Klettertage in Arco war es der perfekte Begleiter: leicht, robust, zuverlässig – und mit einem Handling, das richtig Spaß macht.
Besonders empfehlenswert für:
• erfahrene Seilschaften mit sicherem Handling bei dünneren Seilen
• Alpin- und Trad-Klettern, wo Gewicht und Packmaß entscheidend sind
• anspruchsvolle Sportklettertouren mit längeren Seillängen
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.