Ein paar Modelle hatten wir ja bereits im Test. Heute gesellt sich zu der illustren Gesellschaft der Kingfisher Campingstuhl von Nigor dazu.
Preislich sehr weit oben angesiedelt, sind die Erwartungen erfahrungsgemäß sehr hoch.
Aber schauen wir mal.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material Bezug | 600D Polyester |
Material Gestell | TRX Eco-Duraluminium |
Sitzhöhe | 42 cm |
Farben | Dark Grey |
Packmaß | 50 x 10 x 12 cm |
Belastbar bis | 145 kg |
Gewicht | 1,35 kg |
Sitzfläche | 54 x 34 cm (B x T) |
Rückenlehne | Nicht Verstellbar |
Typ | Hochlehner |
Aufbauzeit | 1:12 Minuten gemessen |
Preis | 119,95 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Verarbeitung des Kingfisher ist durchweg gut, was man bei dem Preis allerdings auch erwarten kann. Das Gestell macht einen stabilen Eindruck und auch der Stoff ist sehr ordentlich verarbeitet. Das Zusammenstecken geht ohne Probleme und ist leichtgängig.
Alle Nähte sind fest und ordentlich vernäht.
Praxistest
Der Faltstuhl kommt in einer praktischen Aufbewahrungstasche daher, welche man auch während des Aufbaus am Gestänge mit einfädeln kann, so dass man eine praktische Tasche direkt am Stuhl für Utensilien bei sich hat.
Das Zusammenstecken geht schnell von der Hand und man kann nichts falsch machen.
Die Grundkonstruktion ist so aufgebaut, dass der Faltstuhl über eine quere Stange verfügt, in welche die Füße und Rückenlehne gesteckt werden.
Beim Aufziehen des Sitzbezuges sollte man die gekrümmten Rückenstangen so ausrichten, dass die Krümmung entsprechend der Sitzergonomie ausgerichtet ist (dh die Biegung hinten).
Dann den Bezug oben einfädeln und an den beiden unteren Stangen ebenfalls einhängen. Die Stecktaschen oben am Stoff sind sehr tief, so dass die Stangen einen guten Sitz haben.
Zur Stabilität der Rückenlehne und zur Vermeidung eines Verdrehens der Stangen, wurden noch zwei Kunststoffclipse am Stoff befestigt, die an den Rohren eingehängt werden. Dies führt zu einer zusätzlichen Stabilisierung des Stuhls.
Der Sitzkomfort ist sehr gut, was auch an der hohen Lehne liegt. Dadurch kann man sich gut zurücklehnen und den Kopf ebenfalls entspannt nach hinten legen.
Oben am Ende der Lehne befindet sich noch ein gepolstertes, kleines Kissen für den Kopf. Je nach Körpergröße passt es mal besser mal weniger. Bei meiner Körpergröße von 172 cm war das Poster aber genau passend.
Die Seiten der Sitzfläche sind hochgezogen, so dass man ein wenig die Arme auflegen kann. Eine richtige Lehne ist es allerdings nicht.
An beiden Sitzflächenseiten wurde zur besseren Belüftung Mesh-Material eingesetzt. So kommt man beim Sitzen nicht so stark ins Schwitzen.
Allerdings wurde am Rückenteil kein Mesh eingefügt, so dass man hier zumindest je nach Temperatur ins Schwitzen kommt.
In Bezug auf die Stabilität kann nichts negatives gefunden werden. Auch seitliche Bewegungen hält das Gestell aus, ohne sich stark zur Seite zu neigen. Hier pendelt eher der Stoff hin und her, weniger das Gestell.
Auch ein schwungvolleres Zurücklehnen fängt die Rückenlehne gut ab. Nur zu stark übertreiben sollte man es nicht, da ansonsten der Stuhl vorne ein wenig die Bodenhaftung verliert.
Auch der Abbau geht schnell von der Hand und der Stuhl ist fix wieder in der Transporttasche verstaut und wartet auf neue Abenteuer.
Ach ja, apropos Abenteuer. Für Backpacker wird der Stuhl definitiv zu schwer sein. Hier wäre sicherlich eine Variante mit kurzer Rückenlehne besser, da diese vom Gewicht her auch leichter sind.
Allerdings sollte man bei Abbau auf folgendes achten: Die vorderen Alufüße werden durch die Mittelstreben durchgesteckt und dienen auf der gegenüberliegenden Seite als Aufnahme für die Lehnenstangen. Zieht man nun beim Abbau die Füße zuerst raus, dann klappt die zusammengesteckte Lehne einfach so nach unten und könnte irgendwo schmerzhaft aufschlagen. Daher erst die Lehne abbauen und dann die Füße. Aber den Dreh hat man schnell raus 😉
Die Packtasche selbst ist ausreichend dimensioniert, so dass man alles ohne Probleme verstauen kann.
Pro / Contra
Pro
- schneller, einfacher Aufbau
- sehr bequem
- hohe Lehne, für Kopf sehr gut
- Stecktaschen oben sehr tief, dadurch stabil und lange haltbar
- nicht kippelig
- zusätzliche Klammern am Rückenteil zur Befestigung am Gestänge
Contra
- Stangen der Rückenlehne gebogen. Dadurch müssen diese beim Aufziehen des Sitzstoffes richtig ausgerichtet werden, sonst ist das Bespannen sehr schwer
Fazit
Der Faltstuhl Kingfisher von Nigor ist sicherlich kein Schnäppchen, wenn man sich mal Vergleichsprodukte anschaut.
In Punkto Verarbeitung, Stabilität und Sitzkomfort gibt es nichts zu meckern. Gerade mit der hohen Lehne ist das Sitzen doch sehr entspannt und man kann gut relaxen.
Meine Erwartungen in dieser Preisklasse wurden zwar nicht enttäuscht, allerdings sollte man sich fragen, ob diese Punkte den doch hohen Anschaffungspreis rechtfertigen? Ich denke, diese Frage muss sich jeder selbst beantworten.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.