Der Kyte 58 ist ein neu überarbeiteter, strapazierfähiger 58-Liter-Trekkingrucksack für Frauen mit Regenschutz und Trinkblasenfach. Er wurde aus robusten Stoffen gefertigt und ist speziell auf die weibliche Anatomie zugeschnitten. Damit soll er der ideale Begleiter unter schwierigen Bedingungen und bei anspruchsvollen Aktivitäten sein.
Wie er sich auch im Alltag schlägt, lest ihr hier.
Facts
Thema | Info |
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Material | MATERIAL BLUESIGN®-ZERTIFIZIERTES, 100 % RECYCELTES NYLON (420 DEN); PFAS-FREIE DWR-IMPRÄGNIERUNGEN |
Größen | 58 Liter |
Farben | Elderberry Purple (Testobjekt) und Black |
Gewicht | 2.1KG |
Maße | 75H X 37W X 31D |
Preis | 220,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Kyte 58 überzeugt optisch direkt mit seiner schönen, dezenten Farbe.
Die Verarbeitung ist sauber, und das Modell wirkt stabil. Da ich das Vorgängermodell Kyte 56 direkt daneben liegen habe, fällt auf, dass der Kyte 58 etwas schwerer ist. Nach Rückfrage bei Osprey wurde erklärt, dass dies auf das aktualisierte Rückensystem (u. a. spritzgegossene Rahmenplatte und Airscape-System), EVA-Schaumstoffverkleidungen, Fit und the Fly am Hüftgurt und einfacheres Anpassungssystem, zurückzuführen sind. Kurz: Der Tragekomfort wurde erhöht zu Lasten des Gewichts. Dazu kann ich nur sagen: Die rund 300 Gramm sind aufgrund der Verbesserungen wirklich verschwindend, vor allem wenn man bei dieser Größe des Rucksackes die Zulade-Möglichkeiten bedenkt. Lieber etwas weniger einpacken ?
Auf dem Bild kann man die Veränderungen zwischen dem Kyte 56 (Vorgänger) links und dem Kyte 58 rechts deutlich erkennen.
Die komplett neu überarbeitete Rückenplatte mit ihrem effizienteren Torso-Anpassungssystem (S23-Modell) fühlt sich auf Anhieb richtig gut und bequem an.
Da auch mein Mann den Frauenrucksack ab und an mal tragen darf (für die Männer gibt es den Kestrel 58), ist es für uns wichtig, dass die Einstellung schnell und unkompliziert möglich ist. Das ist hier der Fall. Es müssen lediglich die unteren Laschen (am Rückenteil) der Schultergurte eingestellt werden. Beim Vorgängermodell ging dies nur über den umständlich zu lösenden Klettverschluss.
Also ein flexibler Familienbegleiter 🙂
Praxistest
Getestet wurde der Kyte 58 bei Wanderungen und Ausflügen mit der Familie.
Passform
Wie bei den meisten Trekkingrucksäcken kann auch bei diesem Modell Bauch-/, Schulter-/, Brust-/ und Lastkontrollriemen (bitte in dieser Reihenfolge) angepasst werden. So bietet er maximalen Komfort und Stabilität, was bei der Größe schon sehr wichtig ist. Im Vergleich zu Männermodellen, passen Rucksäcke für Frauen am besten zu kleineren, schmaleren und kurvigeren Körperformen. Auch wenn bei mir weder klein, schmal noch kurviger zum Tragen kommt, sitzt der Rucksack auf Anhieb sehr gut.
Wie bereits erwähnt, darf der Rucksack auch gerne von meinem Mann getragen werden. Auch für Männer mit einem breiten Kreuz lässt sich der Rucksack schnell und einfach anpassen und sitzt trotzdem kompakt am Körper.
Ausstattungen
Der Kyte 58 hat alles, was ein perfekt ausgestatteter Trekkingrucksack benötigt: Regenhülle (im Reißverschlussfach am Boden verstaut), schwebender Deckel, Zurrschlaufen, ausreichend Kompressionsriemen und Schlingen, Trinkblasenfach mit Hydraclip zum Aufhängen der Blase und vielem mehr.
Besonders gelungen ist hier die neue AirScape™-Rückenplatte. Sie führt zwar zu einem etwas höheren Gewicht, welches aber durch die sehr einfache Einstellmöglichkeit auf verschiedene Rückenlängen und einem neuen spritzgegossenen Rahmenblatt – das für ein stabiles, atmungsaktives und körpernahes Tragen gemacht wurde – das macht der Gewicht gleich wieder wett.
Ebenfalls ist der Fit-on-the-Fly™-Hüftgurt ein weiteres tolles Highlight. Hier wurde endlich bedacht, dass die Smartphones im Laufe der Jahre größer geworden sind. So passt mein Modell sehr gut rein, ohne zu quetschen.
Die “Stow-on-the-Go”-Befestigung für Trekkingstöcke war für mich zu Beginn etwas ungewöhnlich, aber im Verlauf des Tests waren sie dann doch ganz praktisch.
Fächer
Ordnung muss sein – vor allem bei alpinen Touren sollten die wichtigen Ausrüstungsgegenstände griffbereit sein. Neben den zahlreichen Schlaufen, Kompressionsriemen, wurden hier viele durchdachte Fächer integriert:
- Großes Hauptfach (mit umlaufendem Reißverschluss) und unteren Bereich
- Reißverschlussfach für Regenhülle
- Verstärktes Einschubfach über dem Hauptfach mit Mesheinsätzen
- Zwei seitliche große Meshfächer
- Trinkblasenfach innen
- Zwei große Reißverschlussfächer am Bauchgurt
Auch beim Deckel, der mit einem großen Reißverschlussfach verschlossen wird, wurde an eine sinnvolle Unterteilung gedacht. So finden hier wichtige Kleinigkeiten wie Portemonnaie, Taschentücher, Schlüssel etc. ihren eigenen Platz. Auf der Innenseite gibt es dann noch ein flaches Mesh-Reißverschlussfach, das mit einem zusätzlichen Clip ausgestattet wurde.
Sehr durchdacht ist das Einschubfach mit Verstärkungen vorne. Durch den elastischen Mesh seitlich, eignet es sich hervorragend um verschwitzte Wechselkleidung außerhalb des Rucksacks zu verstauen.
Super praktisch ist das große Hauptfach, welches dank herausnehmbarer Trennwand für das Schlafsackfach, auch lange Gegenstände transportieren kann. Das Schlafsackfach kann dann gesondert über den Reißverschluss geöffnet werden. Der zusätzliche, umlaufende Reißverschluss macht das frontale Öffnen des Hauptfaches möglich. So kommt man auch von vorne an die Ausrüstung dran.
Mein persönliches Highlight an diesem Modell: ZWEI ausreichend große Reißverschlussfächer am Hüftgurt. So kann in das eine mein Handy (welches hier endlich ausreichend Platz hat) und in das andere Taschentücher und Lippenpflege und was Frau sonst noch so griffbereit haben muss ?
Materialien/Umweltschutz
Osprey legt Wert auf die Langlebigkeit ihrer Produkte – was ja in sich schonmal ressourcenschonend ist. Das nachhaltige Design beruht deshalb auf Verarbeitung von 100% recycelten, GRS-Zertifizierten bluesign® Soffen. Ebenfalls sind alle DWR-Imprägnierungen PFAS-frei.
Pro/Contra
Pro:
- Rückenplattenverstellung ganz schnell und einfach
- Regencape inklusive
- Recycelte Stoffe mit PFAS-freier DWR-Imprägmierung
- Hauptfach mit umlaufendem Reißverschluss
- Zwei große Bauchgurttaschen
Contra:
- 330 Gramm schwerer als Vorgängermodell (Kyte 56)
Fazit
Der Kyte 58 Frauenrucksack von Osprey ist nicht nur strapazierfähig, sondern entpuppt sich durch ein großzügiges Volumen als zuverlässiger Begleiter, dem es an nichts fehlt. Regenschutz, Trinkblasenfach, rundum öffenbares Hauptfach – hier wurde an viele möglichen Details und Verstaumöglichkeiten gedacht. Durch die einfache und schnelle Verstellung des Rückenfachs ist er für uns ein perfekter Familienbegleiter, den die Mama auch für ihre Mehrtagestouren verwenden kann. ?
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