Ob der “Kyte 46” dafür der wirklich Passende ist und die Trinkblase “Hydraulics 3 Liter” unseren Durst stillt werden wir sehen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Rucksack: Nylon Dobby Trinkblase: TPU Filament |
Größen | Rucksack: 36L, 46L, 66L Trinkblase: 1,5L bis 3L |
Farben | Rucksack: Icelake Green, Mulberry Purple, Siren Grey |
Gewicht | Rucksack: 1,5kg Trinkblase: 0,2kg |
Maße | Rucksack Abmessungen in cm: 70L / 34W / 32D Trinkblase Abmessungen in cm: 39L / 18W / 8D |
Preis | Rucksack: 180,-€ Trinkblase: 50,-€ |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Kyte 46 von Osprey wurde speziell für Frauen entwickelt, die auf mehrtägigen Touren unterwegs sind. Achtet auf Eure Rückenlänge, denn Osprey bietet seine Rucksäcke oft in zwei verschiedenen Basislängen an. Die Rucksäcke sind dann jeweils über das Rückschild mit Klettverschluss nochmals individuell einzustellen. Die mit Mesh überzogene Rückenplatte hat Schaumstoffrippen des AirScape™-Systems und soll sicherstellen, dass der Rucksack nah am Körper sitzt, aber genügend Luftzirkulation zulässt.
Die Tragegurte und der Hüftgurt des Kyte 46 sind aus weichem, randlos gepolsterten Mesh und sollen sehr atmungsaktiv sein. Der verstellbare Brustgurt hat eine integrierte Rettungspfeife. Die Hüftflossen haben links und rechts jeweils aufgesetzte Taschen mit Reißverschluss. Groß genug für ein Smartphone, Taschentücher, etc.
Auf den Inhalt des Toploader mit großem Hauptfach kann zusätzlich über einen langen Seitenreißverschluss zugegriffen werden. Ein vom Hauptfach getrenntes Bodenfach kann für Schlafsack oder Schuhe verwendet werden. Sollte dies nicht benötigt werden und stattdessen noch mehr Volumen im Hauptfach von Nöten sein, kann der Trennboden geöffnet werden. Zwei Reißverschlussfächer im Deckel, das Innere mit Schlüsselclip, ein grosses vorderes Einschubfach und ein nylonverstärktes Wasserflaschenfach komplettieren die Fächer.
Der Kyte 46 Frauenrucksack ist mit allem Notwendigem ausgestattet: im untersten Bodenfach integrierte und herausnehmbare Regenhülle, Ospreys Stow-on-the-Go™ Trekkingstock-Befestigung über dem linken Tragegurt, mehreren Kompressionsriemen, Schlafmattenschlaufen und mehreren Schlaufen zur externen Befestigung eines Gummizugsystems oder anderer Ausrüstung am Rucksack. Etwas für mich Neues: am Rückenschild, von außen zugänglich, hat Osprey das Trinkblasenfach integriert.
Osprey hat passend zum Trinkblasenfach die Hydraulics™ Trinkblase in verschiedenen Füllgrößen entwickelt. Sie hat eine anatomisch geformte Rückenplatte, diese sorgt für eine sehr gute Stabilität. Ein Tragegriff vereinfacht die Handhabung. Zum Öffnen und Verschließen ist der Schiebe-Clip-Verschluss ganz einfach zu bedienen. Aufgedruckte Liter-Markierungen zeigen die Füllmenge an. Dem Schlauch ist das klassische Beißventil mit einem Drehverschluss-System angeschlossen. Der Magnetmechanismus am Beißventil lässt den Schlauch perfekt verstauen und bleibt trotzdem immer greifbar.
Praxistest
Der Rucksack war für meine Mehrtageswanderung locker gepackt, was ich angenehm finde, da ich nichts stopfen und drücken muss. Allerdings ohne Zelt, Schlafsack und Isomatte. Wäre das noch dabei gewesen, hätte der Kyte 46 von Osprey wohl gerade so ausgereicht.
Er überzeugt durch sein sehr geräumiges Hauptfach, welches entweder als Toploader oder über einen seitlichen Reißverschluss zugänglich ist. Zudem schätze ich es sehr, dass es ein separates Bodenfach gibt, wo ich meine Zusatzschuhe verstaut habe (oder ggf. einen Schlafsack). Der Clou: den Boden vom Hauptfach kann man öffnen und erweitert somit das Hauptfach noch um das Volumen des Bodenfachs. Unter dem Bodenfach hat Osprey nochmals ein extra Fach, nur von außen über Reißverschluss zugänglich, wo separat das “quietschgrüne” Regencape des Rucksacks verstaut ist. Hier habe ich auch gleich mein Regencape mit verstaut.
Das vordere offene Einschubfach am Rucksack war für mich Aufbewahrungsort der Trekkingstöcke. Bzgl. Trekkingstöcke hat Osprey beim Model Kyte 46 eine weitere Option die Stöcke zu befestigen. Manchmal nutzt Du die Stöcke nur zeitweise, aber dann immer in der Hand tragen oder jedesmal wieder zusammenfalten und zurück in/an den Rucksack ist auch umständlich. Deshalb hat Osprey hier am linken Schultergurt eine Möglichkeit die Stöcke schnell und einfach mittels zweier Gummischlaufen zu befestigen. Das passt ganz gut, um mal die Hände frei zu bekommen, auf Dauer aber etwas “nervig”, da es mich in der Bewegung doch etwas stört, wenn unter dem Arm noch die Stöcke entlang laufen. Auch in der vollen Länge der Stöcke ist Vorsicht geboten, z.B. wenn man in einen Laden oder durch enge Gassen geht, da die Stöcke nach hinten rausragen.
Zurück zu den Verstaumöglichkeiten. So sind links und rechts zwei Taschen mit eingearbeiteten lockeren Gummizug z.B. für Getränkeflaschen. Diese sind ausreichend groß, so dass z.B. zwei 0,5L-Flaschen in eine Tasche passen. Auf der linken Seite ist noch ein seitliches Reißverschlussfach, welches ich für das Erste-Hilfe-Set nutze. Der Deckel bietet, wie oft üblich, ein sehr geräumiges Fach, welches von außen zugänglich ist, z.B. für Karten, etc. und einen Fachzugang von der Innenseite, ausgekleidet mit Meshgewebe für Wertsachen. Hier ist auch in “rot” ein Band mit Hacken, wo ich meinen Schlüssel befestigt habe.
Wenn ich dann mal mit Zelt oder Isomatte/Schlafsack unterwegs bin, hat der Rucksack noch die Möglichkeit diese Gegenstände am unteren Bereich des Rucksacks mittels Zugriemen zu befestigen. Ansonsten gibt es noch jede Menge Schlaufen um weitere Dinge außen am Rucksack festzubinden.
Der Rucksack kann sehr individuell über das verstellbare Rückschild und verschiedene Kompressionsriemen angepasst werden. Das Rückschild ist super-atmungsaktiv. Ich hatte zwar geschwitzt (und das sieht man noch auf dem Meshgewebe des Rückenschilds) aber ich hatte kaum das Gefühl am Rücken richtig nass zu sein. Auch passt sich der Rucksack durch die Schaumstoffrippen gut an. Durch die bereiten Beckenflossen liegt er satt auf den Hüften auf und entlastet die Schultern. Die beiden Taschen an den Beckenflossen sind groß genug für eine Packung Taschentücher, Traubenzucker und kleine Tube Sonnencreme. Allerdings läuft der Reißverschluss über einen etwas ungünstigen Winkel und kann nur schwer einhändig bedient werden. Auch über die Schultergurte ist eine gute Atmungsaktivität gewährleistet, so dass ich hier kaum nass war.
Osprey hat passend zum Rucksack eine Hydraulics Trinkblase zur Verfügung gestellt. Diese fasst bis zu 3 Liter. Was ich hier super finde – die Trinkblase wird nicht innen im Rucksack geführt, sondern außen eingeschoben. Erst dachte ich, na super, dass wird eine warme Brühe werden so dicht am Rücken, aber mitnichten. Es war kein Temperaturunterschied zwischen den mir bisher bekannten innenliegenden und dieser außenliegenden Option. Ich finde die Möglichkeit des äußeren Einschubs fast noch besser, da dafür nicht das Hauptfach geöffnet werden muss. Allerdings ist der Einschub etwas eng und ich brauchte ein paar Versuche, bis ich wusste, wie ich die gefüllte Trinkblase einführe. Die Trinkblase an sich ist dankenswerterweise mit einer stabilen Kunststoffplatte ausgestattet, was dem Ganzen Stabilität und Form gibt. Damit lässt es sich auch gut in die Tasche einführen. Der Trinkschlauch kann hier auch abgenommen werden und erst später wieder aufgesteckt und sicher über die Halterungen/Riemen geführt werden. Dem Trinkschlauch ist ein Magnethalter mitgeliefert. Finde ich super, denn dieser Magnet wird am Rucksackschultergurt einfach aufgesteckt. Der Trinkschlauch wird dann nur noch mit dem Magnetverschluss “angeklippt”. Damit muss der Trinkschlauch nicht wie bei anderen Systemen aus einer Halterung herausgedrückt werden oder aus einem Klettverschluss befreit, sondern wird einfach einhändig “abgeklippt” und schon kann getrunken werden. Der Auslass ist leider nicht mit einer Kappe geschützt. Um zu trinken muss das Silikon am Auslass mit den Frontzähnen leicht zusammengebissen werden und schon kann die Flüssigkeit gesaugt werden. Wie gesagt, war das Wasser, außer das kurze Stück aus dem Schlauch, nicht “brühwarm”, sondern immer in angenehmer Trinktemperatur.
Um den Plastikgeschmack, welcher den Trinkblasen gerne anhängt, wegzubekommen hat Osprey einen tollen Tipp auf Youtube: Trinkblase mit Wasser und einem Schuss Zitronensaft füllen, einfrieren für 24h, auftauen, ausgießen und gut – kein Plastikgeschmack mehr. Kann ich bestätigen!
Pro/Contra
Pro:
- Rucksack: viel Stauraum und gut aufgeräumt
- Rucksack: optionale Halterung für Stöcke
- Rucksack: Trinkblasenfach außen
- Trinkblase: Stabilität durch Kunststoffplatte
- Trinkblase: Magnethalterung am Schultergurt
Contra:
- -/-
Fazit
Immer wieder gerne! Osprey hat mit dem Kyte 46 für Frauen einen wirklich durchdachten und mit vielen Optionen ausgestatteten Rucksack für Mehrtageswanderungen oder Reisen herausgebracht.
Der Rucksack lässt sich super an den Körper anpassen und trägt sich sehr angenehm.
Auch die passend dazu konzipierte Osprey Hydraulics Trinkblase hat mich überzeugt für Mehrtageswanderungen auf Flaschen gänzlich zu verzichten und bin mit der Trinkblase bestens ausgestattet.
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