351 Für Wanderungen und Ausflüge an nassen Tagen im Frühling und Herbst braucht es eine wenig gefütterte, aber dennoch dichte Regenjacke. Wer kennt sich am besten mit Regenwetter aus? Na klar, die Engländer! Wir hatten die Gelegenheit von der britischen Outdoormarke Rab Equipment, vom Regen-Profi sozusagen, die hochwertige Gore-Tex-Herren-Regenjacke „Kangri GTX“ ausgiebig zu testen.

Facts

Erster Eindruck und Verarbeitung

Wann regnet es endlich? Das hört man im Frühling eher selten, wenn jeder sich auf die ersten warmen Tage freut. Doch ich konnte es kaum erwarten, mit meiner neuen Regenjacke „Rab Equipment Kangri GTX“ in den nächsten Wolkenbruch zu kommen.

Schon beim ersten Anfassen fiel mir auf, dass die Jacke wirklich für schlechte Tage gemacht wurde. Das Material ist etwas dicker, fast ein bisschen starr. Trotzdem ist die Jacke leicht, so dass sie bei unsicherem Wetter ein guter Begleiter sein kann. Rab Equipment empfiehlt die Jacke vor allem für Wanderungen auch bei schlechtesten Bedingungen bis zu einer Wassersäule von 28.000mm. Mit diesem Top-Wert gehört die Jacke zu den „dichtesten“ im Markt, sogar besser als das übliche Hochsee-Segler-Ölzeug (was ich auch im Schrank hängen habe). Trotzdem ist die Jacke atmungsaktiv dank des Gore-Tex-Materials.

Da die Jacke nicht gefüttert ist, ist sie nichts für allzu kalte Tage, aber die kennt man ja auf der britischen Halbinsel eher weniger. Alle Reißverschlüsse und Nähte sind gegen eindringendes Wasser geschützt, die Bündchen sind mit Klettverschluss verstellbar, und Saum und Taille können mit einer Kordel enger gemacht. Die Kapuze ist nicht abnehmbar. Mit langen Reißverschlüssen unter den Ärmeln kann man noch ein bisschen Luft rein lassen, wenn es zu warm wird. Alles ist hervorragend verarbeitet.

Die Jacke lässt sich problemlos auf ein handliches Packmaß (ungefähr so groß wie eine 0,5l-Wasserflasche) zusammendrücken und so im Wanderrucksack verstauen.

Praxistest

Ich konnte die Jacke im Frühjahr bei verschiedensten Witterungebedingungen testen, angefangen vom leichten Schneefall, über den typischen Dauerregen bis zu, nur zum Test, auch mal bei einer Wanderung an einem sonnigen, kalten Tag.

Üblicherweise trage ich bei Jacken M oder L, hier habe ich die M und sie fällt eher groß aus. Vielleicht hätte auch S gepasst, aber der weite Schnitt gefällt mir.

Die Jacke ist ja nicht gefüttert, und da man bei Schietwetter in der Übergangszeit eher mit kühlen Temperaturen zu tun haben wird, hatte ich immer ein Fleece darunter. Das war sehr bequem. Über eine innenliegende Kordel auf Taillenhöhe konnte ich die Jacke etwas enger ziehen, so dass sie angenehm am Körper anliegt. Sehr ungewöhnlich aber sehr positiv fand ich den wirklich großen roten Griff am Reißverschluss. Damit lässt sich die Jacke mit einem schnellen Griff, ggf. auch mit Handschuhen leicht öffnen und schließen. Der Reißverschluss bei meinem Exemplar lief nicht super flüssig, aber vielleicht wird das mit der Zeit noch besser.

Draußen fiel mir sofort auf, wie die Wassertropfen anstandslos auf der Jacke abperlen. Weder an der Naht, noch am Reißverschluss und natürlich auch nicht auf den großen Flächen saugt sich die Jacke voll, auch nicht nach längerer Zeit draußen. Perfekt für eine lange Wanderung draußen, oder auch mal einen Spielplatz-Tag mit den Kindern, die ja auch bei jedem Wetter raus wollen (oder sollen ;-)).

Die Kapuze der „Kangri“-Jacke ist auch sehr durchdacht. Einerseits schließt sie wirklich eng am Gesicht ab und ist am Kinn schön weit hochgezogen, so dass es da nicht reinregnen kann. Innen ist hier übrigens ein weiches Fleece eingenäht, damit es am Hals nicht reibt. Andererseits ist sie sehr beweglich, so dass man in alle Richtungen gut schauen kann. Mit einer Kordel auf der Rückseite und einem Zugband vorne lässt sich die Kapuzenform justieren.

Dann gibt es noch zwei Außentaschen. Hier sagt Rab Equipment, dass ein Wanderer ja meistens einen Rucksack mit Beckengurt auf hat. Und dann sollen die Taschen natürlich nicht beim Tragesystem stören, deshalb wurden die Taschen etwas nach oben und innen versetzt und bleiben so gut zugänglich. Wenn man die Jacke nur zum Spazierengehen trägt, sind die Taschen ungewohnt hoch. Innen in der Jacke befindet sich dann noch eine Reißverschlusstasche auf der rechten Seite, wo man sein Handy unterbringen kann.

Wenn es wärmer wird, merkt man den Kompromiss zwischen Dichtigkeit und Atmungsaktivität. Rab Equipment empfiehlt die Jacke explizit fürs Wandern, vor allem als Regen- und Windschutz. Als ich die Jacke mal bei frühsommerlichen Temperaturen an hatte, wurde sie mir zu schwitzig, so dass ich die Reißverschlüsse unter den Ärmeln zur Belüftung öffnete. Für meine kurze Strecke zur Arbeit, die ich bei jedem Wetter mit dem Rad zurück lege, war die „Kangri“ hingegen genau richtig.

Pro/Contra

Pro:

• Sehr dicht
• Gut geschnittene Kapuze
• Durchdachte Taschen

Contra:

• Etwas störrisches Material

Fazit

Wenn man – wie ich – sich gern im Zwiebelprinzip anzieht, ist die Jacke eine perfekte Ergänzung für Outdoor-Aktivitäten bei schlechtem Wetter. Egal wie stark der Regen sein mag, zumindest von oben wird man nicht nass mit der Rab Equipment Kangri GTX. Für hohe sportliche Belastungen oder einen Sommerregen ist sie aufgrund nicht so ausgeprägten Atmungsaktivität nichts, aber bei mir hat sie einen Lieblingsplatz für Ausflüge in den Übergangsjahreszeiten gefunden.

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