Facts
Thema | Info |
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Material | Kunststoff |
Größen | S, M, L – Je nach Wadenumfang für das Gurtband |
Gewicht | 1 Band mit einem Sensor 24 Gramm |
Maße | Band 4,5 cm breite / Sensor ca. 5,5 cm lang, 1, 7 cm breit und 1 cm tief |
Preis | 189,99 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Sensoren kommen in einer kleiner Schachtel an und dazu gibt es noch zwei elastische Bänder in der gewählten Größe, in welche man die Sensoren einbringt. Das Handling ist wirklich sehr einfach und wie man so schön sagt “Idiotensicher” 😊. Man steckt die aufgeladenen Sensoren (einfach zu Laden mittels mini USB Kabel welches mitgeliefert wird) in eine der Laschen am Band und zieht sich das Band über den Fuß am Bein nach oben bis kurz unter das Knie. Dort platziert man den Sensor so, dass er unterhalb des Knies auf der inneren Schienbeinfläche sitzt. Wer hier Probleme hat sie richtig zu platzieren bekommt auch über die App nochmal eine Anleitung dazu. Die App lädt man sich einfach Kostenfrei auf sein Smartphone. Diese ist ebenfalls super Bedienerfreundlich und unkompliziert sowie einfach gehalten. Man verbindet die Sensoren über die Funktion “Einrichten” mit der App, dazu schüttelt man die kleinen Kästchen einfach bis sie blau blinken. Sind sie dann verbunden zeigt es auf der App “verbunden” an und die LED Leuchte blinkt grün. Sind die Sensoren verbunden muss man noch schauen, dass es auf der App jeweils für das richtige Bein (Links / rechts) eingestellt ist. Hierzu kann man einfach ein Bein bewegen und sieht, wie der Ausschlag auf der Anzeige der App ist. Wenn der Sensor für das falsche Bein ausschlägt gibt es die einfache Funktion “Sensoren tauschen” und man hat das richtige Bein ohne die Bänder wieder an und ausziehen zu müssen. Auch hier kann ich mich nur wiederholen – alles Ultra einfach und super Anwenderfreundlich.
Praxistest
Natürlich war ich super neugierig, was mir die Sensoren so mitteilen, weshalb ich sie nach einem kurzen Einrichten gleich angezogen und beim Joggen getragen habe. Zunächst einmal habe ich bei der App die Kostenfreie Variante gewählt, welche nach dem herunterladen zur Verfügung steht. Ich musste dann zunächst “Start” auf der App aktivieren, dann konnte ich loslegen. Heißt natürlich auch, dass ich das Handy beim Joggen mitnehmen muss, wovon ich nicht immer so begeistert bin und man im Sommer immer noch einen Platz finden muss wo man das Teil hinsteckt.
Am Anfang musste ich mich etwas an die Sensoren gewöhnen, sie sitzen natürlich sehr fest am Bein, wodurch sie nicht verrutschen, aber spürbar sind. Ich persönlich habe mich schnell dran gewöhnt, war nach dem Lauf aber auch wieder ganz froh die Bänder ausziehen zu können. Eine leichte Druckstelle blieb für die nächste halbe Stunde noch zurück. Gestört haben mich die Sensoren beim Laufen aber nicht, ich konnte diese sehr schnell ausblenden und sie beeinträchtigen einen nicht.
Nach dem Lauf muss ich die Aktivität wieder stoppen, dann bekomme ich die Daten in der Zusammenfassung. Während dem Lauf kann ich die Echtzeitanalyse beobachten und dabei gleich Veränderungen an meinem Laufstil vornehmen um zu sehen, was sich positiv oder negativ verändert. Hierzu muss ich dann natürlich das Handy in der Hand halten und explizit auf die Ansicht schauen, die schön übersichtlich und groß erscheint, dass man sie auch während dem Laufen wahrnehmen kann.
Die Menge der im Anschluss verfügbaren Daten ist bei der kostenfreien App-Version überschaubar.
Ich bekommen einen “SBI”- Wert (SensoRun Balance Index), welcher von 0 – 100 geht und die Balance meiner beiden Beine beim Laufen angibt. 100 wäre hierbei der beste Wert, ich kam auf ernüchternde 59. Die Messung vergleicht jeden Schritt mit dem vorherigen und macht nach 10 Schritten eine Zusammenfassung.
Ich bekomme dann ein Schaubild bei dem folgende Werte erfasst sind:
- Tibialer Schock
- Pronation bei Tibialem Schock
- Maximale Pronation
- Max. Pronationsgeschwindigkeit
- Pronationszeit
- Schrittdauer
Eine Erklärung zu den Werten gibt es kurz und knackig auf der Homepage von SensoRun: www.sensorun.de/support/parameter-beschreibungen/
Hierbei zeigt das Schaubild anhand einer Grafik welche Faktoren sich am meisten auf meinen SBI ausgewirkt haben. Ich muss hier allerdings zugeben, dass ich der Grafik nicht ganz so viel entnehmen kann und ich nicht hundertprozentig schlau daraus werden, welches Bein jetzt wo Probleme macht oder wo meine Fehler liegen. Ich bekomme noch eine Tabelle bei der ich sehe, zu welchem Zeitpunkt während meines Laufes der SBI Wert besser oder schlechter ist, dazu bekomme ich noch ein Streckenprofil angezeigt was dann schön ersichtlich macht, ob man bergauf oder bergab oder eben auf der geraden Strecke unrund läuft. Ebenfalls lässt sich hier schön sehen, ob Ermüdung (also gegen Ende der Laufeinheit) zu einer Dysbalance führt. Ich habe bei meinem Lauf munter zwischen einem Wert von 40 und 70 hin und hergeschwankt, konnte es aber nicht an der Strecke oder Zeit festmachen weshalb die Schwankungen im Laufbild vorhanden sind. Auf meiner aufgezeichneten Route sehe ich ebenfalls farblich dargestellt, wo ich einen besseren oder schlechteren Wert erziele, auch hier sind das bei mir fröhliche verteilte und bunte Farbkleckse auf der ganze Strecke. Ich kann zwei meiner Läufe in der App vergleichen, zusätzlich sehe ich noch meinen Durchschnittswert. Das ist vor allem dann Interessant, wenn man unterschiedliche Laufschuhe besitzt und hierbei sehen kann, wo man einen besseren oder schlechteren SBI hat. Bei mir war mein Lauf in meinen älteren Laufschuhe deutlich schlechter als in den neueren, weshalb ich beschlossen habe diese auszusortieren, obwohl sie nach gängiger Meinung noch nicht genug Kilometer abgelaufen hatten um in den Ruhestand zu gehen.
Um den Test vernünftig machen zu können habe ich mich für die ProVersion der App entschieden, dieser nennt sich “Expertenmodus”. Die Version kann zwei Monate kostenfrei getestet werden und ist danach mit 4,99 € im Monat Gebührenpflichtig. Sie kann jederzeit wieder gekündigt werden. Schade ist allerdings, dass die Werte, welche im Expertenmodus aufgenommen wurden nach der Kündigung auch nur noch in der Standard Version zu sehen sind. Man kann im Expertenmodus jedoch jeden Lauf mit den entsprechenden Daten per PDF Dokument abspeichern. Im Expertenmodus sind deutlich mehr und klarere Daten ersichtlich. So sehe ich alle oben aufgeführte Daten einzeln aufgeführt mit dem Vergleich rechtes / linkes Bein. Datenliebhaber finden hier ihr wahres Glück, man bekommt wirklich sehr viel Input und klar ersichtliche Daten. Von mir ist hierbei klar die Empfehlung für den Expertenmodus, welchen ich zwar nicht ganz günstig finde, wenn man sich aber entschließt mit den Sensoren zu laufen um eine Verbesserung zu erzielen und diese beobachten möchte, ist er meiner Meinung nach unverzichtbar.
Ein bisschen schwer habe ich mir mit der Umsetzung der Daten getan. Ich habe unzählige Daten und Fakten durch die Sensoren und die App bekommen, jedoch habe ich mir schwer getan, was ich jetzt explizit verändern kann um einen besseren SBI Wert zu erlangen. Ein Teil ist mit Sicherheit die Auswahl des Laufschuhs. Nun hat aber vermutlich nicht jeder Läufer mehrere Laufschuhe zu Hause wie es bei mir der Fall ist und es verändert natürlich noch nicht alleine der Schuh einen suboptimalen Laufstil.
Wir haben diesbezüglich auch Kontakt zu SensoRun aufgenommen, die Angaben an einem Katalog zu arbeiten, welche Gründe für Dysbalancen vorstellt und Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. Dies findet in Kooperation mit der “Laufmaus” (auch bei uns im Blog) statt, welche ebenfalls dafür gedacht ist einen ausbalancierten Laufstil zu erreichen. Das ist natürlich eine sehr gute Sache und gibt nochmal deutlich mehr Input. Aktuell ist die App ein Feedback-Tool zum Thema Balance.
Ich für mich – das ist aber tatsächlich eine rein persönliche Sache – habe beschlossen nur hin und wieder mit den SensoRun Sensoren zu laufen, weil ich etwas Frustration verspürt habe wenn die Werte entsprechend schlecht waren und ich bemüht war anders zu laufen, es aber nichts gebracht hat. Das hängt mit Sicherheit ein Stück weit mit meinem Ehrgeiz zusammen, aber auch damit, dass ich vermutlich eine konkrete Analyse bräuchte was ich wie anders machen muss. Die Echtzeit-Analyse habe ich für den Test zwar benutzt, Laufen ist für mich aber auch eine Art vom Alltag abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen, da möchte ich nicht noch das Handy in der Hand halten und auf das Display schauen um dann noch über jeden Schritt nachzudenken.
Pro/Contra
Pro:
- Super Anwenderfreundlich, App und Sensoren sind sehr verständlich und leicht bedienbar
- Liefert im Expertenmodus wahnsinnig viele Daten die erhoben werden
- Echtzeitanalyse bietet die Möglichkeit, dass man direkt den Laufstil verändern kann und sieht ob es sich positiv oder negativ auswirkt
Contra:
- Hoher Anschaffungspreis – Expertenmodus kostet zusätzlich knapp 5 € / Monat
- Überwiegend ein Feedback-Tool, die Ursache der Problematik kann sehr vielfältig sein und ist schwer erkennbar
Fazit
Die SensoRun Sensoren sind echte Datenwunder – klein und Kompakt liefern sie eine Menge an Daten über unseren Laufstil. Im Echtzeit Modus kann man direkt die Art des Laufens verändern und sieht, wie es sich auf seinen Balance-Wert auswirkt. Insgesamt ist die SensoRun App momentan vor allem ein Feedback Tool, man erkennt also nicht genau, was man am besten verändern sollte, damit die Balance sich erhöht.
Für Datenliebhaber die mehr über ihren Laufstil erfahren wollen sind diese kleinen Sensoren gepaart mit einer übersichtlichen und einfach aufgebauten App mehr als Perfekt!
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.