Als Mama und Hundebesitzerin bin ich jeden Tag draußen unterwegs. Für die Spaziergänge und kleinen Wanderungen durch die Wiesen und Wälder des Schwarzwaldes brauche ich Schuhe für jedes Wetter und für jeden Untergrund.
Viking hat mir mit dem Anaconda Light Boa GTX einen echten Allround-Wanderschuh zur Verfügung gestellt.
Facts
Thema | Info |
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Material | Gore-Tex Membran mit reflektierender Beschichtung, UGC 2.0 Sohle aus einer Outdoor-Kautschukmischung und EVA Zwischensohle |
Größen | 36-47 |
Farben | Black-Silver / Dark Blue-Navy / Bluegreen-Navy / Dark Pink-Bordeaux |
Geschlecht | Unisex |
Gewicht | 36/41 300g/360g |
Preis | 199,95 € |
Um einen vielseitigen Einsatz für Wandern, Trekking oder Trailrunning zu erreichen, wurden die Eigenschaften für die jeweiligen Bereiche kombiniert. Das Ergebnis ist ein unglaublich leistungsstarker Allrounder, der bei jeder Aktivität Spaß und Komfort garantiert.
Erster Eindruck und Verarbeitung
„Wow, was für ein Schuh!“, denke ich, als ich den Anaconda Light Boa GTX in der Farbe Bluegreen-Navy aus der Schachtel nehme. Die Farbe, die Sohle, das Design und nicht zuletzt der Verschluss sind ganz schön auffällig.
Die Farbkombination aus einem hellen blaugrün, dunkelblau und einer roten Sohle ist stylisch und aus meiner Sicht sehr ansprechend. Ein besonderer Clou – unter der Gore Tex Membran reflektiert das Licht je nach Einfall und besonders im Dunkeln. In Kombination mit Jeans und für die Stadt wäre er mir allerdings etwas zu auffällig und herausstechend. Wem die Farbe nicht zusagt, kann ihn auch in schlichtem schwarz wählen.
Ein echter Gag sind die Innensohlen, auf denen eine topografische Karte gezeichnet wurde. Die Gore-Tex Oberfläche und die Michelin-Sohle machen einen richtig guten Eindruck. Der Schuh scheint gegen Wasser und Matsch gewappnet zu sein. Auch die Nähte und Verklebungen sind augenscheinlich einwandfrei und wirken sehr hochwertig.
Zum Hineinschlüpfen steht hinten eine Schlaufe zur Verfügung. Zuvor muss der Schuh allerdings geöffnet werden. Der Boa-Drehverschluss sitzt oben auf der Zunge. Das Rad muss, um die Zugschnur zu öffnen, herausgezogen werden. Zum Verschließen wird es wieder hineingedrückt und gedreht, bis der Schuh angenehm sitzt. Das Rad funktioniert sehr einfach, die Zugschnur schließt sich gleichmäßig um den Fuß.
Was mir beim ersten Hineinschlüpfen gleich auffällt, ist, dass die Zunge recht lang ist und oben etwas gegen den Fußrücken/das Fußgelenk drückt. Das Verschlussrad ist zwar etwas weiter unten angebracht, aber die Verstärkung unter diesem Rad reicht auf der Zunge weiter nach oben und drückt etwas. Und das, obwohl ich einen eher schlanken Fuß habe.
Ansonsten fühlt sich das Fußbett sowie die Umschließung durch die Zugschnur sehr angenehm an.
Was mir ebenfalls auffällt, ist, dass der Schuh an meinen Füßen wirklich riesig aussieht und daher eher wie ein Männerschuh. In der Regel trage ich in Lauf- oder Trekkingschuhen Größe 40. Aus diesem Grund habe ich auch bei diesem Schuh die Größe 40 gewählt. Nachdem ich die Innensohle herausgenommen und mich daraufgestellt habe, ist die Schuhgröße, wie mir das Gefühl im Schuh schon sagte, die richtige. Ein vergleichbarer Trekkingschuh in derselben Größe misst außen allerdings einen guten Zentimeter weniger in der Länge. Optisch wirkt der Schuh sogar noch größer.
Mit einem Preis von 199,95 € nicht ganz billig, aber bei dieser Art von Schuhen auch nicht außergewöhnlich.
Praxistest
Nach täglichem Gebrauch und bei jedem Wetter kann ich nun eines ganz klar zu diesem Schuh sagen: Er hält, was er verspricht. Die UGC 2.0 Sohle haftet überragend auf nassen und matschigen Untergründen. Auch auf nassen Felsen findet dieser Schuh noch Grip. Dadurch, dass die Sohle im vorderen Bereich nach oben gezogen ist, ist der Halt auch dann garantiert, wenn man nur mit den Zehenspitzen einen Tritt findet. Weiterhin schützt dieser vordere Bereich die Zehen vor Stößen.
Nahezu jedes Gelände kann mit dem Schuh auf kurze oder auch längere Distanzen begangen werden. Lediglich bei stark alpinem Gelände würde ich zu einem Schuh mit hohem Schaft greifen.
Das anfängliche Drücken der Zunge verschwand nach kurzer Zeit und ich finde den Schuh einfach nur noch sehr gemütlich. Lediglich wenn ich Sneakersocken anziehe, die die Haut unter dem Zungenrand nicht bedecken, drückt es noch ein wenig.
Das Einstellrad ist sehr einfach zu bedienen und wirklich alltagstauglich. Die Zugschnur und das Rad funktionieren auch nach einigen Monaten noch wie zu Beginn.
Innen bleiben die Füße in diesem Schuh trocken, auch wenn man in einer Pfütze steht und es zusätzlich stark regnet. Eine Imprägnierung war auch nach mehreren Monaten nicht nötig.
Auch zum Joggen gibt dieser Schuh eine gute Figur ab. Mit einem richtigen Laufschuh kann er allerdings aufgrund der etwas eingeschränkten Atmungsaktivität nicht ganz mithalten – für einen Traillauf im Regen aber durchaus gut zu gebrauchen.
Um täglich draußen und bei jedem Wetter unterwegs zu sein, ist dieser Schuh genau das richtige – Ein richtiger Outdoor-Allrounder.
Ein kleiner Minuspunkt gibt bei mir die Reinigung. Die Oberfläche ist wegen der netzartigen Membran nicht ganz so einfach zu reinigen, da der Dreck in den kleinen Löchern hängen bleibt.
Haltbarkeit
Nach knapp sechs Monaten begann sich auf Höhe der Achillessehne das Innenfutter aufzulösen, was zur Folge hat, dass man an dieser Stelle bei längerem Tragen Blasen bekommt.
Etwa zur selben Zeit entstanden im Obermaterial auf Höhe der Zehengelenke kleine Löcher, wodurch Wasser in die Schuhe eindringen kann. Die Schuhe wurden zwar nahezu jeden Tag getragen, aber für den hohen Preis sollten sie aus meiner Sicht trotzdem länger halten. Die Sohle hatte zu dieser Zeit erst mäßige Abnutzunngserscheinungen.
Fazit
Der Viking Anaconda Light Boa GTX ist tatsächlich ein richtiger Outdoor-Allrounder und für alle Wetter und Böden geeignet. Die Sohle bietet eine hervorragenden Grip, wobei der Fuß trocken bleibt.
Leider ist die Haltbarkeit des Schuhs sehr begrenzt, weshalb der hohe Preis aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt ist. Sehr schade, da ich den Schuh sehr gerne getragen habe.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.