Es geht in den Urlaub, und die Räder sollen mit. Früher zu zweit hat man die noch irgendwie in den Kombi hinten reinbekommen, aber jetzt müssen noch zwei Kinderräder mit. Leider hat unser Auto keine Anhängekupplung für den klassischen Fahrradträger hinten, und wegen der elektrischen Heckklappe können wir auch nichts hinten ranschnallen. Aber zum Glück gibt es eine Dachreling, und da wir eh schon einen Grundträger von Atera haben, testen wir doch gleich mal den passenden Atera Giro AF+ Dachträger für Fahrräder. Lest hier, ob unsere Räder von Stuttgart bis an die Nordsee gekommen sind.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Aluminium, Stahl, Kunststoff |
Größen | Einheitsgröße für Rahmen von 20mm bis 80mm Durchmesser, Reifendurchmesser bis 76mm (3,0″) |
Farben | Silber mit schwarzen Elementen |
Gewicht | Ca. 4kg |
Maße | 135cm lang, ca. 10cm breit, 24cm hoch |
Maximale Zuladung | 17kg (also nicht für E-Bikes) |
Preis | Ca. 100 EUR |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Atera Giro AF+ ist ein bewährter Dachträger, der auf verschiedenste Grundträger passt. Deshalb kommt er auch nicht fertig montiert, sondern muss noch mit der passenden Halterung verbunden werden. Im Set ist alles enthalten für die Montage auf den verschiedenen Systemen, wie das Atera Aero-Profil (mit einer innenliegenden Montagenut) oder auch klassische Vierkantprofile.
Praxistest
Montage
Die Vormontage ist in einer umfangreichen beigelegten Anleitung beschrieben. Zuerst müssen die beiden keilförmigen Halterungen mit den Verzurrösen für Vorder- und Hinterrad eingeschoben werden, dann wird ein Abschlussstopfen auf das Profil mit einem Gummihammer geschlagen. Uns hätte es besser gefallen, wenn der Hersteller das schon vormontiert hätte, aber dann wäre das Paket sperriger geworden.
Dann wird die passende Montagehalterung für den Grundträger angebracht. Für unseren älteren Atera-Relingträger mit Vierkantprofil sind beispielsweise drei Klemmen erforderlich, wovon eine abschließbar ist. Die Position des Schlosses (vorne oder hinten, außen oder innen) kann man selbst bestimmen. In diesem Schritt sollte man sich auch überlegen, ob der Träger links oder rechts montiert werden soll, dementsprechend kann die Mittelstütze für den Fahrradrahmen verdreht werden. Auch diese hat noch ein Schloss mit dem selben Schlüssel wie die Grundträgerhalterung.
Die Befestigung der Klemme am Grundträger auf dem Auto war für uns Ungeübte noch eine kleine Herausforderung. Nach einigen Fehlversuchen auf dem Autodach haben wir erstmal den Grundträger wieder abmontiert und nebenan auf dem Boden die Montage geübt. Der Haken für uns war die Befestigung der einen abschließbaren Klemme. Hat man dann aber mal den Dreh verinnerlicht, geht es auch auf dem Dach problemlos.
Da wir zwei Räder transportieren wollten, haben wir zwei Dachträger montiert, einen mit Montage von der Beifahrerseite aus und einen mit verdrehter Mittelstütze zur Montage von der Fahrerseite.
Fahrradtransport
Unser erster Ausflug mit den Rädern auf dem Dach führte uns ins schöne Siebenmühlental in der Nähe von Stuttgart. Dabei kamen unsere normalen Alltagsfahrräder aufs Dach: ein älteres, schweres Cityrad mit dünnen Reifen und ein modernes Alu-Trekkingrad mit breiten Reifen. Laut Hersteller können Räder von 20 bis 29 Zoll Rahmengröße bzw. Rohrdurchmesser 22-80mm und bis zu 3 Zoll (76mm) Reifenbreite montiert werden. Das Maximalgewicht pro Rad liegt bei 17kg, weshalb der Träger nicht für normale E-Bikes geeignet ist.
Bei unserem recht hohen Ford C-Max half uns ein kleiner Tritt bei der Montage der Räder auf dem Autodach, und wenn man zu zweit ist geht es einfacher. Das Rad muss natürlich aufs Autodach gehoben werden und dann in die Halteschienen gesetzt werden. Zwei Keile werden von vorne bzw. hinten an die Reifen geschoben und befestigt. Mit je einer Lasche wird dann die Felge am Keil fixiert. Damit steht das Rad schon sicher. Als zweites wird die Rahmenhalterung fixiert. Diese ist mit einer Drehbewegung stufenlos einstellbar auf den Rahmendurchmesser und klemmt das untere Rahmenrohr sicher fest. Ein bisschen muss man aufpassen, dass man die Schläuche der Bremsleitungen oder der Schaltung nicht einklemmt. Diesemai Fixierung kann nur mit dem passenden Schlüssel gelöst werden als Diebstahlsicherung.
Natürlich haben wir bei der ersten Fahrt alle paar Minuten geschaut, ob die Räder noch dran sind. Und es gibt zwar von Atera keine strikte Geschwindigkeitsbeschränkung, aber auf unserer kurzen Autobahnroute sind wir doch lieber in moderatem Tempo gefahren. Selbstverständlich waren die Räder am Ziel noch da. 🙂
Der „Härtetest“ führte uns einmal quer durch Deutschland vom Süden fast bis an die Nordsee. Diesmal hatten wir zwei Kinderfahrräder montiert. Obwohl die Räder eigentlich noch kleiner als die von Atera angegebene Mindestgröße sind, ließen sie sich problemlos fixieren. Diesmal waren wir auch mutiger und sind grob Tempo 130 gefahren. Auch hier hielten die Räder bei Hin- und Rückfahrt problemlos, auch im Unwetter und bei starken Seitenwinden.
Mit den beiden Montagepunkten an den Felgen und der zusätzlichen Rahmenhalterung sind die Räder wirklich mehrfach abgesichert, so dass bei einem eventuellen Defekt einer Halterung oder einer unzulänglichen Montage vermutlich das Fahrrad immer noch stabil steht.
Das Abnehmen der Räder von der Halterung fiel uns übrigens recht einfach. Man kann zuerst die Rahmenbefestigung lösen ohne das Rad festhalten zu müssen, denn die Felgenfixierung hält das Rad auch alleine. Dann löst man entweder die Lasche vorn oder hinten und sollte dann natürlich eine Hand am Rad haben. Sobald man dann die zweite Lasche löst, kann man das Rad vom Dach runtertragen – was natürlich ein bisschen Kraftaufwand erfordert. Es funktioniert auch andersherum: Erst die Felgenfixierungen lösen und zuletzt die Rahmenhalterung – wie es einem besser liegt.





















Pro/Contra
Pro:
-
- Mehrfache Sicherung fürs Fahrrad
- Sehr großes Spektrum an kompatiblen Fahrradgrößen
- Abschließbarer Träger und abschließbare Rahmenhalterung
- Kompatibel für viele Grundträger
Contra:
-
- Montage des Trägers auf dem Dach erfordert Übung
Fazit
Der Atera Giro AF+ ist ein hochwertiger Fahrradträger, der eine sichere Montage für ein breites Spektrum an Fahrradtypen auf dem Autodach erlaubt. Durch die Vielzahl von Montagemöglichkeiten lässt er sich auf allen möglichen Grundträgern montieren und beinhaltet sogar eine doppelte Diebstahlsicherung. In unserem Test hat er sich auf der Langstrecke bestens bewährt.
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