Facts
Thema | Info |
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Material | Gestell: eloxiertes Aluminium (“TRX Eco Duralumin”) Sitz: recycletes Polyester (Cordura) |
Größen | Sitzhöhe 42cm, Sitzbreite ca. 43cm |
Farben | Blau (getestet), grün, gelb und rot |
Gewicht | 1,35 kg mit Packsack (gewogen) |
Maße | Packmaß 45x10x14 cm |
Preis | Ca. 189 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Beeindruckend, wie sich die Technologie der Campingstühle weiterentwickelt. Früher hatte man die klappbaren Gartenstühle aus Plastik dabei, dann kamen die immergleichen viereckigen Faltstühle und nun dieses Modell von Bach: Kaum mehr als ein Kilogramm Gewicht, ein Packmaß in Handtaschengröße und dazu eine schicke blaue Farbe – wir staunten wirklich.
Der Stuhl Kingfisher ähnelt vom Konstruktionsprinzip dem Nordisk Kongelund, den wir auch schon im Test hatten. Mehrere durch Gummiband bereits locker verbundene Aluminium-Rohre werden zu einem Gestell in Doppel-X-Form zusammengesteckt. So entstehen vier Füße, zwei kurze Halter für die Sitzfläche und zwei lange Rohre für das Rückteil.
Gestell und Sitzbezug werden in einer praktischen hochformatigen Packtasche geliefert, die mit ihrem Klettverschluss und dem kleinen Tragegriff sehr stylisch daher kommt. Alle Materialien sind gut verarbeitet.
Praxistest
Was auf dem Foto so einfach aussieht, muss in der Praxis erst gelernt werden: Der Aufbau des Stuhls Kingfisher des Herstellers Bach erfordert etwas Übung. Das Gestell ist leicht ausgeklappt, doch dann muss der Bezug darüber gespannt werden. Die Rückenstangen haben einen Knick, und dieser lässt sich in alle Richtungen drehen. Allein durch die Schwerkraft fällt die Stuhllehne am Knick eher nach unten ab. Der Rückenbezug lässt sich so auch gut einhängen, aber an der Sitzfläche kommt man dann nicht weiter.
Nach einigen Versuchen wurde uns aber klar, dass die Biegung nach oben gehen muss. Dann wird oben das Rückteil eingehängt und mit einem Clip pro Seite fixiert. Dann erst lässt sich das Sitzteil einhaken. Für die Stabilität des Sitzes (145kg Belastbarkeit!) ist hier einiges an Spannung erforderlich, und das braucht Kraft. Zum Glück hat Bach an den Ecken stabile Zugösen angebracht, mit denen sich das Material über das Gestell ziehen lässt.
Man sitzt in dem Stuhl eher wie auf einem Loungemöbel – nicht super aufrecht sondern eher bequem und etwas tief, auch wenn die Sitzhöhe offiziell mit 42cm an der Vorderseite angegeben wird. Wir hatten im Test auch noch einen Tisch vom gleichen Hersteller dabei (den Spatz Sandpiper), dafür hätte die Sitzfläche etwas höher sein können.
Dadurch dass der Sitz so ein Leichtgewicht ist, steht er unbelastet nicht stabil. Ein kleiner unbedachter Stups mit dem Po beim Hinsetzen und schon kippt der Stuhl um. (Wenn einem das dreimal hintereinander passiert, haben auch die Nachbarn auf dem Campingplatz ihre Freude ;-)). Auch im Sturm haben wir den Stuhl lieber abgebaut und fest verstaut.
Durch die etwas verstärkte Rückenpolsterung und dem integrierten Kopfkissen saßen wir jedoch ansonsten recht bequem. Wir fanden auch die kleine Seitentasche sehr praktisch. Da passt zwar kein großer Kaffeebecher rein, aber zumindest eine schmale Getränkedose oder problemlos ein Handy. Einzig die Sitzfläche könnte einen Tick breiter sein.
Wir ließen den Stuhl (vom erwähnten Sturm mal abgesehen) knapp zwei Wochen im Freien stehen, davon einige Nächte mit Regen sowie mehrere Tage bei 35 Grad in der prallen Sonne. Das Material zeigte bei uns keine Ermüdung – der Stoff blich nicht aus und blieb so robust wie am Anfang. Einzig die knallige Farbe litt etwas unter Verschmutzung, die sich jedoch auch wieder mit einem nassen Lappen wieder wegwaschen ließ.
Pro/Contra
Pro:
- Extrem leicht
- Integrierter kleiner Handy-/Getränkehalter
- Minimales Packmaß
Contra:
- Kippt leicht um
Fazit
Bach Equipment bietet mit dem Kingfisher einen superleichten und kompakten Campingstuhl, der andere Faltstühle alt aussehen lässt – und nicht nur wegen seiner frischen Farben. Wir wollen ihn nicht mehr missen und freuen uns über den (im Vergleich zu unserem vorherigen “klassischen” Modell) gewonnenen Stauraum im Auto.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.