Beim Joggen oder Walken bei kalten Temperaturen ist eines der Hauptbekleidungsprobleme, dass man sich warm genug anziehen muss, um nicht auszukühlen, andererseits so leicht und so atmungsaktiv wie möglich, damit man nicht unnötig schwitzt. Diesen Spagat versuchen viele Hersteller.
Hier wurde von Brooks die LSD Thermal Jacket für Frauen getestet.
Facts
Thema | Info |
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Material | 100 % Ripstop-Polyamid; seitliche Einsätze und Ärmel: DriLayer® Sheep-ish 84 % Polyester/16 % Merinowolle |
Größen | XS-XL |
Farben | weiß, fuchsia |
Preis | UVP 159,00 €, teilweise auch günstiger |
Durch die Polyfill-Isolation ist die Jacke noch warmer ohne zusätzliches Gewicht. Für bessere Sichtbarkeit sorgen reflektierende Details. Der durchgehende Reißverschluss ist mit einem Kinnschutz versehen.
Zwei RV-Einschubtaschen und eine Kabelführung für Kopfhörer Machen den Lauf perfekt.
Waschhinweis: vor der ersten Wäsche einmal alleine waschen und keinen Weichspüler verwenden.
Verarbeitung
Die Nähte sind alle sauber geschlossen. Die Nähte machen auch die Elastizität des Merino-Mischgewebes gut mit und reißen nicht. Die Reißverschlüsse laufen leicht und haken nicht. Die Reißverschlusszipper sind griffig.
Das Gewebe und die Nähte verziehen sich auch nach mehreren Waschgängen nicht.
Praxistest der Brooks LSD Thermal Jacket
Die Laufjacke wurde im Herbst und Winter sowohl zum Joggen, Walken aber auch zum Konditionstraining mit einer Fußballjugend regelmäßig getragen.
Beim Joggen war jedes Wetter mal dran. Beim Konditionstraining jedoch konnte die Jacke gleich und jedes Mal zeigen, was sie kann. Der Sportplatz liegt auf einer Kuppe, Training ist abends, d.h. es war immer kalt und zog meist wie Hechtsuppe.
Die Jacke ist unheimlich leicht. Das machte sie erst einmal etwas suspekt im Hinblick auf ihre Wärme- und Isolationsleistung. Die Farbkombination weiß/grau ist dezent und edel. Für diese Sportart aber durchaus tragbar, zumal die Ärmel am Unterarm ja in Grau und nicht in Weiß gehalten sind.
Sie ist locker geschnitten und am Rücken weiter nach unten gezogen, so dass sie zuverlässig die Nieren- und Beckenpartie abdeckt. An den Ärmeln sind Daumenlöcher vorhanden und das Bündchen ist auf dem Handrücken länger geschnitten, so dass die Hände etwas vor kaltem Wind geschützt sind. Von innen sind die Bündchen mit einem angerauten Gewebe ausgestattet, das Feuchtigkeit aufnimmt und schnell abtransportiert. Sie schließen gut ab, so dass schier keine Kälte eindringen kann.
Überall, wo der Wind beim Laufen auf den Körper auftrifft, ist sie mit einem winddichten und gut isolierenden Material ausgestattet. Leider ist es nicht ganz blickdicht, so dass man sich entweder ein wenig überlegen muss, was man als Baselayer anzieht oder es einem einfach egal sein muss, dass durch das Weiß dann die Baselayerfarbe durchscheint.
Toll ist das Merinomischgewebe an den Armen und am unteren Rücken. Denn auch wenn die Testerin eigentlich eine mega Frostbeule ist, ist nach 10 min Joggen die Bekleidung in Gedanken: Handschuhe und dafür Unterarm ärmellos. Das Merinogewebe ist warm und weich, aber winddurchlässiger. Man ist angenehm gekleidet, und bei Transpiration kann die Feuchtigkeit durch die Merinowolle hervorragend abtransportiert werden.
Die anatomisch geformte Kapuze ist im nicht-getragenen Zustand sehr unauffällig und trägt nicht auf. Sie verdeckt nur ein wenig den Reflektorstreifen. Getragen ist sie nicht sehr kleidsam, so wenig wie alle anderen anatomisch geschnittenen Kapuzen. Allerdings liegt sie gut an. Einerseits leicht und drückt nirgends und schränkt das Gesichtsfeld nicht unangenehm ein. Andererseits lässt sie den Wind außen vor.
Zudem ist die Jacke wasserabweisend. Richtige Regengüsse oder Dauerregen wird sie nicht abhalten können, aber herbstlich fiesen Nieselregen oder im Wald mal an einem nassen Busch vorbei rennen o.ä. kann ihr nichts anhaben. Es hat auch keine negative Auswirkung auf die Isolationsleistung.
Etwas wurde ein standfesterer windabweisender Kragen vermisst. Denn wenn die Kapuze nicht getragen wird, ist das sehr leichte und weiche Material zu instabil um als Kragen gut stehen zu bleiben.
Die Weite der Halspartie ist nicht ganz optimal. Entweder es muss ein Halstuch getragen werden, um die Weite zu verringern und etwas mehr Stabilität in den Kragen zu bekommen oder ein Kordelzug könnte diese Aufgabe übernehmen.
Beide Punkte sind nicht wirklich ein Manko und können anders gelöst werden. Allerdings würden sie die sonst super durchdachte Jacke perfektionieren.
Pro / Contra
Die Jacke ist mega leicht und absolut winddicht an den entsprechenden Partien. Die Isolation ist trotz der Leichtigkeit sehr gut. Die Merinowollepartien sitzen genau an den richtigen Stellen und sind sehr weich.
Der Rücken ist ebenfalls ausreichend weit herunter gezogen.
Einzig der Kragen könnte besser zu regulieren bzw. hochzuziehen sein.
Fazit
Die Brooks Running LSD Thermal Jacket für Frauen für 159 Euro ist der ultraleichte, weiche und winddichte Begleiter für alle Runner, die sich auch bei kalten Temperaturen vor die Türe wagen, obs stürmt oder schneit.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.