Ganz übersichtlich startete die Messe 1974 als Leistungsschau des Waffenfachhandels und Büchsenmacherhandwerks und hat sich nun schon seit vielen Jahren als DIE führende, internationale Fachmesse nicht nur für die Jagd, den Schießsport und die persönliche Sicherheit, sondern auch für alle Arten von Outdoor-Equipment etabliert. 4 Tage hat die Messe geöffnet und selbst in dieser Zeit ist es kaum möglich sich einen vollständigen Überblick über alle Anbieter und deren Produkte zu schaffen, immer wieder entdeckt man noch einen Stand mit Produkten die man vorher völlig übersehen hatte. Mindestens zwei Tage und mehrere Rundgänge durch die Hallen sind also unbedingt empfehlenswert!
Was war mir nun in den zwei Tagen besonders aufgefallen?
Morakniv hat seine Serie der Gebrauchsmesser um ein Modell erweitert, daß sich speziell für Personen eignet die am oder auf dem Wasser arbeiten oder sich dort viel aufhalten, wie z.B. Angler und Bootsfahrer, sie nennen es „floating serrated knive“. Dank seines rutschfesten und sehr gut in der Hand liegenden Griffs aus Kork, bleibt das Messer an der Wasseroberfläche sollte es dem Benutzer doch einmal ins Wasser fallen. Einfach aber wirkungsvoll. Die Sägezahnung der Klinge vereinfacht das Durchtrennen von Seilen oder Tauen und die abgerundete Spitze reduziert die Verletzungsgefahr sowie verhindert z.B. die versehentliche Beschädigung der Luftkammer eines Schlauchboots.
Pius Schmitt von Walkstool hat seine Choreographie zu den verschiedensten Nutzungsmöglichkeiten des legendären, ausziehbaren Dreibeinhockers aus Aluminium wieder um einige Punkte erweitert und uns damit wieder sehr unterhalten. Wir haben uns lange mit ihm unterhalten und konnten selbst auch noch ein paar Nutzungsideen beisteuern – mal sehen ob er diese in sein Programm aufnimmt – und sich vielleicht nächstes Jahr noch an uns erinnert. Mal sehen.
Sehr angenehm aufgefallen ist mir, daß immer mehr Hersteller von Outdoor- und Jagdbekleidung nun nicht mehr einfach die militärischen Tarnmuster verwenden, sondern sich für die zivile Nutzung ganz eigene Tarnmuster ausdenken. Besonders gut gefallen hat mir dabei die Bekleidungsserie „Pro Hunt“ von Verney Carron. Das Material fasst sich sehr angenehm an, die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig und die Stücke sind preislich dennoch erschwinglich.
Darf es noch ein kleines politisches Statement eines britischen Anbieters von Jagdzubehör sein?
Ganz britischer Humor
Mehrfach positiv ist mir auch die Service-Bereitschaft der Hersteller aufgefallen! Ich sprach mit LED-Lenser und kam zufällig auf einen Wackelkontakt zu sprechen den ich an einer meiner älteren, viel benutzten LED-Lenser hatte.
Man zeigte mir die einzeln, vollständig austauschbaren Komponenten der Leuchten und gab mir Tipps welche Schraubverbindung sich im Innern möglicherweise gelockert haben könnten, bot mir aber auch an, daß ich die Lampe gerne zu ihnen nach Solingen einschicken könnte um sie zu überprüfen und bei Bedarf defekte Komponenten auszutauschen.
Anmerkung: Tatsächlich hatte sich bei meiner Taschenlampe das Akkufach etwas gelöst, mit einem Dreh konnte der Wackelkontakt somit behoben werden.
Ganz ähnlich erging es mir bei Dörr: Auf farbige Schleier angesprochen die meine Wildkamera immer wieder auf Tageslichtfotos zeigt, gab man mir den Tipp die Kamera einmal mehrere Tage stromlos zu machen und dann auf Werkseinstellungen zurück zu setzen. Sollte das nicht helfen, könne ich sie gerne nach Neu-Ulm einsenden.
Die Dörr-Kameras bestehen aus einzeln austauschbaren Komponenten, man werden diese gerne über prüfen und defekte Teile dann bei Bedarf austauschen. Man betonte mehrfach, daß man sich auf den sehr kulanten Service-Gedanken bei Dörr verlassen kann, auch wenn die Garantie schon abgelaufen sein sollte. Gibt es eine bessere Kaufempfehlung für hochwertige Markenprodukte namhafter Hersteller?
Bei dieser Gelegenheit führte man mir gleich eine der neuesten Entwicklungen von Dörr vor: Die LED-Multifunktions-Arbeitsleuchte XL 130. Der fast 130cm lange, ausziehbare LED-Leuchtbalken lässt sich bei Bedarf auf fast 170cm Länge ausziehen. Durch robuste, gummierte und 360° drehbare Klemmhalterungen an beiden Enden lässt sich die Leuchte z.B. zum Versorgen von erlegtem Wild in einem Baum oder dem Aufbrechgestell aufhängen, genauso natürlich auch an der offenen Motor- oder Heckklappe für Reparaturen oder Camping. Falls man an einem bestimmten Punkt doch noch etwas mehr Licht braucht, ist noch eine magnetische LED-Handlampe integriert, die man leicht entnehmen kann. Beide Leuchten besitzen Li-Ion-Akkus und werden mit dem mitgelieferten Netzteil automatisch und gemeinsam geladen, der Fortschritt der Ladung bzw. die Kapazität des Akkus werden durch mehrere LEDs angezeigt.
Zusammenfassend kann man sagen: Zum Glück waren wir wieder zwei Tage in Nürnberg, denn die IWA bot auch 2019 wieder eine Vielzahl an Neuerungen und interessanten Ideen. Man darf gespannt sein, welche sich davon auf dem Markt durchsetzen werden.