Auch in diesem Jahr lockte uns die CMT in ihre Hallen und wir waren schon sehr gespannt, was uns denn im Jahr 2020 so alles erwarten würde.
Nachfolgend findet ihr einen kleinen Rundgang durch ein paar Hallen. Bei der Fülle an Aussteller und Produkten muss man aber auch ehrlich sagen, dass ein Tag allein nicht ausreichend ist um sich überall umfassend zu informieren.
Es empfiehlt sich also bereits im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, was man anschauen will und wo man es findet.
Unser Streifzug über die CMT 2020
Schon auf der Fläche vor den Ausstellungshallen wurde man auf eines der heimlichen Hauptthemen der diesjährigen CMT eingestimmt: Die Sehnsucht nach Erlebnissen und Abenteuern abseits der Zivilisation– ausgedrückt durch große Räder mit grober Bereifung, matte Lackierung und natürlich, wenn irgendwie möglich: Allradantrieb.
Die französische Firma Dangel mit ihrer jahrzentelangen Erfahrung in der Umrüstung von Fahrzeugen diverser französischer Hersteller (speziell der Marken Peugeot und Citroen) ist nun endlich auch bei den Anbietern der entsprechenden Campingfahrzeuge präsent und sorgt, auf Wunsch und gegen einen entsprechenden Aufpreis ab ca. 12.000 Euro, für Traktion an allen vier Rädern.
Auch wenn die Hallen gefüllt waren mit gigantischen Wohnmobilen und Wohnwagen – immer wieder stieß man aber auch auf sehr kompakte Campinglösungen für den eher kleinen Geldbeutel. Teilweise gedacht für die Anhängerkupplung oder eben das Autodach:
Die Firma Westfalia dagegen hat sich die Aufgabe gestellt, wie den Wohnraum in einem möglichst kompakten Fahrzeug möglichst trickreich erweitern kann. Herausgekommen ist eine äusserst elegante Lösung: Ist das Fahrzeug am Übernachtungsplatz aufgestellt, lässt sich der Schlafbereich elektrisch nach hinten aus dem Fahrzeug ausfahren. Und ja, auch bei Westfalia weiß man, wie man das Kundenauge auf sich zieht, eben mit den bereits erwähnten „Abenteuer-Zutaten“: Matte Farben, grobe Bereifung und Allradantrieb.
Interessanterweise haben auch diverse andere Hersteller „Zoom-Lösungen“ entwickelt. Die ebenfalls am Fahrzeugheck ausfahrbare Schlafkabine der französischen Firma Beauer ermöglicht es sogar, den Innenraum des Basis-Fahrzeugs weitgehend unangetastet zu lassen. Und wird ein Basis-Fahrzeug mit Campingdach nutzt, kann auf diese Weise in einem kompakten Bus vier Personen unterbringen, ganz ohne für die Nacht die Sitzbänke umklappen oder gar ausbauen zu müssen.
Technisch weniger aufwändig, mit erheblich weniger Gewicht und dafür viel mehr Frischluft um die Nase des Schläfers, so hat die Firma Kompanja die Idee mit dem ausziehbaren Bett unter der offenen Heckklappe gelöst. Für ein kurzes Nickerchen wird die gezeigte Lösung durchaus taugen, für eine richtige Übernachtung werden die meisten Kunden aber sicherlich noch eine Zeltplane als Wetter- und Sichtschutz an der Heckklappe befestigen wollen.
Und wer sagt, daß die Küche im Transporter immer im Innenraum oder seitlich an der Schiebetüre montiert werden muss? In den USA, Australien und Südafrika sind bei Geländewagen und Expeditionsanhängern Heckküchen sehr häufig zu finden. Warum also nicht eine solche Lösung mal an einen VW-Bus adaptieren? Die Firma Glavan bietet hierfür eine passgenaue Schrank- und Küchenlösung an. Auch hier bleibt der Innenraum somit weitgehend unangetastet – und zudem frei von Gerüchen aus der Küchen. Einigermaßen angenehmes Wetter würde den Koch oder die Köchin aber freuen, denn mit Gummistiefeln, Regenhose und Daunenjacke bekleidet, macht der Küchendienst sicher weniger Spaß.
Und wenn wir schon beim Thema Campingküchen sind: Auch bei den mobilen Küchen wurden wieder viele neue Ideen präsentiert! Neue Materialkombinationen, minimales Gewicht und möglichst auf kleinstem Raum verstaubar, das scheinen die meisten Kunden zu erwarten. Der österreichische Anbieter Go-Outside präsentierte auf seinem Stand hierzu sein enormes Portfolio an verschiedenen Lösungen: Von der riesigen Campküche auf Rädern (mit der man vermutlich fast ein Zeltlager der Pfadfinder versorgen könnte) bis hin zur mit einer Hand tragbaren Miniküche: Im Programm von Go-Outside sollte eigentlich jeder „Topf sein Deckelchen“ bzw. jeder Koch seine zu seinen Vorstellungen passende Küche finden.
Interessante Ideen um einerseits Gewicht zu sparen und andererseits auch bei der Nutzung des Fahrzeugs flexibel zu bleiben, fanden wir mal wieder bei den Kastenwagen. Wer sagt denn, daß die eigentlich sehr praktischen Oberschränke im Camper immer aus Holz und schlimmstenfalls sogar im „Eiche rustikal“-Look daherkommen müssen? Die Firma Adventurewagon aus Portland (USA) hat da zum Glück ganz andere Ansichten und bietet für ihre modularen Transporter-Einbauten leichte, aber sehr robuste, faltbare Hängeschränke aus Rip-Stop-Nylon in verschiedenen Farben an. Damit hat man Stauraum verfügbar immer dann wenn man ihn braucht, wird der Stauraum dagegen nicht benötigt, faltet man den Oberschrank aus Stoff einfach an die Wand und der Inneraum des Transporters kann wieder anderweitig genutzt werden. Die „Mule“ genannten Stoffschränke sind eigentlich für den Mercedes Sprinter der Baureihe ab Baujahr 2007 konzipiert, sie lassen sich aber mit ein paar geringen Abstrichen an die Passform auch in anderen Fahrzeugen wie z.B. den Ford Transit einbauen.