Jabras High-End Model „Jabra Elite Sport“ möchte nicht nur klanglich höchste Qualität bieten, sondern auch durch Herzfrequenzmessung, Beschleunigungssensoren und einer umfangreichen App als sportlicher Begleiter überzeugen – und das Ganze mit komplett kabelloser Bluetooth-Anbindung.
Ob die Kopfhörer bei so einem Funktionsumfang in der Praxis halten was der Hersteller verspricht, klären wir in unserem Test.
Facts
Thema | Info |
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Material | Silikon, Polyarylamid, PC/ABS, PC, PP, TPU, TPE-V, TPE-S |
Größen | 3 EarWing-Größen (S, M, L) 3 Silikon EarGel-Größen (S, M, L) 3 Schaumstoff-Ohrstöpsel-Größen (S, M, L) |
Farben | Schwarz, Grau/Grün |
Lieferumfang | Wireless Kopfhörer, Aufbewahrungs- und Ladebox, Micro-USB-Kabel, Verschiedene Ohrstöpsel und “Earwings” zur Größenanpassung, Schnellstartanleitung, Garantiebedinungen |
Funktionen | Kabellose Audiowiedergabe für Musik und Telefonie, Herzfrequenzmessung, Bewegungszäler (3-Achsen-Beschleunigungssensor), “Hear-Trough-Modus”, um die Umgebung zu hören, Umfangreiche App für IOS und Android zur Leistungsüberwachung (Dauer, Geschwindigkeit, Entfernung, Tempo, Schritte, Trittfrequenz, Kalorien, Herzfrequenz, Herzfrequenz-Zone, VO2max-Bewertung, Wiederholungen, Audio-Coaching in Echtzeit) |
Besonderheiten | Witterungsbeständig (Schutzart IP67), Schweißbeständig |
Preis | UVP: 249,99 € |
Verarbeitung
Bereits die Ladestation die auch als Aufbewahrungsbox dient, macht einen hochwertigen Eindruck. Das in schwarz und grau gehaltene Kästchen hat abgerundete Kanten und wird auf der Oberseite vom Jabra Schriftzug geziert. Die Klappscharniere beim Öffnen der Box vermitteln Stabilität, gleichzeitig klappt die Box sanft auf und zu. Die auf je zwei Ladekontakten abgelegten Kopfhörer liegen in passgenauen Mulden.
Im selben Schwarz und Grau gehalten vermitteln die Kopfhörer ebenfalls eine sehr hochwertige Haptik. Die gummierten EarWings und die verschiedenen EarGels aus Silikon und Schaumstoff sind angenehm weich.
Der Hersteller stattet die Jabra Elite Sport Kopfhörer mit der IP67 Zertifizierung aus, um ein Eindringen von Staub und Flüssigkeit zu verhindern. Bei Registrierung verlängert der Hersteller die Garantie auf 3 Jahre aufgrund von Schweiß.
Praxistest
Inbetriebnahme:
Zunächst müssen die Kopfhörer in der Ladestation mit Hilfe des mitgelieferten micro-USB-Kabels ca. 3 Stunden aufgeladen werden. Leider befindet sich kein USB-Steckernetzteil für die Strombuchse im Lieferumfang. Der Ladevorgang wird über eine LED an der Außenseite der Ladestation angezeigt.
Einmal aufgeladen verfügen die Kopfhörer laut Herstellerangaben über bis zu 4,5 Stunden Betriebsdauer. Mit ihrem integrierten Akku erweitert die mobile Ladestation die Nutzungsdauer unterwegs nochmal um zwei volle Ladungen – insgesamt 13,5 Stunden, abzüglich der Ladepausen. Da sich die Kopfhörer zwischen dem Training in der Ladestation immer wieder aufladen, ist es schwierig zu sagen ob die Herstellerangaben erreicht werden. Zwei bis drei Stunden Nutzung am Stück waren während dem Test kein Problem.
Sobald die Ladestation aufgeklappt wird, schalten sich die Hörer automatisch ein und zeigen ihren Ladezustand mit Hilfe einer LED an. Wird die Bluetooth-Funktion am Smartphone aktiviert, geht das Pairing (Kopplung) problemlos von statten. Die sogenannte Multifunktionstaste wird bei der ersten Inbetriebnahme drei Sekunden gedrückt, anschließend kann der Kopfhörer mit dem Smartphone gekoppelt werden. Ab dann verbinden sich Kopfhörer und Smartphone immer automatisch – sehr komfortabel.
Tragekomfort:
Im Lieferumfang finden sich drei EarWings. Das sind kleine Flügel um während des Trainings für besseren Halt zu sorgen. Für den Gehörgang stehen je drei Paar EarGels aus Silikon und Schaumstoff zu Verfügung. So sollen sich die Kopfhörer an jedes Ohr anpassen lassen.
Das Einsetzen der Hörer funktionierte mit etwas Übung problemlos. Aufgrund meiner kleinen Ohren musste ich die Kopfhörer trotz der jeweils kleinsten Ausführung von EarWings und EarGels mit Druck in den Gehörgang setzen. Nach etwas Gewöhnung war das Trageempfinden gut, bei längerem Tragen entstand jedoch ein Druckgefühl.
Beim Training vermitteln die Kopfhörer einen sicheren Halt – egal ob bei Ausdauersportarten oder auch bei Crossfit-Einheiten mit Sprüngen, Liegestützen oder ähnlichem.
Bedienung:
Beide Kopfhörer verfügen über zwei kleine Tasten an der Außenseite. Ohne Handschuhe sind die Tasten mit dem gut definierten Druckpunkt gut zu bedienen. Allerdings kann der notwendige Druck zuweilen ein bisschen unangenehm auf dem Ohr sein.
Die Tasten sind jeweils mehrfach belegt. Mit dem linken Kopfhörer wird primär die Lautstärke geregelt oder der jeweils nächsten Musiktitel abgespielt. Über den rechten Kopfhörer wird die Musik pausiert, Sprachassistenten wie Siri gestartet oder Trainingsfunktionen wie Start, Pause oder Statuswerte abgerufen. Obwohl das Handling zunächst etwas überfrachtet erscheint, ging die Bedienung mit zunehmender Nutzung flüssig von der Hand.
Klang:
Hier war ich positiv überrascht. Trotz der sportlichen Ausrichtung des Jabra Kopfhörers und der kabellosen Anbindung liefert der Kopfhörer ein klares und ausgewogenes Klangbild. Die Bässe reichen zwar nicht ganz so tief, sind aber präzise und nicht brummig. Insgesamt klingen die Kopfhörer angenehm neutral und detailreich, ohne zu übersteuern. So kann man sie durchaus auch mal gemütlich auf der Couch genießen. Mit Hilfe des in der App integrierten Equalizers lässt sich der Sound an die individuellen Hörwünsche anpassen.
Mit der „Hear-Trough“ Funktion werden die eingebauten Mikrofone des Gerätes genutzt um die Umgebung wahrnehmen zu können. Ein gutes Feature für einen Sportkopfhörer, da man z.B. im Fitnessstudio so auch während dem Workout Kontakt mit seinen Mitstreitern aufnehmen kann, ohne die Hörer heraus zu nehmen.
Telefonie:
Obwohl ein Randthema bezogen auf die sportlichen Ambitionen des Produkts, lässt sich mit Jabra Elite Sport prima telefonieren. Neben umfangreichen Bedienmöglichkeiten über die Tasten (Anruf annehmen, halten, etc.) überzeugte die gute Sprach- und Hörqualität.
Training in der Praxis:
Herzstück des Jabra Produktes ist die Kombination von Sportkopfhörer, Herzfrequenzmesser, Beschleunigungssensoren und der zugehörigen „Jabra Sport Life App“ (IOS und Android).
Letztere bietet einen großen Funktionsumfang um das eigene Training zu planen zu tracken und zu analysieren.
Der Bereich Training gliedert sich in vier Bereiche. So gibt es mehrere Fitnesstests (VO2max-Test, Cooper-Test, Orthostatischer-Test und Ruhepulstest). Anhand der ermittelten Werte bestimmt die App geeignete Herzfrequenzzonen oder gibt Auskunft über die körperliche Leistungsfähigkeit.
Im Bereich Cross-Training kann aus 13 Workouts unterschiedlicher Zielrichtung und Trainingszeiten zwischen fünf und 30 Minuten gewählt werden. Der Nutzer kann aber auch eigene Einheiten aus knapp 60 Übungen (z.B. Klimmzüge, Ausfallschritte, Liegestützen) zusammenstellen. Die Kopfhörer zählen hierbei mit Hilfe der Beschleunigungssensoren die Wiederholungen und führen mir Tonsignalen durch das Training. Das funktionierte in der Praxis sehr gut und machte Spaß.
Letztlich bietet App noch eine Coaching-Funktion. So kann ein vom Nutzer gewünschtes Trainingsziel mit von ihm ausgewählten Trainingstagen und Ausdauersportarten verfolgt werden. Die App gibt hierbei die jeweiligen Belastungen aufgrund der ermittelten Fitnesswerte vor.
Umfangreiche Einstelloptionen, wie die Lautstärke der weiblichen Ansagestimme, die durchgesagten Statuswerte oder Anzeigeeinstellungen auf dem Display des Smartphones runden die App ab.
Eine Funktion fehlt mir trotz des Umfangs aber deutlich. Bei den zu Verfügung gestellten Ausdauersportarten bietet Jabra die Möglichkeit die Herzfrequenzmessung ohne konkrete Zielvorgabe wie z.B. eine zurückgelegte Entfernung mitlaufen zu lassen. Nicht jedoch im Bereich Cross-Training oder einer ganz anderen sportlichen Betätigung. Beispielsweise möchte ich die Herzfrequenz über ein einstündiges Krafttraining protokolliert haben um über den Zeitverlauf Rückschlüsse auf mein Training zu bekommen. Das ist leider nicht möglich. Die Herzfrequenzmessung in jedem beliebigen Training zu protokollieren wäre allein deshalb konsequent, da die App ja als Coach fungieren möchte. Das kann Sie nur wenn alle Trainingseinheiten (wenn man vom Schwimmen absieht) protokolliert werden um so die Balance zwischen Belastung und Regenration zu steuern. Hier kann der Jabra Elite Sport den klassischen Herzfrequenzmesser mit Brustgurt nicht ersetzen.
Pro / Contra
Pro
- Guter Klang
- Zuverlässiger Halt während dem Training
- Sehr gute Akkulaufzeit
- Innovatives Gesamtkonzept
- Umfangreiche App
Contra
- nach längerem Tragen drückt der Kopfhörer
- Herzfrequenzmessung nur in den vorgegebenen Sportarten möglich
- Kein USB-Netzteil im Lieferumfang
Fazit
Der Kopfhörer Jabra Elite Sport überzeugt mit seinem Gesamtkonzept aus Kopfhörer, Herzfrequenzmesser und Fitness-Coach.
Es macht großen Spaß mit der App zu trainieren und sich von der Stimme im Ohr zu sportlichen Leistungen antreiben zu lassen. Gefallen hat mir hierbei, dass die Kopfhörer einen verlässlichen Halt haben und auch beim Cross-Fit nicht herausrutschen.
Mit ihrem guten Klang und den umfangreichen Möglichkeiten sind die Jabra Elite Sport ein klasse Begleiter im Sport.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.