Der Münchner Herbst ist meist nass und grau, gespickt mit einzelnen Tagen Sonnenschein und den ersten Schneeflöckchen. Insofern braucht es eine robuste Kleidung, um den alltäglichen Weg zur Arbeit, zum Sport und die Spaziergänge an der Isar oder im Englischen Garten zu meistern.

Da ich noch nie gerne Regenschirme getragen habe – meist zu unhandlich und immer irgendwo lieblos in die Ecke gestellt – stelle ich mich dem konstanten Nieselregen lieber mit einer guten Regenjacke. Auf der Suche nach einem verlässlichen und auch stilvollen Modell bin ich für einen Test bei der Kammweg 2l Jkt W von Jack Wolfskin gelandet.

Die bekannte Marke wirbt damit, in Deutschland entwickelt und in der Wildnis erprobt zu sein – die Ausrüstung halte warm, trocken und bereit für jedes Abenteuer, sowohl am Gipfel als auch in der Stadt. Na dann, ab in den Regen!

Facts

Erster Eindruck und Verarbeitung

Die Kammweg Jacke von Jack Wolfskin gibt es in zwei oder in drei Lagen als Damen- und auch als Herrenjacke. Da ich die Jacke auch im Alltag tragen möchte, habe ich mich für die Zwei-Lagen-Version entschieden. Wer viel Rucksacktouren und längere Trekkingtouren absolvieren möchte, kann sich die Drei-Lagen-Variante überlegen, die noch einmal robuster ist.

Die Jacke besteht aus einem Außenmaterial und einer Innenschicht mit Membran auf der Innenseite. Über der Membran ist ein Netz angebracht, sodass die Membran nicht direkt auf der Haut aufliegt und auch geschützt bleibt. Nicht nur als wasserdicht, sondern auch als windsicher und atmungsaktiv wird die Jacke angegeben. Dies ist auf das recycelte TEXAPORE ECOSPHERE PRO-Material für die Membran zurückzuführen. Dieses eigens von Jack Wolfskin entwickelte Material für Wetterschutz ist zu 100% recycelt – laut der Marke sowohl aus Schnittabfällen aus der Produktion als auch aus recycelten PET-Flaschen. Dies passt in das nachhaltige Bild der Marke, die auch Mitglied der Fair Wear Foundation ist, auf PFC verzichtet und bluesign® zertifiziert ist. Ergänzt wird die Materialexpertise mit dem 150-jährigen Know-How von der Schoeller Textil AG, das das abriebfeste Obermaterial in Kooperation mit Jack Wolfskin bereitstellt. Auch ein Reparaturservice wird für die Jacke angeboten, um einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Planeten beizubehalten.

Ein freundliches, helles Grün schimmert mir entgegen, als ich meine neue Regenjacke aus dem Karton nehme. Die Jacke umfasst eine Kapuze mit Schirm, zwei Außentaschen, eine Innentasche, Belüftungsschlitze an den Oberarmen und Klettverschlüsse an den Ärmeln. Schließen lässt sich die Jacke sowohl per Klettverschlussstreifen als auch via einen Reißverschluss. An der Kapuze hinten und am Saum unten sind Schnüre zum Festzurren angebracht, was den Tragekomfort erhöhen soll.

Die Verarbeitung scheint stimmig zu sein – das Material fühlt sich robust an, und die Reißverschlüsse lassen sich gut greifen und führen. Die Taschen wirken ausreichend groß, und das Netz über der Membran ist fest angebracht. Die Nähte wirken ebenfalls stabil.

Praxistest

Die Jacke wird von mir im Spätsommer in der Stadt und im Spätherbst bei Spaziergängen in der Natur getestet. Mir fällt auf, dass die Klimatisierung in der Jacke stimmig ist – im Sommer ist mir nicht zu heiß, und ich schwitze kaum unter der Jacke. Im Spätherbst fällt mir besonders auf, dass mir nicht zu kalt wird und die Windböen mich unter der Jacke nicht treffen, so dass ich sie auch bei kälteren Temperaturen tragen kann. Nach dem Tragen der Jacke trocknet diese relativ zeitnah, sodass man sie gerne ein paar Stunden später auf dem Rückweg wieder anzieht. Während des Regens wird das helle Grün dunkel verfärbt, nach dem Trocken kehrt die ursprüngliche Farbe jedoch wieder zurück.

Sowohl bei leichten, längeren Nieselregen als auch bei stärkerem Platzregen hält die Jacke mich trocken. Mit einer Wassersäule von 20.000 mm ist die Jacke auch extrem wasserdicht und für intensive Beanspruchung geeignet. Normalerweise kann eine hohe Wassersäule die Atmungsaktivität verringern, bei dieser Regenjacke bin ich jedoch sehr zufrieden, was die Breathability angeht. Ich habe die Jacke nicht auf nackter Haut getragen, sondern immer dünne Shirts darunter getragen, aber das Material hat sich angenehm und wenig nach Plastik angefühlt (was man sonst von einer Regenjacke erwarten könnte). Ich trage die Jacke in einer Größe M – durch den Regular Fit ist die Jacke sehr bequem und erlaubt auch das Tragen eines Pullovers darunter, ohne unförmig auszusehen. Der Größenberechner auf der Seite von Jack Wolfskin hat mir insofern eine gute Empfehlung abgegeben.

Besonders gut gefällt mir beim Praxistest das Zusammenspiel aus Kapuze und Reißverschluss – durch den erhöhten Reißverschluss kann man das halbe Gesicht vor dem Regen schützen, was gerade bei Wind und nicht nur senkrechten Regen sehr hilfreich ist. Das einzige Manko, was sich beim Praxistest herausstellt, ist, dass sich Verfärbungen und Flecken recht deutlich abzeichnen. Dies lässt sich vermutlich auf die helle Farbe zurückführen. Insofern muss man gerade im Herbst aufpassen, nicht an nassen und dreckigen Ecken hängenzubleiben oder von herabfallenden Laub getroffen zu werden. Insofern ist die dunkle Variante (Farbe Phantom) wohl besser geeignet vor Flecken – am Ende ist es eine persönliche Stilfrage.

Pro/Contra

Pro:

• Stilvolles, alltagstaugliches Design
• Gute Klimatisierung
• Reißverschluss und Kapuze
• Wasserdicht

Contra:

• Verfärbungen zeichnen sich auf dem Material ab

Fazit

Eine atmungsaktive, stilvolle und smart klimatisierte Regenjacke, die sowohl für den Alltag als auch für die Natur geeignet ist. Einen Pluspunkt gibt es für das angenehme Material und die Nachhaltigkeit, mit der Jack Wolfskin besticht.