Jetzt extra anhalten, die kurze Hose rauskramen, sich umziehen bis die nächsten Wolken aufziehen und einem die kurze Hose wieder zu frisch ist…
Das an-, aus-Spiel kennt wohl jeder. Eine tolle Alternative dazu ist eine lange Hose die sich mit zwei Hangriffen zu einer kurzen Hose und wieder zurück verwandeln lässt, wie es die “Overland zip away” von Jack Wolfskin kann.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 94 % Polyamid 6 % Elasthan |
Größen | 36 – 46, Kurzgröße 18 – 23, Langgröße 72 – 92 |
Farben | Dark Indigo in zwei Varianten, schwarz |
Gewicht | 300 Gramm |
Preis | 129,95 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der erste Eindruck der Hose ist sehr gut. Im Test habe ich die Farbe Dark Indigo, dunkelblau. Die Hose ist relativ gerade geschnitten. Zunächst fällt auf, dass die Hose wahnsinnig leicht ist. Sie fühlt sich wirklich wie ein Hauch von Nichts an und sitzt super angenehm da sie sehr elastisch und atmungsaktiv ist.
In der Dark Indigo Variante finde ich sie rein optisch etwas langweilig – durchgängig im unaufgeregtem dunkelblau ohne Akzente oder besonderen Schnitt wird sie nicht unbedingt zum Blickfang. In der zweiten Dark Indigo Variante ist die Grundfarbe gleich, jedoch sind die seitliche Tasche, das Logo sowie die Reißverschlüsse farblich in Kontrastfarben weiß und Türkis abgesetzt und macht damit optisch deutlich mehr her.
Die Hose ist mit zwei seitlichen Hosentaschen, sowie einer Längstasche am rechten Oberschenkel und einer Gesäßtasche an der rechten Seite ausgestattet. Alle Taschen sind mit einem Reißverschluss versehen.
Das Highlight der Hose sind natürlich die abtrennbaren Hosenbeine. Hierbei ist die Hose kurz über den Knien mit einem Reißverschluss zu einer kurzen Hose abzippbar. Die Beinteile können ebenfalls noch längs komplett geöffnet werden.
Die Hose ist wind- und wasserabweisend, bietet UV Schutz und ist PFC frei.
Praxistest
Die Hose wurde für Wanderungen und ausgiebige Spaziergänge genutzt und dementsprechend auch belastet. Hierbei kam es leider dazu, dass bereits bei den ersten Malen des Abzippens der Beine der dortige Reißverschluss kaputt ging und es nicht mehr möglich war, die Hose wieder zu einer langen Hose umzufunktionieren. Daraufhin wurde Kontakt mit Jack Wolfskin aufgenommen und die Hose eingeschickt. Hierauf kam auch schnell eine Rückmeldung, dass es sich um keinen Verarbeitungsfehler der Hose an sich handelt, sondern ein kleiner Plastikschieber aus dem Tape herausgerissen war. Dies lässt Rückschlüsse auf einen Verarbeitungsfehler des Reißverschlusses an sich zu und handelt sich höchstwahrscheinlich um einen absoluten Einzelfall, da bei Jack Wolfskin keine Reklamationen mit diesem Problem bekannt waren oder eingegangen sind.
Nachdem eine neue Hose zur Verfügung gestellt wurde konnte der Test dann wirklich losgehen.
Mit der Hose wurden weit über 100 km zurück gelegt und sie wurde sehr oft an und wieder abgezippt. Da mich das Reißverschlussproblem mit der ersten Hose natürlich etwas kritisch gestimmt hat, habe ich die Hose auch viele, viele Male einfach auseinander und wieder zusammen gemacht, stellenweise 20 Mal hintereinander, einfach um den Reißverschluss zu belasten und zu sehen, ob dieser besonders anfällig ist. Hierbei konnten aber keine weiteren Probleme festgestellt werden. Hin und wieder hakt der Verschluss kurz nach dem einfädeln, das passiert aber hauptsächlich wenn man beim Einfädeln selbst nicht genau geschaut hat, dass der Reißverschlussbeginn richtig gesetzt ist. Denke das Problem kennt jeder einmal bei seinen Jacken, kommt hier bei der Hose durch die kleine Größe des Reißverschlusses in der Schnelle ab und zu vor.
Besonders praktisch fand ich die Hose für Tages- oder Mehrtagestouren. Es ist super praktisch einfach mit langen Hosen loszulaufen und die Hosenbeine innerhalb von Sekunden abtrennen zu können. Ich habe die Hosenbeine auch einfach nur nach unten geschoben und am Bein gelassen. Je nach Sockenlänge habe ich sie in den Bund der Socken gewickelt – somit war die Hose versorgt und trotzdem sofort wieder anzippbar wenn es am Abend wieder kühler wurde oder Wolken aufgezogen sind. Durch den an den Beinteilen befindlichen Längsreißverschluss ist es aber auch problemlos möglich die Hosenbeine vollständig aufzumachen und ganz vom Bein zu entfernen, ohne dass man überhaupt das Bein dazu heben muss, geschweige denn irgendetwas über einen globigen Wanderschuh zu pfriemeln oder die Schuhe gar ausziehen zu müssen. Durch den superleichten Stoff sind die Beinteile winzig klein zusammenfaltbar und passen in jeden Winkel eines Rucksacks hinein.
Die Hose ist wahnsinnig leicht und angenehm zu tragen, sie macht jede Bewegung problemlos mit und man fühlt sich nie eingeschränkt, auch nicht wenn man an Felsen oder Steinen große Ausfallschritte machen muss. Wenn man die Hose für Mehrtagestouren als Ersatz einpackt, kann sie sehr klein zusammen gefalten werden und fällt mit leichten 300 Gramm kaum ins Gewicht. Trotz dem leichten Stoff war sie überraschend robust – auch die Krallen meines Hundes, der ab und zu mal an mir und der Hose hochsprang, führten nicht zu Beschädigungen.
Ich habe die Hose meist ab 10 Grad Außentemperatur angezogen, wenn eben zu erwarten war, dass die Temperaturen im Verlauf der Wanderung noch steigen. Die wind- und wasserabweisenden Eigenschaften machen die Hose bei diesen Temperaturen bereits zu einem angenehmen Begleiter. Man muss jedoch dazu sagen, dass ich nicht zu der verfrorensten Sorte Frau gehöre. Für etwas verfrorenere darf es bei der Hose vermutlich auch schon 15 Grad geben. Durch die tolle atmungsaktive Eigenschaft kommt man kaum ins Schwitzen und es bleibt auch bei warmen Temperaturen immer angenehm. Beim Laufen in der langen Hose merkt man den Reißverschluss am Bein zwar etwas, er ist aber überhaupt nicht störend und reibt in keiner Weise. Man merkt nur, dass die Hose in diesem Bereich etwas “schwerer” ist als der sonstige “Hauch von nichts”-Stoff.
Die seitlichen Taschen haben eine angenehme Größe, ein handelsübliches Smartphone passt hinein. Damit es nicht herausfällt, muss der Reißverschluss aber zugemacht werden. Für meinen Geschmack hätte die Tasche noch ein kleines bisschen tiefer sein dürfen. Das Innenmaterial der Taschen ist ein weicher, leichter Netzstoff welcher kaum spürbar auf der Haut ist und damit auch sehr angenehm bleibt. Die seitliche Tasche am Oberschenkel ist relativ schmal, ein Smartphone normaler Größe passt dort nicht hinein.
Die Hose wurde auf 40 Grad maschinengewaschen und luftgetrocknet. Auch nach der Testphase konnte ich keinerlei Abrieb-, Verschleißspuren oder Verfärbungen als Gebrauchsspuren feststellen.
Ich bin 170 cm groß und wiege ca. 60 kg. Die Hose habe ich in Größe 36 getestet. In dieser Größe saß sie angenehm locker, was ich für eine Wanderhose sehr angenehm empfand. An der Taille war sie ebenfalls ausreichend, so dass ich fast einen Gürtel gebraucht hätte. Sie fällt also dementsprechend größengerecht und keinesfalls zu klein aus.
Pro / Contra
Pro
- Angenehmer, leichter und atmungsaktiver Stoff
- In Sekunden zu einer kurzen Hosen umfunktionierbar
- Elastisch, macht jede Bewegung mit
- Lässt sich winzig zusammenfalten und wiegt nur 300 Gramm
Contra
- Anschaffungspreis
Fazit
Ich finde die “Overland zip away” Hose von Jack Wolfskin einen genialen Begleiter für Wanderungen im Frühling, Sommer und Spätsommer.
Sie lässt in Sachen Tragekomfort keine Wünsche offen.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.